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Wutha ist ein namensgebender Ortsteil der Gemeinde Wutha Farnroda im Wartburgkreis in Thuringen WuthaGemeinde Wutha FarnrodaKoordinaten 50 57 N 10 24 O 50 956611111111 10 395555555556 240 Koordinaten 50 57 24 N 10 23 44 OHohe 240 m u NNFlache 4 23 km Einwohner 1160 1 Jun 2009 Bevolkerungsdichte 274 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1987Postleitzahl 99848Vorwahl 036921Karte Lage von Wutha in Wutha FarnrodaTeilansichtTeilansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDie geographische Hohe des Ortes betragt 240 m u NN die Gemarkungsflache betragt 423 Hektar 1 Geschichte BearbeitenDer Ersterwahnung Wuthas erfolgte 1349 Im Jahre des Herrn 1349 erhielten Friedrich und Helmrecht von Farnroda und Ticzko deren Oheim die Burg Farnroda mit allen Zugehorigkeiten ebenso das Dorf Wutha mit seinen Zugehorigkeiten ebenso das Dorf Eichrodt ebenso alle Guter in Witingervelt 2 Das weilerartige Dorf Wutha befand sich am Unterlauf des Erbstroms der hier als Wutaha in der Bedeutung wilder oder wutender Bach bezeichnet wurde Diese Eigenheit bezieht sich vermutlich auf die Hochwassergefahr nach der Schneeschmelze in den Bergen Die am ebenfalls genannten Wutinger Feld befindlichen Hofe gehorten zum Grundbesitz Eisenacher Kloster ihre Verwaltung ubernahmen weltliche Vogte Die Entstehung Wuthas liegt noch im Dunkeln der Ort lag zwar an der Via Regia hatte aber bis in das 19 Jahrhundert nur geringe Bedeutung Dies ausserte sich auch in dem Umstand das die Einwohner je nach Strassenzug nach Farnroda oder dem 4 km entfernten Grossenlupnitz eingepfarrt waren Die urkundlich erwahnten Herren von Farnroda waren die Burgmannen der Wasserburg Farnroda Die Burgruine nur ein Turm blieb erhalten befindet sich kaum zwei Kilometer sudlich von Wutha In den folgenden 200 Jahren wurden die Farnrodaer zu Amtleuten und Burgvogten von Schloss Tenneberg oft wurden sie Schultheisse in verschiedenen auch bedeutenden Orten im Nesse und Horselgebiet Mit Osana von Farnroda 1421 31 Abtissin des einflussreichen Katharinenklosters in Eisenach und Margarethe von Farnroda an gleichem Ort 1519 22 letzte Abtissin dieses Klosters endet die Blutezeit des landadeligen Geschlechts 1461 erwarben bereits die Burggrafen von Kirchberg die Herrschaft Farnroda die Farnrodaer Ritter hatten ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfullen konnen und mussten auf ihre Stammlande verzichten nbsp Blick auf den Rehhof heute ein Gewerbegebiet am Ortsrand nbsp Am Bahnhof WuthaIm Schatten der Farnrodaer hatten sich auch weitere Adelsfamilien im Erbstromtal niedergelassen 1452 erhalt ein Ritter Hans von Wutha den Schunkenhof damals noch in der Mosbacher Flur ubergeben Von grosser Bedeutung war der Rehhof an der Schonauer Flurgrenze Dieses Gehoft war im Besitz des Nikolaiklosters und diente als Terminhof Dort wurden mehrmals im Jahreslauf die landwirtschaftlichen Abgaben der umliegenden Orte eingezogen Der Rehhof besass bis in das beginnende 20 Jahrhundert eine eigene Flur auch Rechte an der Horsel und Landbesitz am nordlichen Rehberg Flurnamen erinnern an der steilen Sudflanke des Kleinen Horselberges an einstigen Weinanbau der wohl bis in die Klosterzeit zuruckreicht Noch 1772 besassen einige Wuthaer Bauern Weinstocke und mussten auf den Ertrag eine Steuer zahlen Erst im 19 Jahrhundert ersetzte der Obstwein den bisherigen Traubenwein Als Antriebsquelle fur Muhlen trat der Erbstrom bzw Wutha Bach am Unterlauf erst spat in Erscheinung es gab den mittelalterlichen Muhlenzwang der vorschrieb welche Muhle die Bauern zu benutzen hatten Am Unterlauf des