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Der Alvis TA 350 war ein Prototyp des britischen Automobilherstellers Alvis der ab 1952 als moglicher Nachfolger der Three Litre Series entwickelt wurde Der Wagen war fur die Fertigung in grosseren Stuckzahlen bestimmt und hatte bei Aufnahme der Produktion eine Abkehr des Unternehmens von der bisherigen Stellung als Kleinserienhersteller bedeutet Die Entwicklung des TA 350 wurde allerdings 1955 beendet bevor die Serienreife erreicht war Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Neues Konzept 1 2 Marktpositionierung 1 3 Tests und Scheitern 1 4 Weitere Entwicklung 2 Beschreibung 2 1 Karosserie und Fahrwerk 2 2 Motor 3 Prototypen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenNeues Konzept Bearbeiten Anfang 1952 begann Alvis die Planungen fur einen Nachfolger der 1950 eingefuhrten Three Litre Series die zu dieser Zeit unter der Bezeichnung TA 21 und ab 1953 in leicht uberarbeiteter Form als TC 21 100 verkauft wurde Die Ablosung des TC 21 war fur das Jahr 1956 vorgesehen Fur die Entwicklung des neuen Modells das den internen Werkscode TA 350 erhielt wurde der Ingenieur Alec Issigonis verpflichtet 1 der zuvor fur Morris den Mittelklassewagen Minor konstruiert hatte Issigonis hatte nahezu keine technischen Vorgaben der Unternehmensleitung insbesondere brauchte er nicht auf vorhandene technische Komponenten zuruckzugreifen Allerdings sollte das neue Modell so konstruiert sein dass es in grosseren Stuckzahlen gefertigt werden konnte als die bisherigen Modelle Issigonis konzipierte eine vierturige Limousine mit selbsttragender Karosserie im Pontonstil Damit wandte sich der TA 350 von den aktuellen Alvis Modellen ab die ein separates Chassis mit aufgesetzter Karosserie hatten Als Antrieb war ein neu konstruierter Achtzylinder V Motor mit 3 5 Liter Hubraum vorgesehen der den bisherigen 3 0 Liter grossen Reihensechszylindermotor ersetzen sollte Konstrukteur des Motors war Chris Kingham der bereits den aktuellen Alvis Motor entwickelt hatte 1 Marktpositionierung Bearbeiten Der geplante Verkaufspreis des TA 350 lag bei etwa 918 Damit waren der Rover 75 der Humber Super Snipe oder der Daimler Conquest die in einer ahnlichen Preisklasse positioniert waren mogliche Konkurrenten 2 Um mit ihnen in einen Wettbewerb treten zu konnen hatte Alvis den TA 350 in weit grosseren Stuckzahlen produzieren mussen als die bisherigen Modelle Tests und Scheitern Bearbeiten Alvis baute zwei Prototypen des TA 350 mit Karosserien und sechs Achtzylindermotoren auf die ab Mai 1954 getestet wurden 2 Das Projekt wurde im Sommer 1955 aufgegeben weil Alvis die hohen Kosten die eine Umstellung auf die Serienfertigung des TA 350 gefordert hatte nicht tragen konnte 3 Alec Issigonis wurde im November 1955 freigestellt und kehrte zu Morris zuruck Weitere Entwicklung Bearbeiten Zu der Zeit als das TA 350 Projekt aufgegeben wurde befand sich die Pkw Sparte von Alvis in einer Krise Das Unternehmen hatte kurz vorher seinen bisherigen Karosserielieferanten Mulliners verloren als dieser vom Grossserienhersteller Standard Triumph ubernommen worden war 4 und auch der in der Vergangenheit alternativ beauftragte Hersteller Tickford stand nach seiner Ubernahme durch David Brown und Aston Martin nicht mehr zur Verfugung 5 Vorubergehend erwog die Unternehmensleitung daraufhin die dauerhafte Einstellung der Automobilproduktion 6 Letztlich kehrte Alvis mit dem Modell TC 108 G auf den Markt zuruck Es hatte das herkommliche Chassis der Three Litre Series sowie eine von Hermann Graber entworfene und bei Willowbrook in Grossbritannien hergestellte Karosserie Der TC 108 G war technisch weniger anspruchsvoll als das TA 350 Projekt Mit einigen Uberarbeitungen hielt sich die Three Litre Series zuletzt als TF 21 auf dem Markt Nachdem Alvis 1966 von Rover ubernommen worden war entstand noch ein Prototyp mit Rover Technik von dem Alvis GTS Spitzname Gladys