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Willy Hermann Jentsch auch Willi 22 April 1892 in Barschdorf Provinz Schlesien 26 Mai 1966 in Potsdam war ein deutscher Politiker SPD und SED sowie Oberburgermeister Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Maurersohn Willy Jentsch besuchte die Volksschule absolvierte eine Lehre als Fleischer und arbeitete in diesem Beruf Spater ging er auf Wanderschaft 1911 wurde Jentsch Mitglied des Zentralverbandes der Fleischer 1912 trat er in die Sozialdemokratischer Partei Deutschlands ein Jentsch leistete wahrend des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 seinen Militardienst ab 1918 1919 war er an der Novemberrevolution in Berlin beteiligt Ab 1919 schaffte er als Arbeiter im Reichsbahnausbesserungswerk Berlin Jentsch wurde Betriebsrat und Mitglied der Ortsverwaltung Gross Berlin des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes Im Jahr 1923 war er Bezirkssekretar des Deutschen Eisenbahnerverbandes DEV im Bezirk Osten in Schneidemuhl spater ubernahm er Funktionen im Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands 1924 zog Jentsch nach Frankfurt Oder und war dort von 1924 bis 1933 Sekretar des SPD Unterbezirkes Frankfurt Lebus Ost und Weststernberg Von 1926 bis 1933 war er zudem Stadtverordneter in Frankfurt Oder ausserdem Abgeordneter des Provinziallandtags Brandenburg 1926 war Jentsch einer der Grunder der gemeinnutzigen Wohnungsbaugenossenschaft Gewoba Von April bis Juli 1933 war Jentsch stellvertretendes Mitglied des Preussischen Staatsrats Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Willy Jentsch am 21 Marz 1933 im Gewerkschaftshaus Frankfurt Oder verhaftet Es folgte eine sogenannte Schutzhaft im KZ Sonnenburg bis September 1933 Nach seiner Entlassung fuhrte er den Widerstand gegen die Nationalsozialisten in der kleinen sozialdemokratischen Widerstandsgruppe Max fort die Flugblatter herstellte und verteilte Am 17 Dezember 1935 wurde Jentsch erneut festgenommen Er kam in Untersuchungshaft in Moabit und wurde im August 1936 durch das Kammergericht Berlin zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt Bei dem Urteil wurde die achtmonatige Untersuchungshaft mit angerechnet Vom 30 Juli 1938 bis 26 Juni 1938 war Jentsch im Zuchthaus Luckau in Haft Zeitweise soll er auch im Zuchthaus Frankfurt Oder inhaftiert gewesen sein Am 30 August 1938 wurde Jentsch in das KZ Buchenwald uberfuhrt Im Lager Buchenwald naherte er sich schrittweise der kommunistischen Bewegung an Er orientierte sich fortan vorrangig an der Kommunistischen Partei Deutschlands 1 Er soll auch nach eigenen Angaben in den Strukturen der illegalen KPD im KZ Buchenwald mitgearbeitet haben Am 22 April 1945 war er Teilnehmer einer Konferenz im KZ Buchenwald die von Kommunisten organisiert war Im Juni 1945 beteiligte Willy Jentsch sich an der Organisierung der Entlassung der ehemaligen Haftlinge aus dem KZ Buchenwald Nach Kriegsende war Jentsch 1945 46 Organisationsleiter der KPD des Stadtkreises Frankfurt Oder nach der Vereinigung von KPD und SPD zur SED 1946 Organisationsleiter der SED Am 24 Dezember 1945 eroffnete er das Kinderheim im Grunen Weg in Frankfurt Oder Seine Frau wurde die erste Leiterin 2 Von 1946 bis 1950 war Jentsch Mitglied des SED Kreisverwaltung Frankfurt Oder 1946 bis 1948 Vorsitzender des Kreisvorstandes Frankfurt Oder der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe ab Oktober 1946 Burgermeister und Stellvertreter des Oberburgermeisters Frankfurts Jentsch war fur die Polizei und andere wichtige Bereiche zustandig Nach dem Rucktritt Oskar Wegeners wahlte die Stadtverordnetenversammlung Willy Jentsch am 17 Februar 1949 in geheimer Wahl mit 38 Ja Stimmen gegen 1 Nein Stimme und 8 