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Die Borsegasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Sie wurde 1870 angelegt und nach dem hier befindlichen Gebaude der Wiener Borse benannt BorsegasseWappenStrasse in WienBorsegasseBasisdatenOrt WienOrtsteil Innere StadtAngelegt 1870Hist Namen Beim Werderburgtor Beim Werdertor Innerhalb Werdertor Auf der Goldsmit Unter den Barchentern Im Elend ZeughausgasseAnschluss strassen Am Gestade SchlickplatzQuerstrassen Tiefer Graben Renngasse Werdertorgasse Esslinggasse SchottenringPlatze Concordiaplatz Borseplatz SchlickplatzBauwerke BorseNutzungNutzergruppen Autoverkehr Radverkehr Fussganger Strassenbahnlinie D 1 71 Autobuslinie 2A 1185Strassen gestaltung EinbahnstrasseTechnische DatenStrassenlange ca 425 MeterBorsegasse vom Concordiaplatz stadtauswarts Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Gebaude 3 1 Nr 1 Eckhaus 3 2 Nr 2 4 Eckhaus 3 3 Nr 3 Spathistoristisches Haus 3 4 Nr 5 Schulgebaude 3 5 Nr 6 Wohnhaus 3 6 Nr 7 Eckhaus 3 7 Nr 8 Ehemaliges Wohn und Geschaftshaus Mathias Salcher 3 8 Nr 9 Eckhaus 3 9 Nr 10 Eckhaus 3 10 Nr 11 Borse 3 11 Nr 12 Wohnhaus 3 12 Nr 13 15 Ehemaliges Palais Leon 3 13 Nr 14 Miethaus 3 14 Nr 13 15 Ehemalige Frucht und Mehlborse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gelande der heutigen Borsegasse lag im Mittelalter zum grossten Teil im Gebiet der Vorstadt vor dem Werdertor Schrag uber die Parzellen Borsegasse 1 3 5 7 und 9 verlief die Ringmauer eine um 1200 angelegte Stadtbefestigung der mittelalterlichen Stadt Dort wo heute die Renngasse in die Borsegasse mundet also zwischen den Hausnummern 5 und 7 befand sich der Turm auf der Goldsmit westlich davon der Durchgangsturm und ostlich davon das Werdertor Gegenuber von diesem Abschnitt der Ringmauer lag eine Hauserzeile die im Laufe der Zeit verschiedene Namen trug 1305 Beim Werderburgtor 1313 Beim Werdertor 1360 Innerhalb Werdertor um 1271 89 1302 1305 1309 und noch 1517 Auf oder An der Goldsmit 1444 und 1526 Unter den Parchentern oder Barchentern seit 1547 Im Elend Als 1558 1561 die alte Ringmauer mit dem Durchgangsturm und dem Turm auf der Goldsmit abgebrochen wurde bezog man den grossten Teil dieses Areals in den Bau des neuen Arsenals mit ein Lediglich ein Rest der Hauserzeile blieb als Sackgasse erhalten die vom Arsenal begrenzt wurde Bis 1827 hiess diese Gasse weiterhin Im Elend dann wurde sie Zeughausgasse genannt und 1862 kurzfristig in den Salzgries einbezogen Der aussere Bereich der heutigen Borsegasse hingegen also der Bereich vor dem Arsenal blieb als Glacis unbebaut Dort wo heute der Hauserblock zwischen Borsegasse Schottenring Neutorgasse und Esslinggasse liegt befand sich von etwa 1650 60 bis 1809 die Neutorschanze 1870 wurde die heutige Borsegasse trassiert und die Errichtung eines Borsengebaudes geplant die 1874 1877 umgesetzt wurde Die Namensgebung nach der Borse fand aber gleich 1870 statt 1873 1875 wurde das gesamte Arsenal und auch die Hauser der ehemaligen Zeughausgasse abgerissen das Gelande neu parzelliert und in die Borsegasse einbezogen Lage und Charakteristik Bearbeiten nbsp Borsegasse vom Borseplatz stadteinwarts nbsp Borsegasse vom Borseplatz stadtauswarts links das BorsengebaudeDie