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Anna Dengel 16 Marz 1892 in Steeg Osterreich Ungarn als Anna Maria Dengel 17 April 1980 in Rom war eine osterreichische Arztin und Ordensschwester Sie war die Grunderin der Missionsarztlichen Schwestern einer religiosen Kongregation mit Schwestern aus allen Kontinenten mit Ausnahme von Australien mit denen sie weltweit 48 Spitaler aufbaute Als sie 1919 ihr Studium abschloss war sie eine der ersten Arztinnen in Tirol Ehrendoktorat fur Dengel Nijmegen 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben und Ausbildung 1 2 Karriere 1 3 Grundung der Missionsarztlichen Schwestern 1 4 Tod und Bestattung 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhes Leben und Ausbildung Bearbeiten Anna Maria Dengel wurde als Tochter von Edmund Wilhelm Dengel und Maria Gertrud Scheidle Dengel geboren Anna hatte vier Bruder und Schwestern und vier Halbgeschwister Ihre Mutter starb als Anna neun Jahre alt war Sie besuchte die Volksschule in Steeg und wurde in das Internat des Ordens von der Heimsuchung Mariens in Hall in Tirol aufgenommen Im Pensionat in Thurnfeld erhielt sie 1914 die Matura Nachdem sie dort die Schule abgeschlossen hatte wurde ihr eine Stelle als Lehrerin fur Deutsch in Lyons Frankreich angeboten Dengel nahm das Angebot an und unterrichtete dort zwei Jahre lang bevor sie nach Osterreich zuruckkehrte Sie studierte in Osterreich Frankreich und Irland Cork Medizin 1919 absolvierte sie die Medizinische Staatsprufung und war ein Jahr in England als Arztin tatig Karriere Bearbeiten Als Anna Dengel Mitte 20 war horte sie dass eine schottische Arztin und katholische Missionarin Agnes McLaren Arztinnen fur ein Krankenhaus in Rawalpindi Indien heute Pakistan suchte das gegrundet worden war um die muslimische Frauen der Region medizinisch zu versorgen die von der Behandlung durch mannliche Arzte ausgeschlossen waren Sie schrieb McLaren sofort von ihrem Interesse und es begann eine rege Korrespondenz zwischen den beiden McLaren war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon Mitte 70 und starb bevor sie und Dengel sich treffen konnten aber Dengel folgte dem Kurs der Vorbereitung auf ihre Mission in Indien den sie und McLaren festgelegt hatten Dengel folgte McLarens Rat ein Medizinstudium am University College in Cork Irland zu absolvieren Nach ihrem Abschluss ging sie 1919 fur ein neunmonatiges Praktikum nach England 1920 promovierte sie und begann ihre arztliche Tatigkeit am St Catherin s Hospital in Rawalpindi um die Arbeit fortzusetzen die McLaren begonnen hatte Sie arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Geburtshilfe da die Frauen dort aus religiosen Grunden keine medizinische Hilfe von Mannern annehmen durften Vier Jahre lang kampfte Anna Dengel darum einen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung der Frauen und Kinder in Nordindien zu nehmen Sie kam zu der Uberzeugung dass viel mehr professionell ausgebildete und spirituell engagierte Frauen benotigt wurden um echte Heilung unter den Menschen zu bewirken Sie reiste mehrfach nach England und in die USA um Hilfe zu suchen Grundung der Missionsarztlichen Schwestern Bearbeiten Hauptartikel Missionsarztliche Schwestern Dengel verbrachte Monate mit Reisen und Treffen um die medizinischen Bedurfnisse in Indien bekannt zu machen In dieser Zeit fuhrte sie Gesprache mit Reverend Michael A Mathis CSC und anderen katholischen Priestern Bischofen und Kardinalen daruber wie man diesen Bedurfnissen am besten begegnen konnte Sie stiess auf das gleiche Hindernis das ihre Mentorin McLaren bei ihrem eigenen Pionierdienst in der Gesundheitsfursorge fur die Frauen und Kinder im moslemischen Indien hatte namlich dem Verbot im Kirchenrecht das Mitgliedern religioser Institute die Ausubung der Medizin untersagt Nach dieser Erfahrung kam Dengel zu dem Schluss dass sie eine neue Ordensgemeinschaft grunden musse die sich dieser Sache annimmt Sie entwarf eine Satzung fur die Gemeinschaft die ihr vorschwebte Sie schrieb dass die Mitglieder fur Gott leben sollten sich aus Liebe zu Gott dem Dienst an den Kranken widmen und nach den Kenntnissen und Massstaben der Zeit richtig ausgebildet werden sollten um die Medizin in ihrem vollen Umfang zu praktizieren der die Schwestern ihr Leben widmen sollten Am 12 Juni 1925 wurde von der romisch katholischen Kirche die Erlaubnis erteilt die neue Gemeinschaft zu grunden und am 30 September 1925 kamen die Ersten Vier Anna Maria Dengel aus Osterreich Johanna Lyons aus Chicago Mary Evelyn Flieger RN Religieuses de Nazareth ursprunglich aus Grossbritannien und Agnes Marie Ulbrich RN aus Luxemburg Iowa in Washington D C Vereinigte Staaten zusammen ihren eigenen