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Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Zugaufsicht ist ein Begriff aus dem Eisenbahnbetrieb Er bezeichnet sowohl die mit dieser Aufgabe betrauten Mitarbeiter der Eisenbahn als auch die Aufgabe selbst Turschliessauftrag und Abfahrsignal Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Zugaufsicht Mitarbeiter 2 1 Ortliche Aufsicht 2 2 Triebfahrzeugfuhrer als Zugaufsicht 3 Zugaufsicht Aufgabe 4 Zugaufsicht zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn 5 Zur Geschichte der roten Mutze 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseFunktion Bearbeiten nbsp Zugaufsicht der Reichsbahn 1951 Abfahrsignal nbsp Der Zugfuhrer eines IC gibt das Abfahrsignal nbsp Zugbeobachtung einer Aufsicht der MAV in UngarnDie Zugaufsicht stellt die Abfahrbereitschaft eines Zuges fest Der damit betraute Mitarbeiter erteilt den Abfahrauftrag Grundsatzlich obliegt die Zugaufsicht in Deutschland dem Zugfuhrer bei Zugen ohne besonderen Zugfuhrer dem Triebfahrzeugfuhrer der dann zugleich Zugfuhrer ist Zugaufsicht Mitarbeiter BearbeitenOrtliche Aufsicht Bearbeiten Auf einigen grossen Personenbahnhofen wird die Zugaufsicht von einer ortlichen Aufsicht oA fruher Aufsichtsbeamter AB bei der Deutschen Bundesbahn bzw Aufsicht Aufs bei der Deutschen Reichsbahn wahrgenommen der an der roten Mutze zu erkennen ist Anm 1 Die rote Mutze der ortlichen Zugaufsicht die Webermutze ist auf Max Maria von Weber zuruckzufuhren Sie dient dazu allen Beteiligten klar anzuzeigen wer die Befugnis zum Erteilen des Abfahrauftrages innehat also Irrtumern in der Kommunikation vorzubeugen Den Auftrag zum Turenschliessen kann die Zugaufsicht auch mit dem am Ausfahr oder Zwischensignal angebrachten Lichtsignal Zp 10 oder bei S Bahnen auf dem Gebiet der ehemaligen Deutschen Bundesbahn mit einem weiss leuchtenden T im nichtleuchtenden Ring des Lichtsignales Zp 9 geben 1 In Deutschland bei der DB Station amp Service angestellte ortliche Aufsichten verrichten ihren Dienst in Berlin Hauptbahnhof nur oben Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof Frankfurt Main Hauptbahnhof Hamburg Hauptbahnhof Hannover Hauptbahnhof Kassel Wilhelmshohe Koln Hauptbahnhof Mannheim Hauptbahnhof Munchen Hauptbahnhof Nurnberg Hauptbahnhof sowie Stuttgart Hauptbahnhof ausserdem auf hochfrequentierten Zugangsstellen der S Bahnen Hamburg und Munchen sowie im Bahnhof Mulda Sachs RP Eisenbahn Triebfahrzeugfuhrer als Zugaufsicht Bearbeiten Ist der Triebfahrzeugfuhrer zugleich Zugfuhrer hat also die Zugaufsicht und ist ein Zugschaffner vorhanden gibt der Zugschaffner den Achtungspfiff Bedient der Triebfahrzeugfuhrer eine Turschliessanlage zentral vom Fuhrerraum aus im Abfertigungsverfahren SAT mit dem zentralen Schliessen ist das Signal Zp 10 oder ein gehobener Arm der Auftrag an ihn die Turen zu schliessen In diesem Fall muss das Schliessen der Turen uber eine Durchsage im Zug angekundigt werden Das Ankundigen des Turenschliessens unterbleibt wenn die Reisenden mit so genannten Warntongebern an den Turen vor dem Schliessen gewarnt werden Zugaufsicht Aufgabe BearbeitenVor dem Schliessen der Aussenturen betatigt die Zugaufsicht die gegebenenfalls vorhandene Bandansage danach gibt die Zugaufsicht einen Achtungspfiff Anm 2 Nach