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Muhammad ibn ʿAli asch Schaukani arabisch محمد بن علي الشوكاني DMG Muḥammad ibn ʿAli as Saukani geb 12 Juli 1760 in Hidschrat Schaukan gest 1834 in Sanaa war ein islamischer Gelehrter des Jemen der von 1795 bis 1834 oberster Qadi im zaiditischen Imamat der Qasimiden war und wegen seiner Befurwortung des Idschtihad und Ablehnung des Taqlid als Vorlaufer des islamischen Modernismus betrachtet wird Raschid Rida betrachtete ihn als den Erneuerer des 12 islamischen Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAsch Schaukani wurde in Hidschrat Schaukan eine Tagesreise sudostlich von Sanaa geboren 1 Seine Familie gehorte dem Stand der Qudat an und befolgte die Hadawiya eine von dem Imam al Hadi ila l Haqq Yahya ibn al Husain gest 911 innerhalb der zaiditischen Schia gegrundete Rechtsschule Schaukani der zunachst bei seinem Vater lernte befolgte diese Rechtsschule anfangs ebenfalls besuchte dann aber in Sanaa den Unterricht eines Gelehrten der sich an keine Rechtsschule gebunden fuhlte und als Mudschtahid galt ʿAbd al Qadir al Kaukabani gest 1792 Unter seinem Einfluss loste sich asch Schaukanis Bindung an die Hadawiya Um 1780 begann asch Schaukani selbst Rechtsgutachten zu erteilen wobei diejenigen die sich an ihn wandten vor allem Schafiiten aus der Tihama waren Um 1790 gelangte er zu der Auffassung dass die Befolgung einer Rechtsschule generell abzulehnen sei und bezeichnete sich fortan selbst als ungebundenen Mudschtahid muǧtahid muṭlaq Daneben war asch Schaukani als Lehrer tatig Wie er selbst in seiner Autobiographie schreibt gab er taglich Unterricht in 13 verschiedenen Disziplinen darunter Tafsir Usul al fiqh Rhetorik maʿani wa bayan arabische Grammatik naḥw und Fiqh 2 1795 berief ihn al Mansur bi Llah der qasimidische Imam des Jemen zum obersten Kadi des Landes In dieser Eigenschaft war er fur die Bestellung und Aufsicht der gesamten Kadis im Herrschaftsgebiet des Imams zustandig Ausserdem fungierte er als der Sekretar des Imams und korrespondierte in seinem Namen zwischen 1807 und 1813 mit den Fuhrern des ersten saudischen Staats 3 Werke BearbeitenInsgesamt werden asch Schaukani 250 Werke zugeschrieben 4 Besonders bekannt sind die folgenden ad Durr al naḍid fi iḫlaṣ kalimat at tauḥid Die ebenmassigen Perlen uber den vorbehaltlosen Glauben an das Wort der Einheit Gottes eine Abhandlung uber Tauhid und Schirk 5 Die 1414h 1994 n Chr von Dar Ibn Huzaima veroffentlichte Druckausgabe ist hier als Digitalisat abrufbar al Badr aṭ ṭaliʿ bi maḥasin man baʿd al qarn as sabiʿ Sammlung von Biographien von Herrschern und Gelehrten nach dem 7 islamischen Jahrhundert 13 Jahrhundert u Z Die Standardausgabe Kairo Maṭbaʿat as Saʿada 1929 umfasst zwei Bande und enthalt im zweiten Band S 214 225 eine Autobiographie al Durar al bahiya fi l masaʾil al fiqhiya Abhandlung uber verschiedene Rechtsfragen Sie wurde 1881 von Siddiq Hasan Chan unter dem Titel al Fathḥ al muġiṯ bi fiqh al ḥadiṯ ins Urdu ubersetzt 6 Fatḥ al qadir 1814 vollendeter Korankommentar der in modernen Ausgaben funf Bande umfasst Irsad al fuḥul ila taḥqiq al ḥaqq min ʿilm al uṣul Abhandlung zu den Usul al fiqh Nail al auṭar min asrar Muntaqa al aḫbar 1795 abgefasster Kommentar zu der von Ibn Taimiya zusammengestellten Hadith Sammlung al Muntaqa min aḫbar al Muṣṭafa in acht Banden al Qaul al mufid fi adillat al iǧtihad wa t taqlid Abhandlung uber Idschtihad und Taqlid in der er argumentiert dass es nicht notwendig sei den Auffassungen einer der islamischen Rechtsschulen zu folgen Digitalisat der Ausgabe Kairo 1347hLiteratur BearbeitenCarl Brockelmann Geschichte der arabischen Litteratur Supplementband II Leiden Brill 1943 S 818f Barbara Eisenburger Muḥammad b ʿAli as Sawkani gest 1250 1834 der grosse jemenitische Reformer seine rechtlichen ideologischen und padagogischen Vorstellungen Bonn EB Verlag 2011 Bernard Haykel Al Shawkani and the jurisprudential unity of Yemen in Revue du Monde Musulman et de la Mediterranee 67 1993 53 65 Bernard Haykel Reforming Islam by dissolving the Madhhabs Shawkani and his Zaydi detractors in Yemen in Bernard G Weiss ed Studies in Islamic Legal Theory Leiden Brill 2002 Bernard Haykel Revival and Reform in Islam The Legacy of Muhammad al Shawkani Cambridge Cambridge University Press 2003 J J G Jansen Art al S h awkani in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd IX S 378 Rudolph Peters Idjtihad and taqlid in 18th and 19th century Islam in Die Welt des Islams 20 1980 131 145 Johanna Pink Where Does Modernity Begin Muḥammad al Shawkani and the Tradition of Tafsir in A Gorke and J Pink Tafsir and Islamic Intellectual History Exploring the Boundaries of a Genre Oxford University Press Oxford 2014 S 323 360 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Haykel 2003 18 Vgl Haykel 2003 19 Vgl Peters 134 Vgl Haykel 2003 19 Ondrej Beranek und Pavel Tupek The Question of Ziyara through the Eyes of Salafis Waltham Mass Brandeis University Crown Center for Middle East Studies 2009 S 21 Vgl Claudia Preckel Screening Ṣiddi Ḥasan Khan s Library The Use of Ḥanbali Literature in 19th century Bhopal in Birgit Krawietz Georges Tamer eds Islamic Theology Philosophy and Law Debating Ibn Taymiyya and Ibn Qayyim al Jawziyya Walter De Gruyter Berlin 2013 S 162 219 Hier S 202 Normdaten Person GND 119278847 lobid OGND AKS LCCN n81003046 VIAF 10652621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME asch SchaukaniALTERNATIVNAMEN Muḥammad ibn ʿAli as SaukaniKURZBESCHREIBUNG islamischer GelehrterGEBURTSDATUM 12 Juli 1760GEBURTSORT Hidschrat SchaukanSTERBEDATUM 1834STERBEORT Sanaa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asch Schaukani amp oldid 222023786