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August Adolf Chauvin auch Auguste Chauvin 25 Oktober 1810 in Luttich 29 Mai 1884 ebenda war ein belgischer Historien Genre und Portratmaler der Romantik sowie langjahriger Direktor der Kunstakademie Luttich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChauvin war der Sohn von Pierre Jean Jaques Chauvin 1786 und dessen Ehefrau Marie Antoinette geborene Piermont Sein Vater hatte 1816 eine Stelle als Arresthausinspektors in Aachen angetreten Ein Bruder Chauvins war der spatere preussische Generalleutnants Franz von Chauvin 1 August Chauvin besuchte in Aachen nach Abschluss des Gymnasiums die Provinzialgewerbeschule wo er schon bald auch als Hilfslehrer eingesetzt wurde In dieser Zeit schloss er sich in Gemeinschaft mit Alfred Rethel auch der Aachener Zeichenschule unter Johann Baptist Joseph Bastine an Chauvin verfolgte seine kunstlerische Laufbahn jedoch zunachst nicht weiter sondern begann wenig spater mit dem Studium der Architektur und war aus finanziellen Grunden nebenbei etwa vier Jahre lang als Maurermeister tatig Diese Arbeit fullte ihn aber auf Dauer nicht aus und er strebte wieder danach seine kunstlerische Laufbahn fortzusetzen So wechselte er im Jahre 1831 zu Wilhelm Schadow und Theodor Hildebrandt an die Dusseldorfer Kunstakademie die von seinem Talent besonders angetan waren Schon im Schuljahr 1833 1834 ruckte er in die erste Klasse der Maler ein wo er bis zu seinem Abgang im Jahr 1839 blieb 2 Auf Grund standigen Geldmangels war Chauvin gezwungen eine Stelle als privater Zeichenlehrer fur den Naturforscher Prinz Maximilian zu Wied Neuwied anzunehmen nachdem dieser von seiner Nordamerikaexpedition nach Deutschland zuruckgekehrt und dessen bisheriger kunstlerischer Expeditionsmitarbeiter und Illustrator seiner Publikationen Karl Bodmer 1835 nach Paris ausgewandert war Diese tageweise Aufgabe fullte Chauvin bis 1841 aus wobei er aber weiterhin auch in Dusseldorf aktiv war Er schloss sich der von Schadow geleiteten Dusseldorfer Malerschule an und freundete sich vor allem mit dem Maler Christian Kohler an auf dessen Veranlassung hin die Gruppe um Schadow zwischenzeitlich eine Studienfahrt nach Belgien unternahm der sich auch Chauvin anschloss und dabei die Rolle eines Reisefuhrers ubernahm 3 Angetan von den Werken altflandrischer Meister fertigte Chauvin in der Folgezeit eine Reihe meisterlicher Werke noch ganz im Sinne der Schadow schen Schule mit nazarenischer Ausrichtung an Seine fruhen Historienbilder weisen einen Einfluss von Carl Friedrich Lessing auf 4 Obwohl sich Chauvin in Dusseldorf ausserst heimisch fuhlte folgte er 1841 einem Ruf der Kunstakademie Luttich Jahrelang von Geldsorgen geplant brachte ihm die Lehrtatigkeit an der Akademie seiner Heimatstadt grossere soziale Sicherheit als das Leben eines freien Kunstlers in Dusseldorf Sein so gesichertes Auskommen ermoglichte es ihm auch 1841 in Koblenz Minna Buschbeck zu heiraten eine Tochter des preussischen Ingenieuroffiziers Heinrich Adolph Buschbeck und Schwester des deutschamerikanischen Offiziers Adolph Buschbeck Im Jahre 1856 ubernahm ihn die Akademie als ihren Interimsdirektor und beforderte ihn zwei Jahre spater als Nachfolger von Barthelemy Vieillevoye zum Direktor Dieses Amt verwaltete Chauvin bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1880 und wurde anschliessend zum Ehrendirektor ernannt Chauvin galt als ein warmherziger und beliebter Lehrer der durch seine kunstlerischen und padagogischen Fahigkeiten an der Entwicklung seiner Schuler und der belgischen Kunst massgeblichen Anteil hatte Einige seiner Schuler ermutigte er zu einem Wechsel an die Dusseldorfer Akademie was spatere Chronisten der belgischen Malerei des 19 Jahrhunderts zu dem Vorwurf veranlasste er habe seine Position dazu genutzt einseitig den nazarenischen Stil in Luttich zu lancieren 5 1848 errang er auf der Brusseler Exposition triennale die grosse silberne Medaille fur sein Bildnis des beruhmten Kanzelredners Pater Lacordaire gestochen von Xaver Steifensand und das grosse Historienbild Die letzte Zusammenkunft der Burgermeister Beeckman und Laruelle im Rathaus zu Luttich Einen bedeutenden Erfolg erzielte er auch auf der Antwerpener