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Die epistemische Logik von griechisch ἐpisthmh Wissenschaft Wissen auch Wissenslogik befasst sich mit Glauben und Wissen bei Individuen sowie Gruppen Ziel von Untersuchungen mittels epistemischer Logik ist oft ein dynamisches oder flexibles Modell von Meinungs und Wissenszustanden Dieser Zweig der philosophischen Logik ist ein Teilbereich der Modallogik und fallt im Bereich von Glauben und Meinungen Uberzeugungen haufig mit der doxastischen Logik zusammen Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Beispiele 2 1 Beispiele fur gultige und ungultige Aussagen aus der epistemischen Logik im engeren Sinn 2 2 Beispiele fur gultige und ungultige Aussagen aus der doxastischen Logik 2 3 Beispiele fur nur in manchen Systemen gultige Aussagen 3 Anwendung in der Kunstlichen Intelligenz 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenBegriff BearbeitenDie epistemische Logik ist eine die klassische Logik erweiternde philosophische Logik die die elementare Aussagen oder Pradikatenlogik um einen Operator fur das Wissen Wissensoperator W erweitert epistemische Logik im engeren Sinn Logik des Wissens oder um weitere Operatoren aus der doxastischen Logik z B fur Glauben Uberzeugt sein starker Glaube Fur wahrscheinlich halten schwacher Glaube 1 oder Fur moglich halten 2 epistemische Logik im weiteren Sinn 1 Logik des Glaubens und des Wissens Die epistemische Logik in ihrer modernen Form untersucht die Verbindungen der epistemischen Modalitaten zu komplexeren Kalkulen Die epistemische Logik zeigt damit die systematischen Zusammenhange zwischen den Wissensformen auf zum Beispiel dem vorausgesetzten Wissen fur weiteres Fur moglich halten oder der Selbstreflexion des Wissens und rekonstruiert die grundlegenden Begriffe der Erkenntnistheorie in der Logik Sie ist daran interessiert zu zeigen wann eine Aussage jeweils als bewiesen gilt wann sie geglaubt behauptet gewusst wird Sie beschaftigt sich ebenso mit den Begriffen Luge und Irrtum und der Wahrscheinlichkeit Die Ubergange zur Logik der Wahrscheinlichkeiten sind fliessend Die epistemische Logik lasst sich nicht extensional sondern allenfalls intensional interpretieren Eine intensionale Semantik liegt in der Semantik der moglichen Welten vor 3 Die Grundidee dabei ist dass jemand uberzeugt ist dass P falls in jeder Welt die er fur moglich halt P der Fall ist Fur genauere syntaktische und semantische Charakterisierungen der unterschiedlichen Systeme epistemischer bzw doxastischer Logik vgl Modallogik Beispiele BearbeitenBeispiele fur gultige und ungultige Aussagen aus der epistemischen Logik im engeren Sinn Bearbeiten Gultig Wenn a weiss dass P dann ist P wahr 4 Gultig Wenn a weiss dass P und auch weiss dass Q dann weiss a dass P und Q Ungultig Ich weiss nicht dass P displaystyle Leftrightarrow nbsp Ich weiss dass nicht P Beispiele fur gultige und ungultige Aussagen aus der doxastischen Logik Bearbeiten Gultig Wenn a davon uberzeugt ist dass P und uberzeugt ist dass Q dann ist a auch davon uberzeugt dass P und Q Gultig a halt P fur moglich wenn er nicht davon uberzeugt ist dass P nicht der Fall ist Ungultig Wenn a fur wahrscheinlich halt dass P und auch fur wahrscheinlich halt dass Q dann halt a fur wahrscheinlich dass P und Q 5 Beispiele fur nur in manchen Systemen gultige Aussagen Bearbeiten Wenn a weiss dass P dann weiss a auch dass er weiss dass P Sogenanntes positives Introspektionsaxiom Wenn a nicht weiss dass P dann weiss a dass er nicht weiss dass P Sogenanntes negatives Introspektionsaxiom Anwendung in der Kunstlichen Intelligenz BearbeitenEs gibt eine Reihe von Ansatzen eine epistemische Logik zu formalisieren und damit rechentechnisch anwendbar zu machen Hintergrund ist das Bestreben zur Umsetzung von Schlussweisen die auf Glauben und Wissen beruhen Ein haufiger Ansatz ist es von den Ausdrucksmoglichkeiten der Aussagen oder der Pradikatenlogik auszugehen und zwei neue Operatoren Modaloperatoren fur Glauben und Wissen einzufuhren Die Besonderheit dieser Operatoren besteht darin dass sie das Vorhandensein eines Subjektes a voraussetzen dessen Glauben oder Wissen sie auszudrucken erlauben G a P displaystyle G a P nbsp bedeutet so viel wie Das Subjekt a glaubt dass P wahr ist W a P displaystyle W a P nbsp bedeutet so viel wie Das Subjekt a weiss dass P wahr ist Um ein weiteres einfaches Beispiel fur in den meisten Systemen der epistemischen Logik gultige Aussagen zu geben sei hier noch die Beherrschung des modus ponens durch das Subjekt a genannt W a P W a P Q W a Q displaystyle W a P wedge W a P rightarrow Q rightarrow W a Q nbsp wenn a weiss dass P und auch weiss dass P Q impliziert dann weiss a auch dass Q Dabei konnen unterschiedliche Subjekte naturlich unterschiedliche Dinge glauben oder wissen die sich sogar widersprechen konnen Derartige logische Welten werden etwa in der kunstlichen Intelligenz zur Realisierung von Multiagenten Systemen eingesetzt Literatur BearbeitenGeorg Henrik von Wright An Essay in Modal Logic North Holland Publishing Company Amsterdam 1951 Jaakko Hintikka Knowledge and Belief Ithaka 1962 Neu aufgelegt 2005 ISBN 978 1904987086 Jaakko Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Springer Netherland Berlin 1989 Wolfgang Lenzen Glauben Wissen und Wahrscheinlichkeit Wien New York Springer 1980 Hans van Ditmarsch Wiebe van der Hoek Barteld Kooi Dynamic Epistemic Logic Springer 2007 ISBN 978 1402058387 Ronald Fagin Joseph Halpern Yoram Moses Moshe Y Vardi Reasoning about Knowledge MIT Press 1995 ISBN 978 0262562003 Weblinks BearbeitenEintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3Quellen Bearbeiten a b Vgl Regenbogen Meyer Worterbuch der philosophischen Begriffe 2005 doxastische Logik So Vorgangerversion In den Quellen allerdings nicht genannt Regenbogen Meyer Worterbuch der philosophischen Begriffe 2005 Epistemische Logik Regenbogen Meyer Worterbuch der philosophischen Begriffe 2005 Epistemische Logik unumstrittenes Gesetz vgl Regenbogen Meyer Worterbuch der philosophischen Begriffe 2005 Epistemische LogikNormdaten Sachbegriff GND 4152538 3 lobid OGND AKS LCCN sh2011005274 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epistemische Logik amp oldid 227852583