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Gohlis ist ein rechtsseitig der Elbe gelegener Ortsteil der sachsischen Gemeinde Zeithain im Landkreis Meissen GohlisGemeinde ZeithainKoordinaten 51 21 N 13 17 O 51 34638889 13 29 Koordinaten 51 20 47 N 13 17 24 OFlache 4 91 km Einwohner 470 31 Dez 2014 Bevolkerungsdichte 96 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 01619Vorwahl 03525Gohlis Sachsen Lage von Gohlis in SachsenFotothek df rp c 0880119 Zeithain Gohlis auf der Karte Oberreit Sect Oschatz 1839 40 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Kirche Gohlis 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie und Verkehrsanbindung BearbeitenDer Ort liegt direkt an der Elbe zwischen den Orten Bobersen und Zschepa am Elberadweg etwa 4 7 km sudostlich von Strehla Gegenuber von Gohlis am anderen Elbufer liegt der zu Strehla gehorige Ortsteil Forberge Der Ort war ursprunglich ein Zeilendorf mit einer Gewannflur von 491 Hektar Im benachbarten Zeithain besteht Anschluss an die Bundesstrasse B169 In Gohlis verkehrt mit Stand 2022 eine Regionalbuslinie zwischen Muhlberg und Riesa wo Anschluss an das Eisenbahnnetz besteht 1 Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1186 erstmals erwahnt Der Name Gohlis ist wendischer Herkunft und bedeutet Heideort Der Ortsname war mehrmals Anderungen unterzogen so wurde Gohlis im Jahr 1160 Goliz genannt 1234 Goliz 1299 Goluz 1409 Golicz und Goliss beziehungsweise Golis im Jahr 1539 Erst im Jahr 1875 hatte sich die heutige Schreibweise des Ortsnamens durchgesetzt Der Ort soll aus einer Elbfahre entstanden sein Das Fahrhaus wurde spater vermutlich durch eine Herberge und Fischerhutten erganzt Gohlis ist slawischen Ursprungs Es wird vermutet dass der Ort im 5 Jahrhundert gegrundet wurde als nach den Hermunduren die Wenden das Gebiet besiedelten Vor der Reformation stand Gohlis unter Meissner Gerichtsbarkeit und in Verbindung zum Kloster Hain Mitte des 16 Jahrhunderts war in Gohlis ein freies Erbgericht ansassig der Erbrichter ubte das Richteramt aus Er musste keine Zinsen zahlen aber der Gemeinde einen Ochsen und einen Eber halten Der Dingstuhl Gerichtsstatte war in Gohlis Das Schulamt liess jahrlich Gericht halten Zu diesem Anlass konnten die Einwohner ihre Rugen vorbringen die verhandelt wurden 1575 gab es einen Gasthof im Ort Das Braugefass zum Bierbrauen die sogenannte Braupfanne gehorte zum Besitz der Kirche Sowohl der Besitzer des Kretschams als auch der Edelmann des damals nach Gohlis eingepfarrten Dorfes Schradewald mussten fur jeden Brauvorgang einen Zins an die Kirche zahlen und eine Fasselkanne Bier etwa 4 Masskruge an den Pastor und eine halbe an den Schulmeister Im Jahr 1595 wird der Ort als kleines armes Dorflein mit 16 Hufnern und Halbhufnern und 7 Gartnern beschrieben Die Armut war durch haufige Uberschwemmungen und andere Naturkatastrophen bedingt die den Ort aufgrund seiner Lage bedrohten Grosse Uberschwemmungen waren 1746 und 1820 Der Ort hatte auch unter Feuersbrunsten zu leiden so 1693 als am 31 Mai das ganze Dorf bis auf 5 Hauser und die Kirche abbrannte Zum Ort gehorten bedeutende Landereien Man baute Roggen Gerste Hafer Hirse Heidekorn Erbsen Wicken Hanf und Lein an hielt Huhner und Tauben Schafe und Rinder und betrieb Schweinezucht