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Alfred Aros Rosenthal 24 April 1888 in Dusseldorf 23 August 1942 in Riga Skirotava war ein deutscher Filmjournalist und Filmlobbyist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Die erfolgreichen 1920er 1 3 Die Flucht vor dem Antisemitismus 1 4 Ermordung durch die SS 1 5 Werke 2 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr wurde in Dusseldorf als Sohn einer Metzgersfamilie geboren und besuchte im Alter zwischen 12 und 15 Jahren die Israelitische Erziehungsanstalt zu Ahlem bei Hannover Dieser blieb er zeit seines Lebens verbunden Spater besuchte er die Akademie des Schauspielhauses Dusseldorf 1908 trat er im Alter von 20 Jahren in die Redaktion der ersten deutschen Filmfachzeitschrift Der Kinematograph ein fur das er im Jahr 1910 von Konstantinopel aus uber die Entwicklung des Films in der Turkei Serbien Ungarn und Bulgarien berichtete 1 Zusatzlich veroffentlichte Artikel er ab 1913 in der Zeitschrift Bild und Film Zeitschrift fur Lichtbildnerei und Kinematographie und die beiden Bande Des Handwerksmannes Lust und Leid sowie Aus grosser Zeit in der Reihe Volkskunst Bucherei Zwischen 1913 und 1914 nach bestandener Lehrerprufung war er kurzzeitig im Schuldienst in Konstantinopel tatig Er kehrte allerdings wieder nach Dusseldorf in die Redaktion des Kinematograph zuruck wo er die erste wissenschaftliche Filmrubrik einfuhrte Ausserdem wurde er Mitbegrunder und Vorsitzender des Provinzialverbandes Rheinland Westfalen des Verbandes zur Wahrung gemeinsamer Interessen der Kinematographie und verwandter Branchen zu Berlin e V Ab Mitte 1916 fuhrte er zusammen mit dem Kritiker Lorenz Pieper die Brusseler Filiale der Film Export Gesellschaft aus Dusseldorf 2 Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg war Alfred Rosenthal als Gefreiter der 7 Kompanie des Fusilierregiments 39 in den Dienst der Kaiserlichen Armee eingetreten Am 16 August 1916 wurde er in Verdun schwer verletzt schrieb allerdings noch vom Krankenbett Beitrage fur den Kinematograph Nach dem Krieg entwickelte er sich zum viel beschaftigten Multifunktionar in Sachen Film Er war als Delegierter des Rheinisch Westfalischen Filmverleiher Verbandes in Berlin als auch als Pressesprecher des Bioscop Concerns Rheinische Lichtbild AG tatig 3 1919 gehorte er zu den Grundern und Redakteuren der Zeitschrift Der schwarze Bar Neues aus der Welt des Films und war als Autor fur die Zeitschrift Film und Brettl Die erfolgreichen 1920er Bearbeiten Am 15 Oktober 1920 heiratete Alfred Rosenthal die 27 Jahre alte Gertrud Franck in Dusseldorf und zog daraufhin mit ihr nach Berlin Dort grundete er die Deutschen Film Zeitungsdienst GmbH und die Radio Film AG deren Aufsichtsratsvorsitzender er wurde Gegen Ende 1920 wurde er der Leiter des Filmdezernats vom Verlag August Scherl Dort fuhrte er die erste Filmbeilage in einer deutschen Tageszeitung ein das montags erscheinende Film Echo im Berliner Lokal Anzeiger Ausserdem war er verantwortlich fur die Zeitschriften Sport im Bild und Export Woche auch das spater in Film Welt umbenannte Film Magazin wurde von ihm konzipiert Gemeinsam mit der Ala Anzeigen AG brachte er das Handbuch der internationalen Filmpresse heraus ein bis heute gultiges Standardwerk 4 Von 1923 an wurde er der Chefredakteur des Der Kinematograph modernisierte dessen Erscheinungsbild und legte den Schwerpunkt dabei auf die Filmkritik 5 Er verfasste von da ab wochentlich den filmpolitischen Leitartikel im Kinematograph Wahrend er als Filmkritiker vor allem im Film Echo seine Bewertungen schrieb war er als erster Mann des Kinematograph in den grossen Publikationen der Branche als Autor vertreten Die Zeitung gehorte zum antidemokratischen Hugenberg Konzern einem Steigbugelhalter fur die Nationalsozialisten Um 1932 veroffentlichte Rosenthal unter seinem Pseudonym Aros mehrere Ausgaben der Illustrierten Filmbucher des Berliner Scherl Verlages u a Renate Muller Ihr Werden und Wirken Illustrierte Filmbucher Bd 5 Berlin Scherl Die Flucht vor dem Antisemitismus Bearbeiten Durch die sich zuspitzende innenpolitische Situation in Deutschland Ende der 1920er Anfang der 1930er wurde Alfred Rosenthal immer haufiger personlich in der rechten Presse von antisemitischen Autoren angegriffen Die letzte Ausgabe des Kinematograph unter der Verantwortung von Alfred Rosenthal erschien