www.wikidata.de-de.nina.az
Andreas IV Deichmann auch Andreas Marcus Deichmann um 1604 in Hausen 1 heute Bad Kissingen 1 Februar 1673 war von 1644 bis 1673 Propst des Augustinerchorherrenstiftes in Heidenfeld Portrat des Propstes Andreas Deichmann Kupferstich 1670 Inhaltsverzeichnis 1 Heidenfeld vor Deichmann 2 Leben 2 1 Fruhe Jahre 2 2 Als Propst 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHeidenfeld vor Deichmann BearbeitenDie Zeit vor der Wahl des Andreas Deichmann war in Heidenfeld von zwei gegenlaufigen Entwicklungen gepragt Nachdem Propst Johannes VI Probstler der Hexerei angeklagt worden war und schliesslich verbrannt wurde wahlten die Chorherren Johannes VII Molitor zum neuen Vorsteher Ihm gelang es die hohe Verschuldung die sein Vorganger hinterlassen hatte abzubauen Er reformierte auch das religiose Leben in Heidenfeld und Triefenstein 2 Gleichzeitig erreichte auch der Dreissigjahrige Krieg mit den schwedischen Soldaten unter General Wrangel das Chorherrenstift 1631 quartierten sie sich in den Baulichkeiten ein die katholischen Monche mussten fliehen Das Kloster wurde der lutherischen Reichsstadt Schweinfurt unterstellt und von den eingesetzten Verwaltern ausgeplundert Der Vorganger Deichmanns Propst Laurentius Wirsing schaffte es dann die Schweden davon abzuhalten das Kloster niederzubrennen Leben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Andreas Marcus Deichmann wurde um 1604 im heutigen Landkreis Bad Kissingen in Unterfranken wahrscheinlich im heute zu Bad Kissingen gehorenden Hausen geboren Das Dorf war Teil des Furstbistums Wurzburg und orientierte sich in Richtung der Bistumsmetropole Deichmanns Eltern waren Bauern vielleicht war der damalige Pachter der sogenannten Unteren Saline Jobst Deichmann aus Munnerstadt mit dem spateren Propst verwandt Die grundlegende Schulbildung Deichmanns liegt im Dunklen Nach dem Schulabschluss den Deichmann wohl in einer sogenannten Lateinschule erreicht hatte zog er nach Wurzburg um die dortige Universitat zu besuchen Hier studierte er Philosophie Theologie Recht und Medizin Mit 18 Jahren trat er dem Augustinerchorherrenstift Triefenstein im Spessart bei Wahrscheinlich wurde Deichmann 1622 eingekleidet Ein Jahr spater 1623 legte er sein Gelubde ab und feierte die Profess Andreas Deichmann wurde im Jahr 1627 Priester in Triefenstein Das Stift wurde im Jahr 1631 von den protestantischen Schweden besetzt Andreas Deichmann musste mit dem Propst Johannes Molitor nun Vorsteher von Triefenstein Triefenstein verlassen und beide flohen nach Koln Nach dem Abzug der Schweden konnten die beiden erst 1634 wieder nach Triefenstein zuruckkehren Nun wirkte Andreas Deichmann als Priester in verschiedenen Pfarreien der Augustiner um Triefenstein die vom Dreissigjahrigen Krieg bedroht waren Als Propst Bearbeiten Als der Heidenfelder Propst Laurentius Wirsing im Mai 1644 verstarb mussten die Chorherren im mit Triefenstein befreundeten Kloster einen Nachfolger wahlen Der Wurzburger Professor Wolfgang Speth brachte Deichmann ins Gesprach der uberraschend zum Propst von Heidenfeld gewahlt wurde Noch 1644 wurde er als Andreas IV ins Amt eingefuhrt Auch in Heidenfeld tobte der Krieg und es herrschte Priestermangel Deichmann begann in der Klosterschule zu unterrichten um neue Geistliche auszubilden 3 Heidenfeld hatte mehrere Pfarreien die bald von den Novizen Deichmanns betreut wurden Im Jahr 1646 konnte Schwebheim das Geld zuruckzahlen das sich die Gemeinde vom Kloster wahrend der Schwedeneinfalle