dem Schliessen der Aussenturen uberzeugen sich Zugfuhrer und Zugschaffner davon dass die Aussenturen geschlossen und keine Personen oder Gegenstande eingeklemmt sind Die Zugschaffner melden dies dem Zugfuhrer indem sie die orangefarbene Zugbegleiter Meldescheibe bei Dunkelheit ein weisses Licht hochheben Ist eine ortliche Aufsicht vorhanden meldet der Zugfuhrer die Abfahrbereitschaft mundlich oder mit erhobenem Arm der ortlichen Aufsicht Voraussetzung zum Erteilen des Abfahrauftrages ist dass der Zug abfahrbereit ist und auf Bahnhofen der Fahrdienstleiter der Abfahrt zugestimmt hat zumeist indem er das entsprechende Hauptsignal in die Fahrtstellung gebracht hat Die Zugaufsicht erteilt dem Triebfahrzeugfuhrer den Abfahrauftrag mit dem Abfahrsignal Zp 9 Es wird mit dem Befehlsstab oder wenn vorhanden mit dem am Ausfahr oder Zwischensignal installierten Lichtsignal Zp 9 oder auch mundlich durch den Auftrag Zug xy Abfahren gegeben Bei DB Fernverkehr wird sollte keine ortliche Aufsicht vorhanden sein und nicht im Streckenbuch anders geregelt der Abfahrauftrag uber eine Anwendung vom Smartphone abgegeben Vor der Abfahrt beobachtet das Zugpersonal die Vorgange am Zug unterstutzend fur die Aufsicht Der Triebfahrzeugfuhrer kann sich ggf mit einem Blick aus dem Seitenfenster auf den Bahnsteig davon uberzeugen dass sich wahrend der Abfahrt keine Unregelmassigkeiten am Zug ergeben Zugfuhrer und Zugschaffner steigen unmittelbar vor der Abfahrt ein beobachten dabei den abfahrenden Zug und schliessen dann die Einstiegstur Zugaufsicht zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn BearbeitenDer Aufsichtsbeamte Abk Aufsb hatte die Aufsicht uber das Geschehen rund um den Bahnbetrieb Fur den Bahnbetrieb selbst war jedoch der Fahrdienstleiter Fdl verantwortlich Die Fahrdienstvorschrift FV der Bundesbahn von 1972 7 Absatz 7 verdeutlicht Auf grosseren Bahnhofen konnen bestimmte Aufgaben des Fahrdienstleiters einem ortlichen Aufsichtsbeamten ubertragen werden Bahnhofsbuch Die Aufgaben der Aufsichtsbeamten waren mithin mannigfaltig und standortbedingt verschieden Der Fahrdienstleiter ist ebenso wie die Aufsicht keine Amtsstufe sondern ein Dienst mit zeitlicher Begrenzung also im Prinzip eine Schicht Diese endet zeitlich mit dem Dienstschluss bzw mit der Dienstubergabe Auf jedem Bahnhof gab es in der Regel nur einen Fahrdienstleiter auf einer Schicht welcher in eigener Verantwortung den Zugbetrieb regelte Auf sehr grossen Personenbahnhofen gab es Aufsichtsbeamte fur jeden Bahnsteig d h in der Regel zwei Gleise wobei ein Mitarbeiter wechselnd auch mehrere Bahnsteige bedienen konnte Die Aufsicht hatte bei Ankunft und Abfahrt der Zuge vor Ort zu sein falls moglich bei Durchfahrten zur Zugbeobachtung Fur diese Mitarbeiter waren auf den Bahnsteigen Raumlichkeiten vorgesehen die auch Verbindungen zu den Bahnsteig Lautsprechern hatten damit die Aufsicht hier Durchsagen abgeben konnte In dieser Tatigkeit auf dem Bahnsteig war die rote Dienstmutze Pflicht Ausserdem erteilten sie Reisenden Auskunft Nebenbei herrschten die Aufsichtsbeamten vornehmlich uber die hohengleichen Zugange zu den Bahnsteigen wenn keine Unterfuhrungen vorhanden waren fur die das Befahren der Bahnsteiggleise und der Reisendenzu und abgang es zu einem besonderen Abfertigungsverfahren