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Anton Heimreich 1 5 Marz 1626 in Trindermarsch Alt Nordstrand 1685 in Nordstrandischmoor war ein deutscher evangelisch lutherischer Pfarrer auf Nordstrand der als Autor diverser Chroniken darunter die Nordfriesische Chronik und einer Niederschrift des Nordstrandischen Landrechts bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Chronik 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnton Heimreich stammte aus eine Schleswiger Pastorenfamilie Der Name Heimreich selbst beruht vermutlich auf falscher Etymologie aus dem Patronym Heinrich s und wurde nur von Anton Heimreich selbst seinem Vater und seinem Sohn verwendet Sein Onkel Reinhold 1564 1647 der Lehrer am Johanneum in Hamburg war latinisierte den Namen zu Henrici 2 Sein Vater Johannes Heimreich 1586 1664 war Pastor in Trindermarsch in der Edomsharde einem Ort auf der Insel Strand Sein Grossvater mutterlicherseits Henricus Dinggreve war Superintendent in Wismar Anton Heimreich hatte zwei altere Bruder die ebenfalls Pastoren wurden 3 Am 11 Oktober 1634 zerriss die Burchardiflut die Insel Strand Dabei wurden 33 der 57 Hauser von Trindermarsch zerstort und die Kirche schwer beschadigt 4 Gemeinsam mit dem Landschreiber und stellvertretende Staller Baltzer Novock unternahm Johannes Heimreich die Neuordnung der Kirchen und Landesangelegenheiten 5 1639 wurde das Kirchspiel Trindermarsch aufgelost die uberlebenden Trindermarscher wurden nach Odenbull der letzten verbliebenen Gemeinde der inzwischen aufgelosten Edomsharde eingepfarrt Johannes Heimreich wurde Propst und Hauptpastor der Alten Kirche auf Pellworm Ein Teil des Gebietes des Kirchspiels Trindermarsch wurde 1663 zum heutigen Trendermarschkoog wieder eingedeicht die 1651 abgebrochene Kirche wurde nicht ersetzt Heimreichs Familie war jedoch trotz der Katastrophe recht wohlhabend So konnte er von 1643 bis 1645 das Johanneum Luneburg besuchen studierte danach in Helmstedt und Leiden Theologie und bereiste dann Deutschland England Frankreich Rom Ungarn und Bohmen In London erlebte er die Revolution unter Oliver Cromwell mit Zuruckgekehrt ubernahm er am 26 Dezember 1652 die Pfarrstelle auf Nordstrandischmoor diesem armseligen Orte 6 der zu diesem Zeitpunkt noch keine eigene Kirche besass Erster Pastor von Nordstrandischmoor dem Ruckzugsort der Uberlebenden der Katastrophe von 1634 war seit 1642 sein alterer Bruder Sebastian Heimreich gewesen der 1649 wegen eines Sexualdelikts abgesetzt worden war und 1652 zusammen mit vielen anderen Strandern die durch die Burchardiflut alles verloren hatten in die Uckermark zog 1659 wurde er Prediger der Danischen Westindien Kompanie und starb 1662 in Friedrichsburg in Ghana 7 Zum Prediger ordiniert wurde Anton Heimreich aber erst zwei Jahre spater Er blieb bis zu seinem Tod auf Nordstrandischmoor wobei er sein Einkommen vermutlich nicht von seiner armen Halliggemeinde sondern aus seinem Landbesitz auf Pellworm und Eiderstedt bezog Zusatzlich diente er den franzosischen Partizipanten des Oktroy zur Wiedergewinnung Nordstrands als Bevollmachtigter Er war verheiratet mit Helene Finck der Tochter des Landschreibers von Nordstrand und hatte mindestens drei Kinder Der genaue Todestag Heimreichs ist nicht uberliefert doch wurde im Oktober 1685 fur seine Pfarrei eine Vertretung bei einer Taufe im Kirchenbuch eingetragen sodass man von einem Todesdatum im Herbst 1685 ausgehen kann Heimreich hinterliess eine Reihe handschriftlicher Zusatze zur Nordfresischen Chronik Nach seinem Tod wurde sein einziger Sohn Heinrich Heimreich 1661 1730 im Dezember 1685 sein Nachfolger als Pfarrer in Nordstrandischmoor Heinrich Heimreich schrieb auch die Chronik seines Vaters fort und berichtete unter anderem uber die Weihnachtsflut von 1717 Chronik BearbeitenAnton Heimreichs Nordfresische Chronik von 1666 ist die alteste Chronik Nordfrieslands die im Druck erschien Fur Strand konnte Heimreich neben den Unterlagen seines Vaters und Schwiegervaters vor allem auf die Arbeiten von Matthias Boetius und Johannes Petreus zuruckgreifen fur Eiderstedt auf die Annalen seines Zeitgenossen Peter Sax Fur das restliche Nordfriesland fur das ihm keine Unterlagen zur Verfugung standen blieben seine Ausfuhrungen luckenhaft 2 In seiner Chronik uberlieferte Heimreich die einzigen schriftlichen Beispiele fur das ausgestorbene Strander