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Die Zellerfelder Munze war eine von 1601 bis 1789 betriebene Munzstatte in der damaligen Bergstadt Zellerfeld Heinrich Julius Herzog von Braunschweig Wolfenbuttel hatte die grubenhagensche Munze in Osterode schliessen lassen Seit 1597 plante er eine Verlegung nach Zellerfeld Nach dem Aussterben der Wolfenbutteler Linie der Welfen 1634 ging die Munze in den Communion Harz ein der gemeinschaftlich verwaltet wurde Merianstich von Clausthal mit Munze Amtshaus 1650 Buchstabe D Inhaltsverzeichnis 1 Betrieb im Amtshaus 1601 1672 2 Betrieb im Neubau 1674 1789 3 Nachnutzung der Gebaude 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBetrieb im Amtshaus 1601 1672 Bearbeiten nbsp 1723 in Zellerfeld gepragter WildemannstalerDie Zellerfelder Munze erlebte zwei Betriebsperioden In der ersten Periode 1601 1672 war die Munze im bzw in einem Anbau am Amtshaus des Bergamts untergebracht Von Beginn an war der Betrieb eines Druckwerks fur die Walzenpragung geplant gewesen Das gelieferte Gerat erwies sich jedoch als unbrauchbar es ist daher bei der Hammerpragung geblieben Wahrend dieser Zeit wurden die bekannten Glockentaler und Hausknechtstaler Variante des Wildemanntalers mit quer gehaltener Fichte gepragt Betrieb im Neubau 1674 1789 BearbeitenDie zweite Betriebsperiode beginnt 1673 74 mit einem Neubau mehrerer Gebaude an der heutigen Ecke Bornhardtstrasse Marktstrasse Noch heute steht das massive Gluh Schmelz und Giesshaus Weiterhin mittels Hammerpragung wurden Grosssilbermunzen selbst 1 fache Taler 1705 und dreifache Loser 1685 fur die Grube Lautenthalsgluck gepragt Die Pragungen gehorten trotz der hergebrachten Munztechnik zum besten und schonsten Geldt in gantz Teutschland 1 Ein Stosswerk wurde schliesslich 1742 installiert und fur die Pragung des Grosssilbers genutzt 1753 erhielt die Munze ein Laboratorium zur Goldabscheidung das im Privatbesitz der jeweiligen Munzmeister stand Im Zuge der Auflosung des Communion Harzes wurde entschieden die Munze aufzugeben 1789 wurde der Betrieb eingestellt und das Inventar Zug um Zug verkauft oder anderweitig verwendet Bis zuletzt hatte die Munze keine Arbeiter sondern nur ausgebildete Munzohme Munzgeselle Gehilfe des Munzmeisters beschaftigt Hinzu kamen ein Wardein ein Silberbrennergehilfe ein Munzwachter und ein Munzjunge Nachnutzung der Gebaude Bearbeiten nbsp Ehemalige Zellerfelder MunzstatteIm Volksmund ist das Gebaudeensemble des Neubaus von 1674 als Alte Munze oder Alte Zellerfelder Munze bekannt Nach Beendigung der Munzpragung ubernahmen andere Stellen des Bergamts insbesondere der Bauhof die Gebaude Teils wurde Material fur die Gruben der Umgegend gelagert teils Schmiede und Schlosserarbeiten ausgefuhrt Ab 1821 nutzte eine Emaillefabrik einen Teil des Gelandes 1833 kam es zu einem grosseren Brand 1841 ubernahm die Emaillefabrik weitere Raume der fruheren Munze der Bauhof zog aus 1852 53 wurden Neubauten erforderlich nachdem hier die Zellerfelder Hauptbergfaktorei eingerichtet worden war Der Betrieb des Emaillierwerks endete in den 1860er Jahren Die Bergfaktorei veranlasste in den 1880er und 1890er Jahren weitere Um und Ausbauten 1911 wurde die Faktorei nach Clausthal verlegt Die Immobilie ging an die Verwaltung der Provinz Hannover dann an die preussische Justizverwaltung Bis zum Zweiten Weltkrieg dominierte eine Wohnnutzung 1941 ging das Gelande an die Stadtgemeinde Clausthal Zellerfeld und wurde bis Ende der 1970er Jahre als Lager und Stall genutzt Trotz einer Dacherneuerung 1964 verfielen die Gebaude 1978 eroffnete nach umfangreichen Renovierungen ein Kunsthandwerkerhof mit einer Glasblaserei und Hausbrauerei Munzbrau Siehe auch BearbeitenMunzpragung Deutsche Wahrungsgeschichte vor 1871Literatur BearbeitenHans Burose 1984 Zur Geschichte der Zellerfelder Munze In H Burose H E Kolb W H Frank E Reiff Hrsg Die Zellerfelder Munze Vier Beitrage zur Geschichte der alten Munzstatte Oberharzer Geschichts und Museumsverein Clausthal Zellerfeld S 7 91Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zellerfelder Munze Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Zitat von H A Charsius Wardein zu Clausthal zitiert in Burose 1944 S 47Normdaten Korperschaft GND 2079724 2 lobid OGND AKS VIAF 126169706 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zellerfelder Munze amp oldid 226218478