machte Hier war er fur die Sicherheit verantwortlich War eine ortliche Aufsicht vorhanden so stellte diese unter Umstanden vorher die Fahranfrage fur den Zug an den Fahrdienstleiter Dessen Bestatigung wurde dem Zugfuhrer mitgeteilt Die Aufsicht gab einen Achtungspfiff der Zugfuhrer schlusselte und schloss so die Turen anschliessend nahm er die Fertigmeldung seiner Zugschaffner entgegen und prufte in seinem Abschnitt ob die Turen geschlossen waren dann meldete er der Aufsicht den Zug mit erhobenem Arm fertig Es erfolgte dann das Erteilen des Abfahrauftrages tags durch Heben der Befehlsstabes moglichst zum Zeigersprung des Sekundenzeigers Vorher wurde falls vorhanden per Schlussel und Knopfdruck die Durchsage eingeschaltet Auf Gleis bitte einsteigen Turen schliessen selbsttatig Vorsicht bei der Abfahrt Anschliessend wurde das Abfahrsignal gegeben und dann unter anderem auch der Zugzielanzeiger auf dem Bahnsteig geloscht Konnte der Aufsichtsbeamte die Zugaufsicht im Einzelfall nicht selbst wahrnehmen da beispielsweise verspatungsbedingt mehrere Zuge in seinem Bereich gleichzeitig abfuhren oder ein anderer Zug dringlicher war konnte er die Zugaufsicht mit den Worten Zugpersonal bitte die Zugaufsicht ubernehmen ubertragen Auf kleineren Bahnhofen waren die Aufsicht und der Fahrdienst oft in Personalunion verbunden dennoch sind es zwei Tatigkeiten die miteinander formal nichts zu tun haben Der Fahrdienstleiter trug bei der Bundesbahn keine rote Mutze sondern nur der Aufsichtsbeamte 7 Absatz 10 der FV von 1972 Der Aufsichtsbeamte trug auch die rote Mutze wenn er nicht die Zugaufsicht fuhrte An kleinen Bahnhofen an denen die Zugaufsicht in Personalunion mit dem Fahrdienstleiter ausgeubt wurde z B Bahnhofe ohne Ausfahrsignal musste der Fahrdienstleiter zur Zugabfertigung laut Vorschrift ebenfalls eine rote Mutze tragen Aufsicht und Fahrdienstleiter sind beides sogenannte Dienstbezeichnungen Ein Fahrdienstleiter welcher weitere Tatigkeiten wie die der Aufsicht oder des Fahrkartenverkaufers ausubte war dennoch der Fahrdienstleiter Jeder Bahnhof untersteht betrieblich mindestens einem Fahrdienstleiter welcher dem Aufsichtsbeamten gegenuber weisungsbefugt war Auf vielen Bahnhofen auf denen die Stellwerksbediener wegen Bahnsteigdachern oder Gleiskrummungen die Einfahrt und den Halt eines Zuges nicht einsehen konnten loste der Aufsichtsbeamte mit Schlusseltasten die Einfahrstrassen auf Fur den Dienst als Aufsicht musste der Eisenbahner in der Regel stets als Fahrdienstleiter gepruft sein denn er war im Schichtplan in der Regel immer 6 Wochen Plane der Stellwerke mit eingearbeitet mit Ausnahme von sehr grossen Bahnhofen auf denen ausschliesslich die Aufgaben der Zugaufsicht wahrgenommen wurden welche jedoch ebenfalls eine Betriebsdiensttauglichkeit erforderten Bei der Bundesbahn hatten Aufsichtsbeamte und Fahrdienstleiter dieselbe Ausbildung d h diese Dienstposten gehorten zum mittleren Dienst und jeder der die Prufung zum Bundesbahnassistenten im Allgemeindienst bestanden hatte konnte hier eingesetzt werden Fahrdienstleiter mussten auf jedem Stellwerk auf dem sie Dienst selbststandig verrichteten nach einer Einweisungszeit eine ortliche Verwendungsprufung ablegen bei der der Dienststellenleiter des Bahnhofs oder sein Vertreter in einer