geliehen hatte So gelang es Propst Andreas IV die im Krieg verpfandeten Guter wieder einzulosen Allerdings besetzten bereits 1647 wiederum Truppen unter General Wrangel die Baulichkeiten in Heidenfeld und plunderten sie Propst Andreas Deichmann floh wahrend des Angriffs uber die Burg auf dem Zabelstein nach Bamberg wo er ein Vierteljahr blieb Nach seiner Ruckkehr trat er in Verhandlungen mit Carl Gustav Wrangel ein und lernte den Protestanten auch personlich schatzen Deichmann hatte dadurch einen grossen Einfluss auf die schwedischen Soldaten die das Kloster noch immer besetzt hielten und verhinderte weitere Ubergriffe Im Jahr 1648 endete der Dreissigjahrige Krieg Am 16 Oktober 1650 liess Deichmann vom Weihbischof in Wurzburg Johann Melchior Sollner zwei Altare fur die Stiftskirche einweihen Durch die loyale Haltung des Propstes im Krieg erhielt Heidenfeld 1651 unter anderem das Gut Ottershausen als Lehen Ausserdem wurden die Chorherren vermehrt in der Seelsorge eingesetzt und betreuten unter anderem die Pfarrei Grosslangheim 4 Gleichzeitig setzten Wallfahrten zum Kloster ein die wohl die Gebeine des Liborius Wagner zum Ziel hatten Am 15 Dezember 1636 waren die sterblichen Uberreste des Martyrers nach Heidenfeld gekommen 1654 setzte der Papst eine Kommission ein die das heiligmassige Leben des Wagner untersuchen sollte Deichmann war selbst Zeuge der Folter des Liborius gewesen und wurde angehort 5 Zugleich verbesserte Propst Andreas die Exerzitien und die Klosterdisziplin sodass bald der Spruch kursierte Wer den Probst zu Heidenfeldt mehr forchtet als Gott ist nicht nutz Im Jahr 1664 erhielt der Propst von Papst Alexander VII das Privileg die Mitra und andere bischofliche Insignien wie die Inful zu tragen Deichmann wurde im gleichen Jahr von Furstbischof Johann Philipp von Schonborn neu geweiht und von seinen Untertanen empfangen In seinen letzten Lebensjahren stellten ihm die Chorherren den Coadiutor Georg Bauer spater selbst Propst zur Seite Andreas IV Deichmann starb am 1 Februar 1673 6 Literatur BearbeitenNorbert Backmund Die Chorherrenorden und ihre Stifte in Bayern Augustinerchorherren Pramonstratenser Chorherren v Hl Geist Antoniter Passau 1966 Erich Schneider Kloster und Stifte in Mainfranken Wurzburg 1993 Benvenut Stengele Das ehemalige Augustiner Chorherrenstift Klosterheidenfeld am Main Unterfranken Kalender fur katholische Christen fur das Jahr 1897 Sulzbach in der Oberpfalz 1896 Johannes Zimmermann Heidenfeld Pfarrei und Dorf 1141 1991 Munsterschwarzach 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreas IV Deichmann Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wahrend Zimmermann diesen Ort erwahnt geht Stengele S 121 von Munnerstadt aus Vgl Zimmermann Johannes Heidenfeld Pfarrei und Dorf S 58 Backmund Norbert Die Chorherrenorden und ihre Stifte in Bayern S 85 Zimmermann Johannes Heidenfeld Pfarrei und Dorf S 59 Schneider Erich Kloster und Stifte in Mainfranken S 116 Zimmermann Johannes Heidenfeld Pfarrei und Dorf S 57 Stengele Benvenut Das ehemalige Augustiner Chorherrenstift Klosterheidenfeld am Main S 121 Normdaten Person GND 11605493X lobid OGND AKS VIAF 49966470 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deichmann Andreas IV ALTERNATIVNAMEN Deichmann Andreas Marcus Deichmann Andreas MarkusKURZBESCHREIBUNG deutscher PropstGEBURTSDATUM um 1604GEBURTSORT Hausen Bad Kissingen STERBEDATUM 1 Februar 1673 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas IV Deichmann amp oldid 226702796