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Alfonso Daniel Rodriguez Castelao 30 Januar 1886 in Rianxo Galicien Spanien 7 Januar 1950 in Buenos Aires Argentinien Pseudonym Castelao war ein galicischer Schriftsteller Karikaturist Zeichner Arzt und Politiker sowie einer der Begrunder des galicischen Nationalismus Castelao Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerisches und literarisches Schaffen 3 Politische Ansichten 3 1 Konzept Spaniens 4 Ansichten zur galicischen Sprache 5 Werke 6 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Castelao links kurz vor seiner Ruckkehr nach Galicien mit Eltern und Schwestern in Buenos AiresAlfonso Daniel Rodriguez Castelao war Sohn des Fischers Manuel Rodriguez Dios und Joaquina Castelao Genme Als er drei Monate alt war emigrierte sein Vater nach Argentinien Ende 1885 folgten ihm Alfonso Daniel und seine Mutter um zusammen in Bernasconi in der Provinz La Pampa zu leben Dort blieb Castelao bis 1900 und entdeckte seinen eigenen Aussagen nach beim Lesen der Wochenzeitung Caras y caretas seine Vorliebe fur Karikaturen nbsp Das Haus der Familie Castelaos in Rianxo1900 kehrte er in seine Geburtsstadt Rianxo zuruck und studierte von 1903 bis 1908 an der Universitat Santiago de Compostela Medizin Wahrend seiner Studienjahre verstarkte sich sein Interesse fur das Malen und Zeichnen insbesondere von Karikaturen 1908 stellte er seine Zeichnungen in Madrid aus und begann mit der Zeitschrift Vida Gallega zusammenzuarbeiten Von 1909 bis 1910 promovierte er in Madrid nahm an der 3 nationalen Humoristenausstellung teil und arbeitete als Illustrator fur El Cuento Semanal 1910 spezialisierte er sich in Geburtshilfe und kehrte daraufhin in seine Heimatstadt zuruck In dieser Episode seines Lebens begrundete er die Wochenzeitung El Barbero Municipal 1910 1914 mit in der er die galicische Kazikenherrschaft kritisierte 1911 gab er in Vigo seine erste Konferenz uber Karikaturen 1912 schloss er sich der Bewegung Accion Gallega Galicische Aktion an und heiratete im Oktober desselben Jahres Virxinia Pereira In jenen Jahren veroffentlichte er seine Karikaturen in verschiedenen Zeitungen und gewann so an Popularitat 1916 erhielt er eine Anstellung beim geografischen statistischen Institut in Pontevedra und beteiligte sich in jenen Jahren an der Grundung der lokalen Abteilung der galicisch nationalistischen Bewegung Irmandades da Fala Bruderschaften der Sprache Zusammen mit Vincente Risco Otero Pedrayo und anderen grundete er die Zeitschrift Nos Wir in deren Umfeld zwischen 1920 und 1936 das kulturelle und politische Leben Galiciens gedieh Im Januar 1921 reiste er durch Frankreich Belgien und Deutschland um die Kunst dieser Lander naher kennenzulernen Das Tagebuch dieser Reise veroffentlichte er zu Teilen in der Zeitschrift Nos In Buchform erschien es posthum 1977 mit dem Namen Diario 1921 Tagebuch 1921 1926 wurde er zum Mitglied der koniglich galicischen Akademie ernannt Im Januar 1928 verstarb im Alter von elf Jahren sein Sohn Alfonso Im gleichen Jahr ging er mit seiner Frau auf Studienreise in die Bretagne um die bretonischen Steinkreuze zu erforschen Das Ergebnis dieser Reise veroffentlichte er im Mai 1930 in dem Buch As Cruces de Pedra na Bretana Die Steinkreuze in der Bretagne 1931 wurde er als unabhangiger Galicist in das Parlament der Zweiten Spanischen Republik gewahlt und begrundete die galicistische Partei Partido Galeguista mit Wegen seiner Mitgliedschaft in der galicischen Akademie wurde er im November 1934 nach Badajoz verbannt Wahrend seines Aufenthalts dort schrieb er eine Reihe von Artikeln fur A Nosa Terra Unser Land das Sprachrohr der galicistischen Partei die er spater in sein Werk Sempre en Galiza Immer in Galicien einbaute Im September 1935 wurde seine Ausweisung aufgehoben und 1936 wurde er als Kandidat der Frente Popular Volksfront erneut in das Parlament gewahlt Bei der Werbekampagne fur das