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Alois Kardinal Grillmeier 1 1 Januar 1910 in Pechbrunn Oberpfalz 13 September 1998 in Unterhaching bei Munchen war ein deutscher romisch katholischer Theologe und Jesuit Ab 1948 war er Professor fur Dogmatik und Dogmengeschichte und ab 1994 Kardinal Wappen von Alois Kardinal Grillmeier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlois Grillmeier war ein Sohn des Landwirts Joseph Grillmeier 26 August 1874 in Pechbrunn bei Konnersreuth 19 April 1943 ebenda und dessen Ehefrau Maria geborene Weidner 5 August 1879 in Odwalpersreuth bei Windischeschenbach 7 April 1941 in Pechbrunn hatte acht Geschwister und war ein Enkel des Mullers Ludwig Grillmeier 19 August 1843 in Pechbrunn welcher am 24 April 1866 Margerthe Lindner 29 Juli 1847 in Kleinbuchlberg bei Mitterteich ehelichte eine Tochter des Bauern Johann Lindner in Kleinbuchlberg und dessen Ehefrau Katharina geborene Zintl Alois Grillmeier besuchte von 1920 bis 1929 in Regensburg das Alte Gymnasium am Agidienplatz die Vorlauferschule vom Albertus Magnus Gymnasium und trat am 11 April 1929 der Ordensgemeinschaft der Jesuiten bei Auf das Noviziat folgten Studienzeiten an Hochschulen des Ordens von 1931 bis 1934 Philosophie am Berchmanskolleg in Pullach bei Munchen von 1934 bis 1936 Theologie in Valkenburg in den Niederlanden anschliessend bis 1938 an der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main Grillmeier wurde am 24 Juni 1937 zum Priester geweiht die Primiz feierte er am 8 August 1937 in seinem Heimatort Pechbrunn Nach einem Studienaufenthalt in Rom 1939 1940 folgte 1942 die Promotion zum Doktor der Theologie an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Im selben Jahr wurde er zum Militardienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen 1944 aber wegen seiner Zugehorigkeit zum Jesuitenorden entlassen Ab 1944 war Grillmeier Dozent fur Fundamentaltheologie und Dogmatik an der Hochschule in Pullach bei Munchen ab 1948 ordentlicher Professor 2 fur Dogmatik und Dogmengeschichte am Mauritiuskolleg die Theologische Fakultat der Jesuiten in Buren An der ebenfalls jesuitischen Theologischen Fakultat der Philosophisch Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main war er von 1950 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1978 Ordinarius fur Dogmatik und Dogmengeschichte Als sein Hauptwerk gilt die mehrbandige Geschichte des christologischen Dogmas Jesus der Christus im Glauben der Kirche die auch auf Englisch Franzosisch Italienisch und Spanisch ubersetzt vorliegt und von Theresia Hainthaler weitergefuhrt wurde 3 Grillmeier grundete an der Hochschule in den 1950er Jahren ein Institut fur Dogmen und Konziliengeschichte das nach Grillmeiers Tod 1998 als Institut fur Dogmen und Liturgiegeschichte firmierte und im Jahre 2018 in Alois Kardinal Grillmeier Institut fur Dogmengeschichte Okumene und interreligiosen Dialog umbenannt wurde 4 In den Jahren von 1962 bis 1965 nahm Grillmeier als von Bischof Wilhelm Kempf berufener Konzilstheologe am Zweiten Vatikanischen Konzil teil und war ab 1963 Mitglied in dessen Theologischer Kommission Die Vermittlung der Reformen des Konzils war ihm ein grosses Anliegen Von 1963 bis 1966 unternahm er vier Reisen nach Sambia und Malawi um die Konzilsbeschlusse zu erlautern und zu verbreiten Zu Teilen der zentralen Konstitutionen Lumen gentium Gaudium et spes und Dei verbum verfasste Grillmeier Kommentare Er publizierte daruber hinaus Schriften zur Vermittlung von weiteren Themen des Konzils wie zum Beispiel der Erneuerung des Ordenslebens und des Priesterbildes sowie zur Mariologie Grillmeier war von 1964 bis 1977 Hauptschriftleiter der Zeitschrift Scholastik die 1966 in Theologie und Philosophie umbenannt wurde wissenschaftlicher Beirat 1972 und Konsultor der okumenischen