medizinisch orientierten Orden die Society of Catholic Medical Missionaries SCMM zu grunden Die Ersten Vier konnten keine kanonischen Gelubde ablegen weil die katholische Kirche die Ausubung der Heilkunde durch Ordensschwestern noch nicht genehmigt hatte aber sie lebten trotzdem als Schwestern Die Aufhebung dieser Einschrankung war ein Ziel von Dengels Mentorin Agnes McLaren gewesen die sich in einer Petition an den Vatikan gewandt hatte um die kirchlichen Behorden dazu zu bewegen Nachdem die Missionsarztlichen Schwestern gewachsen waren genehmigte die katholische Kirche 1936 schliesslich die Arbeit der Schwestern in der Medizin und allen ihren Zweigen und erkannte die Frauen als Ordensgemeinschaft an die nun als Sisters of the Catholic Medical Missions bekannt wurde Die Mitglieder der Missionsarztlichen Schwestern legten daraufhin ihre ersten offentlichen Gelubde ab und Schwester Anna Dengel wurde zur ersten Generaloberin gewahlt 1927 eroffnete sie das Holy Family Hospital in Rawalpindi und 1939 wurde das neue Mutterhaus in Fox Chase Philadelphia eingeweiht 1 Tod und Bestattung Bearbeiten Nach ihrem Tod im Jahr 1980 wurde sie auf eigenen Wunsch in der Grabstatte des Instituts Congregatio Jesu auf dem Campo Santo Teutonico in der Vatikanstadt in Rom bestattet obwohl sie kein Mitglied desselben war Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1958 Ehrendoktorwurde der Universitat Nijmegen 1959 Ehrenmitgliedschaft der Internationalen Chirurgenvereinigung 1 1967 erhielt sie das Grosse Goldene Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 2 Im Jahr 1992 wurde von der Osterreichischen Post zur Feier ihres 100 Geburtstags eine Sonderbriefmarke herausgegeben In Innsbruck Hall in Tirol und Reutte sind Strassen nach ihr benannt Literatur BearbeitenPia Maria Plechl Kreuz und Askulap Dr med Anna Dengel und die Missionsarztlichen Schwestern Herold Wien Munchen 1967 Pia Maria Plechl Die Nonne mit dem Stethoskop Anna Dengel St Gabriel Modling 1981 ISBN 3 85264 173 8 Pia Maria Plechl Die Arztin im Habit Anna Dengel St Benno Leipzig 1988 ISBN 3 7462 0207 8 Albrecht Weiland Der Campo Santo Teutonico in Rom und seine Grabdenkmaler Band 1 Herder Rom 1988 ISBN 3 451 20882 2 S 185 f Hans Peter Rhomberg Anna Dengel Arztin und Ordensgrunderin Mit einem Vorwort von Mutter Teresa Tyrolia Innsbruck 1993 ISBN 3 7022 1835 1 Ingeborg Schodl Anna Dengel Arztin Missionarin Ordensgrunderin Das Unmogliche wagen Tyrolia Innsbruck 2014 ISBN 978 3 7022 3327 3 Ingeborg Schodl Anna Dengel Arztin Missionarin Ordensgrunderin Das Unmogliche wagen Tyrolia Innsbruck 2019 ISBN 978 3 7022 3795 0 Marilyn Bailey Ogilvie Joy Dorothy Harvey Hrsg The Biographical Dictionary of Women in Science Pioneering Lives from Ancient Times to the Mid 20th Century Dengel Anna Maria Taylor amp Francis London 2000 ISBN 0 415 92039 6 S 346 347 englisch Eileen Egan Such a Vision of the Street Mother Teresa The Spirit and the Work Doubleday amp Company 1985 ISBN 0 385 17490 X S 122 124 englisch Susam Smith Women in Mission From the New Testament to Today Orbis Books 2007 ISBN 978 1 57075 737 2 englisch Richard Long Nowhere a Stranger Vantage Press 1968 englisch Medical Mission Sisters Hrsg 90 Years Ago Anna Dengel s Diary Between October 1924 and September 1925 the Story of the Months that Led to the Foundation of the Medical Mission Sisters Media House 2015 ISBN 978 93 7495618 2 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anna Dengel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Vereins Freunde Anna Dengel in Wien Osterreich abgerufen am 7 Juni 2021 Thomas Stahl DENGEL Anna In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 30 Bautz Nordhausen 2009 ISBN 978 3 88309 478 6 Sp 219 222 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Kurzbiografie von Anna Dengel auf AEIOU Kurzportrat auf der Website der Freunde Anna Dengel ORF Beitrag uber Anna Dengel Theaterstuck Anna Mutter der Mutter von Claudia Lang Forcher uber Anna Dengel Auffuhrung auf der Geierwally Freilichtbuhne in Elbigenalp 2019Einzelnachweise Bearbeiten a b Andreas Mettenleiter Selbstzeugnisse Erinnerungen Tagebucher und Briefe deutschsprachiger Arzte Nachtrage und Erganzungen II A H Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Nr 21 Wurzburg 2002 S 490 518 hier S 499 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Normdaten Person GND 118524682 lobid OGND AKS LCCN no00012951 VIAF 45093839 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dengel AnnaKURZBESCHREIBUNG osterreichische Arztin und OrdensgrunderinGEBURTSDATUM 16 Marz 1892GEBURTSORT Steeg Tirol STERBEDATUM 17 April 1980STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Dengel amp oldid 226845985