www.wikidata.de-de.nina.az
Die Afrikanische Riesengottesanbeterin oder Grune Gottesanbeterin Sphodromantis viridis ist eine Fangschrecke aus der Familie der Mantidae Letztere Trivialbezeichnung teilt sie sich mit der etwas kleineren und gattungsverwandten Afrikanischen Gottesanbeterin Sphodromantis gastrica Afrikanische RiesengottesanbeterinAfrikanische Riesengottesanbeterin Sphodromantis viridis WeibchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie MantidaeUnterfamilie MantinaeGattung SphodromantisArt Afrikanische RiesengottesanbeterinWissenschaftlicher NameSphodromantis viridis Forsskal 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Verbreitung 3 Lebensweise und Fortpflanzung 4 Haltung 5 Systematik 6 Galerie 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Mannchen gefunden in PortugalDie Afrikanische Riesengottesanbeterin gehort zu den grossen Mantiden und ist in Europa die grosste Art aus der Familie Mantidae Dennoch wird sie oft wegen ihrer grunen Farbung mit der Europaischen Gottesanbeterin verwechselt Unterscheidungsmerkmale sind jedoch der weisse Fleck in der Mitte jedes Vorderflugels und das Fehlen eines schwarz geranderten gelb oder weiss gekernten Flecks an der Basis der Innenseite der Vorderhuften Die Afrikanische Riesengottesanbeterin erreicht eine Lange von 10 Zentimetern Dies trifft jedoch nur auf Weibchen zu Die Mannchen werden bis zu 8 Zentimeter lang und sind damit meistens kleiner und schmaler als die Weibchen Weitere Geschlechtsunterschiede sind die 8 Segmente am Hinterleib der Mannchen die es diesen ermoglichen sich bei der Paarung in Richtung der Weibchen zu krummen Die Weibchen haben nur 6 Segmente Ihre Flugel sind kurz und ihre Flugfahigkeit ist auf wenige Meter begrenzt Die Flugel der Mannchen sind wesentlich langer und ragen uber den Hinterleib hinaus Sie verleihen den Mannchen die besseren Flugfahigkeiten So konnen sie die Weibchen aufsuchen und nach der Paarung wieder weiterfliegen Wie diverse andere Fangschrecken besitzt die Afrikanische Riesengottesanbeterin sowohl auf der Innenseite der Fangarme als auch auf der Unterseite des zweiten Flugelpaares eine gelbliche Warnfarbung die der Drohgebarde dienen Trotz ihres Artnamens viridis der aus dem Lateinischen ubersetzt grun bedeutet kann ihre Farbung von hellgrun bis graubraun reichen Die Farben erinnern dann an frische oder verwelkende Blatter Ahnliche Arten Bearbeiten nbsp Zu den ahnlichen Arten der Afrikanischen Riesengottesanbeterin zahlt die nah verwandte Ghana Gottesanbeterin Sphodromantis lineola Ahnliche Arten finden sich in der Familie Mantidae und besonders in der Gattung Sphodromantis wieder Beispiele dafur sind die Ghana Gottesanbeterin Sphodromantis lineola und die Afrikanische Gottesanbeterin Sphodromantis gastrica Andere ahnliche Arten sind die Indische Riesengottesanbeterin Hierodula membranacea und entfernt die Europaische Gottesanbeterin Mantis religiosa Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung der Afrikanischen Riesengottesanbeterin grun Fuentes Kurzflugel Fangschrecke Apteromantis aptera blau und Perlamantis allibertii gelb in PortugalDie Afrikanische Riesengottesanbeterin stammt ursprunglich aus dem tropischen Afrika sudlich der Sahara bewohnt jedoch uberwiegend Westafrika und ist im Norden ihres Verbreitungsgebietes in lokalen Populationen entlang des Mittelmeers vertreten Von der Iberischen Halbinsel ist die Art schon seit dem 19 Jahrhundert bekannt ihr Verbreitungsgebiet war damals jedoch auf Andalusien beschrankt 1 Der Klimawandel scheint jedoch ihre Ausbreitung zu begunstigen Sie wurde zunehmend auch ausserhalb des bekannten Verbreitungsgebietes etwa in Israel 2 oder in Portugal gefunden 3 In einigen Gebieten scheint die Afrikanische Riesengottesanbeterin auch als Neozoon durch den Menschen eingeschleppt worden zu sein etwa auf den Balearen 4 Lebensweise und Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Oothek nbsp Phanologie der drei zuvor genannten Fangschrecken einschliesslich der Afrikanischen Riesengottesanbeterin in Portugal nbsp LarveDie Afrikanische Riesengottesanbeterin lebt gut getarnt in ihrem Habitat Sie bewohnt Straucher oder sitzt auf Grasern wo sie wegen ihrer Farbung und Gestalt schwer zu erkennen ist Wie alle Mantiden ist auch sie ein Lauerjager d h sie verharrt still um sowohl Beutetieren als auch Fressfeinden nicht aufzufallen Beutetiere werden blitzschnell mit den Fangarmen ergriffen sobald sie in Reichweite sind Bei der Einschatzung der Entfernung und Grosse des Beutetiers helfen die grossen Augen der Gottesanbeterin 5 Es werden also nur lebende sich bewegende Tiere gefangen und gleich