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Der Wrohmannerpark bis 1964 Wrohmannerplatz ist eine seit den 1910er Jahren existierende Parkanlage im Berliner Ortsteil Spandau des gleichnamigen Bezirks WrohmannerparkPark in BerlinTeilansichtBasisdatenOrt BerlinOrtsteil SpandauAngelegt 1913 1914Neugestaltet 1950er 1991 1998Bauwerke Denkmale Skulptur Pavillon Seerosenteich SpielplatzNutzungNutzergruppen Fussverkehr Freizeit EventsParkgestaltung Landschaftsarchitekt Lothar Knorr Umgestaltungsplan in den 1990ern Technische DatenParkflache 30 000 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Namensgebung 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Namensgebung BearbeitenEr ist die alteste Parkanlage in Spandau und wurde 1913 1914 unter dem Namen Wrohmannerplatz im Zuge der Sozialreformen als Naherholungsgebiet fur die an Grunflachen arme Spandauer Neustadt in der vor allem kinderreiche Arbeiterfamilien wohnten geschaffen Zuvor befanden sich an dieser Stelle Mitte des 19 Jahrhunderts ein stadtischer Hafen und ein Lagerplatz Dieser wurde 1875 mit Sand der abgetragenen Schulerberge auf der ehemaligen Wiese der Wrohmanner aufgeschuttet Direkt an der Oberhavel gelegen bildet diese somit auch die ostliche Begrenzung des Parks Bereits 1894 liess der Spandauer Verschonerungsverein einen Grunstreifen westlich an der Neuendorfer Strasse anlegen Seinen Namen tragt der Park nach den mittelalterlichen Wrohmannern Hierbei handelte es sich um Ackerburger die sich zu einer Wrohe zusammengeschlossen hatten Eine Wrohe war eine freiwillige Gerichtsbarkeit in der die in ihr Vereinigten ihre Feldbestellungs und Flur Streitigkeiten selbststandig regelten Die Gegend wurde als deren einstige Versammlungsstatte angesehen Es ist nicht uberliefert welcher Landschaftsarchitekt den Entwurf fur den Park lieferte Er wurde mit typischen Elementen des Jugendstils grosszugig gestaltet und mit aufwandigen Bauelementen uppiger Bepflanzung Holzbanken und Kandelabern ausgestattet Der damalige Zeitgeschmack spiegelte sich in der gesamten Anlage wieder Dominierend waren ein von Balustraden aus Kalksandstein gerahmtes Plateau mit einem davorliegenden zungenformigen von reichhaltiger Vegetation umgebenen Wasserbecken in dem Goldfische schwammen Im Ganzen zeigte sich die Anlage reich mit Ziergeholzen Rosen Hecken und Baumgruppen ausgestattet Da hier die ersten Grossbaumverpflanzungen in Spandau durchgefuhrt und mit viel Muhe gestandene Kastanienbaume hierher versetzt worden waren vermittelte der Baumbestand von Beginn an das Bild eines ausgereiften Wandelparks Von diesen gut angewachsenen Exemplaren erfreuen einige noch immer als stattlicher Altbaumbestand die Besucher Im ehemaligen Hafenbecken befand sich ein Verleih fur Ruderboote die zu Ausflugen auf die Oberhavel einluden Bis etwa 1944 taten Parkwachter ihren Dienst was vor allem Beschadigungen der Anpflanzungen vermied Der Zweite Weltkrieg hinterliess im Park keine grossen Schaden allerdings wurde die nordlich gelegene Flussbadeanstalt bei den grossen Luftangriffen 1945 teilweise zerstort Entgegen anderslautenden Angaben wurde die Parkflache nicht zum Abladen von Trummerschutt der umliegenden Ruinen genutzt Dazu diente eine Freiflache im Volksmund Feuerwehrplatz genannt an der Friedrichstrasse etwa im Bereich des Falkenseer Platzes Allerdings verwahrloste der Park durch mangelnde Pflege in den Notjahren nach dem Krieg zunehmend Im Rahmen eines Notstandsprogramms wurde er sodann in den 1950er und 1960er Jahren nach den damaligen Gestaltungsvorstellungen neu angelegt und zudem nach Norden um das Gelande der ganzlich beseitigten Flussbadeanstalt erweitert Mit diesen Umgestaltungsmassnahmen war die einstige Pracht zunachst verloren Die Verbindung des ehemaligen Gondelhafens zur Havel wurde zugeschuttet und das Becken zu einem Seerosenteich umfunktioniert Auch erfolgte die Umsetzung des 1939 im Park aufgestellten Brieftaubenehrenmals in die Nahe des einstigen Standorts des Heeresbrieftaubenamtes an der spateren Falkenseer Chaussee Im Jahr 1964 kam es zur sachgemassen Umbenennung von Wrohmannerplatz in Wrohmannerpark nbsp Liegewiese nbsp Uferweg nbsp Teilansicht mit Statue der DianaDa die Anlagen verwilderten und die Wege uneben wurden war eine Sanierung notwendig geworden die von 1991 bis 1998 erfolgte Dazu legte der Landschaftsarchitekt Lothar Knorr Mitarbeiter des Naturschutz und Grunflachenamtes Spandau 1988 ein Konzept zur Umgestaltung vor dem gemass der Altbaumbestand soweit moglich als gestaltpragendes Element erhalten und die historische Parkgliederung Plateau Hafenbecken und Wegeoval wieder hergestellt