galicische Autonomiestatut von 1936 nahm er eine herausragende Stellung ein Der Militarputsch von 1936 der im Spanischen Burgerkrieg mundete uberraschte ihn in Madrid worauf er Ende 1936 nach Valencia und spater nach Barcelona zog 1938 emigrierte er zunachst nach New York und schliesslich 1940 nach Buenos Aires In der Folge beteiligte er sich unter anderem an der galicischen Exilregierung in Paris Am 7 Januar 1950 verstarb er in Buenos Aires Seine sterblichen Uberreste wurden 1984 nach Galicien uberfuhrt Kunstlerisches und literarisches Schaffen Bearbeiten nbsp Statue Castelaos in Pontevedra Neben seiner politischen Laufbahn war Castelao vielseitig als Romanautor Zeichner Karikaturist Maler und Kunsttheoretiker aktiv In seinem Werk spiegelten sich stets seine Weltanschauung und sein Einsatz fur die galicische Bewegung wider Im Exil wahrend des Franquismus schrieb er den politischen Essay Sempre en Galiza welcher zum zentralen Text des galicischen Nationalismus wurde Seine von knappen Texten begleiteten Zeichnungen beschreiben das rurale Galicien das Kazikentum das leidende galicische Volk Arme Blinde und Obdachlose aus einer realistischen und kritischen aber zugleich humorvollen Sicht Im Album Nos sammelte er Zeichnungen aus der Zeit von 1916 bis 1918 die spateren Alben handeln von den Schrecken des Burgerkriegs Sein erstes narratives Werk waren die kurzen Erzahlsequenzen aus jenseitiger Perspektive unter dem Titel Un ollo de vidro Memorias dun esquelete ein Glasauge Erinnerungen eines Gerippes von 1922 mit Titelbild und 6 Lithographien von Hand des Autors Die Schreibfiktion das Gerippe bringt zu Papier was das Glasauge zu Lebzeiten sehen konnte setzt kreativ das Konzept von Humorismus um das Castelao in seinem Vortrag Humorismo Dibuxo humoristico Caricatura im Marz 1920 vertritt Mit Cousas Dinge Retrincos Scherben und Os dous de sempre die ewig gleichen Zwei und als Hohepunkt Sempre en Galiza erschuf er ein fur die galicische Literatur einzigartiges Gesamtkunstwerk in dem er Literatur Politik und die theoretische Grundlage der galicischen Bewegung verband In seiner literarischen Sicht der Dinge pflegte er mit sarkastischem teils groteskem Humor die Stereotype des costumbrismo zu enthullen Politische Ansichten BearbeitenCastelao war galicischer Nationalist Foderalist Pazifist Anhanger des Progressivismus und Internationalist Die Galicien von der zweiten spanischen Republik gewahrte Autonomie sah er als Mittel zur Grundung eines galicischen Staates im Verbund mit anderen iberischen Nationen Zudem war er uberzeugter Anhanger eines vereinten Europas Konzept Spaniens Bearbeiten Castelao benutzte stets die Bezeichnung Hespana abgeleitet von Hispania dem lateinischen Namen fur die iberische Halbinsel anstelle von Espana Spanien womit er sich allerdings nicht nur auf das Land sondern auf die gesamte iberische Halbinsel bezog Seine Idee von Hespana war die einer Foderation iberischer Nationen und zwar Kastilien Katalonien das Baskenland Portugal und Galicien Dies forderte er sowohl von politischer als auch kultureller Seite Das klassische Modell des iberischen Foderalismus lehnte er ab da dieses die Vereinigung der beiden iberischen Staaten Spanien und Portugal als solcher und nicht sein Konzept der funf iberischen Nationen beinhaltete Er wies darauf hin dass es notig sei dass der spanische Staat zerbrechen musse damit die einzelnen Nationen in Form von Freistaaten zusammenfinden konnten Ihm zufolge stand Spanien unter einem unverhaltnismassig hohen Einfluss Kastiliens welches im Begriff war die anderen Nationen und Regionen zu ubernehmen In den letzten Jahren seines Lebens vertrat Castelao hingegen die Idee einer volligen Unabhangigkeit Galiciens wie aus Sempre en Galiza und anderen seiner Schriften hervorgeht Ansichten zur galicischen Sprache BearbeitenObwohl Castelao zweisprachig Spanisch und Galicisch war schrieb und veroffentlichte er beinahe ausnahmslos