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Anton Foohs 3 Januar 1871 in Kerzenheim 12 Dezember 1940 in Munchen war Priester der Diozese Speyer Initiator des 1 Speyerer Diozesan Katholikentages in Johanniskreuz 1908 Militarseelsorger in Landau ab 1910 im Ersten Weltkrieg Divisionspfarrer der 3 Bayerischen Infanteriedivision nach dem Krieg Feldgeistlicher im Freiwilligen Detachement Probstmayer bei der Reichswehr und der Bayerischen Landespolizei dann Studienprofessor fur Religionslehre in Wurzburg Er trug die akademischen Grade bzw Titel Dr phil Geistlicher Rat und Papstlicher Geheimkammerer Anton Foohs ca 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachruhm 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnton Foohs wurde am 3 Januar 1871 im nordpfalzischen Kerzenheim als Sohn der Bauersleute Anton Foohs und Catharina Barbara geb Wildanger geboren Ab 1881 besuchte er die Lateinschule in Grunstadt dann das Gymnasium in Neustadt wo er 1890 sein Abitur ablegte Danach begann er seine philosophischen theologischen und juristischen Studien in Innsbruck 3 Semester und wechselte dann an die Universitat Wurzburg wo er zum Doktor der Philosophie promovierte Nach Beendigung des Studiums wurde er in das Priesterseminar zu Speyer aufgenommen und am 16 August 1895 zum Priester geweiht Nach Kaplansjahren in Lambrecht Grevenhausen Ensheim und Edenkoben erhielt er 1902 die Expositur Bobingen 1905 wurde er Pfarrverweser in Harthausen 1906 Pfarrer von Trippstadt im Pfalzerwald Als dortiger Pfarrer initiierte er 1908 massgeblich den 1 Speyerer Diozesan Katholikentag in dem zu seiner Pfarrei gehorigen Flecken Johanniskreuz Dieser Katholikentag ist heute zur festen Tradition im Bistum Speyer geworden und fand bis zum Jahr 2007 an der von Pfarrer Foohs ausgesuchten Stelle in Johanniskreuz statt Wegen Waldschaden und dadurch notwendiger teurer Sicherungsarbeiten kann die Veranstaltungen momentan nicht mehr dort stattfinden Am 1 November 1910 trat Anton Foohs die Stelle des Militargeistlichen in der bayerischen Garnisonsstadt Landau an Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges avancierte er zum Divisionspfarrer der 3 Bay Infanterie Division In dieser Eigenschaft machte er den gesamten Krieg mit In seinem Nachruf in der Speyerer Bistumszeitung Pilger werden offizielle Beurteilungen aus dem militarischen Qualifikationsbericht zitiert Es heisst dort u a Feldgeistlicher Dr Anton Foohs ist ein vorbildlicher Feldseelsorger der weit uber seine Pflicht hinaus seines Amtes waltet und bei allen Gefechten unerschrocken das Sperrfeuer durchbricht um in vorderster Linie den Verwundeten beizustehen und den Kampfenden zuzusprechen Obwohl seine Leistungen das Pflichtgemasse erheblich ubersteigen ist er still und bescheiden und hat nie am Morgen davon gesprochen dass er in der Kampfnacht in vorderster Linie war Ein liebenswurdiger feiner stets heiterer Gesellschafter im Stabe sehr beliebt Pfarrer Dr Foohs hat die ihm zuerkannten Eigenschaften in den grossen Abwehrschlachten von Arras Loos an der Somme und in Flandern bestatigt Sein Eisernes Kreuz I Klasse ziert ein echtes Soldatenherz im Priesterkleid Unvergesslich wird es der Division bleiben wie Dr Foohs am 9 6 1918 beim Sturm auf den Thiescourt Wald 12 Stunden in den vordersten Reihen weilte sein Amt erfullend Qualifikationsbericht der 3 Bay Inf Division zitiert im militarischen Nachruf Der Pilger 1941 nbsp General Hermann Ritter von Speck republikanischer Standortkommandant von Wurzburg er schatzte seinen erfahrenen Militarpfarrer Anton Foohs sehr Anton Foohs war etatsmassiger bayerischer Divisionspfarrer vom 1 August 1914 bis 13 Dezember 1918 In dieser Zeit hielt er sich permanent an der Front auf Nach dem Krieg blieb er als Seelsorger zunachst freiwillig bei seinen Kameraden Er betreute das Detachement von Major Theodor Probstmayer dem letzten Kommandeur des 4 Bayerischen Infanterie Regiments und nahm mit diesem dem Freikorps Epp unterstellt im Auftrag der Reichsregierung an den Kampfen gegen die Rateherrschaft in Augsburg und Munchen teil Das Detachement Probstmayer ging im Juni 1919 mit anderen Freiwilligenverbanden z B Freikorps Wurzburg Freikorps Aschaffenburg Freikorps Bamberg Freikorps Bayreuth Eiserne Schar Berthold in der Reichswehr Brigade 23 Wurzburg auf Anton Foohs wohnte nun in der Pfarrei St Bernhard Wurzburg und pastorierte als Priester die genannte