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Als Aktinorrhiza wortlich Strahlenwurzeln werden Wurzelknollchen bei bestimmten bedecktsamigen Pflanzen genannt die eine Symbiose dieser Pflanzen mit stickstofffixierenden Aktinobakterien der Art Frankia alni darstellen 1 Aktinobakterien besitzen ein in alle Richtungen ausstrahlendes Myzel daher lautet ihr deutscher Name Strahlenbakterien griechisch aktinos Strahl Inhaltsverzeichnis 1 Aktinorrhiza Pflanzen 2 Wurzelknollchen 3 Belege 4 Einzelnachweise 5 WeblinksAktinorrhiza Pflanzen Bearbeiten nbsp Die Grau Erle Alnus incana ist eine mitteleuropaische Aktinorrhiza Pflanze nbsp Der Sanddorn Hippophae rhamnoides ist eine typische Pionierpflanze nbsp Die Silberwurz Dryas octopetala ist ein alpiner Spalierstrauch Mit Ausnahme der krautigen Gattung Datisca sind alle Aktinorrhiza Pflanzen Baume oder Straucher Viele Vertreter sind Pionierpflanzen in fruhen Sukzessionsstadien Haufig sind sie die erste Pflanzen die Standorte nach einer Storung wiederbesiedeln Einige Vertreter sind auf Extremstandorte spezialisiert wie Uberflutungsgebiete warme aride oder semiaride Gebiete oder Felsstandorte Die Stickstofffixierung kann 240 bis 350 kg pro Hektar und Jahr betragen Aktinorrhiza ist aus 24 Gattungen bekannt die sich auf acht Familien in drei Ordnungen verteilen 2 Fagales Betulaceae Alnus Casuarinaceae Gymnostoma Casuarina Allocasuarina Ceuthostoma Myricaceae Myrica Comptonia Cucurbitales Coriariaceae Coriaria Datiscaceae Datisca Rosales Elaeagnaceae Elaeagnus Hippophae Shepherdia Rhamnaceae Colletia Discaria Kentrothamnus Retanilla Telguenea Trevoa Ceanothus Rosaceae Dryas Purshia Cowaniana Cercocarpus ChamaebatiaDie Pflanzen werden vielfach vom Menschen genutzt zur Bodensanierung als Werk und Feuerholz zur Kustensanierung und zur Bekampfung der Desertifikation Wurzelknollchen Bearbeiten nbsp Wurzelknollchen einer Schwarz Erle nbsp Wurzelknollchen Detailansicht nbsp Wurzelknollchen QuerschnittDie im Zuge der Symbiose Bildung entstehenden Wurzelknollchen unterscheiden sich anatomisch deutlich von den ausserlich ahnlichen Wurzelknollchen der Leguminosen Aktinorrhiza Knollchen besitzen ein zentrales Leitbundel Um dieses befindet sich das infizierte Gewebe mit den Bakterien Dieses wiederum ist von einem Rindenparenchym umschlossen Die Knollchen sind modifizierte Seitenwurzeln Sie sind nicht determiniert haben also ein potentiell unbegrenztes Wachstum An der Knollchenspitze befindet sich ein Apikalmeristem aus dem sich das Knollchenparenchym entwickelt An das Meristem schliesst eine Zone von nicht infizierten Zellen an gefolgt von frisch infizierten Zellen denen noch die typischen Vesikel fehlen Infektionszone In der zentralen Fixierungszone gibt es zwei Zelltypen Zum einen reife infizierte Zellen mit Vesikeln In diesen findet die Stickstofffixierung statt Zum anderen nicht infizierte Zellen die wahrscheinlich der Assimilation des fixierten Stickstoffs und dem Austausch von Kohlenstoff dienen Die raumliche Verteilung von infizierten und nicht infizierten Zellen ist je nach Pflanzengattung unterschiedlich Die Infektion der Wurzeln mit den Bakterien erfolgt je nach Pflanzengattung auf einem von zwei Infektionswegen Die intrazellulare oder Wurzelhaar Infektion ist typisch fur die sogenannten primitiven Aktinorrhiza Pflanzen Hierbei stulpt sich ein Wurzelhaar durch Einbuchtung uber ein Frankia Filament Der Infektionsstrang wachst in Richtung innerer Wurzelrinde Die Wurzel bildet unmittelbar nach Infektion ein neues Meristem in der ausseren Rinde das neu gebildete Gewebe wird von Frankia besiedelt Frankia bildet die typischen Vesikel und beginnt das fur die Stickstofffixierung notige Enzym Nitrogenase zu bilden Dieses nur vorubergehend bestehende Gewebe wird englisch als prenodule Vorknollchen bezeichnet und ist charakteristisch fur den intrazellularen Infektionsweg Spater beginnen sich die Zellen im Perizykel der Wurzel zu teilen und bilden das Primordium fur die echten Knollchen Dieses wachst und verschmilzt dann mit dem Vorknollchen Bei der interzellularen Infektion gelangen die Frankia Filamente durch den Interzellularraum in das Wurzelgewebe Dabei wird die Mittellamelle der Zellwand aufgelost das Filament gelangt durch die Epidermis in den ausseren Rindenbereich Als Antwort auf das Eindringen lagert die Pflanze an der Infektionsstelle extrazellular elektronendichtes Material ab In beiden Fallen beginnt die Zellteilung und die Organbildung des Knollchens im Perizykel Das Knollchen entsteht analog zu einer Seitenwurzel Wenig ist bekannt uber die Mechanismen dieser Symbiose Das Aquivalent der NOD Faktoren der Rhizobien wurde noch nicht entdeckt In den Actinorrhiza Noduli werden ahnliche Gene exprimiert wie die der Leguminosen 3 Das Fehlen von genetischen Regulatoren und die Tatsache dass die Mehrheit der Actinorrhiza Pflanzen Baume oder Straucher sind erschwerten bisher ihr Studium Kurzlich wurden drei Frankia Genome sequenziert und RNAi entwickelt 4 5 was ein besseres Verstehen dieser Symbiose in den nachsten Jahren erleichtern sollte Belege BearbeitenL G Wall The Actinorhizal Symbiosis In Journal of Plant Growth Regulation Band 19 2000 S 167 182 doi 10 1007 s003440000027Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Schaefer Worterbuch der Okologie 4 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2003 ISBN 3 8274 0167 4 S 10 L Wall The actinorhizal symbiosis In J Plant Growth Regul Vol 19 2000 S 167 182 doi 10 1007 s003440000027 J K Vessey u a Root based N2 fixing symbioses Legumes actinorhizal plants Parasponia sp and cycads In Plant and soil Vol 266 2004 S 205 230 V Hocher u a Expressed sequence tag analysis inCasuarina glaucaactinorhizal nodule and root In New Phytol Vol 169 2006 S 681 688 doi 10 1111 j 1469 8137 2006 01644 x H Gherbi u a SymRK defines a common genetic basis for plant root endosymbioses with arbuscular mycorrhiza fungi rhizobia and Frankia bacteria In PNAS Vol 105 2008 S 4928 4932 online Weblinks BearbeitenFrankia und Aktinorrhiza Seite Universitat von Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aktinorrhiza amp oldid 195276656