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Bosingfeld ist mit 4243 Einwohnern Stand 31 Dezember 2016 der grosste Ort und gleichzeitig der Verwaltungssitz der Gemeinde Extertal im Kreis Lippe am Rande des Weserberglandes BosingfeldGemeinde ExtertalWappen von BosingfeldKoordinaten 52 4 N 9 8 O 52 067777777778 9 1255555555556 197 Koordinaten 52 4 4 N 9 7 32 OHohe 197 mFlache 10 58 km Einwohner 4243 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 401 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1969Postleitzahl 32699Vorwahl 05262Karte Lage von Bosingfeld in ExtertalBild von Bosingfeld Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsname 3 Altes Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 5 Infrastruktur 6 Wirtschaft und Tourismus 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenBosingfeld liegt etwa 50 Kilometer ostlich von Bielefeld 14 Kilometer sudlich von Rinteln und 17 Kilometer westlich von Hameln im aussersten Nordosten von Nordrhein Westfalen direkt an der Grenze zu Niedersachsen Der Ort liegt an der Exter einem linken Zufluss der Weser Die hochste Erhebung ist mit 371 m Hohe die Hohe Asch im Sudosten Geschichte BearbeitenDer Ort wurde kurz vor dem Jahr 1252 als planmassige Stadt von den Grafen von Sternberg gegrundet deren Stammsitz die Burg Sternberg sich nur wenige Kilometer weiter westlich befindet 1 Diese Burg beeinflusste auch das Wappen der Gemeinde Extertal Die Stadt wurde nach dem damals verbreiteten System mit einer Hauptstrasse und zwei parallel verlaufenden Nebenstrassen angelegt Sie besass keine Stadtmauer wohl aber eine Burg deren Spuren heute allerdings nicht mehr sichtbar sind 2 Spater jedoch verlor Bosingfeld die Stadtrechte und wurde zu einem Flecken herabgestuft Die mittelalterliche Burg Bosingfeld verfiel im 15 Jahrhundert Anlasslich der Landtagswahl in Lippe 1933 hielt Adolf Hitler hier wie auch in weiteren Orten in Ostwestfalen Lippe zusammen mit anderen sogenannten NSDAP Grossen am 4 Januar 1933 in einem Festzelt vor gut 7000 Zuhorern eine Wahlkampfrede Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde die Ortschaft am 1 Januar 1969 ein Bestandteil der neu gegrundeten Gemeinde Extertal deren Hauptort Bosingfeld zum Verwaltungssitz wurde 3 Ortsname Bearbeiten Bosingfeld wurde erstmals im Jahr 1224 unter dem Namen Bosincvelde schriftlich erwahnt Folgende Schreibweisen sind ebenfalls belegt Boesincvelde 1319 Bosinguelde 1348 Bozinckffelde 1359 Bozincvelt 1391 Bozingeuelde 1405 Bossinguelde und Bosingvelden 1442 Bosingkfelde 1487 Bosingfelt 1535 im Landschatzregister Bossingessuelde 1536 sowie Bosinckueldt 1562 im Landschatzregister 4 Altes Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Silber ein achtstrahliger Stern uber einer naturlichen sandsteinfarbenen Zinnenmauer im Schildfuss 5 Wappenbegrundung Die Mauer stellt die Burgzinnen der Bosingfelder Burg dar Der achtstrahlige Stern lehnt sich an den Stern aus dem altesten erhaltenen Siegel von 1364 an und stellt die Beziehung zu den ehemaligen Grundherren den Grafen von Sternberg her Das Wappen wurde am 7 Marz 1938 von Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg Lippe verliehen Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Evangelisch reformierte PfarrkircheEvangelisch reformierte Pfarrkirche 6 Ein erster Kirchenbau ist wohl bereits zur Zeit der Stadterhebung um 1252 entstanden 1632 wurde der Bau durch einen Brand weitgehend zerstort Das jetzige im Kern wohl noch aus dem 15 Jahrhundert stammende Schiff wurde 1708 erneuert 1853 bis 1857 wurde es durch den lippischen Baurat Ferdinand Ludwig August Merckel erweitert und verschonert Der Turm wurde 1934 neu errichtet nachdem der mittelalterliche Vorganger wegen Baufalligkeit niedergelegt werden musste Bedeutendstes Ausstattungsstuck ist die barocke Kanzel mit den Figuren der vier Evangelisten nbsp Romisch katholische Pfarrkirche Heilig Geist und Pfarrhaus in Bosingfeld Extertal am 24 Dezember 1951 nbsp Die Hl Geist Kirche heuteRomisch katholische Pfarrkirche Heilig Geist Die Kirche entstand 1951 52 nach Planen von Aloys Dietrich und mit Unterstutzung des Bonifatiusvereins fur aus Schlesien vertriebene Katholiken die sich ab 1945 in Bosingfeld ansiedelten Die erste Glocke der Kirche zum ersten Mal gelautet 1952 wurde 1522 fur das damalige Zisterzienser Kloster Grussau in Niederschlesien gegossen Die Glocke hat den Schlagton D und tragt die Inschrift Sit nomen domini benedictum usque in saeculum Der Name des Herrn sei gepriesen bis in Ewigkeit Die Bronzeglocke hing bis zum Zweiten