Stiftung Pro Oriente in Wien 1979 sowie korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ab 1993 Im Jahre 1977 wurde ihm die Ehrendoktorwurde des Katholisch Theologischen Fachbereichs der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 1990 der Otto Friedrich Universitat Bamberg verliehen Am 26 November 1994 wurde er in Anerkennung seiner theologischen Verdienste von Papst Johannes Paul II als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Nicola in Carcere in das Kardinalskollegium aufgenommen Aufgrund seines zu diesem Zeitpunkt schon hohen Alters von 84 Jahren dispensierte ihn Johannes Paul II von der Verpflichtung zum Empfang der Bischofsweihe Am 25 Juni 1995 war Alois Grillmeier zu einem letzten Besuch in seinem Geburtsort Pechbrunn Er starb am 13 September 1998 in Unterhaching bei Munchen und wurde auf dem Friedhof des Berchmanskollegs in Pullach beigesetzt Schriften Auswahl BearbeitenDas Konzil von Chalkedon Geschichte und Gegenwart Hrsg von Alois Grillmeier und Heinrich Bacht 3 Bde Wurzburg 1951 1954 5 Auflage ebenda 1979 Der Logos am Kreuz Zur christologischen Symbolik der alteren Kreuzigungsdarstellung Munchen 1956 Licht der Volker Das Kirchenverstandnis des Vaticanum II Kevelaer 1965 Christ in Christian Tradition 1965 2 Auflage London Oxford 1975 Erweiterte deutsche Neubearbeitung Jesus der Christus im Glauben der Kirche 3 Bande in 5 Teilbanden Herder Freiburg 1979ff Wandernde Kirche und werdende Welt Bachem Koln 1968 Ermeneutica moderna e cristologia antica Brescia 1973 Mit ihm und in ihm Christologische Forschungen und Perspektiven Herder Freiburg 1975 2 Auflage 1978 ISBN 3 451 17126 0 Fragmente zur Christologie Studien zum altkirchlichen Christusbild Hrsg von Theresia Hainthaler Herder Freiburg 1997 ISBN 978 3 451 26411 5 Literatur BearbeitenTheresia Hainthaler Alois Grillmeier In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 493 505 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Theresia Hainthaler Le Cardinal Alois Grillmeier Renouveau de la christologie In Dominique Gonnet Michel Stavrou Hrsg Les Peres de l Eglise aux sources de l Europe Editions du Cerf Paris 2014 S 121 146 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alois Grillmeier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alois Kardinal Grillmeier SJ Lebenslauf und Bibliographie Phil Theol Hochschule Sankt Georgen abgerufen am 8 Februar 2019 Grillmeier S J Alois In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 26 Oktober 2016 Eintrag zu Alois Grillmeier auf catholic hierarchy org abgerufen am 26 Oktober 2016 Alois Grillmeier im Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universitat Mainz 1477 1973Einzelnachweise Bearbeiten Die Schreibung Aloys findet sich vor allem in alteren sowie in englischen Veroffentlichungen Wer ist wer Das deutsche Who s who Begrundet von Walter Habel Bundesrepublik Deutschland und West Berlin 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 407 Theresia Hainthaler Jesus Christus ist der Herr Phil 2 11 Zum Werk von Alois Kardinal Grillmeier SJ 1910 1998 In Theologie und Philosophie Band 74 1999 ISSN 0040 5655 S 85 97 sankt georgen de abgerufen am 14 Juni 2019 Das Institut konstituiert sich neu Alois Kardinal Grillmeier Institut fur Dogmengeschichte Okumene und interreligiosen Dialog 30 Oktober 2018 abgerufen am 14 Juni 2019 Normdaten Person GND 119263432 lobid OGND AKS LCCN n50031651 VIAF 85152965 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grillmeier AloisALTERNATIVNAMEN Grillmeier Alois KardinalKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer Theologe und JesuitGEBURTSDATUM 1 Januar 1910GEBURTSORT Pechbrunn OberpfalzSTERBEDATUM 13 September 1998STERBEORT Unterhaching bei Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alois Grillmeier amp oldid 239247783