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Zschepa ist ein rechtsseitig der Elbe gelegener Ortsteil der sachsischen Gemeinde Zeithain im Landkreis Meissen ZschepaGemeinde ZeithainKoordinaten 51 21 N 13 16 O 51 35333333 13 26527778 Koordinaten 51 21 12 N 13 15 55 OFlache 5 68 km Einwohner 116 31 Dez 2014 Bevolkerungsdichte 20 Einwohner km Eingemeindung 1937Eingemeindet nach Lorenzkirch GohlisPostleitzahl 01619Vorwahlen 03525 035264Zschepa Sachsen Lage von Zschepa in SachsenZschepa an der ElbeZschepa an der Elbe Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 2 1 Entwicklung des Ortsnamens 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Gedenkstatten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie und Verkehrsanbindung BearbeitenDer Ort liegt direkt an der Elbe zwischen den Orten Gohlis und Lorenzkirch am Elberadweg Westlich von Zschepa liegt auf der anderen Elbseite Forberge nordwestlich liegt das Stadtchen Strehla Um 1900 wurde der Ort beschrieben als zwei getrennte Zeilendorfer Kleinzschepa und Grosszschepa die von Gewannfluren umgeben waren mit einer Gesamtgrosse von 568 Hektar Ostlich von Zschepa liegt die Gohrischheide In Zschepa verkehrt mit Stand 2022 eine Regionalbuslinie zwischen Muhlberg und Riesa wo Anschluss an die Bundesstrassen B 169 und B 182 sowie das Eisenbahnnetz besteht 1 Geschichte BearbeitenEntwicklung des Ortsnamens Bearbeiten Der Ortsname Zschepa ist slawischen Ursprungs Er war im Lauf der Zeit vielen Wandlungen unterzogen und erst 1581 wurde die heutige Ortsbezeichnung verwendet Ortsnamensformen 2 Jahr Ortsname Jahr Ortsname1262 Schepe 1442 Cscheepp Sczepp Czepp1262 Heinricus de Chephe Zuweisung unsicher 1540 Schepe1270 Schepe 1555 Schope1287 Hermannus miles de Tzepe Zuweisung unsicher 1583 Zschepa1350 Zcepe 1791 Zscha be1406 Schep 1818 ZschopauIm Jahr 1262 wurde Zschepa erstmals erwahnt als Ort und als Herrensitz von Heinricus de Chephe ebenso 1287 Um 1550 wurde Zschepa vom Amt Muhlberg verwaltet Das Dorf war ein Amtsdorf Bis ins 18 Jahrhundert war Zschepa ein Vorwerk bzw ein Beigut vom Rittergut Cottewitz Erst 1764 wird ein Rittergut erwahnt Das Dorf wechselte oft den Besitzer 1583 besass der Quedlinburger Amtmann Hieronymus Pflugk Zschepa 1752 die Baroness von Kayserlingk danach ein Herr Walther und um 1860 der Herr Egidy von Kreinitz Zschepa und seine Nachbarorte Lorenzkirch Cottewitz Kreinitz und Lorenzkirch sind die niedrigst gelegenen Orte in Sachsen Aus diesem Grund hatte der Ort oft unter dem Hochwasser zu leiden und unter riesigen Eisblockaden im Winter Die daraus resultierenden Schaden an Feldern und Gebauden waren enorm mussten unter grossen Anstrengungen wiederhergestellt werden In den Jahren 1784 1799 1820 als in Grosszschepa gleichzeitig noch 5 Bauernguter in Brand gerieten und 1828 sowie wahrend der Sommerhochwasser 1815 und 1826 als die Ernte auf den Feldern vernichtet wurde herrschte grosste Not die durch gegenseitige Hilfe und Spenden gelindert wurde Trotz der haufigen Uberschwemmungen blieben die Bauern dort wohnen da durch das Hochwasser die Boden regelmassig gedungt wurden und sehr fruchtbar waren 1820 wurden jedoch 2 der abgebrannten Hauser weiter oben auf den ehemaligen Weinbergen wieder aufgebaut Durch den Bau von Deichen konnten die Hochwasserschaden und Haufigkeit verringert werden 1841 war Zschepa geteilt in Grosszschepa und Kleinzschepa Grosszschepa bestand bei einer Grosse von 19 5 Hufen aus 10 Hutern 1 Windmuhle 1 Schmiede und 9 Hausler und Gartennahrungen Diese waren zum Teil aus aufgegebenen Weinbergen entstanden die ursprunglich zum Rittergut Cottewitz gehorten Kleinzschepa bestand 1841 aus 22 Hauslernahrungen und 1 Schiffsmuhle nbsp Windmuhle ZschepaDie Kinder gingen nach Lorenzkirch zur Schule Ab 1764 gehorte Zschepa zum Amt Grossenhain und ab 1856 zum Gerichtsamt Strehla Durch die Sachsische Landgemeindeordnung von 1838 erhielt der Ort Eigenstandigkeit als Landgemeinde 1856 gab es in Grosszschepa und Kleinzschepa 40 Wohnhauser mit insgesamt 296 Einwohnern 1872 wurde die heute noch existierende Bockwindmuhle erbaut Sie ist ein Ziel fur Wanderer und Fahrradtouristen die dort gern rasten Ab 1875 gehorte das Dorf zur Amtshauptmannschaft Oschatz Im 19 Jahrhundert gab es einen Fahrbetrieb zwischen Zschepa und Forberge 1861 wurde einem Fischer aus Zschepa erstmals eine Konzession auf Widerruf erteilt Nach dessen Tod 1880 wurde sie wieder eingezogen Der Nachfolger der Schiffssteuermann August Waurentsch verzichtete 1890 auf den Fahrbetrieb da die Fahre sich nicht lohnte Die Amtshauptmannschaft Meissen als Elbstromamt beschloss am 27 Februar 1890 die Fahrgerechtigkeit