www.wikidata.de-de.nina.az
Anna Sophie Marie Auguste Stiegler geb Behrend geschiedene Vogt 21 April 1881 in Penzlin 23 Juni 1963 in Bremen war eine deutsche Politikerin SPD Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Jugend 1 2 Politik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Neuanfang nach 1945 2 Ehrungen 3 Literatur 4 WeblinksBiografie BearbeitenJugend Bearbeiten Anna Behrend wurde als Tochter eines mecklenburgischen Landarbeiters geboren Ihr Berufswunsch war Lehrerin dies war wegen ihrer bescheidenen Herkunft finanziell aber nicht moglich In jungen Jahren wurde sie deshalb zunachst Hausgehilfin und Kinderfraulein in Schwerin und Hamburg Dort lernte sie den Schneider Konrad Vogt kennen Ihre Tochter Anna Marie Sophie Wilhelmine Vogt kam 1902 zur Welt 1903 heiratete das Paar und zog in seinen Heimatort Blumenthal Politik Bearbeiten Das Engagement ihres Ehemanns in der Arbeiterbewegung veranlasste sie 1904 am Parteitag der SPD und an der Dritten Sozialdemokratischen Frauenkonferenz in Bremen teilzunehmen wodurch sie motiviert wurde 1905 der SPD beizutreten Im selben Jahr starb ihre Tochter Von 1908 an intensivierte sie ihre politische Arbeit Einige Zeit spater lernte sie den zehn Jahre jungeren Typografen Carl Friedrich Stiegler kennen mit dem sie ab 1912 zusammenlebte Anna Vogt liess sich von ihrem Ehemann scheiden und nahm bei der Heirat 1916 den Nachnamen Stiegler an 1917 trat sie zur USPD uber Nach der Einfuhrung des Frauenwahlrechts wurde Anna Stiegler 1918 in die Bremische Burgerschaft gewahlt der sie als Abgeordnete bis einschliesslich 1933 angehorte ab 1922 wieder fur die SPD Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nachdem unter dem NS Regime die Bremische Burgerschaft im Marz 1933 aufgelost und die SPD im Juli 1933 verboten wurde gehorte sie zu denjenigen die durch die illegale Fortfuhrung der Parteiaktivitaten Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten wobei sich die Aktivitaten darauf konzentrierten die Familien politischer Gefangener zu unterstutzen und illegal Flugblatter herzustellen und zu verbreiten Im November 1934 wurden nachdem ein Spitzel in die Widerstandsgruppe eingeschleust worden war 150 Mitglieder der SPD und des Reichsbanners Schwarz Rot Gold verhaftet darunter Anna Stiegler und ihr Ehemann Stiegler wurde zu einer Freiheitsstrafe von funf Jahren verurteilt Nach Ablauf dieser Zeit in der sie in den Gefangnissen von Bremen und Lubeck inhaftiert war wurde sie seit Dezember 1939 im KZ Ravensbruck in Schutzhaft gehalten Zur Stuben bzw Blockaltesten bestimmt versuchte sie das Los ihrer Mitgefangenen zu lindern die sie den Engel von Ravensbruck nannten Im April 1945 uberlebte sie den Todesmarsch den die Lagerleitung beim Heranrucken der Front anordnete und fand Zuflucht in einem Bauernhaus Neuanfang nach 1945 Bearbeiten 1946 kehrte sie nach Bremen zuruck und erfuhr dass ihr Ehemann der nach Ablauf einer zweijahrigen Freiheitsstrafe ins KZ Sachsenhausen uberstellt worden war in den letzten Kriegstagen bei einem Transport ins KZ Bergen Belsen von der SS ermordet worden war Von 1946 bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 1963 gehorte sie als SPD Abgeordnete der Bremischen Burgerschaft an 1947 wurde sie zur Vizeprasidentin der Burgerschaft gewahlt Sie war Sprecherin der Deputation fur das Wohlfahrtswesen Sie trat ein fur die Liberalisierung des Schwangerschaftsabbruch nach 218 StGB fur den freien Zugang zu Mitteln der Schwangerschaftsverhutung sowie fur moderne Methoden in der Betreuung gefahrdeter Madchen Sie war eine uberzeugte Sozialpolitikerin und setzte sich vor allem fur die Rechte von Frauen ein Stiegler war eine bedeutende Frau der Bremer Frauenbewegung 1946 war sie mit Agnes Heineken Anna Klara Fischer Kathe Popall und Irmgard Enderle Grundungsmitglied und Vorstand des Bremer Frauenausschusses ein gesellschaftlich anerkannter uberparteilicher und uberkonfessioneller Dachverband von Frauenorganisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen des Landes Bremen In der SPD leitete sie spater die SPD Frauengruppe Sie war nach 1945 Mitbegrunderinnen der Arbeiterwohlfahrt AWO Bremen und 1953 der Bremer Heimstiftung die Altenwohnheimen unterhalt Sie war in der Friedenspolitik aktiv und engagierte sich in der Bewegung Kampf dem Atomtod mit der auch die SPD Ende der 1950er Jahre die Ausrustung der Bundeswehr mit Atomwaffen erfolgreich verhinderte Ehrungen BearbeitenDer Senat der Freien Hansestadt Bremen ehrte 1963 ihr Andenken durch ein feierliches Staatsbegrabnis mit einem Staatsakt im Bremer Rathaus Die Anna Stiegler Strasse im Ortsteil Bremen Kattenturm wurde nach ihr benannt Ein Wandbild im Schulzentrum Carl Goerdeler Strasse im Stadtteil Bremen Vahr erinnert an sie Eine Kindertagesstatte in Bremen Walle wurde nach ihr benannt Das Anna Stiegler Haus der Bremer Heimstiftung in Bremen St Magnus tragt ihren Namen 2022 werden zum Gedenken an Anna Stiegler und ihrem Mann Carl Friedrich Stiegler Stolpersteine in der Neukirchstrasse in Bremen verlegtLiteratur BearbeitenHorst Adamietz Das erste Kapitel Bremer Parlamentarier 1945 1950 Bremische Burgerschaft Bremen 1975 Renate Meyer Braun Stiegler Anna Sophie Marie Auguste geb Behrend In Frauen Geschichte n Bremer Frauenmuseum Hg Edition Falkenberg Bremen 2016 ISBN 978 3 95494 095 0 Renate Meyer Braun Frauen ins Parlament Bremen 1991 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Anna Stiegler in der Landesbibliographie MV Biografie beim Bremer FrauenmuseumNormdaten Person GND 1034701568 lobid OGND AKS VIAF 300760719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stiegler AnnaALTERNATIVNAMEN Behrend Anna Sophie Marie Auguste vollstandiger Name Behrend Anna Vogt AnnaKURZBESCHREIBUNG deutsche Landespolitikerin SPD MdBBGEBURTSDATUM 21 April 1881GEBURTSORT PenzlinSTERBEDATUM 23 Juni 1963STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Stiegler amp oldid 225429678