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Die Emil Kirdorf war das Typschiff einer Klasse von vier Kombischiffen der Reederei Hugo Stinnes AG fur Seeschiffahrt amp Uberseehandel fur einen geplanten Ostasien Dienst Hugo Stinnes vergab den Auftrag fur die vier Schiffe an die Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven um dort Arbeitsplatze zu sichern Die 1922 23 in Dienst gestellten Schiffe kamen mit der Reederei 1926 zur Hapag und wurden ab 1927 in den Dienst zur sudamerikanischen Westkuste umgesetzt 1932 33 verkaufte die Hapag die vier Schiffe nach Rumanien Emil Kirdorf Die Emil Kirdorf Die Emil KirdorfSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches Reich Konigreich Rumanien Rumanien Rumanienandere Schiffsnamen ab 1932 ArdealSchiffstyp KombischiffHeimathafen HamburgEigner Hugo Stinnes AG fur Seeschiffahrt amp Uberseehandelab 1926 HapagBauwerft Reichsmarinewerft WilhelmshavenBaunummer 66Stapellauf 25 Februar 1922Indienststellung 2 August 1922Verbleib 1963 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungLange 129 1 m Lua 124 9 m Lpp Breite 16 4 mTiefgang max 7 1 mVermessung 5695 BRT Besatzung 72MaschinenanlageMaschine 1 Dreifach Expansionsmaschineab 1928 mit AbdampfturbineMaschinen leistung 2350 PS 3000 PSHochst geschwindigkeit 12 kn 22 km h Propeller 1TransportkapazitatenTragfahigkeit 7840 tdwZugelassene Passagierzahl bis zu 74Das Schiff wurde bei der rumanischen Staatsreederei Serviciul Maritim Roman in Ardeal umbenannt und auf den Linien der Reederei im Schwarzen Meer und ins Mittelmeer eingesetzt Im Zweiten Weltkrieg torpedierte das sowjetische U Boot A 5 die Ardeal vor Odessa auf der Position 46 533333333333 30 933333333333 Koordinaten 46 32 0 N 30 56 0 O Das auf Strand gesetzte Wrack wurde nach dem Kriegsende in Odessa wieder instand gesetzt 1948 wurde es Rumanien zuruckgegeben wo es bis 1962 eingesetzt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Schiffes 1 1 Einsatze 1 2 Unter rumanischer Flagge 2 Die Schiffe der Emil Kirdorf Klasse 3 Einzelnachweise 4 Weblinks 5 LiteraturGeschichte des Schiffes BearbeitenMit der Emil Kirdorf und ihren drei Schwesterschiffen bestellte die Reederei Stinnes erstmals Neubauten mit einer Passagiereinrichtung da keine geeigneten Schiffe aus zweiter Hand zu beschaffen waren 1 Aus patriotischen Grunden ging der Auftrag an die von Arbeitslosigkeit bedrohte ehemalige Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven die noch nie Handelsschiffe gebaut hatte Die vier Schiffe sollten auch die einzigen Handelsschiff Neubauten der Werft bleiben 2 Die Schiffe waren fur einen Liniendienst nach Ostasien vorgesehen mit dem Stinnes nach den Mittel und Sudamerika Diensten auch in diesem Fahrtgebiet in Konkurrenz zu den grossen deutschen Reedereien trat Die 5700 BRT grossen Schiffe erhielten eine Passagiereinrichtung fur 50 Fahrgaste I Klasse und ubertrafen damit das Angebot der grossen Reedereien Die Hapag verfugte uber die Motorschiffe der Havelland Klasse mit bis zu 18 Fahrgasten und erst ab 1924 mit dem Turbinenschiff Saarland und dem Motorschiff Vogtland uber Schiffe mit einer ahnlichen Fahrgastkapazitat 3 Der Norddeutsche Lloyd setzte allerdings mit den eigentlich fur den Sudamerikadienst vorgesehene Doppelschrauben Dampfern Weser und Werra erheblich grossere Schiffe ein 4 die 1924 durch vier Schwesterschiffe fur den Ostasien Dienst ersetzt wurden die allerdings alle sechs nur eine II und III Klasse fuhrten 5 Bei den Stinnes Neubauten handelte es sich um relativ kleine Kombischiffe mit einer Tragfahigkeit von knapp 8000 t mit einem Schornstein und zwei Masten Das erste Schiff des Auftrags mit der Baunummer 66 lief am 25 Februar 1922 vom Stapel und erhielt den Namen Emil Kirdorf nach dem Fuhrer der deutschen Kohlenindustrie mit dem Hugo Stinnes durchaus Konflikte hatte und der spater ein bedeutender Forderer der Nationalsozialisten wurde 1847 1938 Angetrieben von