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Als Stosswerk oder Balancier werden Munz und Medaillenprageeinrichtungen bezeichnet die nach dem Prinzip der Spindelpresse funktionieren Wahrend Stosswerke zusammen mit anderen technischen Neuerungen die Hammerpragung weitgehend verdrangten wurden sie selbst im 19 Jahrhundert von der Kniehebelpresse uberholt Weitere historische Bezeichnungen fur das Stosswerk sind Schraubenstosswerk Spindelwerk Druckwerk und Anwurf 1 Stosswerk mit Zugriemen und StempelnDer Oberstempel eines Stosswerks wird vom unteren Ende einer Spindelschraube mit grossem Druck gegen den Munzrohling gepresst Der Rohling liegt dabei dem Unterstempel auf Der Druck entsteht wenn eine Drehbewegung der Spindel uber deren Gewinde in eine senkrechte Bewegung nach unten gelenkt wird Das obere Ende der Spindelschraube wird durch eine Schwungachse gebildet An ihren Enden finden sich grosse Schwungmassen Je nach Grosse des Stosswerks wurden die Schwungmassen von 2 bis 12 Arbeitern in Bewegung gesetzt Bei grossen Geraten waren an den Schwungmassen Riemen befestigt Gegenuber der Hammerpragung hat die Pragung mit dem Balancier den Vorteil auch grosse Munzen in einem einzigen Pragevorgang herstellen zu konnen Die Notwendigkeit entfallt mehrmals mit einem ggf sehr grossen Hammer zuschlagen zu mussen Neben der Verletzungsgefahr kam es dabei gelegentlich zu einem Verrutschen der Position von Rohling und oder Oberstempel Als Folge entstand ein Doppelschlag genannter Pragefehler Zudem steigt die Prageleistung Pragungen pro Zeitspanne Bei der Pragung treten sehr hohe Krafte auf die sicher in den Untergrund abgeleitet werden mussen Stosswerke waren daher fest mit den Fundamenten der Pragestatten verbunden oder besassen sogar eigene Fundamente Zeitgenossische Abbildungen zeigen dass neben den Munzarbeitern die das Stosswerk anwarfen eine weitere Person fur das Einlegen der Rohlinge und das Entnehmen der gepragten Munze zustandig war Diese Person sass bei grossen Stosswerken in einer Grube vor dem Gerat Stosswerke wurden auch in China genutzt siehe Abbildung Stosswerke oder Blancierpressen werden neben der Pragung von Munzen oder Medaillen auch fur das Ausstanzen von Werkstoffen wie Papier Leder oder Blechen genutzt 2 Grosses Pragewerk Stosswerk der Munzstatte Gotha Mitte 18 Jahrhundert Kleineres Stosswerk Rohlinge bis 30 mm Stosswerk aus der spaten Qing Dynastie mit Torus formiger Schwungmasse Stosswerk von 1831 mechanisiertes Stosswerk der Royal Mint Abb von 1818 Siehe auch BearbeitenMunzpragung fur eine Ubersicht zur Pragetechnik von Munzen Hammerpragung Walzenpragung Taschenwerk Kniehebelpresse fur andere Pragetechniken gerateEinzelnachweise Bearbeiten Lexikonartikel Munzwesen Abschnitt Herstellung der Munzen in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage 1905 1909 S 276 Lexikonartikel Balancierpresse in Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 2 1905 S 294 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stosswerk amp oldid 234489059