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Anton Ernstberger 22 November 1894 in Mallowitz Osterreich Ungarn 15 Oktober 1966 in Erlangen war ein deutscher Historiker und Professor an den Universitaten in Prag und Erlangen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnstberger besuchte die Volksschule in Welperschitz und anschliessend bis 1913 das Gymnasium im westbohmischen Doupov Danach begann er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universitat Wien und nahm nach Kriegsausbruch von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil Nach Kriegsende nahm er an der Universitat Prag sein Jurastudium wieder auf und promovierte 1921 zum Dr jur Nach zweijahriger Gerichtspraxis entschied sich Ernstberger zu einem Geschichtsstudium an der Deutschen Universitat Prag 1926 folgte die Promotion zum Doktor der Philosophie bei Theodor Mayer Danach setzte er bis 1930 das Studium der Geschichtswissenschaften an den Universitaten in Wien Berlin und als Rockefeller Stipendiat an der Universitat London fort In der Folge wurde er wissenschaftlicher Assistent am historischen Seminar der Universitat Prag 1932 folgte die Habilitation fur neuere Geschichte bei Wilhelm Wostry Seit 1935 lehrte er als ausserordentlicher Professor und von 1942 bis Mai 1945 als ordentlicher Professor fur allgemeine Geschichte der Neuzeit an der deutschen Universitat Prag die 1939 Reichsuniversitat wurde Ernstberger war ab 1938 Mitglied der SdP Nachdem ein 1939 gestelltes Aufnahmegesuch in die Partei aufgrund vorheriger Logenmitgliedschaft gescheitert war beantragte Ernstberger am 11 Marz 1940 erneut die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 November desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 7 992 216 1 Ferner trat er dem NS Dozentenbund bei 2 Bei der Reinhard Heydrich Stiftung leitete er zusammen mit dem Historiker Heinz Zatschek das Landesgeschichtliche Institut fur Bohmen und Mahren 3 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Zuge der Besetzung Prags durch die Rote Armee am 10 Mai 1945 wurde er von einer tschechischen Personengruppe im Universitatsgebaude Carolinum festgenommen und in das Internierungs und Arbeitslager fur Sudetendeutsche in der ehemaligen Tabakfabrik in der Stadt Tachau in Westbohmen gebracht von wo ihm im November 1945 uber Mies und Karlsbad die Flucht nach Bayern gelang Nach Unterrichtstatigkeiten an der Philosophisch theologischen Hochschule Regensburg unter Rektor Josef Engert und in Bamberg war er von 1947 bis 1961 ordentlicher Professor fur neuere und neueste Geschichte an der Universitat Erlangen In den Jahren 1954 und 1955 war er Dekan der philosophischen Fakultat dieser Universitat 1930 wurde er Mitglied des Institute for Historical Research in London 1942 Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Prag und 1955 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen Anton Ernstberger widmete sich vor allem der Archiv und Quellenforschung mit besonderem Schwerpunkt des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 und der nachfolgenden Jahrhunderte Im Jahre 1960 erhielt er die Nordgau Ehrenplakette und 1962 den Bayerischen Verdienstorden Er ist der Bruder des Architekten Karl Ernstberger Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie deutschen Freikorps 1809 in Bohmen Volk und Reich Prag 1942 Bohmen Franken Europa Gesammelte Aufsatze 2 Bande Lassleben Kallmunz 1959 Schriften des Institutes fur frankische Landesforschung an der Universitat Erlangen Band 1 Literatur BearbeitenK Erik Franzen Helena Perinova Bearbeiter Biogramme der Mitglieder der Historischen Kommission der Sudetenlander im Grundungsjahr 1954 In Stefan Albrecht Hrsg Die sudetendeutsche Geschichtsschreibung 1918 1960 Zur Vorgeschichte und Grundung der Historischen Kommission der Sudetenlander Veroffentlichungen des Collegium Carolinum Band 114 Oldenbourg Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58374 8 Walther Peter Fuchs Anton Ernstberger 1894 1966 In Jahrbuch fur frankische Landesforschung 27 1967 Verlag Degener amp Co ISBN 3 7686 9037 7 S 1 14 herausgegeben vom Zentralinstitut fur frankische Landesforschung und allgemeine Regionalforschung der Universitat Erlangen Heribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band 1 Munchen Wien 1979 ISBN 3 486 49491 0 S 317 318 herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Forschungsstelle fur die bohmischen Lander ISBN 3 486 49491 0 Josef Weinmann Egerlander Biografisches Lexikon mit ausgewahlten Personen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Eger Band 1 Mannedorf 1985 ISBN 3 922808 12 3 S 130 Historische Zeitschrift 205 1967 S 787 Wacht an der Mies Heimatbuch fur den Bezirk Mies Stribro Pilsen Plzen Staab Stod Tuschkau Touskov und Wiesengrund Dobrany Jahrgang 60 1966 Heimatkreis Mies Pilsen e V Der Heimatkreis Mies Land und Leute an Mies und Radbusa 1955 Sudetendeutsche Zeitung Zeitung der sudetendeutschen Landsmannschaft Munchen 27 November 1964 Rudolf Ohlbaum Bayerns vierter Stamm die Sudetendeutschen Herkunft Neubeginn Personlichkeiten Munchen 1980 Mitteilungen des Sudetendeutschen Archivs e V Munchen 44 1978 Helmut Preussler Jahrbuch der Egerlander Nurnberg 1968 Viktor Aschenbrenner Sudetenland Europaische Kulturzeitschrift Bohmen Mahren Schlesien Viertelsjahresschrift fur Kunst Literatur Wissenschaft und Volkstum Ausgabe 7 1957 und Ausgabe 8 1966 S 306f Robert Werner Braune Flecken auf dem Priesterrock Studien zur Verleugnung und Verdrangung der NS Vergangenheit der Regensburger Theologen Josef Engert Rudolf Graber und Theobald Schrems Regensburg 2015 ISBN 978 3 9814689 6 0 Weblinks BearbeitenHeike Nasritdinova Ernstberger Prof Dr Anton Eintrag in der Datenbank des Oberpfalzer Kulturbundes derzeit nicht erreichbar Schriften von Anton Ernstberger im OPAC der SB Berlin Preussischer Kulturbesitz Schriften von Anton Ernstberger im OPAC des Servizio Bibliotecario NazionaleEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 8450498 K Erik Franzen Helena Perinova Bearbeiter Biogramme der Mitglieder der Historischen Kommission der Sudetenlander im Grundungsjahr 1954 In Stefan Albrecht Hrsg Die sudetendeutsche Geschichtsschreibung 1918 1960 Zur Vorgeschichte und Grundung der Historischen Kommission der Sudetenlander Veroffentlichungen des Collegium Carolinum Band 114 Munchen 2008 S 228 Andreas Wiedemann Die Reinhard Heydrich Stiftung als Beispiel nationalsozialistischer Wissenschaftspolitik im Protektorat in Christiane Brenner K Erik Franzen Peter Haslinger Robert Luft Hrsg Geschichtsschreibung zu den bohmischen Landern im 20 Jahrhundert Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2006 S 162 Normdaten Person GND 116558008 lobid OGND AKS LCCN nr2001024580 VIAF 69014378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ernstberger AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 22 November 1894GEBURTSORT MallowitzSTERBEDATUM 15 Oktober 1966STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Ernstberger Historiker amp oldid 231755993