www.wikidata.de-de.nina.az

André Fuhrmann 30 Oktober 1958 in Essen ist ein deutscher Philosoph und Logiker an der Johann Wolfgang Goethe Universitä

André Fuhrmann

André Fuhrmann (* 30. Oktober 1958 in Essen) ist ein deutscher Philosoph und Logiker an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Leben Bearbeiten

Fuhrmann studierte an der Philipps-Universität Marburg und an der University of St Andrews, wo er 1984 das Studium mit einem Master of Philosophy (MPhil) abschloss. Nach weiterem Studium am Institute of Advanced Studies der Australian National University wurde er dort 1988 mit einer Arbeit über Relevanz- und Modallogik promoviert.

Von 1989 bis 2002 arbeitete Fuhrmann an der Universität Konstanz, zunächst als Hochschulassistent am Lehrstuhl von Jürgen Mittelstraß, dann als Hochschuldozent, zuletzt als Heisenberg-Stipendiat. In Konstanz habilitierte er sich 1995 mit der Arbeit "An Essay on Contraction". In die Konstanzer Zeit fielen auch Gastaufenthalte bzw. Gastprofessuren an der Indiana University Bloomington, an der Columbia University in New York und an der Universidade Federal do Rio de Janeiro. Den Heinz Maier-Leibnitz-Preis erhielt Fuhrmann 1993 gemeinsam mit Hans Rott für seine Arbeiten im Bereich der Kognitionswissenschaften. Fuhrmann nahm 2002 den Ruf auf einen Lehrstuhl für Philosophie in São Paulo an, wo er bis 2006 lehrte. Er ist korrespondierendes Mitglied der Academia Brasileira de Filosofia. Es folgte 2007 der Ruf auf den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie mit Schwerpunkt Logik (Nachfolge von Wilhelm K. Essler) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2009 ist Fuhrmann zudem kooptierter Professor für Linguistik.

Forschung Bearbeiten

Fuhrmanns Arbeiten gehören deutlich in die Tradition der Analytischen Philosophie. Neben Beiträgen zur Logik, insbesondere zur Modal- und Konditionallogik, hat er zahlreiche Arbeiten zur Metaphysik, Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes und zur philosophischen Semantik verfasst. Bekannt ist er vor allem für seine Forschung zum Überzeugungswandel (engl. „belief revision“ oder auch „theory change“), einem wichtigen Teilgebiet der formalen Erkenntnistheorie mit Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz und den Kognitionswissenschaften. In der Botanik hat Fuhrmann zahlreiche neue Arten von Süßwasser-Kieselalgen entdeckt und beschrieben.

