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Als Alpentor wird in der Geologie der Durchbruch eines gesamten Gletschers Eisstromes wahrend der Eiszeit aus den Alpen in das Alpenvorland bezeichnet Murnauer Moos mit AlpentorAlpentore in der Wurmeiszeit BearbeitenInsbesondere dort wo in der Wurmeiszeit mehrere Gletscher aus verschiedenen Talern zusammentrafen oder am Alpenrand Engstellen durchflossen staute sich das Eis sodass solche Engstellen einen wesentlichen Einfluss auf das weitere Ansteigen des Eisniveaus hatten Somit fuhrten sie dazu dass schliesslich niedrigere Passe und Gebirgskamme vom Eis uberstromt wurden und sich die Gletscher zu einem Eisstromnetz vereinigten Alpentore an denen sich besonders grosse Eismassen ins umliegende Flachland ergossen lagen vornehmlich bei den Mundungen grosser Langstaler wie etwa Inn Rhein oder Salzachtal Diese Gletscherzungen drangen bis zu 50 Kilometer weit ins Flachland vor Aber auch heute eher unbedeutende Taler wie Isar Loisach und Ammertal konnten dann grosse Eiszungen produzieren wenn ihre Gletscher von Grosseren wie dem Inntalgletscher etwa uber den Fernpass genahrt wurden Im Gegensatz dazu konnten von solchen grossen Gletschern weitgehend isolierte Taler wie das Iller oder das Lechtal weitaus geringere Gletscherzungen produzieren Eine weitere Voraussetzung fur bis ins Alpenvorland reichende Vergletscherung sind hohe Berge Ostlich des Salzachtals erreichten die Gletscherzungen den Alpenrand kaum mehr da Gebirge wie die Niederen Tauern im Gegensatz etwa zu den Hohen Tauern nicht genug Eis produzieren konnten Daher waren Alpentore hauptsachlich im bayrischen Alpenvorland zu finden Eines der wenigen Beispiele am Alpensudrand war das vergleichsweise kleine Alpentor des heutigen Tagliamentotals 1 Beispiel Inntalgletscher Bearbeiten nbsp Alpentor KesselbergIm Inntal Richtung Rosenheim zwangte sich der Inntalgletscher zwischen dem Wildbarren und dem Kranzhorn in einer Hohe von ca 1300 m u NN hindurch Ein Nebenarm der Isartalgletscher floss sudlich von Bad Tolz zwischen dem Blomberg und dem Rechelkopf in einer Hohe von ca 1000 m ins Flachland Am Walchen und Kochelsee zog ein Nebenarm des Inntalgletschers in einer Hohe von 1400 m uber den Kesselberg zwischen dem Jochberg und dem Herzogstand hindurch Der Loisachgletscher ein weiterer Nebenarm stromte zwischen dem Wank und dem Kramerspitz bei Garmisch in einer Hohe von ca 1700 m durch Im heutigen Murnau reichte der Eisstrom noch bis ca 1200 m 2 Einzelnachweise Bearbeiten Dirk van Husen Die Ostalpen in den Eiszeiten Aus der Geologischen Geschichte Osterreichs Geologischen Bundesanstalt Wien 1987 ISBN 3 900312 58 3 Rolf K F Meyer Hermann Schmidt Kaler Auf den Spuren der Eiszeit sudlich von Munchen ostlicher Teil Wanderungen in die Erdgeschichte Band 8 2 Auflage Pfeil Munchen 2002 ISBN 3 931516 09 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpentor amp oldid 234964636