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Alexander Skrjabins 1 Sinfonie E Dur wurde 1900 vollendet und als op 26 des russischen Komponisten veroffentlicht Das sechssatzige Werk setzt erstmals in der russischen Sinfonik uber den Instrumentalsatz hinaus Vokalsolisten und Chor ein Titelblatt der Originalausgabe fur Klavier 4 hdg 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Instrumentation 3 Charakterisierung und Satzfolge 4 Urauffuhrung und Rezeption 5 LiteraturEntstehung BearbeitenSkrjabin der seit Herbst 1898 eine Klavierprofessur am Moskauer Konservatorium innehatte komponierte seine 1 Sinfonie zwischen Sommer 1899 und April 1900 in Moskau Sie stellt jedoch nicht sein erstes Orchesterwerk dar Vorausgegangen waren ein von ihm allerdings nicht zu Ende orchestriertes Sinfonisches Allegro 1896 das Klavierkonzert fis Moll op 20 1896 97 sowie die kurze Reverie op 24 1898 Instrumentation BearbeitenDie Partitur sieht folgende Besetzung vor drei Floten 3 auch Piccolo zwei Oboen 3 Klarinetten zwei Fagotte vier Horner drei Trompeten drei Posaunen Tuba Pauken Glockenspiel und Streicher im letzten Satz zusatzlich Mezzosopran und Tenorsolo gemischter Chor und Harfe nbsp Russ Titelblatt der Originalausgabe fur Klavier 4 hdg 1900Charakterisierung und Satzfolge BearbeitenDie Auffuhrungsdauer des sechssatzigen Werkes betragt etwa 45 bis 50 Minuten Die Sechssatzigkeit kann von der klassischen viersatzigen Sinfonie abgeleitet werden wobei sowohl die langsame Einleitung des Kopfsatzes als auch der Schlussteil des letzten Satzes eine vokale Apotheose nach dem Vorbild von Beethovens 9 Sinfonie zu eigenen Satzen verselbstandigt werden Die harmonischen Grundlagen der 6 Satze fussen auf folgendem Tonartenplan E Dur e moll H Dur C Dur e moll und E Dur Zwischen den Themen der einzelnen Satze bestehen vielfache Bezuge so knupft die Einleitung des Schlusssatzes an das Ende des 1 Satzes an I LentoVon kontemplativ lyrischer Grundhaltung und an die vorausgehende Orchesterkomposition Reverie erinnernd Wird von drei Themen dominiert Das erste diatonisch das zweite chromatisch das dritte pentatonisch II Allegro dramaticoDer Sonatenhauptsatzform folgend Das Hauptthema ist durch kurze aufstrebende Motivelemente gepragt denen ein kantabler Seitensatz folgt III LentoFolgt dem Schema ABA es herrscht eine an Wagner gemahnende Tristan Harmonik vor IV Scherzo Vivace Als Scherzo mit Trio konzipiert von aparter Instrumentation mit Piccoloflote und Glockenspiel gepragt V AllegroWiederum der Sonatenhauptsatzform folgend und die Funktion des instrumentalen Finales vertretend VI AndanteNach einer instrumentalen Einleitung singen die beiden Vokalsolisten zunachst die ersten zwei Strophen einer sechs strophigen von Skrjabin selbst gedichteten Hymne auf die Kunst Im anschliessenden Chorteil dominiert eine strenge Fuge Urauffuhrung und Rezeption BearbeitenDie Urauffuhrung der Sinfonie ohne den Schlusssatz erfolgte am 11 November 1900 in St Petersburg unter Leitung von Anatoli Liadow zur ersten vollstandigen Auffuhrung gelangte das Werk am 16 Marz 1901 in Moskau unter Leitung von Wassili Safonow Die Reaktion der russischen Fachkritik war uberwiegend negativ oder gleichgultig Anstoss erregte vor allem das zuweilen als plakativ akademisch empfundene Chorfinale was manche Dirigenten spaterer Auffuhrungen dazu bewog den 6 Satz wegzulassen Mitrofan Beljajew der Mazen und Verleger Skrjabins in dessen Verlag auch die 1 Sinfonie erschien war von dessen Ambitionen zu grossangelegten aufwandigen Werken wenig erbaut und riet ihm dringend davon ab seine nachste Sinfonie bereits mit einem Choreinsatz beginnen zu lassen was Skrjabin zunachst geplant hatte dann jedoch unterliess Literatur BearbeitenIgor Fjodorowitsch Belsa Alexander Nikolajewitsch Skrjabin Verlag Neue Musik Berlin 1986 ISBN 3 7333 0006 8 Gottfried Eberle Ich erschaffe dich als vielfaltige Einheit Entwicklungslinien in Alexandr Skrjabins Symphonik In Alexander Skrjabin und die Skrjabinisten Hrsg v Heinz Klaus Metzger Rainer Riehn Musik Konzepte Bd 32 33 edition text kritik Munchen 1983 S 42 68 ISBN 3 88377 149 X Wulf Konold Hrsg Lexikon Orchestermusik Romantik S Z Piper Schott Mainz 1989 ISBN 3 7957 8228 7 Sigfried Schibli Alexander Skrjabin und seine Musik Piper Munchen Zurich 1983 ISBN 3 492 02759 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 1 Sinfonie Skrjabin amp oldid 199490788