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 1989: Reflective modalities and theory change. Synthese 81:115–134.
  • 1991: Tropes and laws. Philosophical Studies, 63:57–82.
  • 1991: Theory contraction through base contraction. Journal of Philosophical Logic, 20:256–281.
  • 1991: Models for relevant modal logics. Studia Logica, 49:301–315, 1991.
  • 1994: On S. Studia Logica, 53:75–91; with E. D. Mares.
  • 1994: Undercutting and the Ramsey test for conditionals. Synthese, 101:157–169; with I. Levi.
  • 1994: A survey of multiple contractions. Journal of Logic, Language and Information, 3:39–76; with S. O. Hansson.
  • 1995: A relevant theory of conditionals. Journal of Philosophical Logic, 24:645–665; with E. D. Mares.
  • 1997: Solid belief. Theoria, 63:90–104.
  • 1997: An Essay on Contraction. Studies in Logic, Language and Information, Stanford.
  • 1999: When hyperpropositions meet ... Journal of Philosophical Logic, 28:559–74.
  • 2002: Explanatory exclusion and causal relevance. Facta Philosophica, 4:287–300; with W.P. Mendonça.
  • 2002: Russell’s way out of the paradox of propositions. History and Philosophy of Logic, 23:197–213.
  • 2005: Existenz und Notwendigkeit – Kurt Gödels axiomatische Theologie. In: W. Spohn (Hrsg.), Logik in der Philosophie, Heidelberg, 349–374.
  • 2006: Is pragmatist truth irrelevant to inquiry? In: Knowledge and Inquiry, hg. v. E. Olsson, Cambridge; 82–118.
  • 2013: Knowability as potential knowledge. Synthese.
  • 2015: Blogging Gödel: His Ontological Argument In The Public Eye. In: Godel’s Ontological Argument. History, Modifications, and Controversies, ed. K. Swietorzecka, Warsaw ´ (Semper), 2015; pp. 203–226.
  • 2017: Deontic Modals: Why Abandon The Default Approach. In: Erkenntnis 83 (2017), pp. 1351–1365.
  • 2020: (mit H. Lange-Bertalot und M. Werum) Freshwater Diploneis. Diatoms of Europe, vol. 9. Königstein.
  • 2023: Vorlesungen über Philosophische Logik. Berlin.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Uni Konstanz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2018; abgerufen am 22. April 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-konstanz.de
  2. Prof. Dr. André Fuhrmann. Goethe Universität, abgerufen am 22. April 2018.
Personendaten
NAME Fuhrmann, André
ALTERNATIVNAMEN Fuhrmann, André Theodor
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und Logiker
GEBURTSDATUM 30. Oktober 1958
GEBURTSORT Essen
wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele
Veröffentlichungsdatum:
Andre Fuhrmann 30 Oktober 1958 in Essen ist ein deutscher Philosoph und Logiker an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFuhrmann studierte an der Philipps Universitat Marburg und an der University of St Andrews wo er 1984 das Studium mit einem Master of Philosophy MPhil abschloss Nach weiterem Studium am Institute of Advanced Studies der Australian National University wurde er dort 1988 mit einer Arbeit uber Relevanz und Modallogik promoviert Von 1989 bis 2002 arbeitete Fuhrmann an der Universitat Konstanz zunachst als Hochschulassistent am Lehrstuhl von Jurgen Mittelstrass dann als Hochschuldozent zuletzt als Heisenberg Stipendiat In Konstanz habilitierte er sich 1995 mit der Arbeit An Essay on Contraction In die Konstanzer Zeit fielen auch Gastaufenthalte bzw Gastprofessuren an der Indiana University Bloomington an der Columbia University in New York und an der Universidade Federal do Rio de Janeiro Den Heinz Maier Leibnitz Preis erhielt Fuhrmann 1993 gemeinsam mit Hans Rott fur seine Arbeiten im Bereich der Kognitionswissenschaften 1 Fuhrmann nahm 2002 den Ruf auf einen Lehrstuhl fur Philosophie in Sao Paulo an wo er bis 2006 lehrte Er ist korrespondierendes Mitglied der Academia Brasileira de Filosofia Es folgte 2007 der Ruf auf den Lehrstuhl fur Theoretische Philosophie mit Schwerpunkt Logik Nachfolge von Wilhelm K Essler an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt 2 Seit 2009 ist Fuhrmann zudem kooptierter Professor fur Linguistik Forschung BearbeitenFuhrmanns Arbeiten gehoren deutlich in die Tradition der Analytischen Philosophie Neben Beitragen zur Logik insbesondere zur Modal und Konditionallogik hat er zahlreiche Arbeiten zur Metaphysik Erkenntnistheorie Philosophie des Geistes und zur philosophischen Semantik verfasst Bekannt ist er vor allem fur seine Forschung zum Uberzeugungswandel engl belief revision oder auch theory change einem wichtigen Teilgebiet der formalen Erkenntnistheorie mit Anwendungen in der Kunstlichen Intelligenz und den Kognitionswissenschaften In der Botanik hat Fuhrmann zahlreiche neue Arten von Susswasser Kieselalgen entdeckt und beschrieben Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten1989 Reflective modalities and theory change Synthese 81 115 134 1991 Tropes and laws Philosophical Studies 63 57 82 1991 Theory contraction through base contraction Journal of Philosophical Logic 20 256 281 1991 Models for relevant modal logics Studia Logica 49 301 315 1991 1994 On S Studia Logica 53 75 91 with E D Mares 1994 Undercutting and the Ramsey test for conditionals Synthese 101 157 169 with I Levi 1994 A survey of multiple contractions Journal of Logic Language and Information 3 39 76 with S O Hansson 1995 A relevant theory of conditionals Journal of Philosophical Logic 24 645 665 with E D Mares 1997 Solid belief Theoria 63 90 104 1997 An Essay on Contraction Studies in Logic Language and Information Stanford 1999 When hyperpropositions meet Journal of Philosophical Logic 28 559 74 2002 Explanatory exclusion and causal relevance Facta Philosophica 4 287 300 with W P Mendonca 2002 Russell s way out of the paradox of propositions History and Philosophy of Logic 23 197 213 2005 Existenz und Notwendigkeit Kurt Godels axiomatische Theologie In W Spohn Hrsg Logik in der Philosophie Heidelberg 349 374 2006 Is pragmatist truth irrelevant to inquiry In Knowledge and Inquiry hg v E Olsson Cambridge 82 118 2013 Knowability as potential knowledge Synthese 2015 Blogging Godel His Ontological Argument In The Public Eye In Godel s Ontological Argument History Modifications and Controversies ed K Swietorzecka Warsaw Semper 2015 pp 203 226 2017 Deontic Modals Why Abandon The Default Approach In Erkenntnis 83 2017 pp 1351 1365 2020 mit H Lange Bertalot und M Werum Freshwater Diploneis Diatoms of Europe vol 9 Konigstein 2023 Vorlesungen uber Philosophische Logik Berlin Weblinks BearbeitenAndre Fuhrmann auf der Internetprasenz der Goethe Universitat FrankfurtEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Maier Leibnitz Award Uni Konstanz archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 21 April 2018 abgerufen am 22 April 2018 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni konstanz de Prof Dr Andre Fuhrmann Goethe Universitat abgerufen am 22 April 2018 Normdaten Person GND 112774172 lobid OGND AKS LCCN n90725621 VIAF 111571294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuhrmann AndreALTERNATIVNAMEN Fuhrmann Andre TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und LogikerGEBURTSDATUM 30 Oktober 1958GEBURTSORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andre Fuhrmann amp oldid 235828339