einer olgefeuerten 3 Zylinder Dreifach Expansionsmaschine von 2000 PSi Gesamtleistung konnte der mit 72 Mann Besatzung betriebene Dampfer 11 kn laufen 6 Im Bruckenaufbau war Platz fur bis zu 74 Passagiere Der Neubau hatte eine Lange 129 1 m uber alles und war 14 95 m breit 6 Die Emil Kirdorf war mit 5708 BRT vermessen und hatten eine Tragfahigkeit von 7980 tdw 6 Die Marinewerft fertigte die drei Schwesterschiffe nahezu identisch die nach dem Gewerkschaftsfunktionar Carl Legien 1861 1920 dem Chemiker und Nobelpreistrager Adolf von Baeyer 1835 1917 sowie dem Stahlindustriellen Albert Vogler 1877 1945 benannt wurden Die Emil Kirdorf wurde am 2 August 1922 abgeliefert 6 Am 2 November 1922 lief sie aus Hamburg zu ihrer Jungfernreise nach Yokohama aus 7 Bis Juni 1923 wurden ihre Schwesterschiffe fertig und auch in diesen Dienst eingestellt Wahrend ihrer Einsatzzeit wurde die Antriebsanlage der mit 11 Knoten recht langsamen Kombischiffe durch den Einbau einer Abdampfturbine in den Jahren 1928 29 verstarkt welche die Leistung auf 3000 PSi erhohte und den Schiffen 12 Knoten Fahrt ermoglichte 6 Dieser Umbau erfolgte zuerst 1928 beim Typschiff Emil Kirdorf beim Vulcan in Hamburg Im Folgejahr wurden die Schwesterschiffe ebenfalls so umgerustet 6 Einsatze Bearbeiten nbsp Die in Flensburg gebaute Tirpitz der Stinnes Reederei das erste nach Ostasien eingesetzte Schiff der ReedereiDie Stinnes Reederei eroffnete ihren Ostasiendienst am 14 Oktober 1922 mit dem Frachter Hindenburg 7 dem dann die Emil Kirdorf auf ihrer Jungfernreise folgte Die neuen Schiffe unterhielten zusammen mit den grossen 12 000 tdw tragenden Frachtschiffen mit kleiner Passagiereinrichtung Havenstein Ludendorff Tirpitz und der unter Danziger Flagge laufende Oliva eine Linie mit monatlichen Abfahrten von Hamburg nach Ostasien 7 Im August 1925 erregte die Emil Kirdorf Aufsehen als sich auf der Ruckreise zwischen Colombo und Aden die Kopra Ladung entzundete und es der Mannschaft nach der Abgabe eines SOS Rufes gelang den Brand nach funf Tagen ohne fremde Hilfe zu loschen und das Schiff gleichzeitig einen schweren Sturm abritt 8 Weitere Neubauten erhielt die Linie Anfang 1926 mit den in Bremen gebauten Motor Frachtschiffen Rhein und Ruhr die 12 Knoten liefen und bis zu 27 Fahrgasten Platz boten 6 Die Stinnes Reederei befand sich seit dem Tod von Hugo Stinnes im Mai 1924 in Schwierigkeiten da die Erben den Betrieb nicht im bisherigen Umfang fortfuhren wollten Sie wurde im Januar 1926 an die Deutsch Austral und Kosmos Linien verkauft aber eigenstandig im neuen Konzern fortgefuhrt 9 Am 26 November 1926 fusionierte der Austral Kosmos Konzern mit der Hapag So kamen Emil Kirdorf und ihre Schwestern zum Ostasiendienst der Hapag die trotz des formalen Fortbestehens der alten Reedereien Deutsch Australische Dampfschiffs Gesellschaft DADG Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft Kosmos DDG Kosmos und Stinnes Linie alle Passagierdienste als eigene Dienste fuhrte 10 Mit der Ubernahme neuer und schnellerer Kombischiffe mit Motorantrieb in den Ostasiendienst ab 1928 siehe Kulmerland und ihre Schwesterschiffe zog die Hapag die Emil Kirdorf und ihre Schwesterschiffe aus dem Ostasiendienst ab und setzte sie auf den alten Kosmos Linien zur sudamerikanischen Westkuste ein Im September 1927 wurde die Carl Legien als erstes der Stinnes Kombischiffe in diesem Fahrtgebiet eingesetzt Als zweites Schiff der Klasse kam die Adolf von Baeyer im Juli 1928 auf dieser Route zum Einsatz der die beiden anderen Schwesterschiffe 1929 folgten 6 Bis zu ihrem Verkauf ins Ausland 1933 blieben die Schiffe im Westkustendienst im Einsatz Die ab 1929 dort eingesetzte Emil Kirdorf machte Anfang 1932 ihre letzte Fahrt unter deutscher Flagge nach Chile Unter rumanischer Flagge Bearbeiten Die Emil Kirdorf kam Ende 1932 als erstes der vier Schwesterschiffe nach Rumanien wo sie in Ardeal umbenannt und von der rumanischen