mundlichen Prufung feststellte ob der Fahrdienstleiter mit den ortlichen Besonderheiten z B Bahnhofsbuch auch wirklich vertraut war Solange ein Aufsichtsbeamter noch keine Einweisung und ortliche Verwendungsprufung abgelegt hatte konnte er zwar als Aufsichtsbeamter oder Zugmelder eingesetzt werden aber nicht als Fahrdienstleiter Ansonsten wurde der Mitarbeiter rollierend auf dem Bahnhof als Fahrdienstleiter Weichenwarter oder Aufsicht eingesetzt Aufsichtsbeamte wurden auch in Reisezug Reisezugbildungs Verschiebe Rangier oder Guterbahnhofen eingesetzt Im Rangierdienst wo vorrangig Zugbildungs Zugumbildungs und Kurswagendienste zu verrichten waren gab es an grosseren Bahnhofen die sogenannte Rangieraufsicht welche verantwortlich fur den reibungslosen und zeitlichen Ablauf des Rangierdienstes war Im Guterbahnhofsbereich waren die Aufsichten fur die Koordinierung der einzelnen Rangierablaufe zustandig namentlich fur das Auflosen und Bilden der Guterzuge Meist disponierten sie dazu eine oder mehrere Rangierlokomotiven mit den entsprechenden Rangierpersonalkolonnen in ihrem Aufsichtsbezirk Eng verknupft in dieser Tatigkeit war der Wagenuntersuchungsdienst und die Zugabfertigung Auf den Zugbildungsbahnhofen uberwachten die Aufsichten die Rangierer Zugvorbereiter und weiteres Personal Oft hatte die Aufsicht auch die Aufgabe Zuge aufzuschreiben und die Reservierungen zu stecken Als Sonderfall ist Puttgarden zu sehen Dort hatte die Aufsicht die Aufgaben des Reisezugwagendienstes und die Beladung der Schiffe auszufuhren Bei Strassenfahrzeugen hiess das die Fahrzeuge nach Grosse Hohe zu sortieren und auf das richtige Deck zu lotsen Bei Schienenfahrzeugen wurde die Anzahl bzw Gleislange der Schiffsbesatzung mitgeteilt sowie die reservierten Grossfahrzeuge Lkw Busse Die verbleibenden Meter Nutzlange wurden dann von der Aufsicht mit Bussen Lkw oder uberhohten Fahrzeugen Wohnmobile aufgefullt 2 Bei der Bundesbahn war die Aufsicht der Pflicht zur Dienstkleidung unterworfen Wer dienstkleidungspflichtig war wurde von der Dienststelle bei der Kleiderkasse angemeldet um dort zu einem ermassigten Preis die Dienstkleidung zu erwerben Die rote Mutze des Aufsichtsbeamten konnte nicht bei der Kleiderkasse gekauft werden sie wurde vom Gerateverwalter der Dienststelle den regelmassig oder vertretungsweise im Aufsichtsdienst tatigen Mitarbeitern ausgehandigt Diese Mutzen wurden ohne Kordel getragen es gab aber auch Ausnahmen hierzu Laut Vorschrift musste jeder Aufsichtsbeamte durch eine rote Dienstmutze erkennbar sein gleichgultig wo sein Tatigkeitsfeld lag In Bahnhofen ohne Publikumsverkehr trugen Aufsichten teilweise auch Rangierkleidung auf Personenbahnhofen war das Tragen der Uniform jedoch verpflichtend Angehende Fahrdienstleiter vor ihrer ortlichen Einweisung auf dem Stellwerk mussten auf vielen grosseren Bahnhofen erst einmal Aufsichtsdienst leisten Die Ausbildung als Bass Bundesbahnassistent im gesamten mittleren Dienst wurde erst relativ spat eingefuhrt Bis in die 1960er Jahre gab es davor aber noch die als Betriebsmeister ausgebildeten Beamten des mittleren Dienstes auf den Stellwerken Die Aufsichten vor allem auf Rangierbahnhofen lagen dagegen vielfach im einfachen Dienst der Betriebsaufseher meist Besoldungsgruppe A 4 Ausser auf sehr grossen