www.wikidata.de-de.nina.az
Als Zufallszahl wird das Ergebnis einer speziellen Berechnung oder eines speziellen Zufallsexperimentes bezeichnet Mit Methoden der Zufallszahlenerzeugung werden Zufallszahlen so erzeugt dass sie als Realisierung einer Zufallsvariablen mit vorgegebener Wahrscheinlichkeitsverteilung gelten konnen Bei Standardzufallszahlen ist diese Wahrscheinlichkeitsverteilung die Gleichverteilung auf dem Einheitsintervall Aufeinanderfolgender Zufallszahlen sollen dabei als Realisierungen stochastisch unabhangiger und identisch verteilter Zufallsvariablen mit der vorgegebenen Wahrscheinlichkeitsverteilung gelten konnen Von Programmen erzeugte Zufallszahlen werden auch als Pseudozufallszahlen bezeichnet Gemessene Ergebnisse realer Experimente wie die Anzahl der durch einen Geigerzahler erfassten radioaktiver Zerfalle in einer Zeiteinheit werden manchmal auch als echte Zufallszahlen bezeichnet Zufallszahlen werden bei verschiedenen Methoden der Statistik benotigt z B bei der Auswahl einer Stichprobe aus einer Grundgesamtheit bei der zufalligen Verteilung von Versuchstieren auf verschiedene Versuchsgruppen Randomisierung bei der Monte Carlo Simulation u a Zur Erzeugung von Zufallszahlen gibt es verschiedene Verfahren Programme zur Berechnung oder Experimente zur Erzeugung von Zufallszahlen heissen Zufallszahlengeneratoren Ein entscheidendes Kriterium fur Zufallszahlen ist ob das Ergebnis der Generierung als unabhangig von fruheren Ergebnissen angesehen werden kann oder nicht Inhaltsverzeichnis 1 Echte Zufallszahlen 2 Pseudozufallszahlen 3 Standardzufallszahlen 4 Zufallszahlen mit vorgegebener Verteilung 5 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksEchte Zufallszahlen BearbeitenEchte Zufallszahlen werden mithilfe physikalischer Phanomene erzeugt Munzwurf Wurfel Roulette Rauschen elektronischer Bauelemente radioaktive Zerfallsprozesse oder quantenphysikalische Effekte Diese Verfahren nennen sich physikalische Zufallszahlengeneratoren sind jedoch zeitlich oder technisch recht aufwendig Fur manche Zwecke z B bei der Erzeugung kryptographischer Schlussel werden echte Zufallszahlen benotigt Pseudozufallszahlen Bearbeiten Hauptartikel Pseudozufallszahl In der realen Anwendung genugt haufig eine Folge von Pseudozufallszahlen das sind scheinbar zufallige Zahlen die nach einem festen reproduzierbaren Verfahren erzeugt werden Sie sind also nicht zufallig da sie sich vorhersagen lassen haben aber ahnliche statistische Eigenschaften gleichmassige Haufigkeitsverteilung geringe Korrelation wie echte Zufallszahlenfolgen Solche Verfahren nennt man Pseudozufallszahlengeneratoren Die meisten hoheren Programmiersprachen stellen Funktionen zum Erzeugen von Pseudozufallszahlen bereit Standardzufallszahlen BearbeitenStandardzufallszahlen u 1 u n displaystyle u 1 dotsc u n nbsp sollen als Realisationen unabhangiger auf 0 1 displaystyle 0 1 nbsp gleichverteilter Zufallsvariablen U 1 U n displaystyle U 1 dotsc U n nbsp gelten konnen Ein Verfahren zur Erzeugung solcher Sequenzen heisst Standardzufallszahlengenerator Solche Generatoren sollten schnell und die erzeugten Folgen auf unproblematische Weise leicht reproduzierbar sein Meistens handelt es sich bei Standardzufallszahlengeneratoren um Kongruenzgeneratoren Zufallszahlen mit vorgegebener Verteilung BearbeitenDie Inversionsmethode ermoglicht zumindest prinzipiell die Erzeugung von Zufallszahlen aus jeder univariaten Wahrscheinlichkeitsverteilung mit gegebener Verteilungsfunktion F displaystyle F nbsp durch eine geeignete Transformation von Standardzufallszahlen Dazu werden Standardzufallszahlen u 1 u n displaystyle u 1 dotsc u n nbsp mit der verallgemeinerten inversen Verteilungsfunktion F 1 displaystyle F 1 nbsp in die Zufallszahlen x i F 1 u i fur i 1 n displaystyle x i F 1 u i quad text fur i 1 ldots n nbsp transformiert Die resultierenden Zufallszahlen x 1 x n displaystyle x 1 dotsc x n nbsp konnen dann als Realisationen unabhangig und identisch verteilter Zufallsvariablen X 1 X n displaystyle X 1 dotsc X n nbsp mit der Verteilungsfunktion F displaystyle F nbsp gelten Es wurden verschiedene Ansatze zur Vereinfachung oder Beschleunigung der Zufallszahlenerzeugung fur spezielle Verteilungen oder Verteilungsfamilien entwickelt z B die Verwerfungsmethode die Kompositionsmethode und verschiedene direkte Verfahren 1 Einzelnachweise Bearbeiten Horst Rinne Taschenbuch der Statistik 4 Auflage Harri Deutsch Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 8171 1827 4 S 208 213 Siehe auch BearbeitenZufall Inversionsmethode Verwerfungsmethode dev randomLiteratur BearbeitenLuc Devroye Non Uniform Random Variate Generation Springer New York 1986 ISBN 0 387 96305 7 doi 10 1007 978 1 4613 8643 8 http luc devroye org nonuniformrandomvariates zip Zip Datei aller Buchkapitel P H Muller Hrsg Lexikon der Stochastik Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik 5 Auflage Akademie Verlag Berlin 1991 ISBN 978 3 05 500608 1 Zufallszahlen random numbers S 520 521 Christian P Robert George Casella Monte Carlo Statistical Methods Springer Texts in Statistics 2 Auflage Springer 2004 ISBN 0 387 21239 6 doi 10 1007 978 1 4757 4145 2 Weblinks BearbeitenRANDOM ORG bietet echte Zufallszahlen fur jeden im Internet englisch naRND ist eine Seite uber nicht arithmetische Pseudo Zufallszahlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zufallszahl amp oldid 238945783