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Der Weichs sche Hof ist ein reprasentatives adeliges Wohnhaus in der Altstadt von Arnsberg Benannt ist er nach der Familie von Weichs die das Gebaude als Stadtsitz nutzte Bei Nacht von der GartenseitePeer Gynt RaumStrassenfront des Weichs schen Hofes Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Gebaude liegt unmittelbar hinter dem Glockenturm Es wurde in seiner jetzigen Form nach dem Stadtbrand von 1600 erbaut Das Gebaude geht auf weit altere Vorlaufer zuruck Teile des altesten Mauerwerks stammen aus dem Hochmittelalter Das Kellergeschoss verfugt uber Schiessscharten Dies weist auf eine Zeit vor der Entstehung der Unterstadt hin als der Vorlaufer des Hauses Teil der Verteidigung der heutigen Oberstadt war Das Erdgeschoss im Vordergebaude ist aus Stein wahrend das Obergeschoss in Fachwerk ausgefuhrt ist Das Walmdach hat zur Strassenseite ein Kranhauschen Zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss befindet sich die Inschrift PAX INTRANTIBUS SALUS EXEVNTIBUS ANNO 1601 DIE XXIII IVLII deutsch Friede den Eintretenden Gluck den Scheidenden im Jahr 1601 den 23 Juli In einer weiteren Inschrift wird der Schutz Jesu vor Pest Hunger Krieg und Feuer erfleht A PESTE FAME BELLO ET INCENDO LIBERA NOS DOMINE JESUV SALVATOR NOSTER An der sudlichen Traufseite befinden sich Ankerzahlen mit dem Datum 1675 dass auf einen Umbau oder ahnliches zu dieser Zeit hindeutet Uber dem barocken Eingangsportal mit gekropften Gewanderprofilen und Oberlicht ist eine bemalte gusseiserne Ofenplatte mit einem Westfalenpferd und der Jahresangabe 1768 befestigt Hinter der Eingangstur befindet sich eine grosse Diele die von einem Treppenhaus aus dunklem Holz beherrscht wird Auf beiden Seiten des Eingangsbereichs liegen reprasentative Raume die bis zu 4 5 m hoch sind Erhalten sind die alten Boden Wandschranke und vier von ursprunglich neun Feuerstatten Die Turen und Turstocke sind bis zu 400 Jahre alt Auch Teile der historischen Kuche mit einer Feuerstelle aus Backstein sind erhalten Eines der reprasentativen Zimmer diente fur Audienzen Es wird von einem Kamin beherrscht und weist Stuckdecken und grosse Sprossenfenster auf Ursprunglich lag der Hauptzugang in der Gartenfassade Erst spater wurde er Eingang an die heutige Stelle verlegt Ein Wintergarten nach Sudwesten wurde 1890 angebaut Das Hinterhaus weist ebenfalls ein massives Erdgeschoss auf An der Westwand gibt es noch Steinpfostenfenster Auch beim Hinterhaus besteht das Obergeschoss aus Fachwerk Dieses enthalt teilweise geschnitzte Fullholzer Sudlich von diesen Gebauden durch einen kleinen Zwischenbau verbunden befindet sich das so genannte Tempelhaus Einer der Besitzer Dietrich Gaudenz von Ducker hatte versucht dieses abreissen zu lassen um dort eine Scheune zu errichten konnte sich aber gegen den Magistrat nicht durchsetzen Dieser argumentierte dass dort allzeit ein absonderlichs burgerliches Wohnhaus gewesen sei Der Torbogen tragt die Jahreszahl 1675 was auf Umbauarbeiten zur Zeit Duckers hindeutet Der parkartige Garten ist etwa 2500 m gross und wurde wegen der starken Hanglage terrassenformig angelegt Es gibt eine grossere und eine kleine Ebene In dem kleineren Bereich gab es fruher wohl einen Krautergarten Unter den Terrassen befinden sich noch Gewolbe Geschichte BearbeitenUber die Anfange des Hauses und seine ersten Besitzer ist nichts Naheres bekannt In einer lateinischen Inschrift wird mitgeteilt dass Georg Morch der hochberuhmten verehrungswurdigen Herrn Kurfursten kolnischer Rat Burgermeister zu Arnsberg und Anna Wiedenbruck dieses Haus im Jahre des Heils 1638 im August wieder hergestellt haben Spater war der Komplex im Besitz des Oberkellners Dietrich Gaudenz von Ducker ehe es in den Besitz der Familie von Weichs uberging Diese besassen ihn spatestens seit dem 18 Jahrhundert Dort wohnte unter anderem der letzte kurfurstliche Landdrost Clemens August von Weichs Auf der Stadtansicht von Rudolf von Essl von 1669 ist das Haus wie andere bemerkenswerte Gebaude der Stadt unverhaltnismassig gross dargestellt 1 In dem Haus lebte Ende des 19 Jahrhunderts der spatere Reichskanzler Georg Michaelis der damals als Oberregierungsrat an der Regierung Arnsberg tatig war Zur Erinnerung an die Geburt seines Sohnes pflanzte Michaelis auf dem Vorhof des Anwesens eine Linde die noch heute dort steht Spater lebte in dem Haus unter anderem die judische Familie Steinmann 2 Das Gebaude war bis 1990 im Besitz der Familie von Weichs und wurde zu Wohnzwecken vermietet ehe es verkauft wurde Nach einem zeitweisen Leerstand wurde es von neuen Eigentumern erworben die den gesamten Komplex aufwandig und denkmalgerecht sanierten Es diente zeitweise als private Musikakademie und Teile des Obergeschosses wurden fur die Bedurfnisse von Musikauffuhrungen umgebaut Heute dient es zu Wohnzwecken Literatur BearbeitenUwe Haltaufderheide Die Baudenkmaler der Stadt Arnsberg Erfassungszeitraum 1980 1990 Hrsg Stadt Arnsberg Arnsberg 1990 ISBN 3 928394 01 0 S 41 42 Ferdy Fischer Matthias Regniet Der Weichs sche Hof in der Arnsberger Altstadt im alten Adelspalais erklingt nun Musik In Arnsberger Heimatbund e V Hrsg Heimatblatter Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes e V Heft 18 1997 ISSN 1612 538X S 84 88 Inhaltsverzeichnis PDF 121 kB abgerufen am 7 April 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Ingrid Reissland Eigendliche Vorbilder der Churfurstlichen Residentz Statt Arnsberg im Jahre 1669 Rudolf von Essls Stadtansicht aus motivkundlicher Sicht In Arnsberger Heimatbund e V Hrsg Heimatblatter Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes e V Heft 18 1997 ISSN 1612 538X S 22 Inhaltsverzeichnis PDF 121 kB abgerufen am 7 April 2013 Karl Foster Die Michaelis Linde zwischen Glockenturm und Haus von Weichs In Arnsberger Heimatbund e V Hrsg Heimatblatter Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes e V Heft 11 1990 ISSN 1612 538X S 70 Inhaltsverzeichnis PDF 97 kB abgerufen am 7 April 2013 51 397954 8 063335 Koordinaten 51 23 52 6 N 8 3 48 O Abgerufen von 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