Mosbach beim Schunkenhof lag eine zu Mosbach gehorende Muhle sie genugte wohl um die Wuthaer Getreideertrage zu verarbeiten Zeitweise war dort im 16 Jahrhundert ein Hammerwerk in Betrieb Die Ertrage aus dem Kupferbergbau vom Elsterberg bei Mosbach genugte aber nicht um die aufwandige Bergbautechnik rentabel betreiben zu konnen Der Betrieb wurde zu Gunsten der Schmelzhutten von Thal und Farnroda eingestellt Mit dem Aussterben der Kirchberger und Ruckfuhrung ihres Lehensrechtes an die Landesherrschaft konnten Verwaltungsreformen in der Herrschaft Farnroda eingeleitet werden die eine Zusammenlegung der beiden Orte Wutha und Eichrodt begunstigten Eichrodt und Wutha wurden dem Eisenacher Verwaltungsbezirk III zugeteilt Im Jahr 1826 wurde die Wuthaer Papiermuhle in Betrieb genommen sie befand sich im heutigen Werksgelande von Petkus Landmaschinenwerk Wutha am Erbstrom Die Muhle blieb von den Hausern des Ortes Wutha getrennt Das Muhlenanwesen wurde 1874 von einem Wuthaer Schmiedemeister erworben er begrundete ein Unternehmen fur Landmaschinen Firma Rober Durch standige Verbesserung und Erweiterung der Angebotspalette entstand ein modernes Industrieunternehmen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das in Wutha befindliche Firmengelande verstaatlicht Bereits 1859 erhielt Wutha einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Halle Bebra Viele um den Bahnhof angesiedelte Kleinbetriebe und Unternehmen sind heute in Vergessenheit geraten so gab es in Wutha auch einen Meisterbetrieb fur Karussellbau eine Konservenfabrik ein Sagewerk und Tischlereien Der Fleckentferner der Firma Nuth war ein uber Jahrzehnte produzierter Artikel Im 19 Jahrhundert stieg die Einwohnerzahl rasch 1820 wurden 6 Hauser mit 38 Einwohnern 1840 wiederum 6 Hauser mit 47 Einwohnern 1864 bereits 10 Hauser mit 74 Einwohnern und 1869 12 Hauser mit 67 Einwohnern gemeldet 1911 wurde Wutha an das Stromnetz angeschlossen Betreiber war ein Gothaer Unternehmen Fur die Ortsteile Wutha und Eichrodt wurde 1912 der Friedhof und eine Kapelle mit Aufbahrungsraum errichtet Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges endete die grossherzogliche Regierung mit der Furstenabdankung Die sich in den Thuringischen Teilstaaten oft widerspruchlich entwickelnden politischen Krafte hatten den raschen Zerfall der politischen Ordnung zur Folge gleichzeitig wurde versucht die bestehenden Verwaltungsstrukturen neu auszurichten Vor diesem Hintergrund muss die am 1 April 1919 vollzogene Grundung des Eisenacher Stadtkreises die bis 1922 vollzogene Eingemeindung einiger Umlandgemeinden und die 1924 von der Landesverwaltung angeordnete Ausgemeindung dieser Orte gesehen werden 3 Als Folge dieser Verwaltungsreform entstand der neue Ort Wutha Thuringen mit den Ortsteilen Eichrodt und Wutha Neben dem Bahnhof wurde seit Ende des 19 Jahrhunderts an der Weinbergstrasse ein Kalksteinbruch erweitert und zum Wuthaer Kalkwerk ausgebaut Die markante Felswand von uber 20 m Hohe ist heute ein geologisches Naturdenkmal Am Kahlenberger Weg wurde 1936 ein Baulager fur den Bau der Reichsautobahn eingerichtet Von 1936 bis 1938 konnten von den in Wutha untergebrachten Arbeitern wesentliche Teile der Trasse der Reichsautobahnstrecke 80 heute Teil der Bundesautobahn 4 in der Wuthaer und Kahlenberger Flur vollendet werden Der am Kirchtal geplante Autobahnknoten sollte mit einer Anbindung der geplanten Strecke 85 uber Breitungen und Meiningen den Sudthuringer und Nordbayrischen Raum erschliessen Erste Abschnitte der bereits im Bau befindlichen Trasse wurden noch vor Kriegsbeginn zwischen Barchfeld und Niederschmalkalden trassiert