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Das Armreliquiar der heiligen Elisabeth ist ein Behaltnis in Form eines senkrecht aufragenden Arms das eine Reliquie der heiligen Elisabeth von Thuringen enthalt Altar der Schlosskapelle Sayn in der Vierpass Nische das Armreliquiar der hl ElisabethArmreliquiarGeschichte BearbeitenAm 1 Mai 1236 weniger als funf Jahre nach ihrem Tod wurden die Gebeine Elisabeths im Beisein Kaiser Friedrichs II in der Marburger Hospitalkapelle erhoben und in einen kostbaren Schrein uberfuhrt Die Armreliquie gelangte moglicherweise schon bald darauf nach Altenberg an der Lahn Der dortigen Pramonstratenserinnenabtei Kloster Altenberg gehorte Gertrud von Altenberg die 1227 geborene Tochter der Heiligen seit ihrer fruhesten Kindheit an seit 1248 als Abtissin Das um 1240 entstandene Reliquiar blieb jahrhundertelang im Klosterschatz Nach der Aufhebung des Klosters Altenberg im Jahr 1803 schenkte die letzte Priorin Ludovica Norbertina von Bode das Reliquiar ihrem Verwandten dem Grafen Boos von Waldeck in Sayn der es in der Schlosskapelle aufbewahrte Sein Enkel vermachte das Reliquiar der Furstin Leonilla zu Sayn Wittgenstein Sayn einer direkten Nachfahrin der hl Elisabeth Seither ist das kostbare Goldschmiedewerk im Besitz der Sayner Furstenfamilie Einige Jahre lang war das Reliquiar im Hochaltar der Abtei Sayn ausgestellt Beschreibung BearbeitenDie Hand ist in segnend ausgestreckter Haltung ausgefuhrt der Arm mit zwei Gewandern bekleidet deren Borten mit Filigranarbeiten und Edelsteinen geschmuckt sind Wahrend der Oberarmel mit einem punzierten Rautenmuster verziert ist dominiert an dem enganliegenden Armel eine gerahmte Achatplatte Auf der gegenuberliegenden Ruckseite weist das Untergewand ein verschliessbares Masswerkfenster auf dahinter ist die Reliquie zu sehen Ein zweiter Zugang zu der Reliquie besteht an der Unterseite des Armes denn auch die Standplatte ist aufklappbar Armformige Reliquiare sind seit dem 11 Jahrhundert bezeugt sie gehoren zur Gruppe der sogenannten sprechenden Reliquiare Diese Reliquiare zu denen alle gerechnet werden die in Form menschlicher Korperteile gefertigt sind z B Busten Haupter Fusse Finger werden so genannt weil ihre aussere Form haufig auf die der Reliquie schliessen lasst Demnach kann ein Kopfreliquiar eine Schadel ein Armreliquiar eine Armreliquie enthalten Im Inneren des Elisabethreliquiars befindet sich ein in Stoff gehullter Knochen der Elle der mit zwei jungeren Siegeln versehen ist Das Armreliquiar der heiligen Elisabeth ist eine der herausragendsten Goldschmiedearbeiten aus der Mitte des 13 Jahrhunderts In den stilistischen Merkmalen lasst das Werk bereits gotische Stromungen erkennen Auffallend ist die naturalistische Modellierung der Hand das Streben nach organischer Korperbildung Auch die hochgefassten Krallenfassungen zwischen den Filigranranken erinnern bereits an Steinmontierungen der hochgotischen Goldschmiedekunst Hinzu kommt das in den Armelrucken eingeschnittene Lanzettfenster mit eingeschriebenem Masswerk ein Motiv das sich von der gotischen Monumentalarchitektur herleitet Literatur BearbeitenMartina Junghans Die Armreliquiare in Deutschland vom 11 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts Dissertation Universitat Bonn 2002 S 185 190 Weblinks BearbeitenBeschreibung der Schlosskapelle Sayn mit Geschichte des Reliquiars sayn de Bild des Reliquiars mit historischen Daten ekkw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armreliquiar der hl Elisabeth amp oldid 237059427