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Aumuli ist ein Weiler der politischen Gemeinde Stallikon im Bezirk Affoltern des Kantons Zurich in der Schweiz Der Weiler liegt am Sudfuss des Albis ostlich von Stallikon zwischen dem Weilern Gamlikon und Tagerst an der Reppisch AumuliStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Zurich Zurich ZH Bezirk AffolternwPolitische Gemeinde Stallikoni2w1Postleitzahl 8143Koordinaten 679128 239585 47 302406653056 8 4849321841667 578 Koordinaten 47 18 9 N 8 29 6 O CH1903 679128 239585Hohe 578 m u M Aumuli mit Sagerei links und Muhle unter der Treppe Aumuli mit Sagerei links und Muhle unter der Treppe KarteAumuli Schweiz wwww Inhaltsverzeichnis 1 Alte Muhle 1 1 Verarbeitungsprozess der Getreidemuhle Aumuli 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAlte Muhle BearbeitenDie historische Muhle die dem Weiler den Namen gegeben hat wurde 1993 unter Denkmalschutz gestellt und ist mit ihren Nebengebauden in der Liste der schutzenswerten Objekten von kantonaler und nationaler Bedeutung aufgefuhrt Sie ist die einzig erhalten gebliebene Steinmuhle samt ehehaftem Wasserrecht Wasserrad Muhlestuhl und Sage im Bezirk Affoltern Knonauer Amt Sauliamt Das Bundesamt fur Kultur nahm die Aumuli Ende 2012 ins Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Isos auf 1 Die erste Aumuli wurde vermutlich im 9 Jahrhundert erbaut Sie gilt als eine der altesten Muhlen im Kanton Zurich Seit 1328 ist sie urkundlich nachgewiesen Sie nutzt das Wasser der Reppisch Die Doppelscheune wurde 1852 anstelle des alten kleinen Stallgebaudes im Stil der bernischen Landwirtschaftstradition die von den Berner Einwanderern Minorat Mitte des 19 Jahrhunderts ins Sauliamt getragen wurde gebaut Sie wurde 1892 mit einer Hochheinfahrt versehen Der eingewanderte Berner Johann Ulrich Weyermann erwarb 1872 die Aumuli mit 24 ha Landflache und 5 5 ha Wald Die Weyermanns trieben neben dem Getreide und Holzhandel Viehwirtschaft Fuhrhalterei und Pferdezucht Bis in die 1970er Jahre wurde die Aumulischeune von zwei Familien gemeinschaftlich genutzt Die Aumuli war die ursprungliche Muhle fur Stallikon Wettswil Bonstetten und Aeugst am Albis das Aeugstertal samt Obertal und die Buechenegg Sie war mit diesen Orten durch direkte Wege verbunden Ein Karrweg fuhrte bis zum Bau der Strasse von 1860 durch die Muhlenliegenschaft von Bonstetten nach Langnau Die Muhle besass in ihrer Blutezeit zwei Muhlrader fur ein bis zwei Mahlwerke und eine Relle sowie ein Sagerad fur die Sagerei Der Rellgang diente zum Entspelzen der alten Getreidesorten wie Dinkel Emmer und Einkorn Die Vormuhle die sich etwas oberhalb befand besass zwei Wasserrader die ein Mahlwerk eine Reibe Hanfreibe und zwei Futterstampfen Gerstenstampfen usw antrieben Die 1999 gegrundete Stiftung und der Verein Pro Aumuli haben die vernachlassigte Muhle seither laufend grosstenteils ehrenamtlich renoviert Der Jahrhunderte alte Oberwasserkanal wurde 2007 samt Reppischwehr erneuert Das oberschlachtige Wasserrad treibt nach einem Unterbruch von 117 Jahren die Mahlwerke und die Gattersage an und erlaubt die Herstellung von Mehl Dinkelmehl und das Sagen von Holzbrettern 2012 wurde der Spycher ein zweigeschossiger Riegelbau restauriert sowie die Brennerei fur den hofeigenen Zwetschgenschnaps neu instand gestellt Jedes Jahr im Monat Mai findet ein Tag der offenen Tur Mulitag statt Seit 2009 werden Mullerkurse fur Laien durchgefuhrt um den Betrieb der Muhle gewahrleisten zu konnen 2012 wurden 42 Anlasse und Fuhrungen fur Vereine Schulklassen und Privatpersonen durchgefuhrt nbsp Aumuli Ensemble nbsp Doppelscheune von Nordwest nbsp Spycher nbsp Sagerei nbsp alter Muhlstein Lauferstein mit Schranzen Furchen und MuhleisenVerarbeitungsprozess der Getreidemuhle Aumuli Bearbeiten Vor 1892 wurde das Korngut in der Aumuli auf der oberen Ebene in den Aufschutttrichter geschuttet rutschte nach einem Verarbeitungsgang in die untere Ebene und musste immer wieder hochgetragen werden Die Verarbeitungsgange der heutigen Muhleneinrichtung finden auf einer Ebene statt Deshalb benotigt sie vier mechanische Hebevorrichtungen Stetigforderer oder Elevatoren 1 4 die das Korngut nach jedem Verarbeitungsgang mit dem Gurtbecherwerk wieder fur den nachsten hochbringen Die Elevatoren werden mit Wasserkraft angetrieben Den Roll oder Gerbgang braucht es fur Urgetreidesorten deren Spelzschalen durch Rollen oder Gerben geoffnet werden mussen Die Rollmuhle funktioniert wie der Mahlgang mit einem oberen sich drehenden Lauferstein uber dem unbeweglichen Bodenstein Der Laufer hat eine Mittenoffnung zur Aufnahme des Spelzgetreides Die Holzverschalung Zarge um