www.wikidata.de-de.nina.az
Die Abtei Fruttuaria lat Abbatia Fructuariensis ist ein ehemaliges bedeutendes Benediktinerkloster auf dem Gebiet der Gemeinde San Benigno Canavese etwa 20 km nordlich von Turin in Piemont Italien Glockenturm der Abtei Fruttuaria Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster Fruttuaria wurde zu Beginn des 11 Jahrhunderts von dem cluniazensischen Monch und Klosterreformer Wilhelm von Dijon Wilhelm von Volpiano unter Mithilfe von Angehorigen seiner Familie gegrundet 1 Die Grundsteinlegung am 23 Februar 1003 2 fand in Anwesenheit von Ottobiano Bischof von Ivrea Arduin Markgraf von Ivrea und Konig von Italien und seiner Ehefrau Berta statt Konig Arduin gewahrte der Klostergrundung 1005 die Freiheiten Clunys besonders die freie Abtswahl womit diese zum ersten Mal auf Reichsgebiet eingefuhrt wurden Zum ersten Abt von Fruttuaria wahlten die Monche Wilhelms Schuler Johannes Das Kloster selbst wurde 1006 1007 fertiggestellt Konig Arduin zog sich nach seiner Niederlage gegen den Ottonen Heinrich II als Monch in das Kloster zuruck und starb hier am 15 Dezember 1015 oder am 14 Oktober 1014 3 Auf Bitten Wilhelms erhielt Fruttuaria nun von Kaiser Heinrich II den Konigsschutz Zudem gelang es Wilhelm beim Papst die Exemtion Fruttuarias vom Bischof von Ivrea zu erwirken zu dessen Sprengel Fruttuaria ursprunglich gehorte Auch der Bischof von Langres bestatigte der Abtei auf Bitten des Klostergrunders die Unabhangigkeit von seiner Jurisdiktion 1027 unterstellte Papst Johannes XIX das Kloster seiner direkten Aufsicht Bei Wilhelms Tod im Jahr 1031 zahlte die Abtei bereits 100 Monche Die Abtei Fruttuaria folgte der Benediktinerregel nach der Ausdeutung und den Gewohnheiten von Cluny und vermittelte diesen Ordo Fructuariensis ab der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts als Zentrum einer monastischen Reformbewegung weiter Seit 1070 erreichte diese benediktinische Reformbewegung auch Deutschland Durch Erzbischof Anno von Koln hielten die klosterlichen Gebrauche Consuetudines Fruttuarias im Jahr 1070 in die Abtei St Michael in Siegburg Einzug 1072 durch Kaiserin Agnes im Schwarzwaldkloster St Blasien Seine grosste Blutezeit hatte das Kloster Fruttuaria im 12 und 13 Jahrhundert eine Zeit in der die Abte eigene Munzen pragten 1265 besass die Abtei 85 Kirchen alleine in Italien zudem vier Gemeinden die quattro terre abbaziali San Benigno Canavese Montanaro Lombardore und Foglizzo Weitere Guter lagen in Frankreich und Osterreich Das Kloster wurde zu dieser Zeit von rund 1200 Monchen bewohnt Im 14 Jahrhundert setzte der Niedergang ein 1477 verloren die Monche das Recht ihren Abt selbst zu bestimmen Ab jetzt wurde ein Abt in commendam ernannt sowie ein Vikar der ihn reprasentierte als papstliches Zugestandnis 1585 loste Papst Sixtus V die benediktinische Monchsabtei auf und wandelte sie in ein Stift um 1710 liess Herzog Viktor Amadeus II von Savoyen die terre abbaziali besetzen Die Besatzung endete 1741 gleichzeitig mit dem Verzicht des Papstes auf die territoriale Herrschaft 1749 wurde Kardinal Carlo Vittorio Amedeo delle Lanze neuer Kommendatarabt von Fruttuaria Er liess 1770 die romanischen Reste von Kirche und Kloster abreissen liess lediglich den Campanile stehen und nach Planen von Bernardo Antonio Vittone und Mario Quarini eine neue Kirche im Stil des Spatbarock bauen Zudem grundete er dort ein Seminar das nach seinem Tod 1784 sein gesamtes Vermogen erbte 4 1979 wurden durch Arbeiten zur Installation einer Heizungsanlage Mosaiken aus dem 11 Jahrhundert gefunden Ausgrabungen brachten zudem die Fundamente der romanischen Kirche ans Tageslicht Diese Arbeiten wurden im Mai 2004 abgeschlossen Literatur BearbeitenBruno Albers ed Consuetudines Monasticae Vol IV Consuetudines fructuarienses necnon cystrensis in Anglia monasterii et congregationis vallymbrosanae Soc Ed Castri Casini Montecassino 1911 S 3 191 Bruno Albers Untersuchungen zu den altesten Monchsgewohnheiten Ein Beitrag zur Benediktinerordensgeschichte des X XII Jahrhunderts Lentner Munchen 1905 Nachdruck Bremen 2013 S 73 84 Stefano Benedetto Sfogliamo le Consuetudini di Fruttuaria Effata Editrice Cantalupa 2011 ISBN 9788874026623 Mariano Dell Omo L abbazia medievale di Fruttuaria In Miscellanea Cassinese 52 Jg 1985 p 185 201 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Benigno Canavese Album mit Bildern Videos und Audiodateien Fruttuaria Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Einzelnachweise Bearbeiten Theodor Schieder Hrsg Handbuch der europaischen Geschichte Band 1 Europa im Wandel von der Antike zum Mittelalter hrsg von Theodor Schieffer Klett Cotta Stuttgart 1976 ISBN 978 3 12907530 2 S 1057 Gert Melville Die Welt der mittelalterlichen Kloster C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63659 2 S 68 Francesco Cognasso Storia di Torino Giunti Editore 2002 ISBN 9788809028838 S 74 Pietro Stella DELLE LANZE Carlo Vittorio Amedeo Ignazio In Massimiliano Pavan Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 38 Della Volpe Denza Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Fruttuaria amp oldid 222282174