auch bei Wutha wurden erste Bauwerksteile des geplanten Autobahndreiecks sowie der Kirchtalbrucke errichtet Der Trassenabschnitt der heutigen BAB 4 wurde im Bereich Karolinenbrucke Eisenach und im Kirchtal bei Wutha nicht mehr fertiggestellt es wurden provisorische Umfahrungen eingerichtet die zum Teil bis Anfang der 1980er Jahre in Betrieb blieben Die Bauwerksteile zur Anbindung der Strecke 85 blieben unvollendet und wurden im Bereich des Kirchtals beim Ausbau der Autobahn 4 mit einem Damm uberbaut 4 Das Barackenlager Wutha bestand zu diesem Zweck bis zum Kriegsausbruch 1939 In den 1940er Jahren bis Kriegsende wurde das Lager fur Zwangsarbeiter und Seuchenstation Quarantanelager benutzt Zahlreiche Tote wurden auf dem Begrabnisplatz In den Erlengraben verscharrt Das Horselbergmuseum in Schonau widmete dem Autobahnbau und dem Barackenlager Wutha 2011 eine Sonderausstellung Am 7 April 1945 wurde Wutha von US amerikanischen Truppen besetzt die spater von sowjetischen Besatzungstruppen abgelost wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wutha zum Industriedorf entwickelt Ostlich vom Bahnhof wurden Lagerplatze geschaffen Ein Holzverladeterminal des Staatlichen Forstbetriebes Eisenach und Silos und Hallen fur landwirtschaftliche Dungemittel des Agrochemischen Zentrums Wutha waren die bedeutendsten Anlieger Mit dem Bau des Wohngebietes Wutha Molmen wurde 1984 begonnen In diesem Zusammenhang wurde am Ortsrand Richtung Schonau noch ein Braunkohleheizwerk mit Gleisanschluss zur Fernwarmeversorgung und ein Betonwerk errichtet Die 1987 vollzogene Zusammenschliessung von Wutha und Farnroda und der Wohnsiedlung Molmen machte den neuen Ort zur grossten Landgemeinde im Bezirk Erfurt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie markante Felswand gegenuber dem Bahnhof Wutha liegt am Aufstieg zum Kleinen Horselberg und entstand als Steinbruchgelande des ehemaligen Kalkwerkes in Wutha Das Gelande ist als geologischer Aufschluss bekannt Touristische Bedeutung besitzt der Kleine Horselberg Uber den Kammweg auch Bestandteil des Okumenischen Pilgerweges durch Thuringen gelangt man in ostlicher Richtung nach Sattelstadt und Gotha in westlicher Richtung nach Eisenach Der Bahnhof Wutha ist ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Halle Bebra Er war auch Ausgangspunkt der Ruhler Bimmel der ehemaligen Bahnstrecke Wutha Ruhla An diese stillgelegte Bahnlinie erinnert eine kleine Schauanlage in der Eisenacher Strasse Der mit vielen Rhododendren bepflanzte Park um das Rathaus von Wutha Farnroda entstand um das Jahr 1900 als Teil der Fabrikantenvilla der Firma Rober Einzelnachweise Bearbeiten Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Woldemar Lippert Hans Beschorner Hrsg Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thuringen Leipzig 1903 S 11 12 Nr I 37 Immerhin hatte die Eisenacher Stadtverwaltung an der ostlichen Gemarkungsgrenze erhebliche Flurgrenzkorrekturen zu Gunsten der Stadt durchsetzen konnen autobahngeschichte de aufgerufen am 1 Februar 2013Literatur BearbeitenGemeinde Wutha Farnroda Hrsg Festschrift zum Ortsjubilaum 650 Jahre Wutha Druck und Verlagshaus Frisch Eisenach 1999 S 118 Bildbande Wutha Farnroda Bande I IV Geiger Horb am Neckar 1991 1992 1997 und 2003 ISBN 3 89264 596 5 ISBN 3 89264 706 2 ISBN 3 89570 284 6 und ISBN 3 89570 859 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wutha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile von Wutha Farnroda Burbach Deubach Farnroda Kahlenberg Mosbach Schonau Wutha Normdaten Geografikum GND 4279140 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wutha amp oldid 239047254