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Johann Ludwig Schneller 15 Januar 1820 in Erpfingen 18 Oktober 1896 in Jerusalem war ein schwabischer Lehrer und Missionar Grab der Eheleute Johann Ludwig und Magdalene Schneller geb Bohringer auf dem ev Zionsfriedhof in Jerusalem Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Gedenktag 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchneller wurde als Sohn des Weber und Landwirtsehepaars Jakob und Anna Katharina Schneller auf der Schwabischen Alb geboren Sein Sohn Ludwig gab in der Biografie Vater Schneller an dass ein Zweig der Familie auf emigrierte Salzburger Protestanten zuruckgehe die Heimatforschung in Sonnenbuhl Erpfingen kann dies bislang nicht bestatigen Im Elternhaus wurde er durch den Pietismus gepragt Schneller erhielt seine Schulbildung durch den Pfarrer und von Lehrern seines Heimatortes in privatem Unterricht 1838 wurde er ohne ein Lehrerseminar absolviert zu haben als Lehrer in den wurttembergischen Staatsdienst aufgenommen Seiner pietistischen Pragung gemass begann er Bibelkreise zu sammeln 1843 wurde zum Leiter der Strafanstalt Vaihingen an der Enz berufen Durch seine missionarischen Aktivitaten kam er in Kontakt mit der Pilgermission St Chrischona in Basel 1847 ging er als Hausvater und Leiter der Bruderschaft zur Pilgermission Nachdem er sich 1854 mit Magdalene Bohringer verlobt hatte musste er die Bruderschaft verlassen Im Auftrag von St Chrischona wirkte er fortan in Jerusalem Seit dem 26 November 1854 leitete Schneller dort das 1846 gegrundete 1849 aber wieder aufgeloste Bruderhaus das zur Ausbildung von Missionaren fur Athiopien bestimmt war Er verkaufte das Bruderhausgebaude erwarb ein Grundstuck und lebte als erster Europaer in einem eigenen Haus ausserhalb der Stadtmauern Jerusalems Schneller hatte im Bruderhaus Arabisch zu lehren Zudem erhielt er bei Bischof Samuel Gobat 1799 1879 Unterricht 1855 begann Schneller selbstandig zu missionieren Seinem Wirken war wenig Erfolg beschieden so dass er sich seit 1860 caritativen Aufgaben zuwandte In diesem Jahr war es infolge des drusisch maronitischen Burgerkriegs in Syrien im Bereich des heutigen Libanon sowie in Damaskus zu Christenverfolgungen gekommen bei denen rund 30 000 Christen ihr Leben lassen mussten Schneller reiste nach Beirut und Sidon nahm nach seiner Ruckkehr am 11 November 1860 einige Waisenkinder bei sich auf und begann mit dem Aufbau eines Waisenhauses 1861 wurde ein Unterstutzungskomitee dem Vertreter der evangelischen Gemeinde Jerusalems eingeschlossen Bischof Samuel Gobat angehorten gegrundet Nach einer Grundschule fur die 6 bis 14 Jahrigen folgte eine vierjahrige Berufsausbildung 1871 waren bereits 55 Kinder im Waisenhaus untergebracht und 1884 mehr als 90 1882 wurde zusatzlich eine Abteilung zur Ausbildung von Blinden eroffnet 1 Um 1900 war das Gebiet des Syrischen Waisenhauses der grosste zusammenhangende Baukomplex ausserhalb der ummauerten Altstadt von Jerusalem Mit seinem Einsatz wurde Schneller zum Wegbereiter diakonischer und missionarischer Aktivitaten im Nahen Osten Schneller konnte bis zu seinem Tod dort wirken und eine weit verzweigte Arbeit mit Niederlassungen in Bethlehem Bir Salem und Nazareth aufbauen Die 1894 einsetzende Verfolgung der Armenier machte sein Engagement nochmals dringlicher so dass seine Sohne Theodor und Ludwig nach seinem Tod die Arbeit fortfuhrten Schneller wurde in Jerusalem auf dem Zionsfriedhof von evangelischer Gemeinde und anglikanischer St Georgskathedrale auf dem Berg Zion begraben Werke BearbeitenLiteratur von und uber Johann Ludwig Schneller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nach Jerusalem mussen wir fahren das Reisetagebuch des Padagogen und Missionars Johann Ludwig Schneller im Herbst 1854 ubertragen und herausgegeben von Jakob Eisler und Arno G Krauss Birsfelden arteMedia 2002 ISBN 3 501 01459 7 Johannis bzw ISBN 3 905290 30 8 arteMedia Gedenktag Bearbeiten19 Oktober im Evangelischen Namenkalender 2 Literatur BearbeitenSamir Akel Der Padagoge und Missionar Johann Ludwig Schneller und seine Erziehungsanstalten Surbir Bielefeld 1978 DNB 790473054 Jakob Eisler Arno G Krauss Hrsg Nach Jerusalem mussen wir fahren Das Reisetagebuch des Padagogen und Missionars Johann Ludwig Schneller im Herbst 1854 artemedia Birsfelden 2002 ISBN 3 905290 30 8 und Johannis Lahr 2002 ISBN 3 501 01459 7 Siegfried Hanselmann Deutsche evangelische Palastinamission Handbuch ihrer Motive Geschichte und Ergebnisse Verlag der Evangelisch Lutherischen Mission Erlangen 1971 ISBN 3 87214 027 2 Mitri Raheb Ra hib Mitr i Das reformatorische Erbe unter den Palastinensern Die Lutherische Kirche Geschichte und Gestalten 11 Mohn Gutersloh 1990 ISBN 3 579 00127 2 Georg Sauer Johann Ludwig Schneller In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 572 574 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ludwig Schneller Vater Schneller Ein Patriarch der Evangelischen Mission im Heiligen Land Mit einem Lebensbilde von Magdalene Schneller H G Wallmann Leipzig 1898 DNB 576086681 Ludwig Schneller Kennst du das Land Bilder aus dem gelobten Lande zur Erklarung der heiligen Schrift H G Wallmann Leipzig 1892 DNB 576086568Weblinks BearbeitenDas Syrische Waisenhaus Die Schneller Schulen Website von Horst Kannemann Stand 1 Oktober 2007 Annette Langer Christen im Heiligen Land Glaube unter Beschuss Spiegel Online 24 Februar 2014 Mit Foto des im November 2013 geschandeten Grabes von Schneller in Jerusalem Einzelnachweise Bearbeiten Marcel Serr Schneller Familie Was ist bildsamer was ist verheissungsvoller als ein Kind In Israelnetz 7 Februar 2018 abgerufen am 1 Marz 2018 Joachim Schafer Johann Ludwig Schneller Okumenisches Heiligenlexikon 9 September 2015 abgerufen am 1 Marz 2018 Normdaten Person GND 118758748 lobid OGND AKS LCCN no2005025792 VIAF 3266413 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneller Johann LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und MissionarGEBURTSDATUM 15 Januar 1820GEBURTSORT ErpfingenSTERBEDATUM 18 Oktober 1896STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ludwig Schneller amp oldid 238035664