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Das Amtsgericht Zehdenick ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in der Bundesrepublik Deutschland im Bundesland Brandenburg Amtsgericht Zehdenick Blick von SudwestenAmtsgericht Zehdenick Blick von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Gericht 2 Geschichte 3 Gerichtsgebaude 3 1 Geschichte 3 2 Architektur 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGericht BearbeitenDas Amtsgericht gehort zum Bezirk des Landgerichts Neuruppin und des Oberlandesgerichts Brandenburg Sitz des Gerichts ist die Stadt Zehdenick Es gehort mit nur vier Richtern zu den kleinsten Gerichten Brandenburgs Neben den Richtern sind sechs Rechtspfleger 14 Beamte und Angestellte sowie drei Wachtmeister im Gericht tatig 1 Der Amtsgerichtsbezirk umfasst den nordlichen Teil des Landkreises Oberhavel und weist eine in sich homogene landlich gepragte Struktur auf Geschichte BearbeitenSeit 1849 bestanden in Preussen Kreisgerichte darunter das Kreisgericht Templin mit einer Nebenstelle Gerichtskommission in Zehdenick Im Rahmen der Reichsjustizgesetzen wurden diese Gerichte aufgehoben und reichsweit einheitlich Amtsgerichte eingerichtet Das koniglich preussische Amtsgericht Zehdenick wurde mit Wirkung zum 1 Oktober 1879 als eines von 12 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Prenzlau im Bezirk des Kammergerichtes gebildet Der Sitz des Gerichts war die Stadt Zehdenick Sein Gerichtsbezirk umfasste aus dem Landkreis Templin den Stadtbezirk Zehdenick die Amtsbezirke Badingen Forsthaus Zehdenick Liebenberg Neiersdorf Ribbeck und Zehdenick und der Amtsbezirk Storkow ohne den Gemeindebezirk Hindenburg Reinfeld 2 Am Gericht bestanden 1880 zwei Richterstellen Das Amtsgericht war damit ein mittelgrosses Amtsgericht im Landgerichtsbezirk 3 1945 wurde das Amtsgericht Zehdenick dem neu gebildeten Landgericht Eberswalde nachgeordnet Zum 1 Juli 1951 wurde das Amtsgericht Zehdenick in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Templin umgewandelt 4 In der DDR wurden 1952 die Amtsgerichte und damit auch das Amtsgericht Zehdenick aufgehoben und Kreisgerichte darunter das Kreisgericht Gransee im Sprengel des Bezirksgerichts Potsdam fur den Kreis Gransee gebildet Mit dem Gesetz uber die Neugliederung der Kreisgerichtsbezirke im Land Brandenburg Brandenburgisches Kreisgerichtsbezirksgesetz BbgKrGBG vom 8 Dezember 1992 5 wurde das Kreisgericht Gransee aufgehoben und das Kreisgericht Zehdenick an seiner Stelle geschaffen Bis zum Ablauf des 31 Dezember 1999 wurde eine Zweigstelle Gransee des Amtsgerichts Zehdenick gefuhrt 6 Das Brandenburgische Gerichtsneuordnungsgesetz BbgGerNeuOG verkundet als Artikel 1 des Gesetzes zur Neuordnung der ordentlichen Gerichtsbarkeit und zur Ausfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes im Land Brandenburg vom 14 Juni 1993 7 verfugte zum 1 Dezember 1993 die Fortfuhrung der bestehenden Kreisgerichte als Amtsgerichte Damit entstand das Amtsgericht Zehdenick neu und war nun dem Landgericht Neuruppin zugeordnet Gerichtsgebaude BearbeitenGeschichte Bearbeiten Das Gebaude Friedrich Ebert Platz 9 wurde ab 1911 bis 1913 mit einer angeschlossenen Untersuchungshaftanstalt als konigliches Amtsgericht Gransee im Zusammenhang mit dem Neubau der preussischen Domanenverwaltung errichtet Die ortliche Zustandigkeit erstreckte sich auf den Landkreis Gransee Die Aktenbestande des Gerichts reichen jedoch bis weit in das 19 Jahrhundert zuruck Die Untersuchungshaftanstalt wurde als solche bis 1945 betrieben Danach erfolgte eine Nutzung als Magazin des Zivilschutzes Ab den 1980er Jahren stand dieser Teil dann leer Im ersten Jahrzehnt des 21 Jahrhunderts erfolgte ein Umbau zum Archiv In der Zeit der DDR war das als Kreisgericht Gransee bezeichnete Gericht