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Der Zentrale Hauptkamm der Allgauer Alpen ist eine Untergruppe der Allgauer Alpen in Deutschland und Osterreich Mit 2651 Metern Hohe ist das Hohe Licht der hochste Gipfel der Untergruppe die damit die zweithochste Gruppe der Allgauer Alpen ist In diesem Teil der Alpen liegt auch das beruhmte Dreigestirn aus Trettachspitze Madelegabel und Hochfrottspitze durch deren Flanken der bekannte Heilbronner Weg verlauft Den sudlichsten Berg Deutschlands stellt der in der Gruppe liegende Biberkopf dar Mit der Rappenseehutte bietet eine der grossten Alpenvereinshutten uberhaupt Ubernachtungsmoglichkeiten Zentraler Hauptkamm der Allgauer AlpenHochster Gipfel Hohes Licht 2651 m u A Lage Bayern Deutschland Tirol OsterreichTeil der Allgauer AlpenEinteilung nach Alpenvereinsfuhrer Allgauer AlpenZentraler Hauptkamm der Allgauer Alpen Alpen Koordinaten 47 18 N 10 18 O 47 3 10 295833333333 2651 Koordinaten 47 18 N 10 18 Of1p1p5 Hauptgipfel des HauptkammsHohes Licht Inhaltsverzeichnis 1 Grenzen und Umgebung 2 Berge 3 Geologie 4 Seen 5 Botanik 6 Alpinismus 6 1 Wandern und Bergsteigen 6 2 Klettern 6 3 Skibergsteigen 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenGrenzen und Umgebung BearbeitenVon Oberstdorf im Norden ausgehend verlauft die Grenze des Zentralen Hauptkamms durch das Trettachtal nach Suden und weiter das Tal des Sperrbachs mit dem Sperrbachtobel hinauf zum Madelejoch 1973 m Auf der anderen Seite verlaufen die Taler von Rossgumpenbach und Hohenbach immer weiter nach Suden ins Lechtal bei Holzgau Der Lech aufwarts bildet die Grenze bis zur Einmundung des Krumbachs welchem folgend der Grenzverlauf zum Schrofenpass 1688 m fuhrt Die Taler von Rappenalpbach und Stillach sind die westliche Begrenzung der Gruppe bis nach Oberstdorf zuruck 1 2 Umgebende Untergruppen sind im Osten die Hofats und Rauheckgruppe sowie die Hornbachkette mit der der Hauptkamm uber das Madelejoch verbunden ist Nach Suden liegen auf der anderen Seite des Lechtals die Lechtaler Alpen Im Westen geht der zentrale Hauptkamm im Schrofenpass zu den Sudostlichen Walsertaler Bergen uber Innerhalb des zentralen Hauptkamms kann man die Untergruppe noch weiter unterteilen Den Westteil bilden die Rappenalpen nach Osten gefolgt von der Hochlicht und Peischelgruppe Im Nordosten schliesst sich die Madelegruppe an die nach Norden im Himmelschrofenzug ins Illertal hinauslauft Uberwiegend befindet sich die Untergruppe auf deutschem Staatsgebiet und im Bundesland Bayern Zwischen Schrofenpass und Madelejoch verlauft uber die Gipfel zwischen Biberkopf und Kratzer die Staatsgrenze zu Osterreich und dessen Bundesland Tirol Umfassende Gemeindegebiete sind damit Oberstdorf Holzgau und Steeg Berge Bearbeiten nbsp BiberkopfHochster Punkt der Gruppe ist das Hohe Licht mit 2651 Metern Hohe und zweithochster Berg der Allgauer Alpen Es folgt die Hochfrottspitze 2649 m der dritthochste Berg Weitere markante Berge sind der Bockkarkopf 2609 m Biberkopf 2599 m Trettachspitze 2595 m Ellbogner Spitze 2552 m Rotgundspitze 2485 m Rappenseekopf 2468 m Hochgundspitze 2460 m Muttekopf 2431 m Kratzer 2428 m Hochrappenkopf 2424 m Hinterer Wildgundkopf 1955 m Gruner 1913 m und Himmelschrofen 1791 m 3 Geologie BearbeitenIm Bereich des zentralen Allgauer Hauptkamms ist die Uberschiebung der Lechtaldecke auf die Allgauschichten zu beobachten und das Erscheinungsbild der Berge dadurch gepragt Im Sockel bestehen die Berge aus Fleckenmergel der Allgauschichten die vom Hauptdolomit der Lechtaldecke uberschoben wurde und damit die oberen Bereiche der Berge bildet 4 Seen