Staatsreederei Serviciul Maritim Roman auf dem Schwarzen Meer und ins Mittelmeer auch mit Tagesgasten eingesetzt wurde Als 1941 Rumanien auf Seiten der Achsenmachte dem Zweiten Weltkrieg beitrat waren die Ardeal und ihre Schwesterschiffe im Schwarzen Meer und gehorten zu den grossten Transportschiffen auf Seiten der Angreifer der Sowjetunion Sie waren Hauptziele der verbliebenen sowjetischen U Boote die drei der Schiffe erfolgreich angriffen Die Ardeal wurde am 11 Juni 1942 als zweites der Schiffe von einem sowjetischen U Boot torpediert Die von A 5 vor Odessa angegriffene Ardeal hatte eine Ladung von Ersatzgutern fur die deutsche Luftwaffe an Bord die naher zur Front gebracht werden sollten Zwar gelang es das torpedierte Schiff noch auf den Strand zu setzen aber die Bergung des Schiffes gelang erst sowjetischen Spezialisten nach dem Ende des Krieges Das in Odessa instandgesetzte Schiff wurde 1948 der rumanischen Staatsreederei zuruckgegeben Von dieser noch bis 1962 eingesetzt wurde die Ardeal ex Emil Kirdorf 1962 als letztes Schiff der Klasse in Rumanien verschrottet 6 Ein ahnliches Schicksal hatte die Alba Iulia ex Carl Legien die im April 1944 bei der Raumung der Krim durch sowjetische Luftangriffe schwer beschadigt wurde und nicht mehr einsatzbereit war Sie wurde ab Herbst 1944 von der Sowjetunion instand gesetzt und kam ab 1946 unter sowjetischer Flagge als Nikolajew wieder zum Einsatz Sie wurde 1959 abgewrackt 6 Die im April 1943 durch das sowjetische U Boot S 33 versenkte Suceava ex Albert Vogler wurde zwar nach dem Kriegsende gehoben aber sofort verschrottet Die schon im August 1941 durch das sowjetische U Boot SC 211 nahe der bulgarischen Kuste versenkte Peles ex Adolf von Baeyer liegt als Wrack an ihrer Untergangsstelle Die Schiffe der Emil Kirdorf Klasse BearbeitenEntstanden auf der Marinewerft in Wilhelmshaven mit den Bau Nr 66 69 Namen Stapellauf in Dienst Rumanien SchicksalEmil Kirdorf Ardeal 25 02 1922 2 08 1922 1932 1928 Abdampfturbine 1929 1 Fahrt nach Chile 11 Juni 1942 torpediert 1948 bis 1962 wieder in FahrtCarl Legien Alba Iulia 20 05 1922 16 12 1922 23 03 1933 9 1927 1 Fahrt nach Chile 1929 Abdampfturbine 18 April 1944 durch Luftangriff versenkt 1946 bis 1959 als sowjetische Nikolajew wieder in FahrtAdolf von Baeyer Peles 14 10 1922 27 02 1923 22 02 1933 7 1928 1 Fahrt nach Chile 1929 Abdampfturbine 14 August 1941 durch U Boot SHCH 211 mit zwei Torpedos versenkt 11 Albert Vogler Suceava 23 03 1923 13 06 1923 5 04 1933 1929 Abdampfturbine 1929 1 Fahrt nach Chile 20 April 1943 durch U Boot S 33 versenkt 12 Einzelnachweise Bearbeiten Kludas Passagierschiffahrt Bd IV Vernichtung und Wiedergeburt 1914 1930 S 180 Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 S 49 Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 162 Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 166 138 Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 166 a b c d e f g h i j Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 178 a b c Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 182 Schmelzkopf S 79 Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 187 Kludas Passagierschiffahrt Bd IV S 191 Versenkung der Peles Versenkung der SuceavaWeblinks Bearbeitenemil kirdorf klasse Submarine A 5 Peles ShipwreckLiteratur BearbeitenRoger Jordan The World s Merchant Fleets 1939 Annapolis 2006 ISBN 1 59114 959 2 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt Band 4 Vernichtung und Wiedergeburt 1914 bis 1930 Ernst Kabel Verlag Hamburg 1988 Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums Band 21 Claus Rothe Deutsche Ozean Passagierschiffe 1919 bis 1985 Steiger Verlag 1987 ISBN 3 921564 97 2 Reinhardt Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 Verlag Gerhard Stalling Oldenburg 1974 ISBN 3 7979 1847 X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Kirdorf Schiff amp oldid 232415098 Die Schiffe der Emil Kirdorf Klasse