werden sollte So wurde im Westen unterhalb des Plateaus zur Neuendorfer Strasse hin die Einfassung des einstigen Wasserbeckens rekonstruiert ein Brunnen jedoch nicht wieder in Betrieb genommen sondern die zungenformige Anlage mit einer leicht abgesenkten Rasenflache versehen An der Neuendorfer Strasse kam es auf dem Bereich einer ehemaligen Tankstelle zu einer kleinen Parkerweiterung um eine Pergolenanlage mit Zierpflanzungen und Banken Im nordlichen Bereich wurde eine Liegewiese geschaffen auf der in den Sommermonaten weiss gestrichene holzerne Liegestuhle bereitstehen Durch Wiederherstellung des Hafenbeckens sollte der Wasserbereich starker in den Park eingebunden und damit auch der Erholungswert der Grunanlage wesentlich gesteigert werden Somit wurden 1996 1997 die baufalligen Reste des ehemaligen Hafens erneuert und der abgelagerte Schlamm entfernt Auf Wiederherstellung der Verbindung zur Havel und ein Wiederbeleben des Bootsverleihs ist verzichtet worden um die Schifffahrt kurz vor der Spandauer Schleuse nicht zu behindern Das Hafenbecken ist daher uber eine Rohrleitung mit der Havel verbunden Durch Parkerweiterungen im Rahmen der Umgestaltungsmassnahmen erstreckt er sich nun uber eine Flache von rund 3 Hektar In sudlicher Richtung wird er heute in einem Grunstreifen entlang der Havel bis zum Muhlengraben dem ehemaligen Festungsgraben der Altstadt Spandau fortgesetzt Am dortigen Oranienburger Tor entstand in den Gebauden der ehemaligen Garnisonswaschanstalt ein Erlebnis Restaurant das Brauhaus Spandau in dem Besucher unter anderem dem Brauvorgang zusehen konnen Im Jahr 2015 liess das Bezirksamt den Kinderspielplatz im Park restaurieren Beschreibung BearbeitenAn der Havel liegt auch die Schiffsanlegestelle Hafenplatz von wo aus Ausflugsdampfer vor allem auf die Oberhavelseen unter anderem in Richtung Tegel starten Von der Anlegestelle eroffnet sich der Blick auf die jenseits der Havel liegende Zitadelle Spandau Beachtenswert ist ferner die 1910 von Reinhold Felderhoff 1865 1919 geschaffene vergrosserte Replik der Originalbronzefigur der Diana Gottin der Jagd Diese Bronzeskulptur wurde im Jahr 1927 im Kleinen Lustgarten in Elbing aufgestellt Elbing gehort seit 1945 zu Polen und die dortigen Stadtvater haben im Jahr 2019 einen Antrag auf Ruckgabe der wahrend der deutschen Besatzung gestohlenen Skulptur Raubkunst gestellt Im Spandauer Park sollte dann eine Kopie aufgestellt werden deren Guss etwa 100 000 Euro kosten sollte 1 Die Replik wurde 1963 hier aufgestellt und gilt als eine der wenigen Uberbleibsel der Parkgestaltung der 1960er Jahre Im neuen sudlichen Parkteil steht ein uber eine Brucke zu erreichender holzerner Pavillon Im Mai 2004 grundete sich eine Burgerinitiative deren Ziel die Erhaltung und Reinhaltung des Parks ist Diesem Zweck dienen die regelmassigen ehrenamtlichen Arbeitseinsatze an den Wochenenden und die konstruktive Zusammenarbeit mit Grunflachenamt Ordnungsamt und Polizei Im Mai 2008 also nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit wurde der Burgerinitiative die Auszeichnung Spandauer des Monats verliehen Die Bushaltestelle Wrohmannerpark wird von alteingesessenen Spandauern noch immer Hafenplatz genannt Dabei bezieht sich dieser Name nicht auf den anstelle der ehemaligen Hafenanlage angelegten Park sondern auf den nach diesem Hafen benannten Platz der 1961 mit der Neuanlage der Neuendorfer Strasse in diese aufgegangen war Literatur BearbeitenClemens Alexander Wimmer Parks und Garten in Berlin und Potsdam Hrsg Senator fur Stadtentwicklung und Umweltschutz Abt III Gartendenkmalpflege 3 Auflage Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 1989 ISBN 3 87584 267 7 S 63 Spandau einst und jetzt Eine Fotodokumentation uber die wechselvolle Geschichte der Stadt Spandau in den letzten hundert Jahren Hrsg Bezirksamt Spandau Abt Volksbildung Kunstamt Spandau Kreis der Freunde und Forderer des Heimatmuseums Spandau Berlin o J um 1983 S 70 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wrohmannerpark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wrohmannerpark Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Bild aus dem neuen sudlichen Parkteil mit Pavillon im Hintergrund Blick auf Diana und das Plateau im Hintergrund Wrohmannerplatz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen BildungsvereinsEinzelnachweise Bearbeiten Ulrike Kiefert Uber eine Kopie der Raubkunst wird nachgedacht In Berliner Woche 13 Juni 2019 abgerufen am 13 Mai 2020 52 542222222222 13 207222222222 Koordinaten 52 32 32 N 13 12 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wrohmannerpark amp oldid 234307297