Ausstellung von 1861 mit dem Gemalde Der heilige Bischof Lambert von Luttich wirft Pippin von Herstal wahrend eines Gastmahles ein unsittliches Leben vor Saint Lambert au banquet de Pepin d Herstal 6 Dieses Bild war 1862 auf der Berliner Akademie ausgestellt wo Chauvin auch 1836 und 1838 vertreten war 1851 beschickte er die Ausstellung der Londoner Royal Academy of Arts mit drei Arbeiten Fur seine vielseitigen Verdienste erhielt Chauvin im Jahre 1861 das Ritterkreuz des Leopoldsordens und wurde als korrespondierendes Mitglied in die Konigliche Akademie der Wissenschaften und Schonen Kunste von Belgien aufgenommen Nach seinem Tod am 29 Mai 1884 fand in Luttich eine gross angelegte Beerdigungsfeier statt an der neben den offiziellen Vertretern der Akademie auch Abordnungen staatlicher und militarischer Behorden sowie zahlreiche Zeitgenossen und Weggefahrten Chauvins teilnahmen Der Kunstkritiker Ernst Forster vermerkte uber ihn gemass Johannes Fey in einem Abschnitt uber diesen Kunstler in seiner Publikation dass Chauvin bemuht gewesen war Aspekte der deutschen Kunst vornehmlich der Dusseldorfer Schule in Belgien bekannt zu machen und gleichzeitig preussische Tugenden mit franzosischer Lebendigkeit und Leichtigkeit zu verknupfen Dabei sei es ihm gelungen an seiner Akademie die Lebensumstande einer durch Stahlindustrie und Bergbau gepragten Gesellschaft besonders zu berucksichtigen Chauvin habe zudem grossen Wert auf einen wissenschaftlich begrundeten Unterricht gelegt was sowohl fur zukunftige Kunstler als auch fur kunstinteressierte Handwerker von Nutzen sein sollte Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Der Abschied des Tobias von seinem blinden VaterAbschied des Tobias von seinem blinden Vater Der Falkenjunge in mittelalterliche Tracht Gebet des Moses Ruhe auf der Flucht nach Agypten Die Baumlaufer Hagar in der Wuste Begrabnis der hl Nothburga Bergpredigt 1842 Die letzte Zusammenkunft der Burgermeister Beeckman und Laruelle im Rathaus zu Luttich 1631 1847 Bildthema mit nationalromantischer Bedeutung fur das Konigreich Belgien Historienbild im Stil und in der Nachfolge Carl Friedrich Lessings 7 Flucht nach Agypten 1849 Selbstbildnis 1850 Anbetung der Konige Die drei Marien am Grab Bekehrung des Saulus Der heilige Bischof Lambert von Luttich wirft Pippin von Herstal wahrend eines Gastmahles ein unsittliches Leben vor Judas Iscariot Portrat des Burgermeisters Louis Jamme 1830 1838 1878Literatur BearbeitenUta Romer Chauvin Auguste In Saur Allgemeines Kunstlerlexikon Die bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker Mitherausgegeben und begrundet von Gunter Meissner K G Saur Munchen Leipzig 1992 2010 ISBN 3 598 22740 X Band 18 Cesari Choupay 1997 S 346 Chauvin August In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 6 Carlini Cioci E A Seemann Leipzig 1912 S 442 Textarchiv Internet Archive Johannes Fey Zur Geschichte Aachener Maler des 19 Jahrhunderts In Aus Aachens Vorzeit Mitteilungen des Vereins fur Kunde der Aachener Vorzeit Zehnter Jahrgang 1897 Nr 4 8 S 76 79 Google Books Digitalisat Hermann Alexander Muller Biographisches Kunstler Lexikon Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig 1882 S 102 f Digitalisat 1 Digitalisat 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Auguste Chauvin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auguste Chauvin Auktionsresultate im Portal artnet de August Chauvin bei askart netEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Cortjaens Tom Verschaffel Historism and Cultural Identity in the Rhine Meuse Region Leuven University Press 2008 S 306 digitalisat Auguste Chauvin In Wend von Kalnein Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule Verlag Philipp von Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0409 9 S 282 August Adolf Chauvin In J Fey Zur Geschichte 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PersonendatenNAME Chauvin AugustALTERNATIVNAMEN Chauvin August Adolf vollstandiger Name Chauvin Auguste franzosisch KURZBESCHREIBUNG belgischer Historien und GenremalerGEBURTSDATUM 25 Oktober 1810GEBURTSORT LuttichSTERBEDATUM 29 Mai 1884STERBEORT Luttich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Chauvin amp oldid 237677228