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Wolfgang Georg Maximilian Klausewitz 20 Juli 1922 in Berlin 31 August 2018 in Bad Homburg vor der Hohe 1 war ein deutscher Meereszoologe Museologe und Wissenschaftshistoriker Er war von 1975 bis 1983 Vorsitzender des Deutschen Museumsbundes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Ausstellungs Kuration Auswahl 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenGeboren als Sohn des Hochschullehrerehepaares 2 Wilhelm und Anna Klausewitz 3 stand fur Wolfgang Klausewitz fruh fest dass er Zoologe werden wollte denn ein Vortrag von Hans Hass uber seine Taucherkundungen in der Karibik beeindruckte ihn nachhaltig 2 Seine Plane gerieten ins Hintertreffen als er 1941 zur Wehrmacht eingezogen wurde Wahrend des Zweiten Weltkriegs diente er als Leutnant wurde in Nordafrika Frankreich und Italien eingesetzt und musste sich schliesslich den Amerikanern ergeben Als er 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde hatte er funf wertvolle Jahre seines Lebens verloren und bezweifelte dass sein Traum Zoologe zu werden immer noch zu verwirklichen war Mit Hilfe eines Freundes erhielt er eine Aufenthaltserlaubnis fur Frankfurt am Main wo er bei seiner Vermieterin die Zeitschrift Natur und Volk vorfand Diese Zeitschrift wurde vom Senckenberg Naturmuseum herausgegeben und Klausewitz beschloss dessen damaligen Direktor Robert Mertens zu besuchen Dieser riet ihm in diesen schwierigen Zeiten dringend von einem Zoologiestudium ab Desillusioniert wandte er sich wieder seiner Arbeit zu Eine junge Kollegin namens Margarita Willmann mahnte jedoch dass ausgelassene Chancen lebenslanges Unglucklichsein bedeuten konnen sie wurde spater seine Ehefrau 2 So schrieb er sich noch 1946 2 an der Frankfurter Universitat ein und begann 1947 ein Studium der Zoologie Botanik Geologie Anthropologie und Psychologie 3 Die Gebaude der Universitat waren im Krieg weitgehend zerstort worden weshalb die Studenten beim Wiederaufbau ihrer Institute mithelfen mussten und dort viel Zeit verbrachten Klausewitz wurde von Mertens wiedererkannt und zu einem offentlichen Vortrag in das Naturkundemuseum und Forschungsinstitut Senckenberg das sich neben dem Zoologischen Institut befand eingeladen Daraus entwickelte sich 1949 eine freiwillige Assistenz in der Herpetologie Abteilung des Museums wo er drei Jahre spater seinen Doktortitel erhielt 2 Seine Dissertationsschrift tragt den Titel Cytodiagnostische Untersuchungen an lebenden Blut und Lymphzellen einiger Amphibienarten mit Hilfe des Zeitrafferfilms und der Phasenkontrastoptik 3 Zwei weitere Jahre arbeitete er in der Herpetologie bis er 1954 als Leiter der Ichthyologischen Sektion fest angestellt war Die folgenden Jahre waren von Forschungsexpeditionen gepragt Klausewitz beteiligte sich 1957 58 an Bord des Schoners Xarifa an einer von Hans Hass organisierten und geleiteten Expedition zum Roten Meer und zum Indischen Ozean Die sich anschliessende Ichthyologieforschung basierte auf den Fischsammlungen und biologischen Daten dieser aussergewohnlichen Kreuzfahrt Den Lehrsatzen Mertens folgend erkannte Klausewitz wie wichtig es ist vergleichende morphologische Untersuchungen von konservierten Exemplaren mit Beobachtungen von lebenden Fischen in ihrer naturlichen Umgebung zu erganzen Er fuhrte neue Forschungsmethoden ein wie beispielsweise die Dokumentation der Fischverteilung entlang der Riffformationen die zur gangigen Methode zur Untersuchung der Populationsdynamik von Rifffischen wurde 2 In den 1960er Jahren verbrachte Klausewitz viele Monate in auslandischen Forschungseinrichtungen und auf hoher See Wahrend seiner wissenschaftlichen Laufbahn konzentrierte sich seine Forschung auf Taxonomie Systematik und Biogeographie bezogen auf im Roten Meer und im Indischen Ozean beheimatete Fische Er beschrieb rund 40 neue Fischarten Nach ihm benannt wurde eine neue Gattung Klausewitzia mitsamt ihren Unterarten 2 1961 wurde er Leiter der auf die Offentlichkeit ausgerichteten Bildungsabteilung Ab 1963 erganzte er seine ichthyologische Forschung mit akademischer Lehre und gab Unterricht im sudhessischen Raum Er war massgeblich an der Gestaltung der Europaischen Ichthyologischen Union beteiligt und diente ihr viele Jahre als Generalsekretar 1966 trat er dem Deutschen Museumsbund e V DMB bei 2 Fur das Fernsehen produzierte er naturwissenschaftliche Sendungen 3 zum Beispiel Expeditionsberichte mit Unterwasseraufnahmen die noch nie zuvor gezeigt worden waren 2 1968 moderierte er im ZDF Nachmittagsprogramm eine halbstundige Sendereihe mit dem Titel Kleine Tiere ganz gross Ab 1971 stand er der Abteilung Zoologie 3 mit dem Schwerpunkt Wirbeltiere 2 vor In dieser Zeit zunehmender Gewasserverschmutzung begann er sich um okologische Aspekte zu kummern insbesondere um die Situation der Susswasserfische in Rhein und Main 2 Von 1975 bis 1983 war er Vorsitzender des Deutschen