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Das Adelaide Institute ist die zentrale Vereinigung von Holocaustleugnern in Australien Das Institut mit Sitz in Adelaide unterhalt enge Kontakte zu antisemitischen holocaustleugnenden und rechtsextremen Personen und internationalen Organisationen Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 2 Gerichtsverfahren 2 1 Grundsatzurteil des BGH 2 2 Urteil des Federal Court of Australia 3 Literatur 4 Rechtlicher Hinweis 5 EinzelnachweiseOrganisation BearbeitenEs wurde 1994 durch den deutschstammigen Fredrick Toben gegrundet der bis 2009 Direktor der Einrichtung war Danach ubernahm Peter Hartung die Leitung Die wenig institutionalisierte Einrichtung hatte in den 1990er Jahren mutmasslich bis zu 250 Mitglieder 1 1998 veranstaltete das Institute einen doppeltagigen Kongress mit Holocaustleugnern aus der ganzen Welt darunter Arthur Butz und Jurgen Graf Liveubertragungen erfolgten zu Robert Faurisson Ahmed Rami Charles Weber Mark Weber und Ernst Zundel 2 Daruber hinaus war der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate anwesend 3 Es betreibt neben seinem Newsletter und der Webseite Adelaide Institute Online mit teilweise deutschsprachigen Inhalten auch ein Videoportal welches holocaustleugnende antiisraelische und antisemitische Propaganda verbreitet Daruber hinaus findet eine Glorifizierung des NS Regimes statt und es werden Verschworungstheorien zum 11 September siehe Verschworungstheorien zu 9 11 zum Klimawandel und zu HIV AIDS siehe AIDS Leugnung propagiert 1 Enge Verbindungen bestehen zu anderen einschlagigen Organisationen wie dem australischen Verlag Peace Books bei dem Toben Schriften verlegt und dem kalifornischen Institute for Historical Review Toben nahm ausserdem als Vertreter des Adelaide Instituts an der Holocaust Konferenz im Iran 2006 teil Bereits in den 1990er Jahren war er durch seine Vortragstatigkeit mehrmals im Iran zu Gast 1 Gerichtsverfahren BearbeitenGrundsatzurteil des BGH Bearbeiten Im November 1999 wurde Toben der auf australischen Servern die von der Homepage des Adelaide Institutes erreichbar sind eigene revisionistische Inhalte speicherte in erster Instanz vom Landgericht Mannheim in zwei Fallen vom Vorwurf der Volksverhetzung nach 130 Abs 3 StGB Auschwitz Luge freigesprochen da es sich um ein abstraktes Gefahrdungsdelikt im Sinne des 9 Abs 1 3 Alt StGB handle Toben wurde zunachst nur wegen Beleidigung in Tateinheit mit der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und in einer weiteren Tateinheit mit Volksverhetzung zu einer 10 monatigen Freiheitsstrafe verurteilt Mit der Revision der Staatsanwaltschaft zum Bundesgerichtshof BGH erging am 12 Dezember 2000 in der Entscheidung des 1 Strafsenats ein Grundsatzurteil Demnach wurden zum ersten Mal auch ausserhalb des Staatsgebietes publizierte Internetinhalte von Auslandern sofern in Deutschland abrufbar nach deutschem Recht strafbar 4 Einer erneuten Verhandlung entzog sich Toben durch seine Ruckreise nach Australien Urteil des Federal Court of Australia Bearbeiten 2002 verhandelte der Federal Court of Australia wegen des Verdachts der Verletzung der Section 18C des Racial Discrimination Act Zuvor machte die Human Rights and Equal Opportunity Commission HREOC auf holocaustleugnende und antisemitische Inhalte aufmerksam 5 Das Adelaide Institut war nach der Gerichtsentscheidung angehalten alle rassistischen Inhalte von ihrer Webseite zu loschen Dem widersetzte sich Toben weshalb er 2009 zu einer dreimonatigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde 1 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Literatur BearbeitenYaman Akdeniz Racism on the Internet Council of Europe Publishing Strassburg 2009 ISBN 978 92 871 6634 0 S 70 ff Markus D Dubber Tatjana Hornle Criminal Law A Comparative Approach Oxford University Press ISBN 978 0 19 958960 9 New York 2014 S 621 ff Avner Falk Anti Semitism A History and Psychoanalysis of Contemporary Hatred Praeger Westport 2008 ISBN 978 0 313 35384 0 S 99 f David Fraser On the Internet Nobody Knows You re a Nazi Some Comparative Aspects of Holocaust Denial on the WWW In Ivan Hare James Weinstein Hrsg Extreme Speech and Democracy Oxford University Press New York 2011 ISBN 978 0 19 960179 0 S 511 ff Christian Mentel Adelaide Institute Australien In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 5 Organisationen Institutionen Bewegungen De Gruyter Saur Berlin 2012 ISBN 978 3 598 24078 2 S 4 f Klaus Parker Und das Recht greift doch Auch im Internet Stephan Braun Daniel Horsch Hrsg Rechte Netzwerke eine Gefahr VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2004 ISBN 3 8100 4153 X S 254 ff Danny Ben Moshe Holocaust Denial Down Under In Robert S Wistrich Holocaust Denial The Politics of Perfidy de Gruyter Berlin u a 2012 ISBN 978 3 11 028814 8 S 157 ff Rechtlicher Hinweis BearbeitenDie Website des Adelaide Institute wird in der deutschsprachigen Wikipedia aus Rechtsgrunden nicht verlinkt Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Christian Mentel Adelaide Institute Australien In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 5 Organisationen Institutionen Bewegungen Berlin 2012 S 4 f Danny Ben Moshe Holocaust Denial Down Under In Robert S Wistrich Holocaust Denial The Politics of Perfidy de Gruyter Berlin u a 2012 ISBN 978 3 11 028814 8 S 170 Danny Ben Moshe Holocaust Denial Down Under In Robert S Wistrich Holocaust Denial The Politics of Perfidy de Gruyter Berlin u a 2012 ISBN 978 3 11 028814 8 S 171 Klaus Parker Und das Recht greift doch Auch im Internet Stephan Braun Daniel Horsch Hrsg Rechte Netzwerke eine Gefahr Wiesbaden 2004 S 254 ff David Fraser On the Internet Nobody Knows You re a Nazi Some Comparative Aspects of Holocaust Denial on the WWW In Ivan Hare James Weinstein Hrsg Extreme Speech and Democracy Oxford University Press New York 2011 ISBN 978 0 19 960179 0 S 534 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelaide Institute amp oldid 217469757