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Curt Wolfgang Heinrich Freiherr von Welck 6 September 1901 in Nizza 7 Mai 1973 in Starnberg war ein deutscher Diplomat in der Zeit der Weimarer Republik des Nationalsozialismus und der Bonner Republik Leben BearbeitenWolfgang von Welck wurde 1901 als Sohn von Maximilian Freiherr von Welck kaiserlich deutscher Vizekonsul und Gertrud Freifrau von Welck geb von Huttner in Nizza geboren 1911 kehrte seine Familie nach Dresden zuruck wo er das Vitzthum Gymnasium besuchte und 1921 das Abitur erlangte An den Universitaten Freiburg in Breisgau Munchen und Berlin mit Aufenthalten in Paris und London studierte er Jura und bestand 1927 das Referendarexamen Im gleichen Jahr trat er in den auswartigen Dienst ein und bestand 1929 die diplomatisch konsularische Prufung Nach einigen Jahren in Berlin war er auf den Auslandsposten Reval 1930 1932 Charkow und Leningrad 1933 1934 Moskau 1935 1936 und nach einer Station in der politischen Abteilung im Auswartigen Amt London 1938 1939 und Budapest 1939 1940 Dabei wurde er 1934 zum Legationssekretar und 1940 zum Legationsrat befordert 1938 trat er der NSDAP bei 1940 war er zunachst als stellvertretender und dann als leitender Vertreter des Auswartigen Amtes bei der Waffenstillstandskommission in Wiesbaden welche die Einhaltung der Frankreich insbesondere in militarischer Hinsicht auferlegten Bedingungen des Waffenstillstands vom 22 Juni 1940 beaufsichtigte 1943 wurde im Reichssicherheitshauptamt ein Verfahren gegen Welck wegen des Verdachts politischer Unzuverlassigkeit antinationalsozialistischer Einstellung defatistischer Ausserungen und der Unterstutzung franzosischer Hilfsgesuche eingeleitet Er wurde am 28 August verhaftet und blieb bis zum 6 Dezember 1943 in den Kellerzellen der Gestapo in der Berliner Prinz Albrecht Strasse in Haft Am 28 Marz 1944 wurde er unter Verlust der Pensionsanspruche aus dem Auswartigen Dienst zur Bewahrung an der Front entlassen Im Dezember 1945 uberwachte er als besonderer Beauftragter des Zentralburos des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland EHIK die Einfuhr einer grosseren Sendung von Spendenpaketen in Hamburg 1 Das Hilfswerk kummerte sich um Fluchtlinge und Vertriebene Vermisstensuche und Familienzusammenfuhrung den Wohnungsbau den Aufbau von Alten und Lehrlingsheimen sowie von Notkirchen Es betreute auch Kriegsgefangene darunter auch Kriegsverbrecher in Haft als das Deutsche Rote Kreuz wie die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt durch das Kontrollratsgesetz Nr 2 vom 12 Oktober 1945 verboten waren Eine wichtige Wirkung erreichte es als Verteilungsorganisation von Auslandsspenden Zum 1 April 1946 wurde er mit der Leitung einer Aussenstelle des Zentralburos in Hamburg beauftragt die das inzwischen bereits wieder aufgehobene Zentralburo West ersetzen und das Gesamtwerk bei den britischen Besatzungsbehorden vertreten sollte 1 Er baute diese Aussenstelle und die ihr zugehorigen Aussenburos Lubeck und Bremen auf und leitete sie bis 1950 1950 wurde er wieder in den auswartigen Dienst eingestellt und war zunachst in Brussel 1950 1951 als Botschaftsrat tatig 1951 wurde er zunachst stellvertretender Leiter der Personalabteilung und leitete von 1953 bis 1958 als Ministerialdirektor die politisch orientierte Landerabteilung im Auswartigen Amt 2 In diese Zeit fielen die Pariser Vertrage die Romischen Vertrage der NATO Beitritt Adenauers Moskaureise und die Hallstein Doktrin Nachdem Welck eine Berufung als erster Nachkriegsbotschafter nach Moskau aus familiaren Grunden abgelehnt hatte wurde er am 16 Mai 1958 als Botschafter nach Madrid Hier machte er sich fur eine intensive Zusammenarbeit beider Staaten stark und sah sein vordringlichstes Ziel in der Unterstutzung proeuropaischer Krafte In seiner Amtszeit in Madrid wurden auch die Militarverhandlungen mit dem Franco Regime spruchreif 3 Von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1966 war er auf eigenen Wunsch Botschafter in Bern 1973 starb Welck unerwartet in seinem Haus in Starnberg Er war verheiratet und hatte zwei Sohne Literatur BearbeitenJohannes Hurter Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 5 T Z Nachtrage Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 5 Bernd Isphording Gerhard Keiper Martin Kroger Schoningh Paderborn u a 2014 ISBN 978 3 506 71844 0 S 225 227 Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes und Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Karl Blessing Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 89667 430 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b Johannes Michael Wischnath Kirche in Aktion das Evangelische Hilfswerk 1945 1957 und sein Verhaltnis zu Kirche und Innerer Mission Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 ISBN 3 525 55714 0 S 90f Digitalisat Welck Wolfgang Freiherr von auf der Seite des Bundesarchivs Birgit Aschmann Treue Freunde Westdeutschland und Spanien 1945 1963 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 515 07579 8 S 220 Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerKarl Heinrich KnappsteinDeutscher Botschafter in Madrid 1957 1963Helmut AllardtErnst Gunther MohrDeutscher Botschafter in Bern 1963 1966Friedrich BuchNormdaten Person GND 1030498393 lobid OGND AKS VIAF 295000035 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Welck Wolfgang vonALTERNATIVNAMEN Welck Curt Wolfgang Heinrich Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 6 September 1901GEBURTSORT NizzaSTERBEDATUM 7 Mai 1973STERBEORT Starnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang von Welck amp oldid 221999554