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Der von deutschen und italienischen U Booten durchgefuhrte Angriff auf Aruba erfolgte am 16 Februar 1942 Er fuhrte zum ersten Beschuss Amerikas durch die Achsenmachte wahrend des Zweiten Weltkrieges und diente der Unterbrechung der fur eine erfolgreiche alliierte Kriegsfuhrung wichtigen alliierten Brennstoffproduktion Die kleinen Inseln Aruba und Curacao etwa 27 km nordlich von Venezuela waren seinerzeit Standorte der weltgrossten Erdolraffinerien Angriff auf ArubaTeil von Zweiter Weltkrieg Atlantikschlacht KaribikschlachtDie Insel ArubaDatum 16 Februar 1942Ort in der Nahe von Oranjestad Aruba Aruba Willemstad Curacao Karibisches Meer Golf von Venezuela ArubaAusgang Sieg der Achsenmachte Uberfall durch die Achsenmachte Unterbrechung der Olforderung KonfliktparteienNiederlande NiederlandeVereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten Deutsches Reich NS Deutsches ReichItalien 1861 Konigreich ItalienBefehlshaberVereinigte Staaten 48 Frank Andrews Deutsches Reich NS Werner HartensteinTruppenstarkeNiederlande 300 Artilleriegeschutze 6 Schiffsartilleriegeschutze 3 Kustenbatterien 3 PatrouillenbooteUSA 1 Leichter Bomber Deutschland 5 U BooteItalien 2 U BooteVerlustesechs versenkte alliierte Oltanker zwei beschadigte alliierte Oltanker unbekannt viele menschliche Opfer ein beschadigter Oltank Deutschland ein Toter ein Verletzter ein beschadigtes U BootItalien keine Die deutschen Verluste geschahen durch einen Unfall Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Der Angriff 3 Nachwirkungen 4 Verweise 4 1 Siehe auch 4 2 Literatur 4 3 Weblinks 4 4 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Inseln Aruba und Curacao waren als Teil der Niederlandischen Antillen niederlandische Kolonien Als die Nachfrage nach Ol wegen des Krieges immer grosser wurde war ein Konflikt um die Unterbrechung oder Eroberung der Olvorkommen unvermeidlich Beide Raffinerien auf Aruba und Curacao wurden von U Booten der deutschen Kriegsmarine mit Bordartillerie beschossen Anfang des Jahres 1942 patrouillierten mehrere Unterseeboote der Achsenmachte in der sudlichen Karibik mit dem Ziel alliierte Konvois anzugreifen und die Olforderung zu unterbrechen U 156 ein Langstreckenboot vom Typ IX C erreichte am 13 Februar 1942 die Gewasser sudwestlich von Aruba Sein Kommandant war der damalige Kapitanleutnant Werner Hartenstein 1 der zugleich das Kommando uber die Neuland Gruppe ein Wolfsrudel von funf deutschen und zwei italienischen U Booten innehatte Seine Absicht war das Gebiet nahe Oranjestad aufzuklaren und anschliessend die dortigen Oltanks der Lago Oil amp Transport Co Ltd anzugreifen Zunachst koordinierte Hartenstein einen Angriff auf Ziele zwischen Aruba und Maracaibo um die Produktion von Flugzeugbenzin zu unterbinden U 156 wurde angewiesen die Raffinerien anzugreifen wahrend die sechs anderen Boote alle auffindbaren Handelsschiffe angreifen sollten Die anderen Boote waren U 502 U 67 U 129 und U 161 Die Verbandsstarke der Italiener ist unbekannt mit der Ausnahme von zwei U Booten die dem deutschen Verband zugeordnet wurden Die sechs anderen Boote suchten im Golf von Venezuela bis zum Sudwesten von Aruba und in naheliegenden Gewassern nach Oltankern Der Angriff BearbeitenAm 16 Februar 1942 naherte sich U 156 den Raffinerien nachdem es einige Tage das Gebiet observiert hatte Vor ihrem Ziel befanden sich zwei flachkielige Dampfschiffe die Pedernales und die Oranjestad beides Oltanker unter britischer Flagge Um 01 31 Uhr tauchte U 156 in der Nahe des Hafens von San Nicolas aber auf offener See auf und griff die beiden geankerten britischen Tanker an Hartenstein ordnete den Abschuss eines Torpedos aus einem Bugrohr auf die Pedernales an Der Torpedoangriff war erfolgreich und die Pedernales wurde in der Schiffsmitte getroffen Der mit Erdol beladene Dampfer ging sofort in Flammen auf und acht der 26 Besatzungsmitglieder starben Ihr Kapitan Herbert McCall wurde verwundet Die Oranjestad begann daraufhin die Anker zu lichten um zu entkommen Das gelang ihr jedoch nicht rechtzeitig und sie wurde von einem zweiten Torpedo von U 156 getroffen Auch die Oranjestad ging in Flammen auf und sank eine Stunde spater 15 der 22 Besatzungsmitglieder starben bei diesem Angriff Um 03 13 Uhr griff U 156 den sich in Besitz von Texaco befindlichen Oltanker Arkansas an der am Eagle Pier neben der Eagle Raffinerie anlag Nur ein Torpedo reichte aus um die Arkansas teilweise auf den Grund des Hafens zu setzen Jedoch hielt sich der Schaden in Grenzen und verursachte keine menschlichen Opfer U 156 lief danach weiter um Aruba herum und der Kommandant ordnete an einen Artillerieangriff auf den sich in Sicht befindlichen Oltank vorzubereiten U 156 verfugte uber ein 105 mm und ein 37 mm Deckgeschutz Die Bedienung des 105 mm Geschutzes vergass jedoch den Wasserverschluss zu entfernen sodass