Altere Flurbezeichnungen weisen noch heute auf den fruheren Weinbau hin der auch in Gohlis betrieben wurde Er wurde Ende des 18 Jahrhunderts aufgegeben da er sich nicht mehr lohnte Um die Schaden durch Naturkatastrophen wie Hochwasser und Waldbrande die Gohlis oft heimsuchten zu verringern wurde 1895 die Freiwillige Feuerwehr Gohlis gegrundet Neben dem Bau eines Spritzenhauses an der Ecke Kirchstrasse Lindenstrasse schaffte die Gemeinde eine Handdruckspritze gemeinsam mit der Gemeinde Lorenzkirch an 1823 erhielt der Fahrmann Johann Gottlieb Leidhold eine Konzession fur die Fahre zwischen Oppitzsch und Gohlis Sie wurde vom von Landschulamt Meissen gegen die Zahlung eines Kanons von 5 Talern jahrlich erteilt Ab 1848 erteilte die Gemeinde Gohlis die Berechtigung an den Besitzer der Fahre 1888 war das der Enkel Fahrmeister Leidhold aus Gohlis 1923 wurde die Fahre als nicht mehr gewerbsmassig angesehen 2 Schulunterricht gab es schon fruhzeitig in Gohlis Nach 1575 wurde das erste Schulhaus erbaut Wegen Baufalligkeit wurde es 1854 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Der Neubau wurde am 24 September gleichen Jahres durch den damaligen Pfarrer eingeweiht Wegen steigender Schulerzahlen wurde bereits 1890 eine Erweiterung notig Der neue Anbau wurde am 6 April 1891 eingeweiht Ein zusatzlicher Hilfslehrer trat am 25 April 1892 sein Amt an 1901 unterrichteten 2 Lehrer in 4 Klassen 195 Schulkinder Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schulkombinat Bobersen Gohlis und Kreinitz aus den Schulen der jeweiligen Orte gebildet und 1975 nach dem Jungkommunisten Fritz Schmenkel benannt Durch die Sachsische Landgemeindeordnung von 1838 erhielt Gohlis Eigenstandigkeit als Landgemeinde Ab 1843 gehorte Gohlis zum Amt Grossenhain und ab 1856 zum Gerichtsamt Strehla Ab 1875 gehorte das Dorf zur Amtshauptmannschaft Oschatz 1896 verloren die Gohliser Einwohner einen grossen Teil ihrer landwirtschaftlichen Flachen Das Land musste an den Reichsmilitarfiskus zur Erweiterung des Truppenubungsplatzes Zeithain zwangsweise verkauft werden Im Jahr 1925 waren 717 Einwohner von Gohlis evangelisch lutherisch 1 Einwohner war katholisch 11 Einwohner gehorten anderen Konfessionen an 1937 wurde ein Teil von Zschepa Kleinzschepa welcher mit seinen wenigen Hausern direkt an Gohlis grenzt eingemeindet Sachsen kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Nach der Gebietsreform 1952 wurde Gohlis dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zugeordnet nbsp THW Hochwassereinsatz DeutschlandNach Wende und Wiedervereinigung wurde Gohlis Teil des neugegrundeten Freistaates Sachsen Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Gohlis 1994 dem Landkreis Riesa Grossenhain und 2008 dem Landkreis Meissen zu Im Jahr 1999 wurde der Ort nach Zeithain eingemeindet Im 21 Jahrhundert wurde der Ort von mehreren Hochwassern heimgesucht Wahrend des Jahrhunderthochwassers 2002 wurde der Ort uberflutet und musste evakuiert werden Von 161 erfassten Grundstucken waren 44 eingeschrankt und 26 Hauser unbewohnbar Nach einem weiteren Hochwasser 2006 wurde nach Drangen engagierter Einwohner die neue 108 Meter lange Flutbrucke gebaut die am 14 August 2007 ihrer Bestimmung ubergeben wurde Gohlis wurde bereits im Jahr 2013 erneut vom Hochwasser