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Anton Freiherr Codelli von Codellisberg Sterngreif und Fahnenfeld 22 Marz 1875 in Neapel 26 April 1954 in Porto Ronco Tessin war ein osterreichisch ungarischer Erfinder neapolitanisch slowenischer Herkunft Anton Freiherr CodelliIn einem Artikel der Zeitung Nedelja einem Sonntagsblatt in Ljubljana Ausgabe 22 Oktober 1989 wird Codelli als eine der sicherlich interessantesten Personlichkeiten der jungeren Geschichte Ljubljanas und Sloweniens bezeichnet Erstmals Aufsehen erregte er im Jahre 1898 mit seinem Automobil mit dem er auf dem vaterlichen Schloss Thurn an der Laibach vorfuhr das erste in Laibach und in den sudostlichen Regionen des osterreichisch ungarischen Kaiserreiches uberhaupt Den Erwerb der Fahrerlaubnis musste er allerdings 1906 nachholen Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Vita 2 1 Ausbildung 2 2 Erfindungen 2 3 In deutschen Diensten 3 Familie 4 Besitz in Krain 5 Literatur 6 WeblinksAbstammung BearbeitenCodellis Eltern waren Karl von Codelli Linienschiffsfahnrich in der k u k Marine und Rosalie geb Freiin von Tauffrer Das Geschlecht stammte aus Neapel wo Mitte des 13 Jahrhunderts Martin Codell Covell als Offizier unter Konig Karl von Anjou und spater dessen Sohn Laurenz unter Galeazzo Visconti im Mailander Krieg gegen Konig Wenzel gedient haben sollen Codellis Vorfahr Peter heiratete Katharina de Marano wodurch er in Friaul zu einem ansehnlichen Vermogen gelangte das es ihm um 1400 ermoglichte unweit Bergamos das Kastell Lacodelli Codellisberg zu erbauen Uber Gorz gelangte die Familie nach Krain wo sie 1688 das dortige Inkolat erwarb und schliesslich mit Augustin von Codelli 1749 in den erblandisch osterreichischen Freiherrnstand erhoben wurde Vita BearbeitenAusbildung Bearbeiten Codelli wurde von Hauslehrern erzogen die ihn neben der italienischen auch in der deutschen und slowenischen Sprache unterwiesen Uber Codellis weitere Ausbildung gibt es viele widerspruchliche Nachrichten So soll er in Wien Technik studiert und als Maschinenbauingenieur diplomiert haben Den Lebenserinnerungen Schreibmaschinenskript 710 Seiten die seine Mutter geschrieben hat ist jedoch zu entnehmen dass Codelli keine technischen Schulen besucht und sich das technische Wissen im Selbststudium angeeignet hat Nach dem Mittelschulabschluss und langerer Dienstzeit in der k u k Marine schrieb er sich zwar in der Universitat zu Wien ein um Jura zu studieren doch dieses Studium brach er alsbald ab und absolvierte 1906 seinen Neigungen folgend bei Telefunken in Berlin einen sechsmonatigen Fachkursus Erfindungen Bearbeiten Sein Erfinderdrang erstreckte sich auf zahlreiche Bereiche Der grosste Teil seiner Erfindungen sollte militarischen Zwecken dienen Viel Zeit widmete er dem Automobilwesen Im Jahre 1906 plante er den Rotations Explosions Motor Im Jahre 1910 skizzierte er den Plan fur ein riesiges mehrere hundert Passagiere fassendes Luftfahrzeug aus einer Stahlblechummantelung gefullt mit Sauerstoff Den grossten Erfolg hatte er auf dem Gebiet der Radiotelegraphie Bereits 1907 beauftragte ihn die k u k Marine die drahtlose Kommunikation von Schiff zu Schiff und spater auch von dort zur Befehlszentrale in Wien einzufuhren Die fur jene Zeiten bemerkenswerteste Erfindung war aber sicherlich das optisch mechanische Fernsehen das er als erster Jugoslawe am 7 Juni 1929 in Belgrad und bis zum Jahre 1933 in 11 weiteren Landern in Europa sowie auch in den USA patentieren liess Bis es soweit war arbeitete er standig an Verbesserungen des Systems Im Jahre 1929 fuhrte Telefunken in Berlin erste Versuche mit Codellis Apparatur durch Er bot seine Erfindung auch dem Multimillionar Morgan in den USA an Doch dort entwickelte die Gesellschaft RCA bereits seit 1930 das elektronische Fernsehen Dadurch geriet Codellis Erfindung bald in Vergessenheit In deutschen Diensten Bearbeiten Aufgrund seiner Erfindungen wurde man auch in Deutschland auf Codelli aufmerksam Er erhielt den Auftrag in Togo eine Radiostation aufzubauen die die deutschen Kolonien in Ostafrika mit Europa sowie die deutschen Kriegsschiffe im Sudatlantik verbinden sollte Die Arbeiten