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Die Arnsberger Stadtmauer umgab im Mittelalter und der fruhen Neuzeit das damalige bebaute Stadtgebiet von Arnsberg Eine erste Befestigung um den ursprunglichen Siedlungskern wurde bereits unmittelbar nach der Ansiedlung im 12 Jahrhundert errichtet Im 13 Jahrhundert wurden die Befestigung um die Unterstadt erweitert und auch das Kloster Wedinghausen mit einbezogen Die eigentliche Stadt erhielt eine massive Steinmauer und verfugte uber einige Turme und Tore Eine nennenswerte Modernisierung fand in der fruhen Neuzeit nicht statt Teilweise wurden die Mauern Ende des 18 und zu Beginn des 19 Jahrhunderts abgebrochen teilweise wurden auf ihnen aber auch Hauser errichtet Einige Reste der Stadtmauer und Turme sind erhalten Stadtansicht Arnsberg aus Civitates Orbis Terrarum Band IV 1588 von Braun amp Hogenberg Gut zu sehen die Stadtmauer im Westen der Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Erste Befestigungen 2 2 Steinmauern 2 3 Weitere Entwicklung 3 Einzelnachweise 4 LiteraturLage BearbeitenDie Altstadt Arnsberg liegt auf einem Bergrucken der von beiden Seiten von der Ruhr umflossen wird Gefahr drohte vor allem von Suden Auf dem hochsten Punkt des Sattels liessen die Grafen von Werl Arnsberg die Burg Arnsberg erbauen Geschichte BearbeitenErste Befestigungen Bearbeiten Unterhalb der Burg im Bereich der Vorburg siedelten sich Menschen an Im Jahr 1114 unterstellten sich vierzehn freie Familien dem Grafen Friedrich Die ersten Gebaude vor der Burg bildeten ein Oval und wurden durch einen breiten Halsgraben geschutzt Diese erste Verteidigungsanlage zog sich etwa vom spateren Grunen Turm uber den Kuttelberg bis zum Hanstein Burgmannshauser waren wichtige Verteidigungsbereiche Ausserhalb des Halsgrabens im Bereich der spateren Oberstadt siedelten bald weitere Menschen Zunachst als Erd Holz Wall wurde die Ansiedlung spatestens seit der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts von einem Befestigungswerk umgeben Der Glockenturm bildete das besonders gefahrdete und damit starke sudliche Stadttor Unklar ist wann genau der Turm erbaut worden ist Er bestand schon vor der Zeit des Grafen Gottfried III der kurz nach seinem Herrschaftsbeginn um 1238 ankundigte der Siedlung Freiheitsrechte zu gewahren Nordlich des Glockenturmes befinden sich vergleichsweise grosse Grundstucke die auf Burgmannshauser in diesem Bereich hindeuten Zu den Burgsmannshausern gehoren die Vorlauferbauten des Weichs schen Hofes des Duckerschen Hofes und das heutige Gebaude des Kolpingwerkes Die Burgmannshauser waren zumindest in ihren unteren Bereichen massiv gebaut sie wiesen Schiessscharten und grosse Gewolbe zur Lagerung von Vorraten auf Steinmauern Bearbeiten Vor dem Glockenturm kam es zu einer weiteren Ansiedlung Unterstadt In der erwahnten Urkunde des Grafen Gottfried III ist von der Absicht die Rede diese Siedlung durch eine zweite Mauer in die bestehende Befestigung einzubeziehen Diese reicht zunachst bis zum heutigen Lindenberg In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde der Holz Erde Wall durch eine Mauer aus Bruchsteinen mit entsprechenden Turmen und Toren ersetzt In Richtung des Klosters Wedinghausen stand die Klosterpforte als neuer sudlicher Stadtzugang Der Glockenturm verlor dadurch seinen Charakter als Hauptbefestigungsturm und wurde zu einem innerstadtischen Tor Westlicher Bereich Der Honkampsturm in der Nahe des heutigen Verwaltungsgerichts wurde Ende des 19 Jahrhunderts abgebrochen In Richtung des Muhlengrabens befand sich das Muhlentor Limps Turm war Teil der Befestigung der Arnsberger Oberstadt und einer Toranlage der Limps Pforte Es handelt sich um einen funfgeschossigen halbrunden Mauerturm aus Bruchstein mit einer verschieferten Kegelhaube Versehen war er mit zahlreichen Schiessscharten Der nachste Turm war der Grune Turm Es handelt sich um einen zweistockigen Eckturm der Stadtbefestigung Dieser ist ein Schalenturm aus Bruchstein aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Die Stadtmauer macht hier einen Knick und fuhrt hangaufwarts nun in Richtung