Weltkrieg in der katholischen Pfarrkirche St Laurentius im Grussauer Nachbardorf Neuen 7 Wie Zehntausende anderer Glocken aus dem gesamten Deutschen Reich und den besetzten Landern sollte sie auf Anordnung der Nationalsozialisten wahrend des Zweiten Weltkrieges zur Rohstoffgewinnung eingeschmolzen werden Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie vom Neuener Pfarrer Kleppka auf dem Glockenfriedhof in Hamburg identifiziert und als Patenglocke nach Bosingfeld verbracht wo sich Gefluchtete und Vertriebene aus Neuen niedergelassen hatten 8 Kirche und Gemeinde Bosingfeld gehoren zum Pastoralverbund Lippe Detmold des Dekanats Bielefeld Lippe im Erzbistum Paderborn nbsp Bosingfeld um 1756 Deutlich zu erkennen ist das lippische Drei Strassenschema Innerhalb des nach dem so genannten Dreistrassensystem vgl Lemgo Blomberg Barntrup Horn angelegten Ortskernes sind infolge starker Umbau und Sanierungsmassnahmen nur noch wenige Fachwerkbauten des 17 bis 19 Jahrhunderts vorhanden so z B Sudstrasse 11 bezeichnet 1649 und 13 wohl ebenfalls noch 17 Jahrhundert Letzteres wird allerdings durch einen Vorbau neueren Datums erheblich beeintrachtigt Sudstrasse 15 mit seinem verschieferten Giebel entstand laut Torbalkeninschrift erst 1811 Als altestes Haus galt das so genannte Pulverberghaus Der reich beschnitzte und mit Sollingplatten gedeckte Fachwerkbau von 1628 wurde am 9 August 1976 durch einen Brand zerstort An der Bahnhofstrasse befindet sich der judische Friedhof Bosingfeld Der Friedhof mit seinen 33 erhaltenen Grabsteinen Mazewot ist ein geschutztes Baudenkmal Infrastruktur BearbeitenStrasse Westlich von Bosingfeld verlauft die in den Jahren 1968 69 erbaute Extertalstrasse die Landstrasse L758 In den Jahren 1986 87 wurde die nach Hameln fuhrende L432 als Umgehungsstrasse nordlich um den Ortskern gefuhrt Die nachstgelegene Autobahnauffahrt befindet sich 17 Kilometer nordlich bei Bad Eilsen an der A2 Schiene 1927 erhielt Bosingfeld durch den Bau der Extertalbahn Anschluss an das Schienennetz Die Strecke wurde 1969 fur den Personenverkehr stillgelegt der Guterverkehr wurde noch bis 2001 durchgefuhrt Die nachstgelegenen Bahnhofe befinden sich in Lemgo Rinteln Hameln und Bad Pyrmont ICE Stationen gibt es in Bielefeld Herford Paderborn und Hannover Luftfahrt Die nachsten bedeutenden Flughafen sind Hannover und Paderborn Lippstadt Wirtschaft und Tourismus BearbeitenAuch wenn die Gegend um Bosingfeld nach wie vor eher landwirtschaftlich gepragt ist spielt die Agrarwirtschaft praktisch keine Rolle mehr Die Industrie wird gepragt durch kleine und mittelstandische Betriebe Der Tourismus spielt nur eine untergeordnete Rolle Zu erwahnen sind jedoch die in den Sommermonaten stattfindenden Fahrten der Museumsbahn auf der Landeseisenbahn Lippe sowie die von Rinteln ausgehenden Fahrten mit der Fahrraddraisine Personlichkeiten BearbeitenIn Bosingfeld geborenJulius Kleeberg 1894 1988 deutsch israelischer Pathologe und Hochschullehrer Karl Hermann Haack 1940 deutscher Politiker SPD von 1998 bis 2005 Beauftragter der Bundesregierung fur die Belange behinderter MenschenPersonen mit engem Bezug zu Bosingfeld Pinar Atalay 1978 deutsch turkische Radio und Fernsehmoderatorin Casper burgerlich Benjamin Griffey 1982 deutsch amerikanischer Rapper und Rap Rock KunstlerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bosingfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www extertal deEinzelnachweise Bearbeiten active city net Geschichte des Extertals Memento vom 1 Marz 2014 im Internet Archive Eintrag zur Burg Bosingfeld in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 67 Birgit Meineke Die Ortsnamen des Kreises Lippe Westfalisches Ortsnamenbuch Band 2 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 ISBN 978 3 89534 842 6 S 87 PDF Gemeinde Extertal Ev reformierte Kirche auf kirche boesingfeld de abgerufen am 1 Februar 2023 Eginhard Kranz Die Odyssee einer Grussauer Glocke In Landsmannschaft Schlesien Hrsg Schlesischer Gebirgsbote Nr 4 2021 April 2021 S 20 Gerhard K Wolf Festschrift zum 50 jahrigen Jahrestag der Benediktion unserer Heilig Geist Kirche in Extertal Bosingfeld Rosenstrasse 23 Hrsg Pfarrgemeinderat im Auftrag der Katholischen Kirchengemeinde Extertal Extertal 26 Mai 2002 S 4 Ortsteile der Gemeinde Extertal Almena Asmissen Bosingfeld Bremke Gostrup Kukenbruch Lassbruch Meierberg Nalhof Rott Schonhagen Silixen Normdaten Geografikum GND 7762259 5 lobid OGND AKS VIAF 5177152865660204940007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bosingfeld amp oldid 238930643