dafur begannen im Jahre 1911 Zwei Jahre spater gelang es ihm sein Radiosystem mit dem bestehenden Telefonsystem zu verbinden Schon 1914 standen beim Ort Kamina ein leistungsfahiges Elektrizitatswerk und drei 75 m und sechs 120 m hohe Antennenturme der Funkstation Kamina Ferner liess er eine 7 km lange Behelfsbahn vom Zentralbahnhof Atakpame bis zur Baustelle bei Kamina legen Alle Anlagen eine Meisterleistung fur die damalige Zeit wurden zu Beginn des Krieges allerdings vernichtet damit sie nicht in Feindeshand fielen Wahrend der Bauzeit begleitete Codelli haufig den Gouverneur der Kolonie den Herzog von Mecklenburg bei seinen Reisen durch noch unerforschte Teile Togos Codelli geriet in franzosische Gefangenschaft aus der er jedoch fliehen konnte Im Jahre 1920 gelangte er uber Tschechien und Osterreich zuruck nach Laibach Nach anderen aus der Internierung in der Schweiz bereits 1919 In der Zeit zwischen den Kriegen widmete er sich bis Mitte der dreissiger Jahre uberwiegend der Verbesserung seines Fernsehsystems Familie BearbeitenCodelli soll viermal verheiratet gewesen sein Jedoch nur drei Heiraten sind belegt alle drei sind gescheitert Aus erster Ehe Gorz 1900 mit seiner Cousine Maria Concha von Codelli sind zwei Tochter Maria Carmen und Liselotte sowie der Sohn Karl Anton hervorgegangen Dieser kam 1921 auf tragische Weise ums Leben Kurzfristig aus Afrika angereist heiratete Codelli am 21 Januar 1914 in Wien Valentina Nina Marie Freiin Mladota von Solopisk 11 Februar 1891 in Linz Das einzige Kind aus dieser Verbindung kam wahrend der franzosischen Gefangenschaft Codellis in Porto Novo zur Welt der damaligen Hauptstadt in dem Togo benachbarten Dahomey 1921 wurde die Ehe geschieden Aus seiner dritten Ehe 1923 mit Ilona von Drasche Lazar die 1935 geschieden wurde stammte eine Tochter und der Sohn Sixtus Vater und Sohn uberwarfen sich aus politischen Grunden Codelli war ein entschiedener Gegner Hitlers und verweigerte wahrend des Krieges jegliche Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern Sixtus dagegen war schon vor dem Krieg ein begeisterter Anhanger des Nationalsozialismus gewesen Sixtus Schicksal ist ungeklart Die einen behaupten er sei als Freiwilliger schon zu Beginn des Krieges an der Ostfront gefallen andere wollen ihn noch 1944 in deutscher Offiziersuniform in einem Cafe in Ljubljana gesehen haben andere wiederum glauben zu wissen dass er nach Kriegsende in Belgrad hingerichtet wurde Besitz in Krain Bearbeiten nbsp Thurn an der LaibachThurn an der Laibach Turn ob Ljubljanici Literatur BearbeitenSandi Sitar Sto slovenskih znanstvenikov zdravnikov in tehnikov Einhundert slowenische Wissenschaftler Arzte und Techniker Ljubljana 1987 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Bd II Bd 58 der Gesamtreihe Limburg a d Lahn 1974 Genealogisches Handbuch des Adels Freiherrliche Hauser A Band V Bd 30 der Gesamtreihe Limburg a d Lahn 1963 Genealogisches Handbuch des Adels Freiherrliche Hauser Band XXII Gesamtreihe Band 127 Limburg a d Lahn 2002 ISBN 3 7980 0827 2 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon 1 Bd Leipzig 1859 Constantin von Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Teil Wien 1857 Branko Ozvald Afriska mojstrovina priucenega inzenirja Afrikanisches Meisterstuck eines angelernten Ingenieurs in Nedeljski dnevnik Sonntagsblatt vom 22 Oktober 1989 und Forts ibid 29 Oktober 1989 Stiri poroke podjetnega barona Vier Heiraten des unternehmungslustigen Barons Weblinks BearbeitenORF Sendung vom 4 November 2006 Ausstellung in Ljubljana Bericht vom 28 Juni 2007 Codelli von Codellisberg Fahnenfeld und Sterngreif In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 4 Altenburg 1858 S 237 zeno org Michael Friedewald Funkentelegrafie und deutsche Kolonien Technik als Mittel imperialistischer Politik PDF deutsch 261 kB PersonendatenNAME Codelli Anton vonALTERNATIVNAMEN Codelli von Codellisberg Sterngreif und Fahnenfeld Anton FreiherrKURZBESCHREIBUNG ErfinderGEBURTSDATUM 22 Marz 1875GEBURTSORT NeapelSTERBEDATUM 26 April 1954STERBEORT Porto Ronco Tessin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton von Codelli amp oldid 236989100