Borsegasse verlauft von der Stiege Am Gestade in nordwestlicher Richtung geradlinig bis zum Schlickplatz und damit bis zur Bezirksgrenze des 1 Bezirks In der Mitte wird sie durch den Borseplatz unterbrochen Die an und fur sich breit und grosszugig angelegte Gasse wurde durch verschiedene Massnahmen fur den Verkehr eingeengt Am Beginn zwischen Tiefem Graben und Renngasse wurde die Fahrbahn auf die rechte Strassenseite beschrankt die linke Seite steht platzartig den Fussgangern zur Verfugung Zwischen Renngasse und Borseplatz verlauft in der Mitte ein Grunstreifen mit Baumen und Sitzbanken Die Hauptfahrbahn liegt wiederum an der rechten Seite links vom Grunstreifen verlauft eine Seitenfahrbahn in die entgegengesetzte Richtung als Zufahrtsmoglichkeit fur die dortigen Hauser Zwischen Borseplatz und Schottenring ist die Fahrbahn ebenfalls auf die rechte Strassenhalfte begrenzt vor der Borse befindet sich eine Tankstelle Der gesamte Verlauf der Borsegasse ist als Einbahnstrasse geregelt wobei man vom Tiefen Graben bis zur Werdertorgasse in stadtauswartige Richtung fahrt von der Maria Theresien Strasse bis zur Werdertorgasse in stadteinwartiger Richtung An offentlichen Verkehrsmitteln verkehrt zwischen Tiefem Graben und Renngasse die Autobuslinie 2A Haltestelle beim Concordiaplatz zwischen Maria Theresien Strasse und Schottenring die Strassenbahnlinie D Die Strassenbahnlinie 1 kreuzt die Borsegasse auf dem Schottenring die Strassenbahnlinie 71 hat ihre Endhaltestelle bei der Borse Alle drei genannten Strassenbahnlinie haben ihre Haltestelle vor der Kreuzung des Schottenrings mit der Borsegasse Ausserdem fahrt auch die Postbuslinie 1185 die vom Schwedenplatz zum Flughafen Wien fuhrt uber grosse Teile der Borsegasse ohne allerdings zu halten Radfahrer haben zwischen Renngasse und Tiefem Graben die Moglichkeit gegen die Einbahnrichtung auf einem markierten Streifen auf der Fahrbahn zu fahren Fussgangern stehen ein Grunstreifen in der Fahrbahnmitte zwischen Tiefem Graben und Borseplatz mit Baumen und Sitzbanken zur Verfugung weitere Grunzonen in der Nahe befinden sich am Concordiaplatz am Schottenring und vor allem auf dem Borseplatz mit dem Hermann Gmeiner Park Die Verbauung der Borsegasse erfolgte ziemlich einheitlich im historistischen Stil Lediglich bei Hausnummer 6 handelt es sich um einen Neubau aus den 1950er Jahren Bis auf die spathistoristischen Hauser Nr 1 3 und 5 sind die anderen Bauten in den 1870er Jahren in Formen der Wiener Neurenaissance gestaltet worden Obwohl sich in der Borsegasse einige Geschafte und Gastronomiebetriebe befinden herrscht die Atmosphare einer ruhigen Wohn und Burogegend vor Gehobenere Einrichtungen sind vor allem in den Blocks beim Schottenring zu finden nbsp Borsegasse Nr 1 1892 von Hugo SteinerGebaude BearbeitenNr 1 Eckhaus Bearbeiten Das Eckhaus zum Tiefen Graben wurde 1892 von Hugo Steiner im spathistoristischen altdeutschen Stil errichtet Die Eckabschragung tragt ab dem 2 Obergeschoss einen viergeschossigen Erker mit einem Turmchenaufsatz im Dachbereich An der Fassade ist zu beiden Seiten ein seichter Risalit mit korinthischen Riesenpilastern und gesprengtem Segmentbogengiebel zu sehen In den Zwickeln des Adikulaportals befinden