Friesisch Das Nordstrandische Landrecht das er 1670 veroffentlichte ist eine Ubersetzung des Nordstrander Landrechts von 1572 das auch das Spadelandsrecht enthalt und bis 1900 gultig war 1683 erschien seine Schlesswigische KirchenHistorie Sein letztes Werk die Dithmarsische Chronik ist vor allem eine Wiedergabe von Neocorus bis dahin unveroffentlichter Chronik Schriften BearbeitenNordfresische Chronik Nord Fresische Chronick darin von denen dem Schlesswigischen Hertzogthum incorporirten Fresischen Landschafften wird berichtet Mit Fleiss zusammen geschrieben durch M Antonium Heimreich Schlesswich 1666 digitale sammlungen de abgerufen am 5 September 2022 Ernewrete Nordfresische Chronik 2 Ausgabe Schleswig 1668 slub dresden de abgerufen am 5 September 2022 M Anton Heimreichs nordfresische Chronik Zum dritten Male mit den Zugaben des Verfassers und der Fortsetzung seines Sohnes Heinrich Heimreich auch einigen andern zur nordfresischen Geschichte gehorigen Nachrichten vermehrt herausgegeben von Dr N Falck Tondern 1819 1 Band 1 Band 2 Band und 1 und 2 Band bei Google Books Nordstrandisches Landrecht Schleswig 1670 slub dresden de abgerufen am 5 September 2022 Schlesswigische KirchenHistorie Darinn Die abschaffung der Heidnischen Abgotterey und einfuhrung der in der Romischen Kirchen ublichen Christlichen Religion Auch stifftung des Schlesswigischen Bissthums und desselben Bischoffe Leben Und die endlich vorgenommene Reformation und nach derselben sich eraugnete Ketzereyen neben anderen im Schlesswigischen Hertzogthum vorgefallenen KirchenHandelen Aus glaubwurdigen Schriften und Nachrichtungen ist verfasset und zusammen gezogen Durch M Antonium Heimreich Walthern P auf dem Mohre im NordStrande Schlesswig 1683 uni kiel de abgerufen am 5 September 2022 Dithmarsische Chronick Darinn Nebenst der Landes Beschreibung Die Geschichte So sich vor erlangeter bey gehabter und nach verlohrener Freyheit des Dithmarscher Landes begeben In drey Buchere Aus allerley glaubwurdigen gedruckten und geschriebenen Nachrichtungen ordentlich verfasset worden Durch M Antonium HeimReich Walthern Pastoren auff dem Nordstrandischen Mohre Schlesswig 1683 uni kiel de abgerufen am 5 September 2022 Literatur BearbeitenDieter Lohmeier Heimreich Walther Anton In Schleswig holsteinisches biographisches Lexikon Band 4 Neumunster 1976 S 86 88 Anton Heimreich In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 7 I Hansen Holmsted Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1893 S 272 danisch runeberg org Thomas Steensen Nordfriesland Menschen von A Z Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2020 ISBN 978 3 96717 027 6 S 167f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anton Heimreich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Druckschriften von und uber Anton Heimreich im VD 17 Nachlass LASH Abt 399 1057Einzelnachweise Bearbeiten Manchmal wird entsprechend der Verfasserangabe seiner Werke als Nachname zusatzlich Walther genannt Laut Nikolaus Falcks Vorrede zur Neuausgabe der Nordfresischen Chronik Tondern 1819 S II handelt es sich dabei jedoch nur um eine von Heimreich zu Ehren eines Vorfahren genannte Namenserganzung a b Dieter Lohmeier Heimreich Walther Anton In Schleswig holsteinisches biographisches Lexikon Band 4 Neumunster 1976 S 86 88 Nikolaus Falck Vorrede In Nordfresische Chronik Neudruck der Ausgabe von 1668 Tondern 1819 S II V Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig Enthaltend die Propsteien Tondern Husum mit Bredstedt und Eiderstedt Flensburg 1841 S 657 Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig Enthaltend die Propsteien Tondern Husum mit Bredstedt und Eiderstedt Flensburg 1841 S 667 Anton Heimreich Schlesswigische Kirchen Historie Schleswig 1683 S 194 Digitalisat Universitatsbibliothek Kiel Alte Drucke bis 1800 Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig Enthaltend die Propsteien Tondern Husum mit Bredstedt und Eiderstedt Flensburg 1841 S 1308Normdaten Person GND 124906214 lobid OGND AKS LCCN no2010074606 VIAF 122299722 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heimreich AntonKURZBESCHREIBUNG nordfriesischer Pfarrer und ChronistGEBURTSDATUM 5 Marz 1626GEBURTSORT Trindermarsch NordstrandSTERBEDATUM vor Oktober 1685STERBEORT Nordstrandischmoor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Heimreich amp oldid 237969100