in galicischer Sprache Als Verfechter der galicischen Sprache und Kultur betrachtete er die Sprache als Bindeglied des galicischen Volkes Er kritisierte die Auferlegung der spanischen Sprache in Galicien und verlangte Galicisch sollte Amtssprache und somit die bevorzugte Sprache in Administration und Bildung werden Castelao betonte dass die galicische und die portugiesische Sprache nicht nur einen gemeinsamen Ursprung haben sondern auch eine gemeinsame Zukunft hatten Somit vertrat er eine ahnliche Perspektive wie die spateren Reintegrationisten In seinen Reisen durch Portugal und Brasilien zeigte er sich erstaunt daruber wie leicht er mit seiner galicischen Muttersprache mit Sprechern des Portugiesischen kommunizieren konnte Trotzdem verwendete er nie die portugiesische Orthographie Werke BearbeitenCego da romeria 1913 Diario 1921 Un ollo de vidro 1922 Memorias dun esquelete 1922 Cousas 1926 1929 Cincoenta homes por dez reas 1930 As cruces de pedra na Bretana 1930 Nos 1931 Os dous de sempre 1934 Retrincos 1934 Galicia Martir 1937 Atila en Galicia 1937 Milicianos 1938 Sempre en Galiza 1944 Os vellos non deben de namorarse 1941 aufgefuhrtes Stuck 1953 posthum veroffentlicht As cruces de pedra na Galiza 1950 posthum veroffentlicht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfonso Daniel Rodriguez Castelao Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museo Castelao org Memento vom 13 August 2007 im Internet Archive Biographie Bibliographie Informationen uber das Museum auf Galicich Biographie Castelaos auf Englisch Ausgewahlte Zitate Castelaos zu Sprache und Politik auf Galicisch Castelao y Casares Quiroga Artikel uber Castelao and Santiago Casares Quiroga auf Spanisch Theoretical Conceptualization of Emigration and Exile in Alfonso Rodriguez Castelao s Sempre en Galiza von Mel Bohn auf Englisch PDF Datei 77 kB Tag der Galicischen Literatur Rosalia de Castro 1963 Alfonso Daniel Rodriguez Castelao 1964 Eduardo Pondal 1965 Francisco Anon Paz 1966 Manuel Curros Enriquez 1967 Florentino Lopez Cuevillas 1968 Antonio Noriega Varela 1969 Marcial Valladares Nunez 1970 Gonzalo Lopez Abente 1971 Valentin Lamas Carvajal 1972 Manuel Lago Gonzalez 1973 Johan V Viqueira Corton 1974 Xoan Manuel Pintos Villar 1975 Ramon Cabanillas 1976 Anton Vilar Ponte 1977 Antonio Lopez Ferreiro 1978 Manuel Antonio Perez 1979 Afonso X o Sabio 1980 Vicente Risco 1981 Luis Amado Carballo 1982 Manuel Leiras Pulpeiro 1983 Armando Cotarelo Valledor 1984 Anton Losada Dieguez 1985 Aquilino Iglesia Alvarino 1986 Francisca Herrera Garrido 1987 Ramon Otero Pedrayo 1988 Celso Emilio Ferreiro 1989 Luis Pimentel 1990 Alvaro Cunqueiro 1991 Fermin Bouza Brey 1992 Eduardo Blanco Amor 1993 Luis Seoane 1994 Rafael Dieste 1995 Xesus Ferro Couselo 1996 Anxel Fole 1997 Martin Codax Xohan de Cangas Mendinho 1998 Roberto Blanco Torres 1999 Manuel Murguia 2000 Eladio Rodriguez 2001 Frei Martin Sarmiento 2002 Anton Aviles de Taramancos 2003 Xaquin Lorenzo 2004 Lorenzo Varela 2005 Manuel Lugris Freire 2006 Maria Marino Carou 2007 Xose Maria Alvarez Blazquez 2008 Ramon Pineiro 2009 Uxio Novoneyra 2010 Lois Pereiro 2011 Valentin Paz Andrade 2012 Roberto Vidal Bolano 2013 Xose Maria Diaz Castro 2014 Xose Filgueira Valverde 2015 Manuel Maria 2016 Carlos Casares 2017 Maria Victoria Moreno 2018 Anton Fraguas 2019 Ricardo Carballo Calero 2020 Xela Arias 2021 Florencio Delgado 2022 Francisco Fernandez del Riego 2023 Luisa Villalta 2024 Normdaten Person GND 118519557 lobid OGND AKS LCCN n79115295 VIAF 34580187 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rodriguez Castelao Alfonso DanielALTERNATIVNAMEN Castelao Kunstlername KURZBESCHREIBUNG galicischer Schriftsteller Zeichner und PolitikerGEBURTSDATUM 30 Januar 1886GEBURTSORT Rianxo SpanienSTERBEDATUM 7 Januar 1950STERBEORT Buenos Aires Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfonso Daniel Rodriguez Castelao amp oldid 230987418