er als Hartenstein den Befehl zum Feuern gab zwei nebenstehenden Schutzen ins Gesicht geschossen wurde Ein Mann der Bedienung des Geschutzes wurde schwer verwundet ein Fuss musste amputiert werden Sein Kamerad wurde ebenfalls schwer verletzt und starb mehrere Stunden nach dem Angriff Hartenstein ordnete an den Angriff mit dem 37 mm Geschutz fortzusetzen Mehrere Schusse wurden auf den Oltank abgefeuert und mindestens einer traf Das Geschoss verursachte eine grosse Delle im Tank riss aber kein Loch oder liess den Tank explodieren Die niederlandischen Schutzen sahen die Mundungsfeuer der U 156 Kanonen und feuerten in ihre Richtung ohne sie jedoch zu treffen Als Hartenstein bemerkte dass die 37 mm ein zu kleines Kaliber hatte um den Tank effektiv anzugreifen befahl er zu tauchen und sich von der Raffinerie zu entfernen Er blieb jedoch in der Nahe immer auf der Suche nach weiteren Angriffszielen wie etwa Handelsschiffen Wahrenddessen suchten auch die anderen sechs U Boote der Achsenmachte nach Oltankern und patrouillierten in der Umgebung U 502 unter Kapitanleutnant Jurgen von Rosenstiel 1 hatte an diesem Tag Kontakt mit mindestens drei alliierten Schiffen im Golf von Venezuela Zwei britische Oltanker die Tia Juana und die San Nicolas wurden ebenso versenkt wie das venezolanische Dampfschiff Monagas U 67 unter Kapitanleutnant Gunther Muller Stockheim 1 griff an diesem Morgen zusatzlich zwei Tanker vor Curacao an Stockheim feuerte jeweils zwei Torpedos vom Bug auf die sich im Hafen von Willemstad befindlichen Tanker ab Alle vier verfehlten entweder das Ziel oder explodierten nicht Stockheim versuchte es erneut und feuerte zwei Torpedos vom Heck auf die niederlandische Rafaela Ein Schuss traf und beschadigte das Schiff schwer U 67 verschwand daraufhin und bemerkte nicht dass bereits ein Douglas A 20 des United States Army Air Corps die Verfolgung aufgenommen hatte Das Flugzeug warf seine gesamte Ladung an Leuchtgranaten und Bomben auf das sich noch an der Oberflache befindliche U Boot jedoch verfehlten sie U 67 das tauchen und entkommen konnte Beim Angriff auf Aruba verhinderten vor allem Rauch und die schlechten Lichtverhaltnisse dass die Kustenartillerie auf U 156 feuern konnte Die Flammen der brennenden Handelsschiffe waren so hoch dass sie laut Berichten gut von Curacao aus gesehen werden konnten Die anderen vier U Boote waren an diesem Morgen nicht erfolgreich beim Angriff auf alliierte Schiffe Auch die niederlandischen Patrouillenboote griffen nicht an Nachwirkungen BearbeitenNach dem Angriff bewegten sich die Boote der Achsenmachte in Richtung Martinique wo sie zwei ihrer Verletzten zur medizinischen Behandlung ablieferten Insgesamt wurden vier alliierte Schiffe versenkt Die Pedernales Arkansas und Rafaela wurden spater gehoben und repariert Wahrend des Angriffs von U 156 auf die Arkansas gelangte ein Torpedo an den Eagle Beach und blieb dort zunachst ohne Detonation liegen Am 17 Februar starben vier niederlandische Soldaten bei der Explosion des Torpedos als sie ihn untersuchen wollten Mindestens 47 alliierte Seeleute der Pedernales Oranjestad und Arkansas starben mehrere wurden verletzt Der amerikanische Journalist der Associated Press Herbert White war wahrend des Angriffes zusammen mit einer Untersuchungsgruppe unter Generalleutnant Frank Maxwell Andrews auf der Insel Beide Manner wurden Zeuge des Angriffs Spater veroffentlichte Andrews einen Bericht uber die Inspektion der Insel Weitere Angriffsmoglichkeiten sehen wir in Curacao und Aruba in Sudamerika Bis zu diesen Punkten wurden die Pipelines erweitert die mit den grossen Sudamerikanischen Olfeldern verbunden sind Grosse Raffinieren sind hier zu finden draussen im Ozean wo so wie es mir von einem Mann beschrieben wurde der dies bereits dem Prasidenten gesagt hatte sie wie wunde Daumen liegen verteidigungslos eine stehende Einladung zum Angriff Als das Gefecht bei Aruba vorbei war entsandte das US Militar mit der Erlaubnis der niederlandischen Exilregierung eine grosse Besatzungstruppe um die Inseln und ihre Raffinerien vor weiteren Angriffen der Achsenmachte zu beschutzen Curacao wurde am 19 April 1942 noch einmal beschossen Verweise BearbeitenSiehe auch Bearbeiten Angriff auf EllwoodLiteratur Bearbeiten Franz Kurowski Knight s Cross Holders of the U Boat Service Schiffer Publishing Ltd Atglen PA 1995 ISBN 0 88740 748 X Richard Woodman The Real Cruel Sea The Merchant Navy in the Battle of Atlantic 1939 1943 Murray London 2004 ISBN 0 7195 6403 4 Weblinks Bearbeiten Shells at Aruba Time Magazine 23 Februar 1942 Pedernales The Phoenix of Aruba Aruba in Detail die Geschichte Arubas im DetailEinzelnachweise Bearbeiten a b c Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 1 Die deutschen U Boot Kommandanten Mittler Hamburg u a 1996 ISBN 3 8132 0509 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angriff auf Aruba amp oldid 227466830