Bearbeiten nbsp RappenseeDie letzten Kaltzeiten haben im Bereich des zentralen Hauptkamms einige Seen in Karmulden hinterlassen Neben dem Rappensee 2047 m befinden sich in der Karmulde unter dem Rappenseekopf noch weitere kleine Seen Daneben liegen noch der Schochenalpsee der Wildmahdkarsee und ein unbenannter See im Peischelkar in der Untergruppe Botanik BearbeitenEin Grossteil der Flache des Zentralen Allgauer Hauptkamms liegt im Naturschutzgebiet Allgauer Hochalpen Dort wo der Untergrund von Fleckenmergel gebildet ist sorgt dieser fur botanische Artenvielfalt An den Flanken des Linkerskopfes 2459 m findet sich der einzige Standort des Gletscher Hahnenfuss Ranunculus glacialis in Bayern 5 Exemplarisch wird an den Westhangen des Himmelschrofenzugs um den Einodsberg 1589 m die Flora und Fauna der Allgauer Mattenflora untersucht Selten oder bemerkenswert sind dabei diverse Arten der Pflanzengattung Frauenmantel darunter Trauben Frauenmantel Alchemilla racemulosa und Rotscheidiger Frauenmantel Alchemilla rubristipula Degens Eisenhut Aconitum degenii Gewohnliches Katzenpfotchen Antennaria dioica Echte Edelraute Artemisia muttelina Alpen Tragant Astragalus alpinus Sudlicher Tragant Astragalus australis Gletscher Tragant Astragalus frigidus Blasen Tragant Astragalus penduliflorus diverse Seggen darunter Trauer Segge Carex atrata Braunliche Segge Carex brunnescens Schuppenfruchtige Gelb Segge Carex lepidocarpa und Vogelfuss Segge Carex ornithopoda Alpen Hornkraut Cerastium alpinum Scheiden Kronwicke Coronilla vaginalis Alpen Heilglockchen Cortusa matthioli Mittlerer Lerchensporn Corydalis intermedia Gewohnliche Zwergmispel Cotoneaster integerrimus Grosskopfiger Pippau Crepis conyzifolia Alpen Flachbarlapp Diphasiastrum alpinum Fladnitzer Felsenblumchen Draba fladnizensis Berufkrauter wie Echtes Alpen Berufkraut Erigeron alpinus und Drusiges Berufkraut Erigeron atticus verschiedene Enziane darunter Rundblattriger Enzian Gentiana orbicularis Feld Kranzenzian Gentianella campestris und Zarter Fransenenzian Gentianella tenella Bunter Wiesenhafer Helictotrichon versicolor viele Habichtskrauter darunter Grauzottiges Habichtskraut Hieracium piliferum Kurzgabeliges Habichtskraut Hieracium brachycomum Braunrotliches Habichtskraut Hieracium fuscescens Dunkelbraunes Habichtskraut Hieracium fuscum Rotes Habichtskraut Hieracium rubrum und Grunblattriges Habichtskraut Hieracium viridifolium Dreiblutige Binse Juncus triglumis Kleine Mutterwurz Ligusticum mutellinoides Spate Faltenlilie Lloydia serotina Braune Hainimse Luzula alpinopilosa Felsen Miere Minuartia rupestris Gamander Sommerwurz Orobanche teucrii Zottiges Fingerkraut Potentilla crantzii Grossblattrige Weide Salix appendiculata und Gewohnliche Alpenscharte Saussurea alpina 6 Alpinismus Bearbeiten nbsp Leiterbrucke am Heilbronner WegMit der Rappenseehutte 2091 m die 342 Schlafplatze bietet und der Kemptner Hutte 1844 m 290 Schlafplatze anbietend liegen zwei sehr grosse Alpenvereinshutten in der Untergruppe Als weitere Stutzpunkte stehen das Waltenberger Haus 2085 m und die privat gefuhrte Enzianhutte 1780 m zur Verfugung Wandern und Bergsteigen Bearbeiten Die beliebteste Bergtour im zentralen Hauptkamm der Allgauer Alpen ist der Heilbronner Weg Dieser hochalpine Weg wurde bereits im Jahr 1899 eroffnet und fuhrt uber die Gipfel von Steinschartenkopf 2615 m und Bockkarkopf Von dem meist mit Drahtseilen versicherten Weg konnen auch die Gipfel von Hohem Licht und Madelegabel 2645 m auf markierten Wegen erreicht werden die jedoch nicht Teil des Weges sind Als Stutzpunkte dienen dabei die Rappensee und Kemptner