genannten Modell entstand jedoch nur ein Prototyp 1967 endete die Herstellung von Alvis Neufahrzeugen Der Markenchronist John Fox berichtet Alvis habe unmittelbar vor der Ubernahme durch Rover 1966 an einem Projekt namens TA 30 gearbeitet fur das ebenfalls ein 3 5 Liter grosser Achtzylindermotor vorgesehen gewesen sei 7 Beschreibung BearbeitenKarosserie und Fahrwerk Bearbeiten Der TA 350 hatte eine selbsttragende Karosserie Die Prototypen waren als vierturige Limousinen gestaltet Das Design folgte der Pontonform hatte also anders als die seinerzeitigen Serienmodelle keine ausgeformten Kotflugel und Trittbretter mehr Die Form verband Linien der Lancia Aurelia Limousine mit einigen Details zeitgenossischer Jaguar Modelle 1 Wer die Karosserie entworfen hat ist nicht bekannt Der TA 350 hatte miteinander verbundene Federelemente Diabolo deren Konzept von Alex Moulton entwickelt worden war Moultons Federungskonzept ging ein halbes Jahrzehnt spater beim Mini in Serie aber die Prototypen des TA 350 waren die ersten Autos bei denen es verwirklicht und erprobt wurde 1 Motor Bearbeiten Der Achtzylinder V Motor war eine vollstandig neue Konstruktion Der Zylinderbankwinkel betrug 90 Grad Der Motor war so ausgelegt dass eine Bank ohne grosse Anderungen auch als Reihenvierzylinder mit 1 75 Liter Hubraum verwendet werden konnte Ein solches Projekt mit der Bezeichnung TA 175 war zwar geplant wurde aber nicht umgesetzt 1 Die Achtzylindermotoren durchliefen ab Oktober 1953 Tests auf dem Prufstand Ihre Leistung wurde mit 124 bhp bei 4000 Umdrehungen pro Minute angegeben Spater als der Motor in den Prototyp eingebaut war belief sich die Leistung auf 118 bhp 2 Prototypen BearbeitenDie beiden Prototypen des TA 350 hatten Karosserien die bei Pressed Steel in Cowley Oxfordshire in Handarbeit aufgebaut worden waren Im Fruhjahr 1954 waren sie fertiggestellt Nachdem Alvis ein Jahr spater das Projekt TA 350 aufgegeben hatte blieben beide Prototypen fur etwa ein Jahrzehnt im Werk 1964 wurden sie auf Anweisung des Vorstandsvorsitzenden John Parkes einschliesslich aller Ersatz und Zubehorteile zerstort Vier der insgesamt sechs Motoren wurden ebenfalls zerstort Die zwei verbleibenden Motoren ubernahm der Automobilrennfahrer Mike Parkes der Sohn des Alvis Vorstandsvorsitzenden in der Absicht sie in einem Sportwagenprototyp einzusetzen 8 Literatur BearbeitenDavid Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 John Fox Alvis Cars 1946 1967 The Post War Years Amberley Publishing Limited 2016 ISBN 978 1 4456 5631 1 Rainer W Schlegelmilch Hartmut Lehbrink Englische Sportwagen Konemann Koln 2001 ISBN 3 8290 7449 2 Weblinks BearbeitenKurze Beschreibung des Alvis TA 350 mit Abbildungen auf der Internetseite www curbsideclassic comEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e David Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 S 113 a b c David Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 S 114 Kurze Beschreibung des Alvis TA 350 mit Abbildungen auf der Internetseite www curbsideclassic com abgerufen am 6 August 2017 Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Herridge amp Sons Shebbear 2007 ISBN 978 0 9549981 6 5 S 150 David Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 S 64 Dieter Gunther Swiss Connection In Oldtimer Markt Sonderheft Nr 14 Luxus Leistung und vier Sitze Gran Turismo die grossen Reisecoupes 1994 S 17 John Fox Alvis Cars 1946 1967 The Post War Years Amberley Publishing Limited 2016 ISBN 978 1 4456 5631 1 S 74 David Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 S 115 Alvis Automobile 1920 1940 10 30 11 40 12 40 12 50 12 60 12 70 12 75 14 75 3 litre 4 3 litre Crested Eagle Firebird Firefly Firefly 12 FWD Silver Crest Silver Eagle Speed 20 Speed 251945 1967 TA 14 TB 14 TA 21 TB 21 TC 21 100 TC 108 G TD 21 TE 21 TF 21Prototypen TA 350 GTS Rover Alvis P6 BS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alvis TA 350 amp oldid 218718392