Burgberg Zwischen dem Grunen Turm mit der daran anschliessenden Mauer die in etwa den Verlauf der Stadtmauer markiert und dem gegenuberliegenden Oberfreistuhl sind noch Reste des Stadtgrabens zu sehen Der fruhere Hakenturm ist nicht mehr vorhanden Ein wichtiges Tor war die Oleypforte Durch diese fuhrte die Strasse nach Soest in die Stadt Durch das Schlosstor gelangte man zum Aufgang zur Burg Ostlicher Bereich Die ostliche Mauer zog sich direkt am Berghang bis zur Burg hin Unterbrochen wurde sie von der nicht mehr vorhandenen Vogelspforte am Tillmanns Gasschen und dem noch vorhandenen Kaiserpfortchen Unterhalb der Burg lag die Puttepforte Vor der Ringmauer befand sich zumindest im westlichen und sudlichen Bereich ein tiefer Graben Auf der Stadtseite verlief ein Weg um den raschen Zugang zu den Turmen und Verteidigungsanlagen zu ermoglichen Die Erhaltung der Mauern und ihre Bemannung im Verteidigungsfall war Sache der Burgerschaft Die einzelnen Zunfte waren fur die verschiedenen Abschnitte zustandig Der Schmiedezunft etwa unterstand das Limpstor Auch das Kloster Wedinghausen wurde mit Wallen und Graben in die Befestigung mit einbezogen Allerdings blieb der Bereich zwischen der Klosterpforte und dem Kloster selbst unbebaut Auf Stadtansichten aus der fruhen Neuzeit war das Gebiet zwischen Kloster und Stadt mit einfachen Palisaden gesichert Die Schutzwirkung war entsprechend begrenzt wie sich etwa anlasslich der Belagerung der Stadt durch Eberhard Beckermann zeigte der das Kloster leicht einnehmen konnte Ahnlich wie das Kloster war die stadtische Muhle an der Ruhr durch eine eigene Einfriedung mit der Stadtbefestigung verbunden nbsp Der Glockenturm war vor Erweiterung des Mauerrings der sudliche Hauptzugang zur Stadt nbsp Das Kaiserpfortchen war eine kleine Mauerpforte nbsp Der Grune Turm war ein Eckturm in der Stadtbefestigung nbsp Limps Turm war Teil einer Toranlage nbsp Kleiner Schalenturm in der Strasse Unterm TempelWeitere Entwicklung Bearbeiten Schon im 17 Jahrhundert wurde der Landsberger Hof uber einem Teil der ostlichen Stadtmauer erbaut Nachdem die Mauern mit dem Aufkommen einer besseren Kriegstechnik ihre Bedeutung als Verteidigungsanlagen im 18 Jahrhundert verloren hatten wurden auf den Mauern Hauser aufgesetzt So wurde auf das Kaiserpfortchen ein kleines Haus gebaut Diese Uberbauung der Mauer pragt das Erscheinungsbild der Stadt im Osten bis heute Die Mauern umschlossen das Stadtgebiet bis 1799 Erst nach dem Stadtbrand von 1799 wurden ausserhalb der Muhlenpforte und der Klosterpforte neue Strassen und Hauser errichtet Im Westen und Suden wurden die Mauern in weiten Teilen abgebrochen In einigen Bereichen sind Reste erhalten und der Verlauf der Mauer lasst sich so auch im Westen relativ gut nachvollziehen Nicht zuletzt pragen die erhaltenen Turme das Stadtbild Der Standort der 1799 abgebrannten und nicht wieder aufgebauten Klosterpforte wird 2015 durch eine Lichtinstallation des Kunstlers Santiago Sierra mit dem Titel The Dept im Strassenraum wieder sichtbar gemacht 1 2 Einzelnachweise Bearbeiten Lichtpforte von Santiago Sierra Memento des Originals vom 29 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www arnsberg de Beschreibung Kunstverein ArnsbergLiteratur BearbeitenHermann Herbold Alt Arnsberg gewachsen und geplant In Heimatblatter des Arnsberger Heimatbundes 1 1980 S 4 6 Karl Feaux de Lacroix Geschichte Arnsbergs H R Stein Verlag Arnsberg 1895 Nachdruck Stein Werl 1983 ISBN 3 920980 05 0 S 79 80 Klemens Propper Von Saustrasse Bindfadengasse und Oleypforte In Heimatblatter des Arnsberger Heimatbundes 8 1997 S 23 31 Uwe Haltaufderheide Die Baudenkmaler der Stadt Arnsberg Erfassungszeitraum 1980 1990 Stadt Arnsberg Arnsberg 1990 ISBN 3 928394 01 0 Heinz Pardun Honkamps Turm In Heimatblatter des Arnsberger Heimatbundes 12 1991 S 14 18 Franz Kessler Vergessene Strassen und Turme Die bauliche Entwicklung der Stadt Arnsberg bis 1800 In Gunter Cronau Bearb Franz Kessler Kreuz statt Hakenkreuz Arnsberg 2002 S 290 294 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnsberger Stadtmauer amp oldid 234512341