Hutte Bis auf einige Gipfel im Bereich der Rappenalpen so beispielsweise dem Biber oder Rappenseekopf sind die meisten Berge nicht mit Wegen erschlossen Klettern Bearbeiten Der bekannteste Kletterberg des Zentralen Hauptkamms ist die Trettachspitze Selbst der Normalweg erfordert Kletterkonnen im III Schwierigkeitsgrad Durch jede Wand fuhren weitere Kletterrouten Regelmassig wiederholt werden jedoch nur die Routen Schwarzer Riss Schwierigkeit V Spiel der Geister VII sowie The show must go on VI die sich ebenfalls in der Westwand befinden Die anderen Routen werden wegen der langen und gefahrlichen Zustiege des oft bruchigen Gesteins und der schlechten Sicherungsmoglichkeiten kaum wiederholt Aufgrund des kurzen Zustieges von Lechleiten der meist guten Absicherung mit Bohrhaken und den moderaten Schwierigkeiten III bis V Schwierigkeitsgrad hat sich der Schwerpunkt der Kletteraktivitat in den letzten Jahren auf die Sudwestwand des Biberkopfes verlagert In Lechleiten und in der Lechschlucht zwischen Steeg und Lechleiten gibt es mehrere neu eingerichtete Klettergarten Auch an den anderen Bergen des zentralen Hauptkamms finden sich Klettereien unterschiedlicher Schwierigkeit die jedoch auf Grund ihres langen Zustieges geringer Wandhohen und oft bruchigen Gesteins von untergeordneter Bedeutung sind Einige wurden seit Jahrzehnten nicht mehr wiederholt 7 8 Skibergsteigen Bearbeiten Die steilen oft felsigen Gipfelanstiege die von tief eingerissenen Tobeln zerfurchten Flanken und die langen Zustiege machen dieses Gebiet zu einem der anspruchsvollen Skitourenrevier Dennoch wird werden Touren wie die Besteigung der Madelegabel oder der Heilbronner Weg bei guten Verhaltnissen relativ haufig durchgefuhrt Dabei werden meist die deutliche leichteren Aufstieg aus dem Lechtal benutzt Linkerskopf und Trettachrinne gelten als skibergsteigerische Extremklassiker im Allgau 9 Literatur BearbeitenDieter Seibert Alpenvereinsfuhrer alpin Allgauer Alpen und Ammergauer Alpen 17 Auflage Bergverlag Rother Munchen 2008 ISBN 978 3 7633 1126 2 S 199 218 Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen 12 vollig neu bearbeitete Auflage Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1985 ISBN 3 7633 1111 4 S 183 232 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zentraler Hauptkamm der Allgauer Alpen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Dieter Seibert Alpenvereinsfuhrer alpin Allgauer Alpen und Ammergauer Alpen 17 Auflage Bergverlag Rother Munchen 2008 S 199 Kompass Wander Bike und Skitourenkarte Blatt 3 Allgauer Alpen Kleinwalsertal 1 50 000 ISBN 978 3 85491 005 3 Stand Januar 2005 Diese Aufzahlung umfasst Berge mit einer gesicherten Schartenhohe uber 100 Meter Herbert Scholz Bau und Werden der Allgauer Landschaft E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 1995 ISBN 3 510 65165 0 S 30ff 48ff Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen 12 vollig neu bearbeitete Auflage Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1985 S 191 Staatliches Museum fur Naturkunde Karlsruhe Projekt Einodsberg Artenliste Hohere Pflanzen Abgerufen am 19 Juni 2010 Stefan Meineke Allgau Kletterfuhrer 2 Auflage Akademische Verlagsanstalt Leipzig 2003 ISBN 3 931982 08 4 Ernst Zettler Heinz Groth Alpenvereinsfuhrer Allgauer Alpen 12 vollig neu bearbeitete Auflage Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1985 S 211 226 Kristian Rath Skitouren und Skibergsteigen Allgau Panico Alpinverlag Kongen 2009 ISBN 3 926807 73 3 S 78 109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zentraler Hauptkamm der Allgauer Alpen amp oldid 238016067