Bahnhofen waren Aufsichten auf den Personenbahnhofen meist im Eingangsamt A 5 des mittleren Dienstes bewertet Zur Geschichte der roten Mutze Bearbeiten nbsp Aufsicht der Deutschen Reichsbahn mit KollegenIn der Anfangszeit der Eisenbahn nahmen Bahnhofsvorsteher vergleichbare Aufgaben der Zugaufsicht wahr Die tatsachlichen Bezeichnungen waren in der Fruhzeit des Eisenbahnwesens aber regional unterschiedlich Die rote Mutze der ortlichen Zugaufsicht die Webermutze ist auf Max Maria von Weber zuruckzufuhren In der Anfangszeit war das rotbemutze Personal tatsachlich fur den gesamten Ablauf des Betriebsgeschehens im Bahnhof verantwortlich Mit der Zunahme des Verkehrs und dem dadurch bedingten Wachsen der Gleisanlagen und der Einrichtung von Stellwerken kam es dann zur Auspragung von reinen Aufsichten Fahrdienstvorschriften der Preussische Staatseisenbahnen von 1907 9 u a Der Aufsichtsbeamte ist zugleich Fahrdienstleiter wenn fur die Fahrdienstleitung kein besonderer Beamter bestellt ist Bei der Ankunft Durchfahrt oder Abfahrt von Zugen soll der Aufsichtsbeamte soweit er nicht als Fahrdienstleiter durch die Regelung der Zugfolge nachweisbar daran verhindert ist in Dienstkleidung oder mit den vorgeschriebenen Dienstabzeichen einer orangefarbene Dienstmutze anwesend sein In der Fahrdienstvorschrift von 1944 9 Absatz 3 steht dass der Aufsichtsbeamte bei der Ankunft Durchfahrt oder Abfahrt von Zugen anwesend sein soll soweit ihn nicht als Fahrdienstleiter die Regelung der Zugfolge nachweisbar daran hindert Er tragt dabei die rote Mutze auch wenn der Zugfuhrer den Aufsichtsdienst wahrnimmt Den Terminus des Fahrdienstleiters gibt es bei deutschen Bahnverwaltungen erst seit etwa 1905 Zuvor war vom diensthabenden Stationsbeamten die Rede welcher die Zugaufsicht innehatte Der Aufsichtsbeamte ist also der altere Begriff Die rote Mutze zum Zeichen der Wichtigkeit seiner Funktion war diesem vorbehalten 3 Die Aufteilung der beiden Funktionen war bestimmend von den Ortlichkeiten abhangig und wurde nicht einheitlich festgeschrieben Massgeblicher Grund war wohl die Einfuhrung der separaten Stellwerksraume welche die augenscheinliche Prasenz eines diensthabenden Stationsbeamten vor Ort des Geschehens nicht mehr gewahrleisten konnte Im Stellwerk regelte fortan der Fahrdienstleiter die Zugbewegungen und ggf die Kommunikation mit den Warterstellwerken wahrend der Aufsichtsbeamte am Bahnsteig tatig war Am 15 April 1850 wurde das Reglement fur die Uniformierung der Staateisenbahnbeamten in Preussen erlassen Die Ausfuhrung der Dienstuniform der Rangabzeichen und des sonstigen Zubehors fur die Dienstklassen vom Eisenbahndirektor abwarts bis zum Heizer wird darin genau festgelegt 1862 kam in einer Anderung die organgefarbene Kopfbedeckung fur die mit der ausseren Betriebsleitung betrauten Stationsbeamten hinzu Nach der Verstaatlichung der Privatbahnen in Preussen wurden im Jahr 1890 neue Vorschriften uber die Galakleidung und die Dienstkleidung sowie die Dienstabzeichen des Personals der Staatseisenbahn Verwaltung herausgegeben Dadurch wurde die Mutze fur die Stationsbeamten auf jedem Bahnhof verbindlich 4 In der Abhandlung Schule des Eisenbahnwesens aus dem Jahr 1885 von Max Maria von Weber in Leipzig erschienen wird festgestellt dass die rote Mutze des