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Die Woronja Hohle auch Krubera Hohle georgisch კრუბერის გამოქვაბული ist eine Hohle in Abchasien Georgien Die Kalksteinhohle befindet sich im Arabika Massiv im westlichen Kaukasus nachstgelegene Ortschaft ist Zandrypsch an der Kuste des Schwarzen Meeres Mit vermessenen 2197 Metern ist sie nach der im selben Bergmassiv befindlichen Werjowkina die zweittiefste bekannte Hohle der Welt Woronja HohleVertikalschnitt und Lage der HohleVertikalschnitt und Lage der HohleLage Abchasien GeorgienHohe 2250 mGeographischeLage 43 24 35 N 40 21 44 O 43 409722222222 40 362222222222 2250 Koordinaten 43 24 35 N 40 21 44 OWoronja Hohle Abchasien Geologie KalksteinTyp aktive Wasserhohle hochalpine HohleEntdeckung 1960 von georgischen GeologenGesamtlange 16 058 km 1 Niveaudifferenz 2197 m 1 Besonderheiten zweittiefste Hohle der Welt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Chronologie der Erforschung 4 Hohlenfauna 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Hohlenforscher am Eingang der Woronja HohleDie Hohle befindet sich im Arabika Massiv einer machtigen aus Kalken des Jura und der Kreide aufgebauten Kalksteintafel die von den tief eingeschnittenen Canyons der Flusse Sandripschi Kuturuscha Gega und Bsipi begrenzt wird Im Suden schliesst das Schwarze Meer an wobei die Kalkformation sich unter der Meeresoberflache fortsetzt Im zentralen Teil besitzt das Massiv Hochgebirgscharakter und liegt uber der Waldgrenze die in der Region etwa auf 1800 bis 1900 Metern Hohe liegt die hochsten Erhebungen des Gagra Kammes der Arabika Gipfel und die Spitze der Hohlenforscher Peak of Speleologists erreichen 2695 und 2705 Meter Hohe Das durch niedrige Ketten und Hochtaler gegliederte Hochplateau liegt uberwiegend auf 2000 bis 2350 Metern Hohe Der Hohleneingang befindet sich im seicht eingeschnittenen Ortobalagan Tal einer glazialen Rinne auf 2256 Metern Hohe uber dem Meer Es handelt sich um eine typische Glaziokarst Region mit einigen Hundert bisher bekannten Hohlen von denen funf mehr als 1500 Meter Tiefe erreichen 2 3 4 Beschreibung BearbeitenDie Hohle beginnt mit einem etwa einen Meter breiten sowie vier Meter langen 60 Meter tiefen senkrechten Schacht sie ist durchgehend extrem steil und besteht uberwiegend aus einer Abfolge senkrechter Schachte die durch enge gewunde Passagen verbunden sind In grosserer Tiefe eingeschaltet sind flachere der Gesteinsschichtung folgende Passagen die wesentlich alter sind als die ubrige Hohle Im Eingangsschacht nisten zahlreiche Krahen von denen einer der Namen der Hohle abgeleitet ist Woronja von russisch voron woron In etwa 95 Metern Tiefe befindet sich eine Engstelle welche die Erforschung der tieferen Abschnitte der Hohle jahrzehntelang verhinderte Ungewohnlich ist die bis in extreme Tiefen reichende ungesattigte vadose Zone mit luftgefullten Hohlraumen Innerhalb der Kalksteintafel sind wassergesattigte Horizonte in verschiedenen Tiefen eingeschaltet in denen rasch fliessende Gewasser uber das Kluft und Hohlensystem direkt in das Schwarze Meer entwassern teilweise in bis zu 400 Metern Wassertiefe Die Hohle verzweigt sich in etwa 300 Metern Tiefe in zwei getrennte Schachte auch der zweite erreicht 1697 Meter Tiefe Die Hohle ist den grossten Teil des Jahres uberwiegend luftgefullt mit minimaler Wasserfuhrung im Winter und Maximum wahrend der Schneeschmelze zwischen Ende Mai und Juli In dieser Zeit sind einige Schachte und zahlreiche Passagen unterhalb von 1000 Metern Tiefe wassergefullt von Hohlenkundlern Siphone genannt Ein permanenter Hohlenfluss ist ab 340 Meter Tiefe vorhanden aber nicht uberall zuganglich seine Wasserfuhrung steigt bis zur Endtiefe nicht an Die Wasser und Lufttemperatur erreicht ein Minimum von 1 0 C und steigt nach unten hin bis auf 7 2 C in 2000 Metern Tiefe an sie ist wie typisch fur Hohlen ganzjahrig mehr oder weniger konstant Wie typisch fur Glaziokarst ist die Temperatur fur die jeweilige Tiefe durch fallend kalte Luftmassen ungewohnlich niedrig Der tiefste erreichbare Punkt im Hohlensystem in 2197 Metern Tiefe ist nur noch 60 Meter hoher als der Wasserspiegel des Schwarzen Meeres Das gesamte Karstsystem von dem die Hohle einen Teil darstellt erreicht von den hochsten Hohen bis zum tiefsten untermeerischen Susswasseraustritt eine Gesamthohe von 2700 Metern 2 Chronologie der Erforschung BearbeitenDie Hohle wurde 1960 von georgischen Geologen entdeckt Sie wurde mit einem ihrer Namen benannt nach Alexander Kruber 1871 1941 einem der Pioniere der