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August Anton Franz Finger 2 April 1858 in Lemberg in Galizien 2 September 1935 in Halle Saale war ein osterreichisch deutscher Jurist und Universitatsprofessor in Prag Wurzburg und Halle Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAugust Finger ein Bruder des Dermatologen Ernest Finger war Sohn des Professors fur Innere Medizin in Lemberg Josef Theodor Finger 1819 1899 verehelicht mit Friederike 1828 1909 Von 1876 bis 1880 absolvierte August Finger an der Karls Universitat Prag der Universitat Wien und der Universitat Leipzig das Studium der Rechtswissenschaften Er wurde Mitglied der Burschenschaft Carolina Prag 1 nach 1945 Akademische Burschenschaft Carolina zu Prag in Munchen Nach bestandenen Examen trat er in den osterreichischen Gerichts und Verwaltungsdienst ein Nachdem er sich 1890 in Prag habilitiert hatte gab er den Justizdienst auf und widmete sich nun ganz der Lehre und Forschung insbesondere auf dem Gebiet des Strafrechts und der Rechtsphilosophie die besonders zur damaligen Zeit eng miteinander verbunden waren 1891 wurde er an der Deutschen Universitat in Prag zum ausserordentlichen Professor ernannt und erhielt 1894 das Ordinariat fur Strafrecht Uber die Julius Maximilians Universitat Wurzburg im Jahr 1900 kam er 1902 nach der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg wo er bis zu seiner Emeritierung 1926 den Lehrstuhl fur Strafrecht einschliesslich Strafprozess Volkerrecht und Staatsrecht innehatte Wirken BearbeitenAugust Finger sah sich mitten in die grossen Auseinandersetzungen um Rechtsgrund und Zweck des Strafrechts in den Streit zwischen der sogenannten klassischen und der sogenannten modernen Schule hineingestellt Wie Karl Binding als dessen Schuler er sich selber bezeichnete verteidigte er in Wort und Schrift die Grundgedanken der klassischen Schule was aus seiner Abhandlung Verbrechen und Strafe als reale Erscheinung besonders deutlich hervorgeht und bekannte sich als wissenschaftlicher Gegner der schillernden Richtungen die unter den Fittichen eines soziologischen Strafrechts Schutz suchen Seit 1904 fungierte er auf Vorschlag Bindings als Mitherausgeber des Gerichtssaales des fuhrenden Publikationsorgans der klassischen Schule In vielem folgte er auch sonst den Anschauungen seines Lehrers So machte er sich dessen Normentheorie grundsatzlich zu eigen Andererseits lehnte er als reiner Determinist Bindings vermittelnden Standpunkt zur Willensfreiheit ab Am bedeutendsten von seinen Werken sind die Lehrbucher uber das osterreichische 1891 1894 1898 und das deutsche Strafrecht erschienen 1904 Mit ersteren hat er sich ein grosses Verdienst um die osterreichische Strafrechtswissenschaft erworben Er trug Literatur des deutschen und osterreichischen Strafrechts erganzt durch tschechische und polnische Werke zusammen so dass ein in Osterreich einzigartiges Werk entstand Daruber hinaus galt sein Interesse den Strafrechtsreformen sowohl in Osterreich als auch in Deutschland Auf dem Gebiet des Strafrechts war er einer der ersten der die Weimarer Verfassung einer eingehenden wissenschaftlichen Untersuchung unterzog Schriften BearbeitenMitherausgeber der Prager juristischen Vierteljahresschrift 1890 1902 Das osterreichische Strafrecht 1891 Juristisch psychiatrische Grenzfragen 1902 1914 Grundrisse des osterreichischen Rechts in Einzeldarstellungen seit 1898 Lehrbuch des deutschen Strafrechts 2 Bande 1904 1910 Das Schuldproblem 1907 Das Problem der Strafzumessung 1908 Die Todesstrafe 1912 Der Krupp Prozess 1923Literatur BearbeitenHeribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der Bohmischen Lander Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Bd I S 384 f R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1979 ISBN 3 486 49491 0 Hallesches Akademisches Vademecum enthalt falschlicherweise auch Werke eines Namensvetters Eintrag in Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 1935 Chronik der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1937 S 8 9 Wer ist s 1935 mit Werkverzeichnis Rolf Lieberwirth Finger August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 157 f Digitalisat Finger August In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 316 Hansjorg Brockmann Rudolf Simm Jurgen Wokoek Die Akademische Burschenschaft Carolina zu Prag in Munchen gedenkt ihrer verstorbenen gefallenen und ermordeten Bundesbruder copyright 2014 unter Kurzbiographien bedeutender Caroliner S 139 Finger AugustWeblinks BearbeitenEintrag zu August Finger im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Elsheimer Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927 28 Frankfurt am Main 1928 S 118 Normdaten Person GND 116518235 lobid OGND AKS VIAF 13060478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Finger AugustALTERNATIVNAMEN Finger August Anton Franz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 2 April 1858GEBURTSORT LembergSTERBEDATUM 2 September 1935STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Finger amp oldid 226898160