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Am Gestade ist der Name einer platzartigen Verkehrsflache und Stiege im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Am GestadeWappenStrasse in Wien Innere StadtAm GestadeBasisdatenOrt Wien Innere StadtOrtsteil Innere StadtAngelegt 1314Neugestaltet 1937Hist Namen An unserer Frauen Stiegen An der Fischerstiege An der Gstetten u a Anschluss strassen Borsegasse nordwestlich Passauer Platz ostlich Querstrassen Marienstiege Schwertgasse Tiefer GrabenPlatze ConcordiaplatzBauwerke HannakenbrunnenNutzungNutzergruppen FussverkehrStrassen gestaltung Stiege FussgangerzoneTechnische DatenStrassenlange ca 60 MeterDer Platz Am Gestade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Verbauung 3 1 Nr 1 Spatrenaissance Burgerhaus 3 2 Nr 2 4 Concordia Hof 3 3 Nr 3 Renaissance Burgerhaus 3 4 Nr 5 Renaissance Burgerhaus 3 5 Nr 7 Burgerhaus 3 6 Hannakenbrunnen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenSeit der Zeit um 1200 ist fur dieses Gebiet die Bezeichnung Gstetten oder Stetten belegt 1314 befand sich hier an der Gelandekante zum Tiefen Graben eine erste Stiegenanlage an der entlang eine Gasse entstand Mit ihrer Hilfe konnte der Steilabfall der geologischen Stadtterrasse die auf einen Hangrutsch im 3 Jahrhundert zuruckzufuhren ist uberwunden werden An ihrem oberen Ende lagen die gotische Kirche Maria am Gestade am unteren Ende gegen Norden der sudlichste Donauarm und gegen Westen der Ottakringerbach Der obere Teil der Gasse hiess Bei unserer Frau auf der Stetten 1360 der mittlere Abschnitt An unserer Frauen Stiegen 1378 und der untere Teil Beim Werdertor 1340 Zwischen 1473 und 1499 ist auch der Name An der Fischerstiege bezeugt Danach wechselten die Namen relativ haufig 1664 nannte man die Strasse Gassel bei unserer Frauen Stiegen 1795 und 1848 Auf der Gestetten bzw An der Gstetten 1862 erfolgte dann die noch heute gultige Benennung Am Gestade Der Begriff Gstetten wurde im Wienerischen mittlerweile mit einer verwahrlosten und ungepflegten Gegend assoziiert und erschien daher nicht mehr zeitgemass 1937 wurden Stiege und Platz vom Architekten Hubert Matuschek neu gestaltet nbsp Am GestadeLage und Charakteristik BearbeitenDie Verkehrsflache Am Gestade besteht heute aus einem Platz der sudostlich an die Borsegasse anschliesst und einer Treppenanlage die weiter nach Sudosten die Gelandestufe zur Kirche Maria am Gestade uberwindet und auf den Passauer Platz hinauffuhrt Beide Abschnitte sind ausschliesslich fur Fussganger benutzbar da die untere platzartige Flache durch eine niedrige Mauer von der Borsegasse abgetrennt wird Die Lage der Strasse in einem sehr alten Teil der Stadt spiegelt sich noch an der westlichen Seite durch deren mittelalterlich fruhneuzeitliche Verbauung Die ostliche Seite ist hingegen durch einen einzigen grossen Gebaudeblock aus den 1950er Jahren gekennzeichnet Die Gestaltung der 1930er Jahre fuhrte den Blick von der Borsegasse kommend die Stiegen entlang auf die an deren oberem Ende befindliche Kirche Maria am Gestade Auf der Ostseite des unteren Platzes wurde ein Brunnen errichtet der aber den Blick auf Stiege und Kirche nicht behindert daneben Baume gepflanzt und Sitzbanke geschaffen Sowohl der Brunnen als auch alle Gebaude der westlichen Seite Nr 1 3 5 7 stehen unter Denkmalschutz Verbauung BearbeitenNr 1 Spatrenaissance Burgerhaus Bearbeiten Das Haus stammt aus dem 1 Viertel des 17 Jahrhunderts wurde aber 1823 durch Jakob Hainz verandert und mit einer neuen Fassade versehen Nachdem das Gebaude 1945 schwere Kriegsschaden davongetragen hatte entschloss man sich zu einem volligen Neubau des Inneren und einer historisierenden Wiederherstellung der Fassade Diese ist mehrfach geknickt und besitzt steingerahmte Fenster mit profilierten