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Der Begriff Axiomenschema bezeichnet in der Mathematischen Logik eine metasprachliche Konstruktionsvorschrift zur Darstellung von erststufigen Axiomensystemen die nicht durch eine endliche Anzahl von Axiomen angegeben werden konnen oder angegeben werden sollen Ein derartiges Axiomensystem muss nicht als eine unendliche Menge aufgefasst werden Es muss aber entscheidbar sein ob ein gegebener Ausdruck ein Axiom des Systems ist Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Beispiele 3 Ersetzbarkeit 4 LiteraturBegriff BearbeitenEin Axiomenschema Plural Axiomenschemata wird durch eine rekursive Definition beschrieben Die zu erzeugenden Axiome werden in der Rekursionsvorschrift durch Formeln gegeben in denen ein oder mehrere metasprachliche Platzhalter Schema Variablen vorkommen Da die Schema Variablen in vielen Fallen uber Formeln bzw uber Terme etc variieren wird die Rekursion dabei auch oft uber den rekursiven Aufbau der Formeln gefuhrt In der Praxis ist mitunter die eigentliche Rekursion nicht ganz treffend auch als intuitive Ersetzung etc formuliert Eine Theorie die ein endliches Axiomensystem besitzt wird endlich axiomatisierbar genannt Diese Axiomensysteme werden in der Regel als eleganter empfunden selbst wenn mitunter Beweise in ihnen weniger elegant sind Beispiele BearbeitenBekannte Axiomenschemata sind Das Induktionsschema der erststufigen Formulierung der Peano Axiome die ein wohlbekanntes Axiomensystem fur die Arithmetik der naturlichen Zahlen bilden Das Ersetzungsschema des Axiomensystems ZFC der Mengenlehre Da weder das Ersetzungsschema von ZFC noch das Induktionsschema der Peano Arithmetik durch eine endliche Anzahl von Axiomen ersetzt werden konnen sind beide zugehorige Theorien nicht endlich axiomatisierbar Ersetzbarkeit BearbeitenDie ebenfalls erststufige Von Neumann Bernays Godel Mengenlehre NBG spricht generell uber Klassen Es muss in NBG angegeben werden wenn uber eine Menge und nicht allgemein uber eine Klasse geredet wird In ZFC und NBG sind uber Mengen die gleichen Aussagen beweisbar trotzdem besitzt NBG aber ein endliches Axiomensystem Die Axiomenschemata von ZFC sind gewissermassen in Formulierungen mit geeigneten Klassen verlagert worden Innerhalb der Pradikatenlogik zweiter Stufe sind Axiomenschemata eliminierbar wenn die vorkommenden Schema Variablen wesentlich Platzhalter fur ein oder mehrstellige Relationen sind Die Pradikatenlogik hoherer Stufe erlaubt Quantifizierung uber Relationen Allerdings gelten Satz von Lindstrom in einer Pradikatenlogik hoherer Stufe die ausdrucksfahiger als die Pradikatenlogik erster Stufe ist nicht zugleich der Kompaktheitssatz und der Satz von Lowenheim Skolem Literatur BearbeitenWolfgang Rautenberg Einfuhrung in die Mathematische Logik 3 Auflage Vieweg Teubner Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8348 0578 2 Wolfgang Rautenberg Messen und Zahlen Heldermann Verlag Lemgo 2007 ISBN 978 3 88538 118 1 Kap 11 Die naturlichen Zahlen Heinz Dieter Ebbinghaus Jorg Flum Wolfgang Thomas Einfuhrung in die mathematische Logik Springer Spektrum Berlin 2018 ISBN 978 3 662 58029 5 Kap 13 Die Satze von Lindstrom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Axiomenschema amp oldid 201986178