Reichswehrformation sowie die kasernierte Bayerische Landespolizei Wurzburg Bei seinem Abschied schrieb der Standortkommandant General Hermann Ritter von Speck in einem Tagesbefehl Die hohe Auffassung seines Berufes seine Personlichkeit als Priester wie als Mensch sein tatiges Beispiel praktischen Christentums verbunden mit einem lebendigen Verstandnis fur Soldatenart und Soldatenwesen haben dem scheidenden Militarseelsorger in hochstem Masse das Vertrauen und die Verehrung der von ihm betreuten Soldatengemeinde erworben die weit uber sein jetziges Scheiden hinaus wirksam sein werden General der Reichswehr Hermann Ritter von Speck nbsp Werbeanzeige zum Katholikentag in Johanniskreuz 1931 mit Anton Foohs als FestrednerAb 1921 fungierte Anton Foohs als Studienprofessor spater Oberstudienrat fur Religionslehre an der Kreisoberrealschule Wurzburg zeitweise auch zusatzlich am Lyzeum am Madchenrealgymnasium und an der Frauenschule Bischof Matthias Ehrenfried von Wurzburg ernannte ihn 1930 zu seinem Geistlichen Rat Am 19 Juli 1931 trat Anton Foohs noch einmal als Festredner beim Katholikentag der Diozese Speyer in seiner fruheren Pfarrei Johanniskreuz auf Er hielt dort eine Rede zum 40 Todestag Ludwig Windthorsts mit dem Titel Windthorst und unsere Zeit Es sollte der letzte dieser Katholikentage vor dem Zweiten Weltkrieg sein 1932 fiel er aus wegen einer am selben Tag stattfindenden Grossveranstaltung der Zentrumspartei in Ludwigshafen am Rhein bei der Reichskanzler Heinrich Bruning sprach ab 1933 konnten die Diozesan Katholikentage nicht mehr stattfinden nbsp Todesanzeige fur Anton FoohsAnton Foohs ging 1935 in Pension und ubersiedelte von Wurzburg nach Munchen Am 24 Marz 1938 ernannte ihn Papst Pius XI zum Papstlichen Geheimkammerer Kurz vor Vollendung seines 70 Lebensjahres starb der Priester in einer Munchner Klinik die er wegen seines Herzleidens hatte aufsuchen mussen an Herzlahmung Beerdigt wurde er in Hainfeld in der Pfalz im Familiengrab seines Bruders August Foohs Anton Foohs hatte zahlreiche Auszeichnungen darunter das Eiserne Kreuz I und II Klasse den Bayerischen Militarverdienstorden 4 Klasse mit Krone und Schwertern die Prinzregent Luitpold Medaille sowie das Verwundetenabzeichen in Schwarz fur zweimalige Verwundung Nachruhm BearbeitenIm Jahrbuch 2008 des Klerusblattverlages Munchen Diener im Weinberg des Herrn Priesterpersonlichkeiten aus zwolf Diozesen erschien eine biografische Skizze des Priesters von Hans Ammerich Dadurch erinnerte man sich auch in der Pfalz wieder an den markanten Geistlichen und die Pfalzische Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften publizierte 2010 seine kommentierten und bebilderten Tagebuchaufzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg unter dem Titel Verzicht auf Revanche Das Kriegstagebuch 1914 18 des Divisionspfarrers der Landauer Garnison Dr Anton Foohs 1 Literatur BearbeitenDer Pilger Nr 52 vom 22 Dezember 1940 allgemeiner Nachruf Der Pilger Nr 1 vom 5 Januar 1941 Todesanzeige Der Pilger Nr 2 vom 12 Januar 1941 militarischer Nachruf Ludwig Borst Die Pfalzer Theologen im Weltkrieg 1914 18 S 26 u 40 Pilger Verlag Speyer ca 1930 Hans Ammerich Pfarrer Dr Anton Foohs Begrunder des Katholikentags der Diozese Speyer in dem Buch Diener im Weinberg des Herrn Priesterpersonlichkeiten aus zwolf Diozesen Klerusblatt Verlag Munchen 2008 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anton Foohs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Webportal der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften mit Hinweis auf die Veroffentlichung des Kriegstagebuches von Pfarrer Anton Foohs 1 2 Vorlage Toter Link www pfaelzische gesellschaft de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2022 Suche in Webarchiven Einzelnachweise Bearbeiten Carl W Muller Hrsg Verzicht auf Revanche Das Kriegstagebuch 1914 1918 des Divisionspfarrers der Landauer Garnison Dr Anton Foohs Pfalzische Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Speyer 2010 ISBN 978 3 932155 29 1 Normdaten Person GND 126511470 lobid OGND AKS LCCN no2011010488 VIAF 20676946 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Foohs AntonKURZBESCHREIBUNG Priester der Diozese Speyer Militarpfarrer im Ersten Weltkrieg FeldgeistlicherGEBURTSDATUM 3 Januar 1871GEBURTSORT KerzenheimSTERBEDATUM 12 Dezember 1940STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Foohs amp oldid 238475935