Sohlbanken Das Kellergewolbe mit Stichkappen ist noch aus der ursprunglichen Bauzeit Nr 2 4 Concordia Hof Bearbeiten Der Concordia Hof nimmt die ganze ostliche Strassenseite ein Er stammt aus dem Jahr 1952 und liegt an der Hauptadresse Passauer Platz 5 Im Hauseingang befindet sich eine Bronzeplastik Salzschiffer von Franz Barwig dem Jungeren aus dem Jahr 1958 Nr 3 Renaissance Burgerhaus Bearbeiten Das bemerkenswerte Renaissance Burgerhaus wurde in der 2 Halfte des 16 Jahrhunderts erbaut Ein Vorgangerbau ist urkundlich bereits 1381 bezeugt 1948 reparierte man die schweren Kriegsschaden 1973 erfolgten bei einer Totalsanierung teilweise Veranderungen im Inneren vor allem im Erdgeschoss Die Fassade ist mit geputzten Eckquaderungen und Gesimsbandern gegliedert Das Grabendach und die Doppelgiebel sitzen auf einem kraftigen Kranzgesims Die Fenster sind steingerahmt und besitzen profilierte Sohlbanke Im Inneren sind das Foyer mit Kreuzgratgewolben und die steinerne Wendeltreppe bemerkenswert nbsp Renaissance Burgerhaus Am Gestade Nr 5Nr 5 Renaissance Burgerhaus Bearbeiten Dieses Renaissance Burgerhaus ist etwas kleiner als seine Nachbargebaude Es wurde in der 1 Halfte des 16 Jahrhunderts errichtet Bei der Totalsanierung 1973 wurde teilweise das Innere vor allem aber das Erdgeschoss verandert An der Fassade fallt ein doppelachsiger Mittelerker auf Konsolen auf die geputzte Eckquaderung und Gesimsbander gliedern die Front Die Fenster sind steingerahmt und besitzen profilierte Sohlbanke Die barocken Pawlatschengange im Hof stammen aus der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts Deren Schmiedeeisensteher sind bemerkenswert aufwandig gestaltet Im Inneren sind vor allem die steinerne Wendeltreppe und die Stichkappentonnen im Erdgeschoss von Bedeutung nbsp Polnisches Kulturinstitut Am Gestade Nr 7Nr 7 Burgerhaus Bearbeiten Das Burgerhaus stammt im Kern aus der Renaissance und wurde im Barock und 1803 durch Ernest Koch verandert der zwei Stockwerke hinzufugte Das an der Ecke zum Tiefen Graben liegende Gebaude auf unregelmassigem Grundriss besitzt eine gekrummte und gestufte Fassade deren untere beiden Geschosse quadergenutet sind Die Fenster sind steingerahmt mit profilierten Sohlbanken die Fassade durch schlichte Gesimsbander gegliedert An der Seite zum Tiefen Graben befindet sich in einer Halbrundnische mit reicher Adikularahmung eine barocke Steinstatue der Maria Immaculata aus dem 1 Viertel des 18 Jahrhunderts Im Inneren sind vor allem die tonnengewolbte Einfahrt mit einem Steinbrunnen die Wendeltreppe Stichkappentonnen aus dem 16 Jahrhundert im Erdgeschoss und barocke Stichkappentonnen im Keller bemerkenswert Im Innenhof befinden sich Pawlatschengange Im Hof der an der Ruckseite von der Gelandekante begrenzt wird sind Reste der mittelalterlichen Stadtmauer aus der Babenbergerzeit erhalten Seit 1974 ist das Polnische Kulturinstitut im Gebaude untergebracht Hannakenbrunnen Bearbeiten Hauptartikel Hannakenbrunnen Auf dem freien Platz unterhalb der Stiege errichtete der Bildhauer Rudolf Schmidt 1937 einen Brunnen nach Planen des Architekten Hubert Matuschek Dabei handelt es sich um ein wuchtiges achteckiges steinernes Becken auf einem flachen Podest in dem sich eine Figurengruppe befindet Sie stellt eine Szene aus einer Sage dar nach der der sogenannte Hannakenkonig ein Bader Menschen nachts absichtlich zu Fall brachte um anschliessend an deren Behandlung zu verdienen Literatur BearbeitenFelix Czeike Hrsg Am Gestade In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 85 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Am Gestade Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 21333 16 36931 Koordinaten 48 12 48 N 16 22 9 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Am Gestade amp oldid 214064179