uberschwemmt dessen Schaden an Deichen Gebauden und Strassen erneut hoch waren Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die Bevolkerungszahl stieg seit dem Mittelalter standig an und hatte 1950 das Maximum erreicht Seitdem sinkt die Einwohnerzahl wieder Bevolkerungsentwicklung 3 4 Jahr Einwohner Jahr Einwohner1551 18 besessene Mann 8 Inwohner 22 Hufen 1933 10391764 15 besessene Mann 10 Hausler 22 Hufen 1939 10391834 403 1946 10321871 574 1950 10391890 673 1964 8411910 732 1990 6361925 1824 1999 Roderau Bobersen 5 Kirche Gohlis BearbeitenDas alteste Gebaude von Gohlis ist die Kirche Aus deren Bausubstanz kann auf eine Entstehungszeit in der 2 Halfte des 13 Jahrhunderts oder in der 1 Halfte des 14 Jahrhunderts geschlossen werden kann Ihre erste Erwahnung fand sie um 1250 als Filialkirche von Lorenzkirch 1575 war der Ort bzw das Gut Schradewald des Besitzers Heinrich von Taupadel nach Gohlis eingepfarrt welches 1595 an den Kurfursten verkauft war und wenig spater zur Wustung wurde Heinrich von Taupadel besass das Betstubchen auf der Empore der Nordseite von wo aus der Edelmann und sein Hausgesinde dem Gottesdienst beiwohnten 1756 baute sich der Rittergutsbesitzer von Bobersen ein Betstubchen anstelle des Taupadelschen Heute sind keine anderen Dorfer mehr eingepfarrt Ein ehernes Denkmal war die mittlere Glocke von 1495 Hauptreparaturen erfolgten in den Jahren 1712 und 1773 Anstelle einer baufalligen holzernen Vorhalle in der auch die Glocken hingen wurde 1822 an der Nordseite das turmartige Glockenhaus das die Kirche nur wenig uberragt Den Kirchturm schmucken seit dem 10 September 2007 drei neue Glocken geweiht am 26 August 2007 die am 26 September 2007 erstmals ihre Stimmen weit uber die Gohliser Flur erklingen liessen Personlichkeiten BearbeitenPaul Julius Schroter 1840 1930 Ophthalmologe in Leipzig Ulf Kirsten 1965 ehemaliger Fussball NationalspielerLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Gohlis In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 27 Heft Amtshauptmannschaft Oschatz I Teil C C Meinhold Dresden 1905 S 108 Sachsens Kirchen Galerie 7 Band Die Inspectionen Grossenhain Radeberg und Bischofswerda Dresden 1840 Seite 64 online abgerufen am 23 Januar 2015 Neue Sachsische Kirchengalerie Band Ephorie Oschatz Leipzig 1901 Seiten 187 200 online abgerufen am 24 Januar 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gohlis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gohlis im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Gohlis auf der Internetseite der Gemeinde Zeithain abgerufen am 23 Januar 2015Einzelnachweise Bearbeiten Tarifzonenplan mit Liniennetz 2022 Fahre Oppitzsch Gohlis Km 112 0 In Fahren und Schifffahrt der Oberelbe in Sachsen und Bohmen Klaus Stein abgerufen am 21 Marz 2015 Gohlis im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Michael Rademacher Landkreis Grossenhain Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Mit der Eingemeindung von Gohlis nach Zeithain 1999 wurden nur noch amtliche Einwohnerzahlen fur die gesamte Gemeinde erhoben Ortsteile von Zeithain Cottewitz Gohlis Jacobsthal Kreinitz Lorenzkirch Moritz Neudorf Promnitz Roderau Bobersen Zeithain Zschepa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gohlis Zeithain amp oldid 224777715