russischen Karstforschung Die systematische Erforschung begann 1980 durch den Kiewer Spelaologenklub mit Alexander Klimtschuk 1987 waren 340 Meter Tiefe erreicht dann musste die Erforschung wegen der politischen Instabilitat Abspaltung Abchasiens durch bewaffnete Separatisten Krieg von 1992 bis 1994 bis 1999 unterbrochen werden Im Januar 2001 erreichten die Hohlenforscher eine Tiefe von 1710 Metern 5 Mit der Woronja Hohle galt nun zum ersten Mal in der Geschichte der Hohlenforschung eine Hohle ausserhalb des westlichen Europas als die tiefste der Welt Ein Cave Exploration Team CAVEX unter Leitung von Alexander Klimtschuk stieg im Juli 2005 zunachst 2040 Meter und im Oktober 2005 bis 2164 Meter tief hinab Eine im September 2007 beendete Expedition vergrosserte den erforschten Teil der Hohle auf die Tiefe von 2191 Metern Bis zur Oberflache des 13 km entfernten Schwarzen Meeres verbleiben damit vertikal nur noch etwa 60 Meter Die Erforschung der Hohle wird durch internationale Teams weiter fortgesetzt 6 Hohlenfauna Bearbeiten nbsp Plutomurus ortobalaganensis aus 1980 m TiefeDie Hohle weist eine reiche Fauna aus spezialisierten wirbellosen Tierarten der Fachausdruck ist Troglobionte 7 auf sowohl luftatmende wie auch wasserlebende aquatische Arten der Hohlengewasser Besiedler des Karstgrundwassers Stygobionta Besiedler wurden dabei bis in mehr als 2000 Metern Tiefe angetroffen Insgesamt wurden 16 Arten in der Hohle gefunden davon 8 stygobionte mit morphologischen Anpassungen wie zum Beispiel verlangerten Gliedmassen oder Ruckbildung der Augen und der Pigmentierung In dem Siphon in 2140 Meter Tiefe lebten noch Susswassergarnelen der Gattungen Troglocaris und Zenkevitchia der Springschwanz Plutomurus ortobalaganensis kam bis in 1980 Meter Tiefe vor Die geflugelte Wintermucke Trichocera maculipennis war in allen Tiefen anzutreffen Spitzenpradator in der Hohle ist der troglobionte Pseudoskorpion Neobisium birsteini Eine weitere bemerkenswerte Art der Nestkafer Catops cavicis 8 erreicht 600 Meter Eine Laufkafer Art Duvalius abyssimus wurde aus der Hohle erstbeschrieben und ist bis heute noch nirgends anders gefunden worden 9 Literatur BearbeitenAlexandre Klimchouk Youri Kasjan A la recherche du moins 2000 Le gouffre Krubera Voronya In Spelunca Band 82 Paris 2001 S 15 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Voronya Cave Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht uber die Erforschung der Woronja Hohle bis 2164 Meter englisch Profilansicht der Woronja Hohle Stand 2004 nicht mehr aktuell Karte der Woronja Hohle Stand 2004 Fotoserie aus der Woronja Hohle englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Bob Gulden Worlds deepest caves In GEO2 Committee on long and deep caves National Speleological Society 22 April 2011 abgerufen am 21 Juni 2011 englisch a b Alexander B Klimchouk Kubera Voronja Cave In William B White David C Culver Encyclopedia of Caves 2 Auflage Elsevier 2012 ISBN 978 0 12 383832 2 A B Klimchouk G V Samokhin Y M Kasian The deepest cave in the world in the Arabika Massif Western Caucasus and its hydrogeological and paleogeographic significance Proceedings of the 15th International Congress of Speleology 2009 S 898 905 Bob Gulden WORLDS DEEPEST CAVES 21 August 2022 abgerufen am 25 August 2022 englisch Alexander Klimchouk Neuer Welt Tiefenrekord im Arabika Massiv Westkaukasus In Verband Osterreichischer Hohlenforscher und Verband der deutschen Hohlen und Karstforscher e V Hrsg Die Hohle Zeitschrift fur Karst und Hohlenkunde Band 52 Nr 1 Wien 2001 S 15 16 zobodat at PDF 471 kB abgerufen am 5 Oktober 2012 auf Basis von zwei Mitteilungen die von Hubert Trimmel und Walter Klappacher aus dem Englischen ubersetzt wurden Stephen Macnamara Tony Furnell Krubera Voronja Cave International Expedition August 2009 unveroff Bericht fur die Speleological Union of Ireland 2012 PDF Alberto Sendra Ana Sofia P S Reboleira The world s deepest subterranean community Krubera Voronja Cave Western Caucasus In International Journal of Speleology Band 41 Nr 2 2012 S 221 230 Pier Mauro Giachino Catops cavicis n sp from Krubera Cave Abkhazia Caucasus an interesting species of the C alpinus group sensu Perrau 2000 Coleoptera Cholevidae In Boletin de la Sociedad Entomologica Aragonesa Band 39 2011 S 87 89 Ana Sofia P S Rebleira Vicente M Ortuno A new species of Duvalius from world s deepest cave Coleoptera Carabidae In Zootaxa Band 3784 Nr 3 2014 S 267 274 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Woronja Hohle amp oldid 229819867