am 31 Marz 1933 Alfred Rosenthal wurde als Jude entlassen Die Zeitschrift wurde nach Schaffung des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda mit dem Rest der Presse gleichgeschaltet Nach dem 31 Marz 1933 emigrierte Alfred Rosenthal mit seiner Frau und seinem Sohn nach Paris Gertrud Rosenthal und ihrem Sohn gelang es Mitte der 1930er Jahre in die USA emigrieren Im Jahr 1935 war Alfred Rosenthal in Wien um dort eine osterreichische Filmbank zu grunden Dort wurde er ohne Beruf und Einkommen angeblich beim Scheckbetrug erwischt 6 1937 wurde er von Osterreich nach Prag abgeschoben Von dort unternahm er Versuche nach England zu emigrieren die allerdings alle am fehlenden Geld und Beschaftigungsmoglichkeiten scheiterten Ermordung durch die SS Bearbeiten Rosenthal wurde am 20 August 1942 aus dem Ghetto von Theresienstadt nach Riga deportiert wo er unmittelbar nach Ankunft mit den anderen 598 weiblichen und 398 mannlichen deportierten Juden von der SS zu den Exekutionsstatten gebracht und ermordet wurde Zusammen mit den anderen Opfern wurde er dort in einem Massengrab verscharrt 7 Werke Bearbeiten Kulturgeschichtliche Betrachtungen fur Weltleute Vahlen Berlin 1932 Renate Muller Ihr Werden u Wirken Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Kathe von Nagy Die Geschichte e Karriere mit Hindernissen Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Lucie Englisch Die Geschichte e erfolgreichen Karriere Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Fritz Kampers Ein Schauspielerleben Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Greta Garbo Ihr Weg von Stockholm bis Hollywood Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Gustav Frohlich Der Mensch u d Kunstler Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Marlene Dietrich Ein interessantes Kunstlerschicksal Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Lil Dagover Der Werdegang e schonen Frau Scherl Berlin 1932 unter dem Pseudonym Aros Harry Liedtke Ein Leben f d Film Scherl Berlin 1931 unter dem Pseudonym Aros Lilian Harvey Ein Querschnitt durch ihr Werden u Wirken Scherl Berlin 1931 unter dem Pseudonym Aros Willy Fritsch Die Geschichte e gluckhaften Karriere Scherl Berlin 1931 unter dem Pseudonym Aros Hans Albers Wie er ist u wie er wurde Scherl Berlin 1931 unter dem Pseudonym Aros Das deutsche Lichtbild Buch Filmprobleme von gestern u heute Redaktionelle Leitg Alfred Rosenthal Hrsg Heinrich Pfeiffer Scherl Berlin 1924 Handbuch der internationalen Filmpresse Ein Nachschlagebuch uber Publikationsmoglichkeiten in d Fachpresse unter Mitw fuhrender Personlichkeiten d Filmindustrie Ala Berlin um 1921Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Rosenthal Der Kino im Orient In Der Kinematograph Nr 190 17 August 1910 S 89ff Ulrike Oppelt Film und Propaganda im Ersten Weltkrieg Propaganda als Medienrealitat im Aktualitaten und Dokumentarfilm Franz Steiner Verlag Stuttgart 2002 ISBN 978 3 515 08029 3 S 158 Vgl Reichs Kino Adressbuch hrsg unter Mitwirkung des Bild und Filmamtes Berlin 1918 19 S 369 Rosenthal Alfred Schriftsteller Bioscop Konzern Koln a Rh Breitestr 58 60 Privatadresse Vorgebirgestr 47 Handbuch der internationalen Filmpresse Ein Nachschlagebuch uber Publikationsmoglichkeiten in der Fachpresse in Tageszeitungen und illustrierten Blattern der ganzen Welt mit Wegweiser fur die Ein und Ausfuhr unter Mitwirkung fuhrender Personlichkeiten der Filmindustrie bearbeitet von Alfred Rosenthal hrsg v der ALA Berlin 1921 Pionier der Filmpublizistik Der Kinematograph In Programmheft Januar 2007 Deutsches Filmmuseum Memento vom 27 November 2008 imInternet Archive 2007 S 7 Aros wegen Scheckschwindels verhaftet In Pariser Tageblatt Nr 715 v 27 November 1935 S 2 Christian Dirks Hugenbergs bester Mann In Irene Stratenwerth Hermann Simon Hrsg Pioniere in Celluloid Juden in der fruhen Filmwelt 1 Auflage Henschel Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 89487 471 1 Normdaten Person GND 102852496X lobid OGND AKS LCCN n88624396 VIAF 110609523 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Rosenthal Alfred ALTERNATIVNAMEN Aros Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmjournalist und Filmlobbyist GEBURTSDATUM 24 April 1888 GEBURTSORT Dusseldorf STERBEDATUM 23 August 1942 STERBEORT Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Rosenthal Journalist amp oldid 243629601