Stimmenenthaltungen zum Oberburgermeister von Frankfurt Oder 3 Willy Jentsch werden einige umstrittene langfristig auf Frankfurt Oder wirkende Entscheidungen zugeschrieben Zum Beschluss des Abrisses des Schlosses im Frankfurter Ortsteil Markendorf wird er mit den Worten Das Krahennest muss weg zitiert 4 Jentsch soll den Abriss des ehemaligen Kollegienhauses der Brandenburgischen Universitat Viadrina herbeigefuhrt haben Mit den Worten Ingenieure so ein Gelichter brauchen wir nicht Wir sind Arbeiter soll er die Wiedereroffnung der Staatlichen Bauschule in Frankfurt verhindert haben Die Landeshochbauschule wurde 1948 in Cottbus angesiedelt und entwickelte sich zur Brandenburgische Technische Universitat Cottbus weiter 5 1950 verliess Jentsch Frankfurt Oder und wurde Abteilungsleiter im Landesverband Brandenburg der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Potsdam 1952 1953 war er Landessekretar der Vereinigung der Verfolgten das Naziregimes des Landes Brandenburg bzw ab dessen Grundung am 25 Juli 1952 des Bezirkes Potsdam Von 1953 bis 1956 arbeitete Jentsch als Leiter der Abteilung Arbeit und Berufsausbildung beim Rat des Bezirkes Potsdam Ehrungen BearbeitenDie Strasse Am Schlangenfenn In Potsdam trug von 1979 bis 1992 den Namen Willy Jentsch Strasse 6 Am 29 April 2014 wurde in der Beckmannstrasse 3 in Frankfurt Oder ein Stolperstein fur Willy Jentsch verlegt 7 8 Literatur BearbeitenSiegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 7 Metropol Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 258 524 525 Kurzbiographie Weblinks BearbeitenJentsch Willy In Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur Abgerufen am 13 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Kaule Brandenburg 1933 1945 der historische Reisefuhrer 1 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86153 669 7 S 53 Karin Sandow Seit 65 Jahren ein Haus der Kinder MOZ de In Markische Oderzeitung 22 Dezember 2010 archiviert vom Original abgerufen am 13 September 2022 FAQ Willy Hermann Jentsch 1949 1950 In stadtarchiv ffo de Stadtarchiv Frankfurt Oder abgerufen am 16 Oktober 2017 Thomas Gutke Die stille Heimkehr von Carl Friedrich Markische Oderzeitung 17 Oktober 2015 archiviert vom Original abgerufen am 13 September 2022 Joachim Widmann Dich kriegen wir weich Berichte aus dem Alltag einer Diktatur Bouvier 1997 ISBN 978 3 416 02672 7 Klaus Arlt Die Strassennamen der Stadt Potsdam Geschichte und Bedeutung In Mitteilungen der Studiengemeinschaft Sanssouci Verein fur Kultur und Geschichte Potsdams e V 4 Jahrgang Heft 2 1999 S 12 Verlegeorte In stolpersteine ffo de Abgerufen am 13 Oktober 2017 Annette Herold Ein Sozialdemokrat an der Spitze der Stadt Markische Oderzeitung 8 April 2014 archiviert vom Original abgerufen am 5 September 2022 Oberburgermeister von Frankfurt Oder Johann Heinrich Freytag Friedrich Gottlieb Kruger Karl Heinrich Endell Johann Gottlieb Lehmann Julius Eduard Ludwig Gensichen Theodor Spilling Alfred Piper Friedrich Deetz Hermann Friedrich Wilhelm von Kemnitz Paul Adolph Georg Richter Paul Trautmann Hugo Kinne Martin Albrecht Gero Friedrich Victor von Podbielski Ernst Ruge Oskar Wegener Willy Jentsch Erwin Hinze Else Noack Lucie Hein Wolfgang Klaus Fritz Krause Bernhard Wundisch Wolfgang Denda Wolfgang Pohl Martin Patzelt Martin Wilke Rene Wilke Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 31 Mai 2022 PersonendatenNAME Jentsch WillyALTERNATIVNAMEN Jentsch Willy Hermann vollstandiger Name Jentsch WilliKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD und SED sowie OberburgermeisterGEBURTSDATUM 22 April 1892GEBURTSORT Barschdorf Provinz SchlesienSTERBEDATUM 26 Mai 1966STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Jentsch amp oldid 226129990