den Lauferstein verhindert dass Korner und Hullen Spreu auf den Boden fallen 1 Das in den Aufschutttrichter Trimelle geschuttete Spelzgetreide wird an einem Magneten vorbei transportiert der allfallige Metallteile ausscheidet und gelangt dann in den Elevator 1 2 Der Elevator 1 leitet das Spelzgetreide in die oben waagrecht angelegte Forderschnecke zum Separator 3 Im Separator wird leichter Schmutz und Staub mit Luft von der Spelzfrucht getrennt Drei unterschiedliche Ruttelsiebe sortieren Stroh und Ahrenteile aus damit nur die Spelzkorn Standardgrossen fur den nachfolgenden Rollablauf im Umlauf bleiben Nach dieser Vorreinigung fallt das Hulsche Getreide durch einen Holzkanal wird vom Elevator 2 aufgefangen und in die oben angelegte Forderschnecke zum Rollgang geleitet nbsp Aufschuttrichter nbsp Elevator 1 und horizontale Forderschnecke nbsp Gurtbecherwerk abwarts nbsp Separator nbsp von links Trimelle Elevatoren Separator Hintergrund Rolle4 Die Entspelzung Gerbgang und Reinigung des Spelzgetreides Dinkel Emmer Einkorn geschieht in der Rollmuhle Rolle Relle Die Rollsteine haben einen Abstand von ca 6 mm und mussen je nach Spelzfrucht angepasst werden Die entspelzten Kernen und das Spreu gleiten gemeinsam zur Rendel 5 In der mit Treibriemen angetriebenen Rendel oder Rotationsworfelmaschine weitere Namen sind Rondle Aspirator Windfege Getreideputzmaschine wird die Spreu vom Korn mittels Luft getrennt Dabei werden Feinstaub und Grannen in Filterstrumpfe eingeblasen die periodisch geleert werden Die Spreu wird abgesackt in Sacke abgefullt und die Korner durch ein bis drei Ruttelsiebe zum Elevator 3 transportiert Dieser befordert die Korner uber die oben waagrecht angelegte Forderschnecke zum Trieur 6 Wahrend das Getreide den Trieur Zellenausleser passiert mussen allfallige Samereien ausgelesen werden Da Saatgut nicht geschalt werden darf wird es mit einem Schieber ausgeschieden Das Getreide gelangt durch einen Fallschacht in die Schalmaschine nbsp Rollmuhle nbsp Rendel nbsp Trieur nbsp von links Trieur oben Schalmaschine Mahlgang Muhlestuhl tragt Mahlgang 7 Die Schal oder Burstmaschine sortiert die Getreidekorner aufgrund ihrer Grosse Art und Form Dabei werden der Spalt der Getreidekorner von Staub und anhaftenden Schalenteilchen gereinigt und die Kornoberflache poliert Die Kornhaut wird ausgeschieden Huhnerweizen und Mahlgetreidekorner separat abgesackt Ein Sacklift fuhrt die Sacke zum Mahlgang 8 Beim horizontalen Mahlgang bestehen Laufer und Bodenstein aus franzosischem Susswasserquarz Champagnersteine Der Lauferstein wird von unten mit einem Kegelradwinkelgetriebe angetrieben Der vom Tanzmeister Funfschlag angetriebene Ruttelschuh sorgt fur eine kontinuierliche Zufuhr Speisung der Mahlgetreidekorner Diese gelangen durch den Schluck konischer Eintritt um das Auge des Laufersteines zur Mahlbahn Das Mahlgut Vollkorn Zwischenerzeugnis wird im Mahlprozess beim Auslauf uber dem Bodenstein standig auf seine Feinheit uberpruft Das fertige steingemahlene Mahlgut gleitet zum Elevator 4 der es zum Sichtwerk befordert 9 Der Freischwinger Plansichter Flachsichter arbeitet mechanisch nach dem Prinzip des handgeschutteten Siebes Wenn die acht unterschiedlich feinen Siebe durchlaufen sind wird Halbweissmehl Griess und Kleie getrennt abgesackt Der 1888 von Karl Jakob Haggenmacher in Winterthur erfundene Plansichter wurde weltweit exportiert 2 nbsp Schalmaschine nbsp Mahlgang auf Muhlestuhl unten Kegelradwinkelgetriebe nbsp Schluck mit Ruttelschuh und drehendem Tanzmeister nbsp Plansichter nbsp Freischwinger PlansichterLiteratur BearbeitenAnne Marie Dubler Muller und Muhlen im alten Staat Luzern Rechts Wirtschafts und Sozialgeschichte des luzernischen Landmullergewerbes 14 bis 18 Jahrhundert In Luzerner Historische Veroffentlichungen 8 Luzern 1978Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aumuli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des Vereins Pro Aumuli Stallikon Bericht des Bundesrates uber die Restwassersanierung bei historisch wertvollen Wasserkraftanlagen ausgehend von der Motion Hans Hofmann im Zusammenhang mit der Aumuli PDF Datei 83 kB Muhlsteinfertigung von Hand Aumuli in der Sendung Einstein des Schweizer Fernsehens SRF vom 31 Januar 2013 Alte Technik neue Konzepte Renaissance furs Wasserrad NZZ am Sonntag vom 10 Mai 2015 Des Mullers neue Lust Anzeiger des Bezirks Affoltern vom 9 Mai 2016 Ein Museum fur die Aumuli 1 Einzelnachweise Bearbeiten Limmattaler Zeitung vom 7 Oktober 2013 Heute sind wir ein Museum das lebt Infoblatt Aumuli Nr 6 2010 In der Aumuli wird wieder gemahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aumuli amp oldid 186984161