sich Genien Bemerkenswert reich ausgestattet ist das vierjochige Foyer mit stuckierten Hangekuppeln Lisenen Gurten und Lunetten Im Stiegenhaus befinden sich Turrahmungen mit gesprengten Giebeln und weiblichen Masken Nr 2 4 Eckhaus Bearbeiten Das Eckhaus zum Concordiaplatz wurde 1880 1881 von Wilhelm Stiassny errichtet Die Fassade zeigt sich heute nur mehr vereinfacht Das Haus liegt an der Hauptadresse Concordiaplatz 1 Nr 3 Spathistoristisches Haus Bearbeiten Das 1892 1893 von Ludwig A Fuchsik errichtete Gebaude ist im spathistoristischen altdeutschen Stil gestaltet Die Fassade besitzt links einen schmalen Risalit Die Obergeschosse sind durch gebandertes Sichtziegelmauerwerk gekennzeichnet Uber dem Risalit sowie uber dem anderen Bauteil befindet sich jeweils ein Attikagiebel Im Inneren ist das Foyer durch Lisenen gegliedert im Vorraum zum Stiegenhaus befindet sich eine Architekteninschrift Der Aufzug des Hauses ist noch original aus der Bauzeit Nr 5 Schulgebaude Bearbeiten Das Eckhaus zur Renngasse wurde 1886 als Schulgebaude errichtet und 1966 neu gestaltet Wahrend sich in der Renngasse eine Neue Mittelschule befindet ist in der Borsegasse eine Volksschule untergebracht Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Renngasse 20 Nr 6 Wohnhaus Bearbeiten Das einzige stilistisch aus dem Rahmen der Borsegasse fallende Bauwerk wurde 1951 1952 von Gustav Hoppe erbaut Nr 7 Eckhaus Bearbeiten Das monumentale Eckhaus zur Renngasse wurde 1879 von Wilhelm Stiassny mit dem benachbarten Haus Nr 9 als Ensemble geschaffen Die Fassade ist durch Risalite reich gegliedert Ins Auge fallen Balkone mit ionischen Saulen Der mehrteilige Attikaaufsatz stammt aus dem Jahr 1923 Auffallig ist auch das gebanderte Saulenportal mit seiner originalen Holztur Reich ausgestattet ist das Foyer mit polychromer Stuccolustro Verkleidung mit Palmetten gezierten geraden Fenster und Turverdachungen und profilierter Decke Im weiten Stiegenhaus befinden sich gusseiserne Gelander und Aufzugsgitter Nr 8 Ehemaliges Wohn und Geschaftshaus Mathias Salcher Bearbeiten Das monumentale nach drei Seiten zur Borsegasse Werdertorgasse und Neutorgasse frei stehende Gebaude wurde 1877 1878 von Alois Koch erbaut Es liegt an der Hauptadresse Werdertorgasse 2A nbsp Borsegasse Nr 9 1879 von Wilhelm StiassnyNr 9 Eckhaus Bearbeiten Das historistische Eckhaus zum Borseplatz wurde 1879 von Wilhelm Stiassny mit dem benachbarten Haus Nr 7 erbaut Die reiche Gliederung der Fassade wird durch bossierte Banderung Eckrisalite mit korinthischen Riesenpilastern sowie Balkone auf Konsolen erzielt Die Adikulafenster und Hermenpilaster sind additiv gereiht Das Portal ist durch Saulen mit rustizierten Trommeln hervorgehoben Das Foyer ist durch Arkaden und Lisenen gegliedert nbsp Borsegasse Nr 10 1872 1873 von Julius DorfelNr 10 Eckhaus Bearbeiten Das Eckhaus zur Werdertorgasse wurde 1872 1873 von Julius Dorfel im historistischen Stil erbaut Der Bau ist ortsteingequadert besitzt einen seichten Risalit und zwei Mittelbalkone Das Pilasterportal zeigt in den Zwickeln allegorische Figuren fur Handel und Gewerbe Das durch Pilaster und Arkaden gegliederte Foyer besitzt eine bemerkenswerte Deckenlaterne aus Schmiedeeisen mit Atzglasverzierung