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Die AG Binger Nebenbahnen wurde am 9 August 1904 von Kreis und Stadt Bingen der Gemeinde Budesheim sowie zwei Wiesbadener Bankhausern gegrundet Sie wollte die rheinhessische Stadt Bingen und einige Nachbarorte mittels einer normalspurigen elektrischen Bahn erschliessen Vorgesehen waren zwei Linien einmal von Bingen Bahnhof nach Budesheim und Bingen Trajekt nach Bingerbruck Bahnhof Die Konzession als elektrische Kleinbahn erteilte das Grossherzogtum Hessen fur 50 Jahre ab dem 14 Januar 1905 Fur die Linie nach Bingerbruck war auch eine preussische Konzession notwendig da 420 Meter dieser Linie von der Staatsgrenze in der Mitte der Nahe bis zum Bingerbrucker Bahnhofsvorplatz in Preussen lag Dieses Teilstuck wurde als Strassenbahn konzessioniert Inhaltsverzeichnis 1 Streckennetz 2 Betrieb 3 Literatur 4 EinzelnachweiseStreckennetz BearbeitenDie erste Strecke begann am Staatsbahnhof Bingen heute Bingen Stadt und fuhrte ab 25 Februar 1906 uber den Fruchtmarkt durch die Schmittstrasse und die Gaustrasse dann am rechten Naheufer aufwarts nach Suden in die Gemeinde Budesheim wo auch der Betriebshof lag Die Fortsetzung nach Bingen Dietersheim wurde am 2 November 1907 eroffnet so dass die Strecke nun 4 9 Kilometer lang war Der Guterverkehr wurde am 1 Mai 1906 aufgenommen der die Innenstadt mit ihren engen Strassen auf einer 1 3 Kilometer langen Parallelstrecke umging die vom Fruchtmarkt durch die Gerbhausstrasse und den Nahekai bis zur Drususbrucke am Fluss entlangfuhrte Eine weitere Strecke von 725 Meter Lange die die Haltestelle Trajekt in Bingen mit dem auf dem linken Naheufer in Preussen liegenden Bahnhof Bingerbruck heute Bingen Hauptbahnhof verbinden sollte zweigte seit dem 20 November 1906 am Fruchtmarkt ab Sie fuhr unmittelbar parallel zur Staatsbahn Mit ihrer Inbetriebnahme stellte die Staatsbahn den Trajektverkehr Fahre zwischen Bingerbruck und Rudesheim ein Die Strassenbahn beforderte Staatsbahnreisende kostenlos zum Binger Trajektanleger Dafur zahlte sie der AG jahrlich eine Entschadigung von 10 000 RM Als dieser Betrag durch die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg entwertet wurde weigerte sich die Reichsbahn die Zahlung zu erhohen Daraufhin wurde die Linie im Juni 1922 stillgelegt Nachdem ein Versuch zur Wiederinbetriebnahme Anfang 1926 gescheitert war wurde die Konzession fur den preussischen Teil entzogen Danach wurden die Gleise zuruckgebaut An Fahrzeugen waren zwischen 1906 und 1955 zwei elektrische Lokomotiven acht elektrische Triebwagen drei Beiwagen zwei aus Triebwagen umgebaute Beiwagen und zwei Sommerbeiwagen nebst zwei Guterwagen vorhanden Die Betriebslange betrug 5 6 Kilometer die Gesamtgleislange 7 7 Kilometer Mit der Stilllegung der Strecke nach Bingerbruck reduzierten sich diese Zahlen um 725 Meter Betrieb BearbeitenMit der Konzessionierung der Verlangerung von Budesheim nach Dietersheim wurde fur das Gesamtnetz ab dem 1 April 1907 eine 50 jahrige Konzession erteilt Nach Ablauf von 2 3 dieser Konzessionszeit ging zum 1 April 1940 vereinbarungsgemass die Bahn in das Eigentum der Stadt Bingen uber Im folgenden Jahr erlosch die Aktiengesellschaft Zum 1 Januar 1955 waren bei dem als Stadtwerke Bingen Rh Binger Nebenbahn bezeichneten Eigenbetrieb der Stadt 5 Triebwagen und 4 Beiwagen bei 6 3 km Streckenlange und 5 0 km Linienlange vorhanden 1 Die Stadt fuhrte den Personenverkehr noch bis zum 22 Oktober 1955 weiter und ersetzte ihn dann durch eine stadtische Omnibuslinie Der Guterverkehr wurde am 31 Marz 1957 mit Ablauf der Konzession eingestellt Vom 21 Juli 1925 bis zum 31 Juli 1925 und nochmals vom 1 August 1930 bis zum 31 August 1936 betrieb die AG Binger Nebenbahnen eine Omnibuslinie von Bingen nach Ober Hilbersheim Literatur BearbeitenKarl Heinz Lautensack 100 Jahre Binger Verkehrsbetriebe 1906 2006 Von der Elektrisch zum Nahverkehrsverbund RNN Verlag Lautensack Weiler bei Bingen 2005 ISBN 3 938184 02 7 D Holtge Deutsche Strassen und Stadtbahnen Band 4 Rheinland Pfalz Saarland Verlag Zeunert Gifhorn 1981 ISBN 3 921237 60 2 S 23 35 M Kochems D Holtge Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 12 Rheinland Pfalz Saarland EK Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 3 88255 393 2 S 20 33Einzelnachweise Bearbeiten Verband Offentlicher Verkehrsbetriebe Hrsg Handbuch Offentlicher Verkehrsbetriebe Ausgabe 1955 56 S 33 Erich Schmidt Verlag 1955 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title AG Binger Nebenbahnen amp oldid 192345414