endgultig einzustellen 3 Im Jahr 1925 waren 299 Einwohner von Zschepa evangelisch lutherisch 2 Einwohner waren katholisch Die Einwohner des Ortes sind schon immer nach Lorenzkirch eingepfarrt Die dortige Kirche gehort zum Kirchenspiel Zeithain 1937 wurde Kleinzschepa nach Gohlis und Grosszschepa nach Lorenzkirch eingemeindet Sachsen kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Nach der Gebietsreform 1952 wurde Zschepa dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zugeordnet Nach Wende und Wiedervereinigung wurde das Dorf Teil des neugegrundeten Freistaates Sachsen Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Zschepa 1994 dem Landkreis Riesa Grossenhain und 2008 dem Landkreis Meissen zu Seit 1999 ist Zschepa Teil der Gemeinde Zeithain Auch in der jungeren Zeit hatte Zschepa unter Naturkatastrophen zu leiden Beim Jahrhunderthochwasser im August 2002 brach der Elbdamm zwischen Lorenzkirch und Zschepa In Folge liefen die dahinterliegenden Gebaude und Landwirtschaftliche Flachen voll Wasser In Zschepa waren von 34 erfassten und vom Hochwasser geschadigten Grundstucken 10 nur noch eingeschrankt bewohnbar und 8 sogar unbewohnbar geworden Beim Hochwasser vom Juni 2013 brach erneut der Damm zwischen Lorenzkirch und Zschepa Das Wasser stand um die Hauser und auf den Feldern 1 80 m hoch Die Einwohner der umliegenden an der Elbe liegenden Dorfer wurden teilweise evakuiert 4 Aktuell 2015 wird immer noch an der Schadensbeseitigung gearbeitet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 5 1550 11 besessene Mann 29 5 Hufen1764 11 besessene Mann 28 Hausler1834 2641871 298 Jahr Einwohnerzahl1890 2901910 2651925 3011994 Eingemeindung nach ZeithainDie Einwohnerzahl stieg kontinuierlich bis 1925 ein Maximum vom 301 erreicht wurde seitdem sinkt sie wieder Nach der Eingemeindung nach Lorenzkirch und Gohlis wurden keine amtlichen Einwohnerzahlen mehr erhoben Im Jahr 2007 hatte Zschepa noch 130 Bewohner Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Ehrenmal Zschepa IAn die Opfer des Kriegsgefangenen Mannschaftsstammlagers Stalag 304 Stalag IV H Zeithain erinnern mehrere Kriegsgraberstatten nordostlich von Zschepa Kriegsgefangenenfriedhof Zschepa I ehemals Russenfriedhof Truppenubungsplatz Parzelle 58 In der Mitte des Friedhofs ist eine Stele aufgestellt In 36 Massengrabern sind insgesamt 8500 sowjetische Kriegsgefangene begraben 6 Kriegsgefangenenfriedhof Zschepa II ehemals Russenfriedhof Truppenubungsplatz Jagen 84 Der Friedhof befindet sich neben dem Zschepa I Auf dem Friedhof wurden von September 1944 bis zur Befreiung am 23 April 1945 sowjetische Kriegsgefangene in 8 Massengrabern beigesetzt 453 ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene die eigentlich auf ihre Heimreise warteten starben noch an den Folgen ihrer Gefangenschaft und wurden bis Dezember 1945 in Einzelgrabern bestattet In der Mitte des Friedhofes erhebt sich ein 1948 errichteter Obelisk aus Granit 7 Literatur BearbeitenSachsens Kirchen Galerie 7 Band Die Inspectionen Grossenhain Radeberg und Bischofswerda Dresden 1840 S 181 Die Parochie Lorenzkirch abgerufen am 27 Marz 2015 Sachsens Kirchen Galerie 7 Band Die Inspectionen Grossenhain Radeberg und Bischofswerda Dresden 1840 S 199 Die Parochie Lorenzkirch Beschluss abgerufen am 27 Marz 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zschepa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zschepa im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Zschepa auf der Internetseite der Gemeinde Zeithain abgerufen am 26 Marz 2015Einzelnachweise Bearbeiten Tarifzonenplan mit Liniennetz 2022 Zschepa im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Fahre Vorberge Zschepa Km 114 0 In Fahren und Schifffahrt der Oberelbe in Sachsen und Bohmen Klaus Stein abgerufen am 31 Marz 2015 Dammbruch zwischen Lorenzkirch und Zschepa In Sachsische Zeitung Regionalausgabe Riesa vom 11 06 2013 online Jane Pabst abgerufen am 13 April 2020 Zschepa im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kriegsgefangenenfriedhof Zschepa I ehemals Russenfriedhof Truppenubungsplatz Parzelle 58 auf Stiftung Sachsischer Gedenkstatten Ehrenhain Zeithain abgerufen am 31 Marz 2015 Kriegsgefangenenfriedhof Zschepa II ehemals Russenfriedhof Truppenubungsplatz Jagen 84 auf Stiftung Sachsischer Gedenkstatten Ehrenhain Zeithain abgerufen am 31 Marz 2015 Ortsteile von Zeithain Cottewitz Gohlis Jacobsthal Kreinitz Lorenzkirch Moritz Neudorf Promnitz Roderau Bobersen Zeithain Zschepa Normdaten Geografikum GND 10199830 2 lobid OGND AKS VIAF 135902715 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zschepa amp oldid 238570497