Stationsvorstandes bei den wenigsten Eisenbahnen fehlt 5 Nach den Bestimmungen fur die Uniformabzeichen der Preussischen Staatseisenbahnen im Jahre 1874 trugen neben dem Stationsaufseher die Aufseher und Assistenten bei der Ausubung des ausseren Dienstes die orangefarbene Mutze 6 In Osterreich wurde mit der Verordnung des Eisenbahnministeriums vom 16 Juli 1897 Z 9556 1 eine sowohl fur die Staats als auch fur die Privatbahnen geltende Neuregelung der Uniformierung der Beamten Beamtenaspiranten der Unterbeamten Unterbeamtenstellvertreter sowie der Diener festgelegt Es wurde darin fur alle Bahnen bestimmt dass der den Stationsdienst versehende Beamte durch eine rote Kappe gekennzeichnet wird 7 Die Dienstkleidungsvorschriften der Koniglich Wurttembergische Staats Eisenbahnen vom 31 Januar 1907 besagten dass die Fahrdienstleiter die rote Dienstmutze tragen Die Bekleidungsordnung der Koniglich Sachsische Staatseisenbahnen vom 1 Januar 1910 besagt dass die Dienstbekleidungsstucke abgesehen von der roten Dienstmutze nach der Ubernahme in das Eigentum der Beamten ubergingen Die rote Mutze war zuruckzugeben 8 Nach Ubernahme der Landerbahnen 1920 durch die Deutsche Reichsbahn wurde schliesslich im Mai 1924 eine neue Uniformierung geschaffen die die rote Mutze einheitlich einfuhrte 9 Umgangssprachlich wird das so gekennzeichnete Bahnpersonal auch als Rotkappchen bezeichnet Literatur BearbeitenHans Joachim Kirsche Aufsicht In Lexikon der Eisenbahn 5 Auflage Berlin 1978 S 56 Anmerkungen Bearbeiten Diese Aufsicht wird umgangssprachlich auch Rotkappchen genannt Erwahnung auf der Seite der Hamburger S Bahn Der Achtungspfiff wird von der Offentlichkeit oft zu Unrecht als Abfahrsignal gedeutet doch er soll neben seiner Bedeutung als Auftrag zum Turenschliessen alle Beteiligten Mitarbeiter der Bahn ebenso wie die Personen im Zug und auf dem Bahnsteig auf die unmittelbar bevorstehende Abfahrt aufmerksam machen Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Signal Zp 10 In Signalbuch Online auf tf ausbildung de DB Literatur Wir 12 1978 S 6 Blickpunkt DB 8 1987 S 1 Blickpunkt DB 11 1991 S 3 Wir 8 1987 S 1 Wir 4 1991 S 1 Fahrt frei 10 1991 S 5 Flugelrad 1 1970 Dienstkleidungsvorschrift DKV DV 110 1 April 1978 Dienstkleidungsordnung DKO ab 1 Januar 1939 Deutschen Bundesbahn DV 110 1968 Gunther Henneking Wolfgang Koch Die Uniformen des deutschen Eisenbahners Eisenbahnkurier Verlag 1980 ISBN 3 88255 825 3 S 93 Hans Pottgiesser Sicher auf Schienen Fragen zur Sicherheitsstrategie der Eisenbahn von 1825 bis heute Birkhauser Verlag 1988 ISBN 3 7643 1992 5 Gunther Henneking Wolfgang Koch Die Uniformen des deutschen Eisenbahners Eisenbahnkurier Verlag 1980 ISBN 3 88255 825 3 S 21 Gunther Henneking Wolfgang Koch Die Uniformen des deutschen Eisenbahners Eisenbahnkurier Verlag 1980 ISBN 3 88255 825 3 S 22 Gunther Henneking Wolfgang Koch Die Uniformen des deutschen Eisenbahners Eisenbahnkurier Verlag 1980 ISBN 3 88255 825 3 S 24 zeno org Gunther Henneking Wolfgang Koch Die Uniformen des deutschen Eisenbahners Eisenbahnkurier Verlag 1980 ISBN 3 88255 825 3 S 26 Gunther Henneking Wolfgang Koch Die Uniformen des deutschen Eisenbahners Eisenbahnkurier Verlag 1980 ISBN 3 88255 825 3 S 61 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zugaufsicht amp oldid 235337194