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Andreas Fischer um 1480 um 1540 war ein deutscher sabbatarischer Taufer 1 zeitweise Prediger der Nikolsburger Taufergemeinde und ein Martyrer der Tauferbewegung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Burg Krasna Horka Hinrichtungsort Fischers Uber den Geburtsort und die ersten Lebensjahre Fischers gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse Es wird angenommen dass Andreas Fischer um das Jahr 1480 als Sohn des Wagenmachers Andreas Rybar geboren wurde Als mogliche Geburtsorte werden die Stadt Kremnitz slowakisch Kremnica in Oberungarn bzw in der heutigen Slowakei oder das mahrische Littau tschechisch Litovel angenommen Moglich ware auch eine Herkunft aus dem suddeutsch osterreichischen Raum 1498 wurde Fischer wahrscheinlich an der Universitat in Wien immatrikuliert wurde dort 1505 Magister und erhielt 1511 ein Kanonikat am Domkapitel im mahrischen Olmutz tschechisch Olomouc Fischer besass gute Kenntnisse des Griechischen und Hebraischen In den Jahren 1519 23 war er Generalvikar der Diozese Olmutz In Olmutz stiess er zum humanistischen Freundeskreis des Weihbischofs Martin Goschl der einige Jahre spater als Anhanger Balthasar Hubmaiers in Nikolsburg in Erscheinung treten sollte Im Jahre 1523 wurde Fischer Assistent des lutherischen Geistlichen in Eperies slowakisch Presov Zwei Jahre spater schloss er sich in Linz der radikal reformatorischen Tauferbewegung an Bereits 1528 fuhrte Fischer in Sudmahren selbst Taufen durch Eine tauferische Missionsreise fuhrte ihn ein Jahr spater durch die damals noch deutschsprachigen Stadte der Zips in der nordostlichen Slowakei In der Stadt Schwedler slowakisch Svedlar konnte er hierbei in der Stadtkirche predigen Als radikal reformatorischer Prediger kam er jedoch schnell in Konflikt mit den ungarischen Ketzergesetzen und wurde dementsprechend am 13 Mai 1529 als Lutheraner zum Tode verurteilt Wahrend seine mit ihm gefangengenommene Frau ertrankt wurde konnte Fischer fliehen Bereits im Juli 1529 war Fischer wieder in Leutschau Levoca und Schwedler aktiv In Schwedler wo er vom Rat der Stadt unterstutzt wurde taufte er offentlich mehr als 70 bis 80 Personen Am 10 November 1529 heiratete Fischer eine Leutschauer Burgerstochter Um einer erneuten Verhaftung zu entgehen entschloss sich Fischer jedoch Mitte November 1529 trotz des Ruckhaltes bei Handwerkern und Ratsmitgliedern in Schwedler und Leutschau Levoca die Slowakei zu verlassen Uber Krakau kehrte er mit seiner zweiten Ehefrau nach Mahren zuruck Hier schloss er sich der von Oswald Glait begrundetenen innertauferischen Bewegung der Sabbater an Zusammen mit Glait mit welchem er auch in den Dorfern des Herzogtums Liegnitz predigte sprach er sich fur die Beibehaltung des Sabbats aus und publizierte die inzwischen verlorengegangene Schrift Scepastes Decalogi Verteidiger des Dekalogs Hierin wurde deutlich dass Fischer profunde Kenntnisse der Kirchenvater wie auch des Lateinischen Griechischen und Hebraischen besass Im Juni 1535 unterzeichnete Fischer als Prediger der Taufergemeinde in Pavlov Pollau das Glaubensbekenntnis der funf Prediger der Nikolsburger Taufer Das Bekenntnis steht der Theologie Balthasar Hubmaiers nahe Die Sabbatfrage wird nicht erwahnt Nachdem die tauferischen Pradikanten der Stadt Nikolsburg im Sommer 1535 auf Veranlassung Ferdinands I abgesetzt wurden wich Fischer zunachst ins mahrische Jamnitz tschechisch Jemnice und spater in die Slowakei aus wo er zu Beginn des Jahres 1542 festgesetzt und als Ketzer hingerichtet wurde Andreas Fischer starb indem er von einer Mauer der auf einer Anhohe befindlichen Burg Krasna Horka heruntergesturzt wurde Literatur BearbeitenMartin Rothkegel Andreas Fischer Neue Forschungen zur Biographie eines bekannten Unbekannten in Jahrbuch fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich 121 2005 Seiten 325 351 Daniel Liechty Andreas Fischer and the Sabbatarian Anabaptists an Early Reformation Episode in East Central Europe Herald Press Kitchener Ontario Kanada 1988 Siegfried Wollgast Morphologie schlesischer Religiositat in der fruhen Neuzeit Sozinianismus und Taufertum In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 22 2003 S 419 448 hier S 429 f Weblinks BearbeitenMartin Rothkegel Fischer Andreas In Mennonitisches Lexikon Band 5 MennLex 5 Daniel Liechty Fischer Andreas ca 1480 1540 In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Mennonite EncyclopediaNormdaten Person GND 119250144 lobid OGND AKS LCCN n86007899 VIAF 50031543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Taufer und SabbatianerGEBURTSDATUM um 1480STERBEDATUM um 1540 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Fischer Taufer amp oldid 215676776