dann lediglich in einem Teil des Gerichtsgebaudes untergebracht Polizei Kriminalpolizei Staatsanwaltschaft und staatliches Notariat nutzten den uberwiegenden Teil des Gebaudes Entsprechend dieser Nutzungen erfolgten diverse Verbauungen im Gebaudeinneren die nach der Wende von 1989 wieder entfernt wurden Nach der Wende wurde Zehdenick als kleinster Gerichtsbezirk des Landes Brandenburg eingerichtet Es wird davon ausgegangen dass Ursache hierfur vor allem auch das vorhandene schone Justizgebaude war 1 Sudlich des Gerichtsgebaudes befindet sich der alteste Baum Zehdenicks die Gerichtslinde Architektur Bearbeiten Das Gebaude entstand ab 1911 als grosser zweigeschossiger verputzter Bau im Stil des Neubarock Der Feldsteinsockel des Hauses und diverse holzerne Zierden lassen jedoch auch den Einfluss der Heimatschutzbewegung erkennen Der Hafttrakt ist deutlich schlichter gestaltet Die umbaute Flache betragt 1136 m wobei 397 m auf die ehemalige Haftanstalt entfallen Das Gericht war sehr grosszugig dimensioniert da viel Wert auf Reprasentation gelegt wurde Trotzdem wurde kostengunstig gebaut Fur diverse Teile der Treppen Laibungen Kapitelle und Brustungen wurden Betonfertigteile verwendet Die ursprungliche Innengestaltung war sehr farbenfroh Es dominierten auf die einzelnen Licht und Raumverhaltnisse angepasste Pastelltone Geflammte farbige Kacheln und schmiedeeiserne Applikationen setzten weitere Akzente die das Gebaude von der zur damaligen Zeit ublichen Wuchtigkeit und Dusterniss von Gerichtsgebauden deutlich unterschied Die Verbauungen in der DDR Zeit hatten die Innengestaltung stark verandert Ab 1993 erfolgten Restaurierungen und Ruckbauten Siehe auch BearbeitenListe deutscher Gerichte Liste der Gerichte des Landes BrandenburgLiteratur BearbeitenGerhard Vinken Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 S 1156 Johannes Wolfs Preussische Funktionalitat vereint mit spielerischen Elementen der Architektur der Jahrhundertwende Amtsgericht Zehdenick Aufsatz wohl deutlich vor 2004 veroffentlicht durch den Deutschen RichterbundWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Amtsgericht Zehdenick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Gerichts Aufsatz des Amtsgerichtsdirektors Johannes Wolfs zur Geschichte und Gestaltung des Gerichts Memento vom 4 Mai 2005 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfs Amtsgericht Zehdenick Verordnung betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5 Juli 1879 GS Nr 30 S 425 f Digitalisat Carl Pfafferoth Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung 1880 S 398 online Torsten Hartisch et al Ubersicht uber die Bestande des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Teil 111 1 Behorden und Institutionen in der Provinz Mark Brandenburg im Land Brandenburg 1945 1952 S 208 Digitalisat GVBl I S 486 Rep 1350 Amtsgerichte Behordengeschichte beim Brandenburgischen Landeshauptarchiv GVBl I S 19852 97829 13 33581 Koordinaten 52 58 41 8 N 13 20 8 9 O Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Prenzlau Angermunde Brussow Eberswalde Freienwalde Lychen Oderberg Prenzlau Schwedt Strasburg Uckermark Templin Wriezen ZehdenickAmtsgerichte im Landgerichtsbezirk Eberswalde Angermunde Brussow Eberswalde Frankfurt Oder Bad Freienwalde Furstenwalde Kustrin Lychen Muncheberg Oderberg Prenzlau Schwedt Seelow Strasburg Strausberg Templin Wriezen ZehdenickBernau OranienburgAmtsgerichte im Landgerichtsbezirk Neuruppin Neuruppin Oranienburg Perleberg Prenzlau Schwedt Oder ZehdenickEhemalige Amtsgerichte Brandenburg an der Havel Fehrbellin Gransee Havelberg Kremmen Kyritz Lenzen Lindow Mark Meyenburg Pritzwalk Rathenow Rheinsberg Wittenberge Wittstock Wusterhausen Dosse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amtsgericht Zehdenick amp oldid 234986504