Museumsbundes und damit der erste Naturwissenschaftler der diese Position innehatte die bis dato Kunsthistorikern vorbehalten war Er ubernahm eine fuhrende Rolle bei der Umgestaltung des DMB 2 Auch setzte er sich mit der Geschichte des DMB auseinander und verfasste mehrere Beitrage zur Institutions Historie die in einem Buch sowie in der hauseigenen Fachzeitschrift Museumskunde neben weiteren anders akzentuierten Aufsatzen veroffentlicht wurden 4 Im Jahr 1979 stieg Klausewitz zum stellvertretenden Direktor des Senckenberg Museums auf 2 3 Er bekleidete diese Position bis zu seinem Ruhestand 1987 5 Mit diesem begann seine ehrenamtliche wissenschaftliche Mitarbeit im Museum fur die er nun so viel Zeit aufbringen konnte wie er wollte und brauchte Er widmete sich unter anderem der Geschichte der Ichthyologie 2 Aufgrund seiner vielfaltigen und zum Teil pionierhaften Leistungen bekam er Ehrenmitgliedschaften naturwissenschaftlicher Einrichtungen im In und Ausland angetragen 2 Als Referent hielt er viele Vortrage 2010 lautete sein Thema 300 Jahre Senckenberg wobei er die Geschichte der Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung vom Grundungsvater her dem Arzt Johann Christian Senckenberg bis zum Wachstum des Frankfurter Hauptsitzes und den hinzugekommenen neuen Standorten beleuchtete 6 Am 31 August 2018 starb Wolfgang Klausewitz nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt in Bad Homburg 2 Er wurde am 11 September 2018 auf dem Hauptfriedhof in Oberursel beigesetzt 1 Auszeichnungen Bearbeiten1975 Ehrenpreis fur Gewasserschutz des Verbandes Deutscher Sportfischer 1977 Ehrenmedaille in Gold fur Untersuchungen an FischenPublikationen BearbeitenFische Delphin Naturbucherei Nr 3 Delphin Verlag Stuttgart Zurich 1969 Kleine Meeres Aquaristik Eine kurzgefasste Einfuhrung in die Meeres Aquaristik unter Mitarbeit von Peter Chlupaty Philler Minden 1969 Als Herausgeber Museumspadagogik Museen als Bildungsstatten Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1975 ISBN 3 7829 1060 5 Handbuch der Meeres Aquaristik 3 Bande Pfriem Verlag Wuppertal Elberfeld 1975 1979 Diathek zur Deutschlandkunde Teil D Geographische Landeskunde 12 3 Sehenswurdige Museen in der Bundesrepublik Deutschland ohne Kunstsammlungen Institut fur Auslandsbeziehungen Stuttgart 1984 24 Dias und 23 Textseiten 66 Jahre Deutscher Museumsbund Rheinland Verlag Koln 1984 ISBN 3 7927 0789 6 Zusammen mit Wilhelm Schafer Wolfgang Tobias Umwelt 2000 Texte Kleine Senckenberg Reihe Nr 3 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 7829 1102 4 Als Herausgeber Contributions to the Knowledge of the Cichlid Fishes of the Genus Aulonocara of Lake Malawi East Africa Courier Forschungsinstitut Senckenberg Band 94 Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 924500 32 0 Wasserhaushalt Wasserkreislauf und Fische Zusatzinformationen zum Bildschirmtext der Fischausstellung des Senckenberg Museums Kleine Senckenberg Reihe Nr 17 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 7829 1110 5 Sowie mehrere hundert Buchvorworte Begleittexte und Fachzeitschriftenveroffentlichungen Ausstellungs Kuration Auswahl Bearbeiten1959 Tiere im Flug 1965 75 Jahre Pithecanthropus 1970 Tiere im alten Agypten 1986 Umwelt 2000 1987 Permanente Fischexponate Prasentation des Senckenberg MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten a b Lebenswege Prof Dr Wolfgang Klausewitz Traueranzeige Veroffentlicht in Frankfurter Allgemeine Zeitung am 1 September 2018 In faz net 1 September 2018 abgerufen am 16 Dezember 2018 a b c d e f g h i j k l m n o p Friedhelm Krupp In Memoriam Prof Dr Wolfgang Klausewitz 1922 2018 In aqua aquapress com Heiko Bleher 2 November 2018 abgerufen am 16 Dezember 2018 englisch a b c d e f Redaktionsburo Harenberg Knaurs Prominentenlexikon 1980 Die personlichen Daten der Prominenz aus Politik Wirtschaft Kultur und Gesellschaft Mit uber 400 Fotos Droemer Knaur Munchen Zurich 1979 ISBN 3 426 07604 7 Klausewitz Wolfgang Georg Maximilian S 229 Alina Strmljan 100 Jahre Deutscher Museumsbund im Ruckblick In arthist net Technische Universitat Berlin 7 Juli 2017 abgerufen am 16 Dezember 2018 Senckenberg World of Biodiversity Ichthyologie Geschichte In senckenberg de Abgerufen am 16 Dezember 2018 Weshalb das Gorlitzer Naturkundemuseum Senckenberg heisst In goerlitzer anzeiger de 2010 abgerufen am 16 Dezember 2018 Weblinks BearbeitenWolfgang Klausewitz bei fernsehserien deNormdaten Person GND 1114397946 lobid OGND AKS LCCN n82081253 VIAF 22585710 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klausewitz WolfgangALTERNATIVNAMEN Klausewitz Wolfgang Georg Maximilian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Meereszoologe Museologe und WissenschaftshistorikerGEBURTSDATUM 20 Juli 1922GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 31 August 2018STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Klausewitz amp oldid 233441392