und Kronenaufsatz In den Zwickeln des Foyers sind Stuckgenien zu sehen Nr 11 Borse Bearbeiten Hauptartikel Wiener Borse Gebaude Das ehemalige Gebaude der Wiener Borse ist einer der herausragenden Monumentalbauten der Ringstrassenzone Es wurde 1873 1877 von Theophil von Hansen in Zusammenarbeit mit Carl Tietz in Neorenaissanceformen errichtet Heute befinden sich im Inneren exklusive Buros und ein Restaurant Das denkmalgeschutzte Gebaude liegt an der Hauptadresse Schottenring 16 Nr 12 Wohnhaus Bearbeiten Das Gebaude mit seiner strenghistoristischen Fassade wurde 1871 von Carl Tietz im Stil Theophil von Hansens errichtet Die Sockelzone ist gequadert ebenso wie die Ecksteine der Obergeschosse Die Beletage ist durch einen Balkon und die additiv gereihten Adikulafenster hervorgehoben Das pilastergegliederte Foyer mit Blendnischen fuhrt zu einem weiten Stiegenhaus Im Innenhof befindet sich ein Brunnen Eigentumer des Stadthauses war von 1872 bis 1905 der Borsenmakler und Bankier Adolf Petschek 1 2 nbsp Ehemaliges Palais Leon 1870 1873 von Heinrich von FerstelNr 13 15 Ehemaliges Palais Leon Bearbeiten Jenseits des Schottenrings liegt das monumentale ehemalige Palais Leon zwischen Schottenring Borsegasse und Schlickplatz Es wurde 1870 1873 von Heinrich von Ferstel fur den Industriellen Gustav Leon Ritter von Wernburg errichtet Die Fassade ist allerdings nur mehr rudimentar so erhalten wie Ferstel sie geplant hatte Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Schottenring 17 und steht unter Denkmalschutz Nr 14 Miethaus Bearbeiten Das nach drei Seiten frei stehende Haus um einen Mittelhof zwischen Borsegasse Schottenring und Neutorgasse wurde 1870 1872 nach Planen von Wilhelm Fraenkel errichtet Es zeigt starke Einflusse Theophil Hansens Die Einfahrt in der Borsegasse ist reich mit Grotesken ausgemalt Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Schottenring 18 18a Nr 13 15 Ehemalige Frucht und Mehlborse Bearbeiten Der machtige Bau zwischen Schottenring Borsegasse und Maria Theresien Strasse wurde 1878 von Rudolf Neumayr erbaut Hier befand sich ursprunglich die Frucht und Mehlborse der zweigeschossige Borsesaal an der Maria Theresien Strasse ist allerdings nicht mehr erhalten Die Fassade besitzt einen rustizierten Sockel ortsteingequaderte Eckrisalite mit Balkonen allegorische Stuckreliefs und auffallende pyramidenstumpfformige Aufsatze mit Firstgittern An der Ecke Schottenring Borsegasse lag bis 2012 das Cafe Schottenring dessen Fassade 1921 von Otto Prutscher gestaltet wurde Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 25 26 Felix Czeike Hrsg Borsegasse In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 428 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien 1 Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 654 655 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Borsegasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Joseph Schlessinger Hrsg und Verleger Der Cataster Wien 1875 S 4 Friedrich Manz Hrsg Wiener Kommunal Kalender Wien 1877 S 282 48 214945 16 367835 Koordinaten 48 12 53 8 N 16 22 4 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borsegasse amp oldid 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