anschliessend verzehrt Die Afrikanische Riesengottesanbeterin fangt dabei alle Tiere die sie uberwaltigen kann auch wenn diese grosser oder schwerer sind als sie selbst Ihre Hauptnahrung sind jedoch andere Wirbellose 6 Wahrend die Mannchen meistens versuchen durch Fliegen einem Fressfeind zu entkommen reagieren die flugunfahigen Weibchen oftmals aggressiv auf einen Angreifer und nehmen eine Drohhaltung ein In grosster Not erfolgt eine Verteidigung durch die Fangarme oder die Mandibeln Die Afrikanische Riesengottesanbeterin neigt zum Kannibalismus Dabei werden besonders die kleineren Mannchen von den grosseren Weibchen schon wahrend der Paarung aufgefressen Nach der Paarung legt das Weibchen mehrere Ootheken ab aus welchen jeweils bis zu 300 Nachkommen schlupfen konnen 7 Haltung BearbeitenIn der Terraristik ist die Afrikanische Riesengottesanbeterin aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und Grosse ein beliebtes Heimtier und wird weltweit im Handel angeboten Zusammen mit anderen Arten der Gattung etwa der Ghana Gottesanbeterin oder der ebenfalls naher verwandten Indischen Riesengottesanbeterin zahlt sie zu den Fangschrecken die am haufigsten gehalten werden Systematik BearbeitenErstbeschreiber Peter Forsskal beschrieb die Art 1775 zuerst als Gryllus viridis Als Carl Stal 1871 die Gattung Sphodromantis beschrieb ordnete er auch die Afrikanische Riesengottesanbeterin in selbige ein sodass sie ihre noch heute gultige Bezeichnung erhielt Heute ist die Afrikanische Gottesanbeterin die Typusart der Gattung und besitzt funf Unterarten mit folgenden Bezeichnungen und Autoren sowie Beschreibungsjahren 8 Sphodromantis viridis barbara La Greca 1967 Sphodromantis viridis inornata Werner 1923 Sphodromantis viridis meridionalis La Greca 1950 Sphodromantis viridis simplex La Greca amp Lombardo 1987 Sphodromantis viridis viridis Forskal 1775 Syn Sphodromantis viridis bimaculata Burmeister 1838 Syn Sphodromantis viridis cavibrachia Werner 1915 Syn Sphodromantis viridis gutatta Thunberg 1815 Syn Sphodromantis viridis vischeri Werner 1933 Galerie Bearbeiten nbsp Draufsicht eines Weibchens nbsp Frontalansicht eines Weibchens nbsp Lateralsicht eines Weibchens nbsp Detailaufnahme des Vorderkorpers eines Weibchens nbsp Weibchen bei Nacht nbsp Weibchen mit abgelegten Ootheken nbsp Drohgebarde eines Weibchens nbsp Trachtiges Weibchen nbsp Draufsicht eines Mannchens nbsp Lateralsicht eines Mannchens nbsp Mannchen mit ausgebreiteten Vorderflugeln nbsp Detailaufnahme des Vorderkorpers eines Mannchens hier noch mit an dunklere Lichtverhaltnisse angepasste Augen nbsp Detailaufnahme von einem Oberflugel eines Mannchens nbsp Mannchen bei Nacht nbsp Mehrere frisch geschlupfte Larven nbsp Draufsicht eines Jungtiers nbsp Frontalansicht eines Jungtiers nbsp Lateralsicht eines Jungtiers nbsp Ruckansicht eines JungtiersLiteratur BearbeitenMatthias Schneider Insekten im Terrarium Gottesanbeterinnen Stabheuschrecken amp Co Kosmos Franckh Kosmos 1 Auflage 2012 S 39 ISBN 978 3440 12272 3 Einzelnachweise Bearbeiten I Bolivar Catalogo sinoptico de los Ortopteros de la fauna iberica Annaes de Sciencias Naturaes 4 S 105 232 1897 Sphodromantis viridis Animal Info Tiuli Traveling in Israel abgerufen am 19 Januar 2017 Eduardo Marabuto Ivo Rodrigues Sergio S Henriques Sphodromantis viridis Forskal 1775 New for Portugal and new records of the rare and small mantids Apteromantis aptera Fuente 1894 and Perlamantis allibertii Guerin Meneville 1843 in the country Mantodea Mantidae and Amorphoscelidae Biodiversity Data Journal 2 e1037 Januar 2014 doi 10 3897 BDJ 2 e1037 X Canyelles G Alomar Sobre la presencia de Sphodromantis viridis Forskal 1775 Dictyoptera Mantoidea a Mallorca Bolleti de la Societat d Historia Natural de les Balears 49 S 83 88 2006 Ute Mathis Sabine Eschbach und Samuel Rossel Functional binocular vision is not dependent on visual experience in the praying mantis Visual Neuroscience 9 2 S 199 203 1992 Margit Reitze und Wolfgang Nentwig Comparative investigations into the feeding ecology of six Mantodea species Oecologia 86 4 S 568 574 1991 Recommended Species The Care of Mantids abgerufen am 19 Januar 2017 Systematik der Afrikanischen Riesengottesanbeterin auf Mantodea Species File Link Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Afrikanische Riesengottesanbeterin Sphodromantis viridis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www terrarium wissen de tiere gottesanbeterinnen anfaengerarten portrait Haltungsberichte uber verschiedene anfangergeeignete Mantiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Afrikanische Riesengottesanbeterin amp oldid 221810360