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Zugmantel Bandholz ist ein rund 17 Hektar grosses Naturschutzgebiet im Gebiet der Gemeinde Sandhausen Rhein Neckar Kreis im nordlichen Baden Wurttemberg Es liegt sudostlich von Sandhausen im Gemeindewald Bandholz am Ostrand der Schwetzinger Hardt im Naturraum Hardtebenen Naturschutzgebiet Zugmantel Bandholz IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaZugmantel Bandholz Blick von Norden auf die ehemalige SandgrubeZugmantel Bandholz Blick von Norden auf die ehemalige SandgrubeLage Sandhausen bei Heidelberg Rhein Neckar Kreis Baden Wurttemberg DeutschlandFlache 17 haKennung 2 088WDPA ID 166429Geographische Lage 49 19 N 8 39 O 49 3225 8 6516666666667 Koordinaten 49 19 21 N 8 39 6 OZugmantel Bandholz Baden Wurttemberg Meereshohe von 110 m bis 117 mEinrichtungsdatum 19 Dezember 1985Verwaltung Regierungsprasidium KarlsruheBei diesem Naturschutzgebiet handelt es sich um eine ehemalige Sandgrube die nach Ansiedlung seltener Pflanzen und Tiere unter Schutz gestellt wurde Es zeichnet sich aus durch eine Mischung aus Wasserflachen bewaldeter Flache und offenem Sandrasen mit trockenheitsliebenden Pflanzen Hier liegt auch ein Teil des Dunenzugs der sich von Oftersheim uber Sandhausen bis Walldorf erstreckt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Geschichte 2 Steckbrief 3 Pflanzenwelt 4 Tierwelt 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung und Geschichte BearbeitenDer Sanddunenwall zwischen Walldorf und Sandhausen ist Teil der Binnendunen eine Besonderheit der nordlichen Oberrheinebene Die Dunen entstanden vor rund 11 000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit als Sandablagerungen des Rheins Der Dunenzug sudlich von Sandhausen wurde in den siebziger Jahren zum Sandabbau freigegeben erst 1980 wurde der Abbau eingestellt 2 Das Gebiet Zugmantel Bandholz umfasst im Wesentlichen das Gelande der ehemaligen Sandgrube Die Sandgrube wurde nach Beendigung des Sandabbaus teilweise mit Bauschutt Strassenunterbaumaterial und Klarschlamm verfullt und zum Teil wieder aufgeforstet 3 Durch den Anstieg des Grundwassers entstand in der Grube eine Flachwasserzone mit zahlreichen Inseln 2 Neben der Wasserflache boten die Steilwande der Sandgrube wertvollen Lebensraum fur Pflanzen und Tiere Durch die schnelle Besiedlung der Sandgrube mit Pflanzen und Tieren und den Anstieg des Grundwasserspiegels entstand ein wertvoller Lebensraum so dass man von einer weiteren Verfullung der Sandgrube absah 3 1985 wurde die Sandgrube mit ihren Wasserflachen unter Naturschutz gestellt Durch Schwankungen des Grund und Oberflachenwasserspiegels ab Ende der 1980er Jahre hat sich das Naturschutzgebiet allerdings deutlich verandert So sind die Wasserflachen zum Teil wieder verschwunden und durch Baume und Gebusch zugewachsen Nur durch regelmassige naturpflegerische Eingriffe konnen die ursprunglichen Wasserflachen vom Geholz freigehalten werden 4 Steckbrief BearbeitenDas Gebiet wurde per Verordnung am 19 Dezember 1995 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird unter der Schutzgebietsnummer 2 088 beim Regierungsprasidium Karlsruhe gefuhrt 5 Es hat eine Flache von rund 17 Hektar und ist in die IUCN Kategorie IV ein Biotop und Artenschutzgebiet eingeordnet Die WDPA ID lautet 166429 6 und entspricht dem europaischen CDDA Code und der EUNIS Nr Der Schutzzweck ist die Erhaltung einer Sandgrube die als Sekundarbiotop insbesondere solchen zum Teil in ihrem Bestand stark gefahrdeten Tieren und Pflanzen Lebensmoglichkeiten bietet die die offenen teilweise stark geneigten Sandflachen besiedeln und auf flache temporare Gewasser angewiesen sind 7 Pflanzenwelt Bearbeiten nbsp Zugmantel Bandholz Dunenwall im SudenAuf dem Boden der aufgefullten Flachen haben sich Pionierpflanzen angesiedelt wie sie auf Ruderalflachen typisch sind wie z B Nachtkerze Natternkopf Wegwarte oder Steinklee In den Flachwasserzonen und im Uferbereich fand man ursprunglich feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Rohrkolben oder Schilf Inzwischen haben Baume wie Kiefern Robinien oder Linden sowie die Brombeere den Boden der Sandgrube erobert Im wiederaufgeforsteten Bereich wachsen Kiefern Ahorn und Hainbuche 2 Durch naturpflegerische Massnahmen hofft man dass sich auch das seltene Zyperngras wieder ansiedelt 4 Tierwelt BearbeitenDa das Naturschutzgebiet Zugmantel Bandholz sowohl Trockenbiotope als auch Feuchtbiotope umfasst haben sich dort sowohl feuchtigkeitsliebende Tiere als auch Tiere angesiedelt die an Trockenheit angepasst sind 8 Auf den Wasserflachen und im Gebusch haben sich Wasserinsekten Amphibien und Vogel angesiedelt Wahrend der grossten Ausdehnung der Wasserflachen 1982 zahlten dazu z B folgende Arten 2 4 Libellen wie die Sudliche Mosaikjungfer die Grosse Konigslibelle oder die Blutrote Heidelibelle Schwimmkafer wie der Gelbrandkafer Amphibien wie der Kammmolch Wechselkrote der Laubfrosch oder die Erdkrote Vogel wie das Blasshuhn oder der SumpfrohrsangerDas Vorkommen von sonnenliebenden Amphibien wie z B dem Laubfrosch oder der Wechselkrote ist jedoch abhangig davon dass die Wasserflachen durch menschliche Eingriffe wenig beschattete Gewasser bleiben Die Steilhange der Grube sind ideale Lebensraume fur Insekten wie Spinnentoter Grabwespen oder Wildbienen sowie Vogel wie die Uferschwalbe Auf den freien Sandflachen sind die Lebensbedingungen sehr ahnlich wie in den freien Sandflachen der Sandhausener Dunen weshalb man dort z B die Blauflugelige Odlandschrecke die Gemeine Sandwespe oder den Dunensandlaufkafer findet 9 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in Baden Wurttemberg Liste der Naturschutzgebiete im Rhein Neckar KreisLiteratur BearbeitenBezirksstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Naturschutzgebiete Sandhausener Dunen und Zugmantel Bandholz Faltblatt bec media Karlsruhe 2003 Gemeinde Sandhausen Ministerium fur Ernahrung Landwirtschaft Umwelt und Forsten Bezirksstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Die Naturschutzgebiete Sandhausens Dunen Naturschutzgebiete Faltblatt Heinz W Holler Offsetdruckerei Karlsruhe 1986 Horn Hans Die Naturschutzgebiete auf Sandhausener Gemarkung In Gemeinde Sandhausen Hrsg Heimatbuch der Gemeinde Sandhausen Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1986 S 53 56 Horn Hans Die Tierwelt der Naturschutzgebiete In Gemeinde Sandhausen Hrsg Heimatbuch der Gemeinde Sandhausen Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1986 S 43 52 Landesanstalt fur Umweltschutz Baden Wurttemberg Bezirksstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Hrsg Die Sandhausener Dunen Naturkundliche Beitrage zu den Naturschutzgebieten Pferdstrieb und Pflege Schonau Galgenbuckel zusammengestellt von Ulrike Rohde BNL Karlsruhe 1994 ISBN 3 88251 214 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zugmantel Bandholz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NSG Zugmantel Bandholz Sandhausen Website mareno net Naturschutzzentrum abgerufen am 20 Oktober 2014 Ministerium fur Umwelt Klima und Energiewirtschaft Baden Wurttemberg Naturschutzgebiet Zugmantel Bandholz Lebensraum aus zweiter Hand abgerufen am 20 Oktober 2014 Ministerium fur Umwelt Klima und Energiewirtschaft Baden Wurttemberg Themenpark Umwelt abgerufen am 1 Oktober 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Bezirksstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Naturschutzgebiete Sandhausener Dunen und Zugmantel Bandholz Faltblatt bec media Karlsruhe 2003 a b c d Gemeinde Sandhausen Ministerium fur Ernahrung Landwirtschaft Umwelt und Forsten Bezirksstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Die Naturschutzgebiete Sandhausens Dunen Naturschutzgebiete Faltblatt Heinz W Holler Offsetdruckerei Karlsruhe 1986 a b Horn Hans Die Naturschutzgebiete auf Sandhausener Gemarkung In Gemeinde Sandhausen Hrsg Heimatbuch der Gemeinde Sandhausen Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1986 S 54 55 a b c NSG Zugmantel Bandholz Sandhausen Geschichte Website mareno net Naturschutzzentrum Abgerufen am 20 Oktober 2014 Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Verordnung des Regierungsprasidiums Karlsruhe Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg 19 Dezember 1985 abgerufen am 20 November 2014 Horn Hans Die Tierwelt der Naturschutzgebiete In Gemeinde Sandhausen Hrsg Heimatbuch der Gemeinde Sandhausen Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1986 S 50 Horn Hans Die Tierwelt der Naturschutzgebiete In Gemeinde Sandhausen Hrsg Heimatbuch der Gemeinde Sandhausen Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1986 S 51 Naturschutzgebiete im Rhein Neckar Kreis Altenbachtal und Galgenberg Backofen Riedwiesen Bockscheuer Brombacher Tal Bruhlwegdune Bruhlwiesen Dammstucker Elsenzaue Hollmuthang Felsenberg Feuchtgebiete am Ilvesbach Frauweilerwiesen Grabenwiesen Spechbach Weidichberg und Birkenwald Hilsbacher Bruchwiesen Hirschacker und Dossenwald Hochholz Kapellenbruch Hockenheimer Rheinbogen Hoffenheimer Klinge Kallenberg und Kaiserberg Ketscher Rheininsel Kranichsberg Landschaft am Waldangelbach Malscher Aue Mauermer und Bammentaler Elsenztal Neckarufer Seitelsgrund Moosklinge Nusslocher Wiesen Oftersheimer Dunen Olberg Rohrwiesen und Ganswiesen Sallengrund Waldwiesen Sandgrube am Grafenrain Sandhausener Dunen Sauerwiesen Fuchsloch Schafhof Teufelsloch Schwetzinger Wiesen Riedwiesen Sotten Steinbruch Kirchardter Berg Steinbruch Leimen Steinbruch Sulzbach Streuobstwiesen Kleingemund Teiche am Landgraben Todtenbronnen Unterer Neckar Altneckar Worth Weidenstucker Unterer Neckar Altneckarschleife Neckarplatten Unterer Neckar Neckaraue zwischen Botzheimer Wasen und Obere Worth Unteres Schwarzbachtal Wagbachniederung Waibstadter Schwarzbachaue Wendenkopf Wustnachstenbach und Haferbuckel Zugmantel Bandholz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zugmantel Bandholz amp oldid 224404712